Die Kehrseiten des Kane-Transfers zum FC Bayern

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Harry Kane ist ein Weltklassestürmer, von dem der FC Bayern sportlich und darüber hinaus profitiert. Die Verpflichtung von Harry Kane steht aber auch für einen Galactico-Kurs, den der FC Bayern lange bewusst ablehnte. Eine Analyse der Kehrseiten des Transfers und Kurswechsels.  Harry Kane macht den FC Bayern besser, aber… Die…

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Eine mit Verlaub ziemlich einseitige Betrachtung. Kann man natürlich so sehen!

Top Artikel! Genau aus den Gründen habe ich den Wechsel immer abgelehnt und lehne ihn immer noch ab und habe meine Mitgliedschaft gekündigt. Das ist nicht mehr „mein“ Bayern München…

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Ich habe durchaus meine Zweifel ob der Transfer sich wirtschaftlich rechtfertigen lässt, andrerseits darf man wohl auch die indirekten Effekte nicht unterschätzen - für andere Spieler, seien es die, die man halten möchte oder die, die man gewinnen möchte, ist so ein Transfer schon ein Signal in welche Richtung der Club strebt, man stelle sich vor welches Signal hier z.B. ein Füllkrug senden würde.

Aber zwei Punkte sehe ich etwas anders:
Ich glaube gar nicht dass Kane das Gehaltsgefüge so sehr belastet, er verdient mehr und jedem ist klar warum das so ist, an einem Hernandez konnte sich zu Recht jeder Stammspieler orientieren, an einem Superstar wie Kane nicht. Damit Kane zum Benchmark wird muss erstmal jemand über einen entsprechenden Zeitraum absolute Weltklasse demonstrieren.

Und die Betrachtung der letzten Saison im Ganzen bzgl der Tore sagt imho wenig aus, die wurden im Verlauf immer weniger und die zweite Hälfte hat dann doch eindrücklich demonstriert warum man eben doch einen starken 9er braucht - gerade dann wenn es mal nicht so läuft, wenn andere ihre Chancen liegen lassen dann ist ein 9er, der zuverlässig in der Verwertung ist, Gold wert.

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Bei allem Respekt, ich kann mit dieser nun wirklich sehr einseitigen Berichterstattung nicht viel anfangen. Ich sehe auch den angeblichen Strategiewechsel nicht, weil man jetzt einen teuren Transfer getätigt hat. Denn diesem teuren Transfer gingen immerhin noch ein paar andere Transfers junger Spieler voraus. De Ligt, Upamecano, Sane, Laimer, Kim. Sie alle kamen jung oder im besten Alter (Kim mit 26).

Natürlich hätte es günstigere Optionen gegeben als Kane. Man hätte Füllkrug holen können, evtl. auch einen Guirassy aus Stuttgart. Aber es wurde zurecht erkannt, dass dieser Mannschaft Führung fehlt. Führung, die immer spielt und das Machtvakuum füllt, das Neuer, Lewy und Müller hinterlassen haben. Lewy mit seiner Gier und seinem Torhunger, mit denen er die ganze Mannschaft gepusht hat, ist weg. Neuer, unser Kapitän und Führungsspieler, fehlt seit einem 3/4 Jahr und wird ihm weiterhin fehlen. Müller ist nicht mehr gesetzt und fehlt auch immer häufiger verletzt. D.h. der FC Bayern hat zwingend eine Führungspersönlichkeit benötigt. Einen erfahrenen Spieler auf Top-Niveau, der noch nicht satt ist, der noch hungrig ist und der erwiesen diese Führungsrolle einnehmen kann. Das hat man bereits 2014 mit dem 33-jährigen Xabi Alonso gemacht.

Und wenn Bayern es schafft für einen 34-jährigen Lewandowski noch 50 Mio. Euro Ablösesumme einzunehmen von einem Club wie Barcelona, der eigentlich gar kein Geld zum Ausgeben haben dürfte, dann kannst du davon ausgehen, dass ein Harry Kane in 3 Jahren mit 33 als Engländer, der noch den Rekord von Alan Shearer jagen wird, ausreichend Interessenten in England haben wird, die mehr als 40 Mio. für ihn zahlen werden.

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Dem ist sicher so.
Ich habe auch noch nie gehört, dass es ein Problem mit den Gehältern von Lewy, Müller oder Neuer im Mannschaftskreis gegeben hätte.
Das sind/waren die anerkannten Stars, Leader und Erfolgsgaranten. Da weiß jeder, gut dass wir die Jungs im Team haben.
Diskutiert wurde immer über Hernandez, Sane. Weil die bisher vergleichsweise wenig für Bayern geleistet hatten und haben.
Wenn ein Gnabry kommt und sagt, ich muss jetzt das gleiche Gehalt wie Lewy beziehen macht er sich lächerlich.
Wenn er sagt ich möchte im Sane-Bereich verdienen, hat er einen Punkt.

