es wäre den damen zu wünschen - allein mir fehlt der glaube! ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren!
Viele Fußballerinnen scheitern schon an der Herausforderung, ein rein weibliches Team zusammenzubekommen. Dieser Beitrag vom Samstag (5 Min.) zeigt, dass die bisherige starre Regel, die gemischtgeschlechtliche Teams ab U19 verbot, nun endlich aufgeweicht wird. Zurecht: das prominente Beispiel Lena Oberdorf zeigt ja, dass es etwas bringen kann, so lange wie irgend möglich mit den Jungs zu kicken.
Aus der Dlf Audiothek | Sport am Samstag | Revolution im Amateurfußball – Gemischt-geschlechtliche Teams möglich Revolution im Amateurfußball - Gemischt-geschlechtliche Teams möglich
Ah danke, das wollte ich seit Wochen mal googeln, da ich mich damals bei einem Spiel meines Sohnes in einer U17 gewundert habe, dass da bei den Gegnern noch eine Spielerin dabei ist, dachte, das sei nur bis „E-Jugend“ (so hieß da bei uns damals; ) erlaubt. Sie war übrigens die Beste bei den Gegnern, in einer gar nicht mal so wilden Mannschaft - kämpferisch (echte Wadlbeisserin), technisch, Spielverständnis - war beeindruckend zwischen all den Kerlen.
Sorry for OT: Zurück zur EM: Hat mich gestern sehr geärgert. Bin ja recht spät erst auf den Begeisterungszug aufgesprungen, aber habe jetzt gestern schon sehr mitgefiebert. Das Handspiel habe ich auch erst nach dem Spiel so richtig gesehen, die Bilder während der Partie fand ich nicht aussagekräftig. Aber das ist natürlich ein Hammer, wofür gibt’s den VAR. Das ausgerechnet die mir davor schon als extrem unsympathisch aufgefallene Gegnerin so ein Stochertor macht: Zum Kotzen. Das Spiel der Engländerinnen danach: Ebenfalls.
Zum Thema „Hype“ und dessen Fort-/Umsetzung bin ich zwiegespalten. Einerseits kann man da bestimmt von Seiten der Verbände etc mehr tun. Aber andererseits: Wenn’s halt einfach nicht mehr Leute interessiert, dann ist das halt so. Viele Frauen interessieren sich auch in diesen aufgeklärten, gleichberechtigten Zeiten nicht für Fußball, viele Männer halt seit eh und je (nur) für den Männerfußball. Das kann man doch niemanden verdenken. Equal Pay (und „Play“, wie ich gestern gelernt habe) finde ich auf Verbandsebene dennoch richtig. Auf Vereinsebene: Profisport ist halt leider auch ein Business und Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Isso.
(für diese Einlassungen muss ich ein paar Euro ins Phrasenschwein schmeißen. Und wahrscheinlich je nach Perspektive das Macho/Chauvibüßerhemd anziehen, wobei ich das eigentlich alles nur nüchtern betrachtet darstellen wollte.
Auf der Ebene des Spitzensports: einverstanden. Wobei man, wenn man nichts ändert, auch nicht über die Folgen jammern darf: die besten Spielerinnen gehen ins Ausland, das Niveau des Klubfußballs sinkt und mit ihm dann auch das der DFB-Teams.
Dann gibt es noch den mindestens so wichtigen Breitensport. Der hat auch gesellschaftliche Relevanz, die allgemein bekannt ist. Und dann ist man schnell wieder bei den Vorbildern, die benötigt werden, um Interesse und Begeisterung zu wecken. Und dafür braucht man halt entsprechende Strukturen.
Zum Spiel: ich will jetzt keinen Wettbewerb in puncto Drastik starten, kann Dir in der Sache aber folgen. Siehe dazu Justins Spielanalyse, die alle wesentlichen Aspekte des Finales erfasst.
