[Ehem. Präsident] Uli Hoeneß

Hat das jemand gesehen und kann es einschätzen? Ich frage mich: Wieso wieder einmal gegen alles schießen?

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Er hat ja nicht mal unrecht aber es ist halt mal wieder sehr polarisierend.
Ich fand es unter Sammer richtig, auf die Bremse zu treten und lieber Demut zu zeigen. Der FC Bayern sollte sich (intern) mit sich selbst beschäftigen und an seinen Problemen zu arbeiten.

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Bei Hoeneß ist es immer ein sehr schmaler Grat zwischen „polarisierend“ und „populistisch“. Seine Meinung zu Kroos beispielsweise, auch wenn er den Nerv vieler Bayern-Fans trifft, war in meinen Augen populistisch. Weil die Fakten schlicht eine andere Sprache sprechen, als das, was er konkret gesagt hat. Mein Problem damit ist also gar nicht, dass er Kroos kritisiert. Denn da hat er im Kern womöglich einen guten Punkt. Es sind eher die Argumente, die mich stören. Denn er kritisiert Kroos aus den völlig falschen Motiven, statt seinen Punkt fundiert zu machen. Und so könnte man bei fast jedem Thema weitermachen, zu dem er sich äußert. Schade.

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Naja und die Art und Weise ist halt auch nicht korrekt. Lautes Poltern wirft ein schlechtes Licht auf ihn. Da ist egal ob er inhaltlich einen Volltreffer landet oder völlig daneben liegt - menschlich ist es eine Vollkatastrophe und schadet seinem Image (und dem des FC Bayern) mehr, als das es hilft.

Und das finde ich halt immer wieder, banal gesagt, dämlich. Man möchte sich als moralisch überlegener Verein darstellen, hat genug auf der Habenseite, macht sich das aber alles zunichte indem man nicht einfach die Klappe hält.

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Uli Hoeneß fürchtet wahrscheinlich gerade wieder die Zeit wenn alle mal fit sein werden. :wink:

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Na ja, die Motive eines Arguments haben ja nicht zwingend etwas mit seiner Qualität zu tun. Man kann auch aus ganz niederen Motiven sehr gute, sachliche und überzeugende Argumente machen.

Was meinst du mit „seinen Punkt fundiert zu machen“? Was hat er falsches gesagt und was hätte er stattdessen richtiges sagen sollen um Kroos fundiert zu kritisieren?

Ich hielt seine Kritik an Kroos für schlüssig vorgetragen. Sie muss einem ja nicht gefallen, aber sie war immerhin sschlüssig: Hoeneß Meinung nach waren die Mannschaften bei der EM, die schnellen Fußball gespielt haben, die besseren und erfolgreicheren Mannschaften. Für seinen Geschmack hat das behäbige Spiel der Deutschen die Mannschaft größeren Erfolg gekostet. Ein wesentlicher Faktor für diese Behäbigkeit war seiner Meinung nach im Mittelfeld vor allem Toni Kroos, der statt das Spiel schnell zu machen nur Sicherheits- und Querpässe gespielt habe und damit das Spiel abgebremst hat. Ergo ist Toni Kroos in Hoeneß Augen ein wesentlicher Faktor für das schlechte Abschneiden der Deutschen.

Das finde ich eine relativ nachvollziehbare Argumentation, du nicht?

„zu viele Querpässe“ – faktisch hat Kroos die meisten Vertikalpässe ins letzte Drittel in der gesamten Gruppenphase gespielt
„Er stand doch nicht einmal in der gegnerischen Hälfte“ – faktisch falsch und auch als Überspitzung falsch
„England spielt mit zwei Sechsern, wir haben mit gar keinem gespielt“ – polemisch
„der hat in der deutschen Mannschaft aber nichts zu suchen.“ – Polemik
„der Toni Kroos passt mit seinem Querpass-Stil nicht mehr in den heutigen Fußball.“ – nachweislich unsinnig und auch polemisch
„aber seine Art Fußball zu spielen ist vorbei.“ – polemisch

