Ex-Trainer Julian Nagelsmann

Würde ich mir nie erlauben :innocent:

Ich wollte nur mal darauf hinweisen, dass auch den heutigen Legenden in ihren aktiven Zeiten immer wieder vorgeworfen wurde, keine Spielkontrolle herstellen zu können.
Und wenn ich jetzt lese, wir brauchen Goretzka um das Spiel zu beruhigen. Hmmm, erzählen das die gleichen Leute, für die Goretzka der Inbegriff des sinnlosen box-to-box-players war?

Ich will niemandem ans Bein pissen, aber diese extremen Wendungen verwirren mich oft schon sehr.

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ich hab das Interview von Lewandowski gar nicht als Kritik an Nagelsmann aufgefasst. Er hat ja explizit (und auf Nachfrage "wollte man das nicht in HZ 1 auch schon? „Doch, natürlich, das hatten wir uns vorgenommen“) gesagt, dass die Mannschaft nicht das, was man sich vorgenommen hat, umgesetzt hat in HZ 1. Das war (für mich) Kritik an den Mitspielern, nicht am Trainer.

Und zum weiteren Narrativ, Nagelsmann hätte gesagt, niemand in der Mannschaft „kann“ das Spiel kontrollieren. Ich höre aus der PK raus, dass die Spielertypen, das nicht wollen. „Du bringst die nicht zum Ballschieben oder zum „draufsteigen““ - heißt in meinen Ohren nicht, dass sie es nicht können.

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Reden wir von dem gleichen Pep welcher sich in der CL in der heissen Phase vercoacht?

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Immerhin war der Fussball unter Pep ansehnlich und trotzdem erfolgreich. Viele hatten uns wegen diesem Fussball beneidet. Und wegen vercoachen, hat sich Kovac oder Flick oder Nagelsmann noch nicht vercoacht? Jeder Trainer macht Fehler. Aber schau dir die Dominaz der Mannschaften an die Pep trainieren durfte.

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Bei Pep hat man den Eindruck, dass er sich in den entscheidenden K.O.Spielen unbedingt selbst übertreffen will, anstatt einfach den Stärken seiner Spieler zu vertrauen.
Was nützen retrospektiv die tollen 7:1-Vorrundenspiele gegen AS Rom, wenn regelmäßig im Halbfinale Schluss ist. Und dort war’s nur 2016 gegen Atletico knapp…

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Nützen?
Es hat einfach Spaß gemacht. Hundert andere Spiele mag ich schon vergessen haben, aber daran denke ich immer noch gern zurück.

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Habe ich zumindest bei Bayern nie so gesehen.
2014 war ihm ja quasi von der Mannschaft „aufgezwungen“ - klar, er hat die Entscheidung getroffen, aber die Jungs wollten ja schon unbedingt so spielen. Im Hinspiel haben wir Real an die Wand gespielt in Madrid und machen nur das Tor nicht.
2015 hatten wir große Verletzungssorgen. Haben dann lange das 0:0 gehalten, bekommen dann das 0:1 und anstatt dies mitzunehmen, wollten wir unbedingt das Auswärtstor und bekommen noch zwei.
2016 spielen wir im Rückspiel eine der besten Halbzeiten, die ich je von uns gesehen habe und machen den Elfer nicht rein. In der zweiten HZ dann dieser Bock von Rafinha aufgrund Auswärtstorregelung nicht mehr zu korrigieren.

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Kleine Ergänzungen: 2014 hatten wir beim Hinspiel in Madrid zwar enorm viel Ballbesitz aber kaum zwingende Chancen, mit Wohlwollen höchstens in der Schlussphase. Real ging in dem Spiel zwar aus heiterem Himmel in Führung, hatte aber in der Folgezeit trotz der wenigen Ballkontakte die deutlicheren Chancen und hätte durchaus ein 2. Tor machen können.
2015 machten wir trotz der von dir angesprochenen Personalprobleme von der 30. bis zur 75. Minute ein gutes Auswärtsspiel in Barcelona. Die letzte Viertelstunde war wirklich ein Beispiel dafür, dass man lieber ein 0:1 akzeptieren sollte, als zu weit zu öffnen, nur um evtl ein Auswärtstor zu schaffen. Realistisch war diese Aussicht mMn übrigens nicht, da wir es vorher auch nicht schafften, torgefährlich zu werden und klar war, dass die Kräfte zum Schluss des Spiels hin eher schwinden werden, weil zusätzlich zu den komplett fehlenden Spielern auch einige auf dem Feld standen, die erst in den Wochen vorher nach längeren Verletzungspausen zurückgekehrt waren und deshalb noch nicht bereit waren, 90 Minuten Vollgas zu gehen. Die Mischung aus abnehmenden Kräften und höherer Positionierung war auf dem flächenmäßig größten Fußballplatz aller Topteams eine tödliche Mischung. Trotz allen Lobes für die ersten 75 Minuten sollte eines nicht unerwähnt bleiben: Die ersten 30 Minuten waren eher wieder ein Beispiel für Peps Obsession, in besonderen Spielen überraschende Dinge machen zu müssen. Die Dreierkette ermöglichte Barca Chancen im Minutentakt. Nachdem wir diese Phase mit viel Glück überstanden und Pep das System umstellte, war es wie gesagt bis zum 0:1 ein angesichts der Ausgangslage wirklich überraschend offenes Spiel.
2016 machte Boateng vor dem 1:1 einen Stellungsfehler. Der von dir angesprochene Riesenbock von Rafinha war im Halbfinal-Hinspiel 2018 gegen Real.