(Beitrag vom Verfasser gelöscht)
Wir kennen es aus dem Männerfußball, nicht nur hierzulande, aus anderen Sportarten und auch aus anderen gesellschaftlichen Bereichen: nach großen Erfolgen (z.B. WM 1990, 2014) greift eine zumindest gedankliche Trägheit Platz. Es läuft ja, warum soll man groß etwas ändern? Bei den Frauen waren die Erfolge in den Nullerjahren so groß (EM 01, 05, 09, WM 03, 07), dass ein Ausbleiben dieses Phänomens ein wahres Wunder gewesen wäre. Erst wenn man merkt, dass andere einen überholen, wird man wieder kreativ. Die Entwicklung im englischen Fußball ist das beste Positivbeispiel. Momentan dürften die Aussichten in Deutschland unter diesem Aspekt recht gut sein.
Edit: Für die gegensätzliche Strategie gibt es allerdings auch ein prominentes Beispiel. 1968 entschied beim Club Meistertrainer Merkel: mit diesem Team wirst du nicht mehr viel reißen. Also jagte er den halben Kader vom Hof, u.a. Torjäger Franz Brungs, der dann auch sofort bei Wiederaufsteiger Hertha BSC reüssierte. Bilanz des neu zusammengestellten Teams: einziger Direktabstieg eines BL-Meisters. Augenmaß bei notwendigen Veränderungen eines aktuell erfolgreichen Systems zu beweisen, ist also keine leichte Aufgabe. Nach dem Titelgewinn 2014 versuchte Löw es zunächst, sprach von neuen Impulsen, die er sich etwa aus Chile (das sein Team im Test wenige Monate vor der WM schwindlig gespielt hatte) holen wollte. Keine dumme Idee, wenn man bedenkt, dass Chile dann 2015 und 2016 die Copa America gewann, jeweils mit Finalsiegen gegen Argentinien. Danach verpuffte der Impuls allerdings. Vielleicht trug dazu auch der Finalsieg im Confedcup 2017 mit einem B-Team gegen ein allerdings dominant spielendes Chile bei.
Danke für die Blumen, habe die Kolumnen hier leider etwas schleifen lassen. Aber hier ist der Link zur kompletten Sammlung aller Texte für 1&1:
Außerdem habe ich auch etwas zur hier angeschnittenen Debatte geschrieben, wie es jetzt weitergehen kann. Ich denke auch, es wäre naiv, zu glauben, dass jetzt die EM allein alles verändern wird. Dafür braucht es schon den DFB, die Klubs selbst und vor allem auch Geduld. Sichtbarkeit, Professionalisierung, Geduld, nur so bewegt sich etwas. Dass der Fußball der Frauen begeistern kann, durfte er auf großer Bühne zeigen. Auch schon in der Champions League. Was den grauen Alltag betrifft, ist der Weg noch weit, aber nicht so unmöglich wie von kritischeren Stimmen gern impliziert.
Insgesamt sind einige verblüffende Parallelen zum Männer-WM-Finale 1966 auszumachen:
Das DFB-Team wusste vor dem Turnier jeweils nicht so recht, wo es stand:
- Männer: WM-Viertelfinal-Aus 1962, relativ neuer Trainer (Helmut Schön), knappe Quali (2:1 in Stockholm), schwere Vorrunde (Schweiz, Argentinien, Europameister Spanien). Finale war schon mehr als erwartet, England musste im eigenen Wohnzimmer gewinnen, Wembley-Tor…
- Frauen: WM-Viertelfinal-Aus 2019 (EM 2017 dito), relativ neue Trainerin, verlorenes Quali-Spiel gegen Serbien, schwere Vorrunde (Vizeeuropameister Dänemark, Spanien, Finnland). Finale mehr als erwartet, England musste den titellosen 56-Jahre-Fluch überwinden, Wembley-Handspiel…
Auch von meiner Seite ein großes Dankeschön für die gute Begleitung der EM.
Freue mich schon auf deine Texte in der neuen Saison.
Wirst du nach den Erfahrungen der letzten Saison (CL gegen Paris) auch öfter aus dem Stadion direkt berichten oder aufgrund der Entfernung weiterhin hauptsächlich über Magenta die Spiele verfolgen?
Ich muss mal schauen, wie das jeweils mit meinem dienstplan funktioniert. Habe aber vor, das eine oder andere Spiel auch wieder vor Ort zu besuchen. Versprechen kann ich da aktuell leider nichts.