Nochmal: Seine Meinung nimmt ihm keiner und er hat in manchen Bereichen durchaus Punkte, die ihre Berechtigung haben. Beispielsweise, dass Kroos defensiv nicht abgesichert wurde. Dass er nur Querpässe gespielt habe und behäbig agiert habe, teile ich nicht. Und die Statistiken sprechen halt auch eine andere Sprache. Auf einen Spieler einzuprügeln, der insbesondere bei Bayern-Fans sowieso schon recht unbeliebt ist, konnte Hoeneß schon immer gut. Das ist keine faktenreiche und nachvollziehbare Argumentation in meinen Augen, sondern Populismus. Hätte er nicht abermals so rumgepoltert, hätte ich mich damit abfinden können. Zumal ich Kroos auch nicht als Stammspieler aufgestellt hätte. Die Art und Weise ist für mich aber nur schwer zu ertragen.

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…ergänzend wirft es halt wieder mal schlechtes Licht auf den Klub als Ganzes.
Speziell, da er es echt nicht mehr nötig hat da auf Kroos einzuhauen.

Mir ist Kroos in den vergangenen Jahren auch oft genug negativ aufgefallen, weil er einfach defensiv zu unsichtbar ist. Er stellt keine Gegner und übt 0 Druck aus. (Wahrscheinlich kommt gleich jemand mit überragenden Zweikampfquoten von Kroos daher :smiley: )

Viel mehr geht es mir aber mittlerweile auf den Zeiger wie die (ehemalige) Chef-Etage des FC Bayern immer wieder unnötig Angriffsflächen für blöde Kommentare von außen bietet.

Ich teile den Eindruck, möchte aber ergänzen, dass Kroos bei der EM defensiv überraschend viele Balleroberungen hatte. Das hat mir tatsächlich gut gefallen. Ein Sechser als Absicherung wäre dennoch das Mindeste gewesen.

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Ja und nein. Kross war diesmal überraschend defensiv aktiver - das ist mir auch aufgefallen. Aber ich erinnere mich dennoch an Situationen bei dieser EM als ich schreiend vor dem Fernseher saß (stand!) als er wieder zu weit vom Gegner weg stand und der frei zur Flanke kam. :slight_smile:

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Ja, deshalb verweise ich auf die fehlende Absicherung. Grundsätzlich ist Kroos kein Defensivspieler. Aber bei der EM hat er defensiv das gemacht, was ich mindestens von ihm erwarte.

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Man sollte auch nicht zu viele Nebenkriegsschauplätze aufmachen. Dieses Kroos-Gehudel bringt die Gefahr, dass wir das eigentliche Feindbild ausser Augen verlieren - den Bösewicht, der den FC Bayern fast im Alleingang ruiniert und den ganzen Fussball um Generationen zurückgeworfen hat: Juan Bernat.

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Hoeneß’ Gemecker gegen Kroos ist mindestens so deplatziert wie sein Geblöke gegen Juan Bernat in der Menschenwürde-PK.
Erstens ist niemals ein Spieler allein am Ausscheiden eines Teams Schuld (auch nicht der Steuerheld seinerzeit in Belgrad 1976).
Zwotens: Man zählt keinen Spieler retrospektiv an, der seine Knochen ein paar Jahre für den eigenen Klub hingehalten hat. No. Never. Niente.
Ist genauso ein No-Go wie die Pfiffe der Arena-Luxuskunden gegen Arjen Robben 2012, nachdem er zweimal vom Punkt vergab (aber einmal auch traf, in Bernabeu, remember?).

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Auf dem gleichen Niveau hätte man auch Kimmich für seinen zu geringen Einfluss auf das Spiel kritisieren können oder Sané für seine mangelhafte Abwehrarbeit. Am Ende liegt es doch am Trainer, wer wo spielt und welche Spielertypen auf welcher Position spielen. Auf die Idee Kroos als (einzige) 6 aufzustellen, kam in den letzten 20 Jahren kein einziger Trainer. Wenn ich einen 31 jährigen, viermaligen CL-Gewinner aufstelle, kann ich doch nicht erwarten, dass dieser jetzt seinen Spielstil komplett ändert - unabhängig davon, dass wir alle gar nicht wissen, was sein Auftrag war. Vielleicht sollte er sich in der linken Hälfte zurückfallen lassen um den Spielaufbau zu unterstützen? Nur weil ganz viele der Meinung sind, das wäre bei der 3er Ketter unnötig und falsch, heißt das noch lange nicht, dass Jogi das auch so gesehen hat.

