Gruppe B Spieltag 2
Spanien Belgien
Spaniens Trainerin Tomé schickt dieselbe Elf wie gegen Portugal aufs Feld. Heißt : Die zweite Keeperin Nanclares steht erneut im Tor, Cata-Coll ist nach einer Mandelentzündung noch nicht wieder fit. Superstar Aitana wird nach ihrer Meningitis noch geschont und sitzt auf der Bank. Doch Kapitänin Paredes ist zurück in der Viererkette.
- Nanclares
- Oona Batlle-Irene Paredes-Aleixandri-Olga Ramona
- Vicky Lopez-Patri-Alexia Puteillas
- Mariona Caldentey-Esther Gonzales-Claudia Pina
In der Hinterhand (auf der Bank) hätten wir da noch : Paralluelo, Bonmati, Athenea, Redondo. Das geht schon.
Belgien um Superstar Wullaert beginnt mit dem gewohnt defensiven 5:3:2
- Lichtfus
- Janssens (Hoffenheim)-Tysiak, Kees, Cayman, Deloose
- Toloba, Vanhaevermaet, Teulings
- Wuellart, Eurlings (demnächst Union Berlin)
Die Belgierinnen brauchen Punkte - das erste Spiel gegen Italien ging mit 0:1 verloren.
Zwei Trainerinnen an der Seitenlinie: Elisabeth Gunnarsdottir gegen Montserrat Tomé.
Es regnet in Strömen in Thun.
Erste Hälfte
Youngster Vicky Lopez eröffnet den Reigen im ersten Angriff mit einem noch wenig gefährlich Abschluß neben das Tor.
Doch Belgien kommt nach vier Minuten auch zum Abschluß - Eurlings spielt Toloba frei, und die setzt den Ball neben das Tor. (Damit hat Belgien in der 4ten Minute gefühlt genauso viele gefährliche Torabschlüsse gegen Spanien wie Portugal in insgesamt 90 Minuten.)
Im Gegenzug bringt Vicky Lopez den Ball von rechts in die Mitte: Claudia Pina rutscht nur Zentimeter am ersten Tor des Abends vorbei. Und kurz danach ein erstes Durcheinander im belgischen Sechzehner, der Flachpaß in die Box rutscht an drei Spanierinnen vorbei, der Abschluß von Pina wird geblockt.
Spanien zieht das bewährte Kurzpaßspiel auf, doch noch nicht mit der gewohnten Präzision: Der letzte Paß kommt noch nicht zur Frau.
Die erste Viertelstunde haben die Belgierinnen besser überstanden als Portugal am letzten Donnerstag - und besser als erwartet. Sie kommen sogar hie und da zu zaghaften Gegenangriffen, bisher allerdings noch ohne Gefahr für spanische Tor.
Spanien steht extrem hoch - Rechtsverteidigerin Batlle spielt eigentlich konsequent Rechtsaußen, Restverteidigung zu zweit vorm Mittelkreis. Ballbesitz 75 % bei Spanien nach zwanzig Minuten.
Und dann isset soweit: Spanien macht, was Spanien halt so macht - Tore schießen. 21ste Minute: Die jüngste Spanierin Lopez läßt im Sechzehner zur ältesten Spanierin Puteillas abtropfen, und Alexia läßt sich nicht lange bitte: per Außenrist aus 12 Metern unhaltbar ins linke Eck. Turnier-Treffer Nummer 2 für die Ballon d’Or-Vorgängerin von Aitana.
Aber Belgien schlägt sofort zurück:
Ecke von Wullaert auf die 1,85 m große Justine Vanhaevermaet, die am kurzen Pfosten einköpft zum Ausgleich. Damit war nicht unbedingt zu rechnen.::
Das Spiel geht Schlag auf Schlag weiter: Batlle flankt von rechts auf Gonzales, doch der Kopfball geht am Tor von Lichtfus vorbei. Doch in den folgenden zehn Minuten läuft sich Spanien öfter fest; zwar rotiert der Ball bis zum Sechzehner. Aber dort machen die Belgierinnen es defensiv wirklich gut. Nach vorn geht allerdings wenig, die langen Bälle finden keine Mitspielerin.
Wenn Gefahr im belgischen Sechzehner, dann nach kurzen Ecken - Puteillas sucht in der Mitte Esther Gonzales, doch der verspringt der Ball.
Und die erste gelungene Ecke - weil lang - von Claudia Pina findet am langen Fünf-Meter-Eck Irene Paredes - und die köpft den Ball unhaltbar in die Maschen.
Spanien führt wieder nach 40 Minuten.
In der Nachspielzeit bricht Vicky Lopez nach schöner Kombination im Sechzehner durch - lupft den Ball über Lichtfus hinweg, doch die Hoffenheimer Verteidigerin Janssen klärt in höchster Not auf der Linie. Und im Gegenzug kontert Belgien beinahe erfolgreich - aber der Querpaß zum Sechzehner kommt nirgendwo an.
Die komplett verregnete Hälfte geht nicht unverdient mit einer knappen Führung für Spanien in die Kabinen. Gegen den Ball macht Belgien das wirklich klasse - aber nach vorn gabs halt auch nur einen Ball aufs spanische Tor: Und der war drin.