Veröffentlicht unter: FC Bayern: Die Mär von zu schwachen Talenten
Der FC Bayern München steht immer wieder in der Kritik, wenn es um seinen Campus geht. Warum ein häufiges Gegenargument schnell verschwinden sollte. „Wer von denen hat sich denn in den letzten Jahren wirklich im Profifußball durchgesetzt?“ Diese Frage erhält man oft als Gegenrede, wenn man den FC Bayern München für seinen Umgang mit den eigenen Talenten kritisiert. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! Der Gedanke dahinter: Oft werden junge Spieler in München in der Vorbereitung hervorgehoben und gelobt. Immer wieder wird gefordert, dass sie ihre Chance bekommen sollten. Dann aber verschwinden sie schneller von der Bildfläche…
Ihr legt aktuell ja eine wahnsinnige Frequenz an den Tag. Chapeau!
in der Tat - klasse!
das Sommerloch bietet sich natürlich auch an - als bald treten die altbekannten, dominierenden Themen, wie die aktuellen Spieltage etc., wieder aufs Parkett - toll, dass ihr mit so viel wichtigen Themen den Sommer füllt!
Schön beschrieben, vielen Dank dafür.
Wir werden ja am Monatsende sehen, ob man es in dieser Saison wirklich ernst meint mit der Einbindung von mehr Talenten in den Kader …
Wenn die Statements der letzten Zeit auch nur einigermaßen ernst gemeint waren, kann es doch eigentlich auch keinen anderen Weg geben - man möchte Gehaltskosten senken und mehr Talente in den Profikader hinein entwickeln. Zwei Fliegen mit einer Klappe!
Unabhängig davon bleibt natürlich die Frage, wie man als Verantwortlicher die bestgeeigneten Talente herausfindet. Denn die Eigenschaft, die für den Profi auf Dauer die wichtigste ist (meiner Ansicht nach) - Du hast es als Resilienz bezeichnet - unter Druck funktionieren, sich in jedem Training und Spiel zu 100% engagieren, sich immer weiter verbessern wollen, Rückschläge wegstecken können … das sind alles Fähigkeiten, die man den Jugendlichen halt nur sehr bedingt ansehen kann, und die sich vielleicht auch erst noch entwickeln müssen / können.
Die Auswahl derer, die die Chance bekommen, dürfte sich wohl eher nach sichtbaren fußballerischen Qualitäten bemessen. Ist natürlich eine Frage für die Zukunft, erstmal muss der erste Schritt (mehr Talenen die Chance geben) kommen; aber im zweiten wäre für mich schon die Frage, wie man dann auch die Stanisics der Zukunft entdeckt!?
Vielleicht ergibt sich die „neue Idee im Umgang mit Talenten“ ja zwangsläufig aus der Planungslosigkeit auf dem Transfermarkt. Dass Karl als RF Backup von Olise eingeplant ist, ist schon mal ein erstes positives Zeichen. Unter dem Aspekt würde auch der Diaz Transfer ein klein wenig anders erscheinen. Bei der IV Position könnte sich durch Verletzungen auch eine Tür für Kiala öffnen, Upa, Kim und Stanisic hatten ja in der Vergangenheit auch öfter mal mit Verletzungen zu kämpfen.
Ja, da werden wir sehen, ob die sportliche Leitung es ernst meint.
Ob der Trainer es auch ernst meint, sehen wir erst im Laufe der Hinrunde, wenn der Pflichtspielalltag begonnen hat.
Einmal kurz nachgerechnet: 800-1000 Minuten in der Hinrunde - oder rechnen wir mal mit 900 - entspricht 10 Spielen bei vollen 90 Minuten (I know, heutzutage gehts eher Richtung 100 aber egal). Alternativ wären das bei 17 Einsätzen 53 Minuten im Durchschnitt pro Spiel. Ich wäre überrascht wenn Karl und Wanner in der Hinrunde gemeinsam auf 900 Minuten kommen würden. Und für einen Wanner vor ein oder zwei Jahren halte ich es für komplett undenkbar - egal unter welchen Bayern Trainer. Aber klar, Gedankenexperiment.
Im jetzigen FC Bayern halte ich das auch für undenkbar. In einem progressiven FC Bayern, der was auf seine Talente gibt und der weiß, dass er einen Scheiß verliert, wenn er einem Talent diese Minuten gibt, ist das überhaupt gar kein Problem. Die Kopfblockade bei den meisten Skeptiker*innen rührt genau daher, dass der FC Bayern es geschafft hat, seine eigenen Fans davon zu überzeugen, dass die Talente nichts taugen und erstmal in 10 Minuten Kurzeinsatz 3 Tore schießen sollen, bevor sie 20 Minuten erhalten.
Übrigens gibt es mit Pokal (2-3 Spiele), Supercup (1) und CL (damals 6, jetzt 8) noch weitere Spiele.
Das wird sich vermutlich dann wieder ändern, wenn wieder mehr Schichten bei mir aufeinander folgen, mein Dienstplan gibt es gerade her. Was aktuell passiert, ist eine Andeutung, was Miasanrot sein könnte, wenn ich nicht noch für andere arbeiten müsste.
