Jetzt habe ich es, glaube ich, verstanden. Ja, das ist ein großes Problem. Es betrifft ja auch das gesamte Wachstum der Frauen. Denn das ist stark eingeschränkt, weil man keine hohen Spieltagseinnahmen erzielen kann. Nicht mal wenn die Nachfrage da ist. Und es ist ein Teufelskreis, weil dann alle sagen: Da geht doch eh niemand hin. Aber es kann ja auch niemand hingehen, wenn das Stadion schon voll ist bei 2.500. Ich verstehe, dass die Frauen den Campus lieben. Es ist ein hochprofessionelles Umfeld dort. Aber man braucht trotzdem eine Lösung.
Ja, aber das wird nicht passieren, glaube ich. Also ich kann’s mir nicht vorstellen, dass man die Zweitvertretung zum Umzug zwingt.
Das glaube ich ehrlichgesagt nicht. Denn man ist an diesem Thema jetzt schon seit fast zwei Jahren dran, intern im Gesamtverein wie eigenständig. Dass sich nichts beweget kann und sollte man nicht dem Management der Frauen allein anlasten, sondern allen, die Verantwortung tragen. Die letzte Entscheidung liegt nicht in der Hand der Frauenabteilung.
Das ging schon 2017 sukzessive los. Der endgültige Umzug müsste 2019 gewesen sein.
Korrekt. Das Potenzial dafür ist da. Nur wie definieren wir langfristig in diesem Fall? Hier muss man zwingend auch historische Kontexte aufmachen. Wie lange hat es im Mannerfussball gedauert, bis gewisse Zahlen an Einnahmen erreicht wurden? Der FF wurde unterdrückt, behindert, klein gehalten. Er durfte sich nie so entwickeln, wie er es gekonnt hätte. Die Fortschritte seit 2010 sind bemerkenswert. Das Wachstumspotenzial ist groß. Aber in München ist man offenbar nicht bereit, mehr zu investieren.
Und dann muss man übers Verhältnis sprechen. Von welchen Mehrkosten sprechen wir bei diesen Investitionen? Und wie steht das in Relation zu vielen Sinnlosausgaben, die bei den Männern oft getätigt werden? Auch hier ist das Thema ein bisschen komplexer, finde ich.
Erwartet man, dass die Frauen sich irgendwann selbst tragen, sollte man bereit sein, ihnen dazu auch die Bedingungen zu schaffen. Ich sehe die aktuell nicht.