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Naja, der Sport1 Doppelpass alias Fussballstammtisch ist nunmal eine Unterhaltungssendung und lebt schon immer von Polemik und Überspitzung und ist nicht gerade für detailgetreue Taktikanalysen bekannt. Ich sehe es mir sogar gerne an einem verkaterten Sonntag an, die detaillierte Analyse gibt es ja hier. Von daher wird mir das wieder etwas zu hoch gehängt. Zumal Kroos ja dann gut gekontert hat und Uli dass dann auch locker hingenommen hat.

Im übrigen hat Hoeneß bei seinen medialen Ausbrüchen oft einen medialen Nebenkriegsschauplatz eröffnet, um Druck wegzunehmen wenn es in der Mannschaft gerade nicht lief. Das hatte in der Vergangenheit auch oft funktioniert. Das Gespür dafür hat er aber wohl seit ein paar Jahren tatsächlich verloren.

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Ich halte es da mal mit Hoeneß: „Die Zeit seines „Debatten“stils ist (bald) vorbei.“

Wohlwissend, dass ich genauso unrecht habe wie er bei Kroos. Es mag ein Stammtischformat sein und weil ich selbst mal Teil einer Runde dort war, weiß ich auch genau, was ich erwarten kann und was nicht. Es geht (mir) nicht immer um eine Taktikanalyse, die in die Tiefe geht. Das reduziert die Diskussion darüber auch zu sehr auf zwei Pole: Polemischer Stammtisch und Taktikanalyse. Dazwischen gibt es jedoch noch sehr viel. Man kann mit einem Lächeln im Gesicht auch polemisch sein und die polemische Aussage dann sinnvoll begründen. Das ist das Mindeste, was ich erwarte. Hoeneß hat aber meiner Beobachtung nach in den letzten Jahren das Gefühl dafür verloren, wann welche Aussage angebracht und angemessen ist und welches mediale Feedback er erwarten kann.

Ich bin mir sicher, dass er das zuletzt auch gemerkt hat und meine Information war auch, dass er gern viel früher in den Hintergrund getreten wäre. Was vor Jahren nicht als „Fehltritt“ bewertet wurde, ist heute eben einer. Weil sich unsere Gesellschaft, unsere Sprache und unsere Perspektive auf den Fußball eben wandelt. Diesen Wandel hat er nicht mitgemacht. Hätte ich an seiner Stelle vielleicht auch nicht gemacht, warum auch? Alles erreicht, gemachter Mann, trotz Gegenwind und Skandalen immer noch hoch angesehen … da gibt’s keinen Grund. Gleichzeitig wird er damit leben können, dass jemand, den er vermutlich nicht mal kennt, hier im Forum seine Art und Weise der Diskussion kritisiert. :slight_smile:

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Da mach ich mir auch keine Sorgen dass er damit nicht leben kann. Er konnte ja auch mit Kroos polemischer Erwiderung gut leben, da gabs von ihm nur ein wer austeilen kann kann auch einstecken.
Mit dem verlorenen Gefühl sind wir uns ja einig, aber der spezielle Doppelpass war für mich insgesamt harmlos und das übliche Geschwätz, im Gegensatz zu anderen Vorfällen. Aber ich kann auch damit leben wenn Du das anders siehst :wink:

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Klar, ich will da nicht dramatisieren: Es gab schon weitaus schlimmere Aussagen. Es passt nur mMn ins Gesamtbild.

Insofern: :handshake:

U.H. besitzt bei aller Kritik ja unbenommen einen hohen Unterhaltungswert.
Seine nun abgedankte Fußballfunktionärsgeneration, zu der man auch Leute wie Assauer, Calmund, Mayer-Vorfelder oder seinen Intimfeind Lemke zählen kann/konnte, erinnert mich außersportlich immer irgendwie an die einstigen großen Schlachtrösser der Politik wie Wehner, Strauß oder Schmidt.

Uli Hoeneß wird uns sicher noch öfters beschäftigen, dafür würd ich meine Hand ins Feuer legen. Deswegen würde ich gern alle Hoeneß Antworten hieraus in ein extra Thema verschieben, oder hat da jemand von euch starke Einwände? :slight_smile:

@Petex @justin @Mitschnacker @Andy @Jo_1

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