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Stimmt mit Boa. Hatte ich verwechselt.

Zur Dreierkette: habe ich damals zurück geführt auf die Personalprobleme. Hat aber gar nicht geklappt und er hat dann wieder umgestellt.

Eine Frage der Risikoabwägung. Tore können auch überraschend und mit Glück fallen, auch wenn es vorher nicht danach aussah. Aber halt nur, wenn man es auch probiert. Sehr realistisch wäre die Aussicht auf ein Weiterkommen auch bei 1:0 bzw. sogar 0:0 nicht gewesen, angesichts der Offensivstärke von Barcelona zu der Zeit. Und wohin das vorsichtigere bzw. ängstlichere Vorgehen führen kann, hat man ja bei Kovac in der Begegnung mit Liverpool gesehen. Da ist es mir grundsätzlich schon lieber, man probiert was und geht ggf. mal mit fliegenden Fahnen unter.

Am liebsten ist es mir, man trifft die richtigen Entscheidungen. :wink:
Das weiß man allerdings oft erst im Nachhinein. Ich hätte das 0:1 in Barcelona damals akzeptiert als Spatz in der Hand. Wir hatten damals zusätzlich zur Verletzungsseuche auch noch eine ziemlich verheerende Auswärtsbilanz unter Pep in KO-Spielen. Wir hatten vor dem Barca-Spiel nur einmal gewonnen (bei Arsenal 2014), dazu zwei Remis erzielt (in Manchester und Donezk) und zweimal verloren (bei Real und in Porto). Da muss ich mMn nicht unbedingt beim Topfavoriten mit geschwächtem Kader und schwereren Beinen all in gehen. Mit dem Publikum im Rücken war Bayern zum Beispiel auch in der Lage Porto ein paar Wochen vorher abzuschießen.

Erinnert mich an ein Zitat von Friedrich Schlegel: „Der Historiker ist eigentlich ein rückwärtsgekehrter Prophet.“ :wink:

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Noch öfter erinnern Fußballspiele an Bertolt Brecht: „Der Vorhang zu - und alle Fragen offen.“ :face_with_monocle:

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[Miese Stimmung in der Kabine: Bayern-Stars sind unzufrieden mit der Spielweise von Nagelsmann]
Ist natürlich alles spekulativ, aber zumindest nicht aus der Welt.
Dass Profis eine Ausrichtung in der sie selber das Gefühl haben nicht gut auszusehen kritisch beäugen, ist zumindest nachvollziehbar.

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Wenn die BILD über schlechte Stimmung in der Kabine berichtet, ist ein Trainer beim FCB erst richtig angekommen.
Herzlich Willkommen beim FC Bayern, Herr Nagelsmann :smiley:

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Evtl. sieht Nagelsmann, nach Tolissos Ausfall, die zur Verfügung stehenden Mittelfeldspieler nicht als gut genug an und stellt lieber einen weiteren Offensiven auf. Das das nicht zu mehr Chancen führt, hat man ja zuletzt gesehen. Für jeden mehr, der vorne rumturnt, kommt ein weiterer Gegenspieler. Bedeutet zwei Spieler mehr, die Platz wegnehmen. Gegen Leverkusen z.B. hatte Lewandowski kaum Aktionen und Musiala war schon von mehreren Gegnern eingekesselt, bevor er überhaupt den Ball am Fuß hatte. MMn. ist unser Mittelfeld die größte Baustelle, da der Mannschaftsteil mit der geringsten Qualität in der Breite.

Eventuell erfährst Du heute mehr darüber.
Das Spiel wird ja von Prime Video übertragen, da ist doch Sammer i.d.R. als Experte mit dabei in der Vorberichterstattung.

SI: JULIAN NAGELSMANN: „JEDE CHANCE IM LEBEN HAT EIN VERFALLSDATUM“

Wer mag: das große Interview mit Nagelsmann zum Start der deutschen Version von Sports Illustrated.

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Das Magazin mit dem Interview erschien bereits im Dezember.

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Kann Sammer hier nur zustimmen.Die Kritik der Überkontrolle von außen durch Pep haben auch schon andere geäußert. Ich hatte immer das Gefühl sein Perfektionismus kann auch lähmen. In der CL hatte ich das Gefühl,dass wenn sein Plan nicht aufgeht z.B ein frühes Gegentor,dann sackte er am Rand zusammen wie ein Marionetten Spieler der plötzlich keine Lust mehr hat und dann sackten auch die Spieler auf dem Feld zusammen wie Marionetten ohne Dpieler.Ganz anders wie z.B. bei Flick wo ich immer das Gefühl hatte die Spieler strotzen vor dem Gefühl egal was passiert wir kommen zurück,wir finden eine Lösung. Die Mentalität unter Flick mit der Taktik von Pep tja,Moment das gibt’s,heißt Tuchel…mein Traum scheiterte wohl an Uli…

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