Welche Fans meinst Du denn da?
(Ernstgemeinte Frage und bitte nicht negativ auffassen).
Ich nehme eher das komplette Gegenteil davon wahr.
Es werden mehr Einsatzzeiten für Nachwuchsspieler gefordert und die Kritik ist recht laut, wenn das nicht passiert.
Das ist hier im Forum bei den meisten Usern der Tenor und auch in meinem privaten Umfeld zum Beispiel.
Wenn man die hiesigen sozialen Netzwerke durchforstet, nehme ich ebenso wahr, dass diese Meinungen deutlich in der Mehrzahl sind.
Das Forum hier ist null repräsentativ. Das muss man sich immer wieder klar machen.
Erlebe ich so nicht. Wenn sie nicht spielen, dann halt nicht. Und das Argument, das ich im Text beschreibe („dann sind sie halt nicht gut genug, und man sieht ja auch wie wenige sich woanders durchgesetzt haben“) kriegt man immer wieder zu lesen und zu hören. Ebenso: „beim FC Bayern muss man eben Musiala-gut sein“. (Was auch Quatsch ist)
Und auch die „sozialen“ Netzwerke sind doch sehr speziell übrigens. Denn dort wirst du in den Kommentaren immer und hauptsächlich die lesen, die gerade unzufrieden sind. Wenn vier Talente spielen und Bayern verliert, liest du eben die anderen.
Es gibt keine Fallstudie, die uns aufklärt. „Seine Fans“ im Sinne von „alle Fans“ sind es sicher nicht. Aber es sind Sau viele, die genauso denken, wie ich es beschrieben habe. Das merke ich dann, wenn ich dieses Thema öfter online bespiele und auch mal mit Fans darüber diskutiere.
Interessant, das unterscheidet sich dann wirklich total von meiner Wahrnehmung.
Das gehört tatsächlich nicht zu meinen Gebieten, in den Kommentarspalten treib ich mich nicht rum. Deshalb kann ich dazu eher nix sagen.
Natürlich ist das Quatsch, aber das lese bzw. höre ich jetzt tatsächlich auch zum ersten Mal
Du hast noch nie einen Bayern-Fan sagen gehört, dass er denkt, dass es schon okay ist, wie es gerade ist, weil es eben immer nur ganz wenige Spieler gibt, die überhaupt das Niveau haben, beim FC Bayern zu spielen? Und dass sie eben extraklasse sein müssen? Ich glaube, das Argument kam sogar mehrfach hier in der Kurve. Und das impliziert ja genau das: Entweder nur die Musialas oder nix.
Da vermischst Du die Dinge schon ein wenig, oder?
Natürlich muss man sehr gut sein, um beim FC Bayern zu spielen.
Tendenziell eher ein bisschen besser als z.B. in Heidenheim oder St. Pauli.
Aber Musiala oder nix? Come on…
Nein, eben nicht. Denn diese Argumentation richtet sich meist konkret gegen alle, die es nicht geschafft haben. Und da sind wir wieder bei meinem Text. Die Argumente stehen dort.
Ok, dann nicht. Mein Fehler.
Danke für die Antworten.
Die Diskussion hatten wir schon im anderen Thread. Ich glaube, Kompany ist ein Trainer, der recht konsequent mit dem Kader arbeitet, den ihm die Verantwortlichen geben - allerdings halt primär mit dem Profi-Kader. Er möchte nicht die Nachwuchsmannschaften schwächen, indem er ständig Spieler von dort hochzieht; und ich denke, er will auch nicht gestandene Profis brüskieren, indem er Spieler aus der U17/19 etc. bringt obwohl die hochbezahlten Profis fit sind.
Sprich: wenn man ihm jetzt einen ausgedünnten Kader gibt mit einigen Talenten als Ergänzung hinstellt, die er ja mutmaßlich selbst mit aussuchen durfte, dann werden die auch ihre Spielzeit bekommen.
Ich glaube, Kompany unterscheidet sich nicht von anderen Trainern und er will primär seinen Job behalten. Wenn der Club ihm signalisiert, dass Talenteentwicklung eine Priorität genießt UND gleichzeitig den Druck herausnimmt, dass sein Job sofort wackelt, wenn es deshalb mal etwas stottert (ist alles Definitionssache, die man in Gesprächen klar festhalten kann), dann wird jeder Trainer bei Bayern auch die Jugend mehr im Blick haben.
Solange das aber keine Priorität hat und Trainer quasi von Tag 1 an um ihren Job kämpfen (so war es zuletzt immer), werden sie keine Dinge tun, die mittel- oder langfristig orientiert sind, sondern immer nur kurzfristig handeln. Das betrifft auch den Sportvorstand sowie den Sportdirektor und weitere Positionen.
Genau so. Die Philosophie muss von oben kommen. Und wenn dann mal drei Spiele nicht gewonnen werden, die Medien sich mit Freude draufstürzen und Schlagzeile nach Schlagzeile produzieren, dann müssen sich die Oberen breitbeinig hinstellen und betonen, dass sei der richtige Weg und ALLE stehen dahinter, mit allen Konsequenzen.