Natürlich hängt die Akzeptanz eines Topstar-Gehalts zumindest mittel- bis langfristig auch von der Leistung ab.
Sollte Kane also nicht liefern, könnte sich das Blatt natürlich noch wenden.

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Ich verstehe den Zusammenhang nicht. Das bedeutet, Ü30 und teuer kann nichts werden?
Ist die Streuung da nicht etwas zu groß. Für mich ist das ein ziemlich zufällig zusammengebundener Blumenstrauß an Spielern die nur eins gemein haben, das ist die Ablöse. Beim Alter gibt’s dann schon Unterschiede.

Ronaldo wechselte mit 34 Jahren zu Juventus Turin. Da läuft Kanes Vertrag bereits aus.
Es ist ein ziemlich großer Unterschied.

Auch für die anderen genannten Spieler sollte man doch die Hintergründe des Wechsels genauer anschauen. Warum wurde gewechselt, was sind sie für Charakter, was für Gründe gab es dafür, dass der Transfer enttäuschend war.

Wenn man sich das im Einzelfall ansieht (die Details spare ich mir, sonst wird das zu lang), sieht man, dass die 30 und die Ablösesumme nichts mit den nicht erfüllten Erwartungen zu tun hatte.

Der Wiederverkaufswert von Kane lässt sich überhaupt nicht beziffern zum aktuellen Zeitpunkt.
Die Rechnung soll suggerieren, dass der Transfer in jedem Falle finanziell unvernünftig ist (so liest es sich für mich). Tut mir leid, aber das ist für mich ein eher populistisches Argument, das nicht auf stichhaltigen Argumenten beruht (gar nicht kann, da es von der sportlichen Leistung und der Marktentwicklung abhängig ist), sondern nur ein Blick in die Glaskugel ist.

Auch hier sehe ich keinen Zusammenhang. Die Argumentation, ein Musiala müsse so viel verdienen wie ein 30 jähriger Kapitän der englischen Nationalmannschaft erschliesst sich mir nicht.

Das Argument war bei einem Transfer von Hernandez stichhaltig. Wer war Hernandez? Ein guter Verteidiger und Nationalspieler. War weder Fußballer des Jahres, hat keine Rekorde gebrochen etc. pp. Dieser Spieler ist natürlich für ähnlich veranlagte Spieler im Kader ein Benchmark.

Harry Kane ist aber eine andere Kategorie. Ich denke, wenn die Verhandler von Musiala an den Verhandlungstisch kämen und sagen würden, er möchte genau so viel verdienen wie Harry Kane, dann müssten die Verhandlungspartner bei dem Argument das prustende Lachen stark unterdrücken.

Da gäbe es andere Argumente (Kokurrenz bietet XY etc. pp).

letzteres sicherlich. Weil Thomas Müller als Weltmeister und Ikone des Klubs natürlich diesen Anspruch hat. Dass Kimmich sich mit Lewandowski verglichen hätte, ist mir jetzt ganz neu. Woher kommt diese Annahme?

Das ist das einzige Argument, das mir sehr gut gefällt. Diese Meinung und auch die Argumentation ist eine interessante Sichtweise.

Wir wissen aber, dass die Führungsetage dieses Experiment nicht mehr eingehen wollte. 2022 wollte ein gewisser Julian N. den Protagonisten weiß machen, dass das Spiel ohne den Stürmer Robert L. variabler werden würde, weniger ausrechenbar etc. pp.

Ich denke, auf so etwas wollte man sich nicht mehr einlassen.

Korrekt. Waren aber auch andere Zeiten. Im übrigen war Elber aus meiner Sicht unterschätzt. Er lief in Brasilien unter dem Radar durch. War aber ein konstanter guter Stürmer. Im übrigen wissen wir alle, dass 2001 eine besondere Geschichte vorausging. Die mentale Stärke stand hier im Mittelpunkt.

Ob ein Stürmer wie Choupo die richtige Lösung wäre, kann man nicht sagen. Er war in der wichtigsten Phase ja verletzt. Ob ein Stürmer dieser Klasse im Frühling ausreicht? Kann man sich trefflich streiten. Aber die These hat was.

Wir sind einerseits noch nicht fertig mit dem Transferfenster. Noch dazu kann nicht alles in einem Transferfenster erledigt werden. Torwart ist schwierig wie man sieht. aber da geht ja noch was. Holding 6 kann ja auch noch was gehen. Ansonsten eben 2024. Die eine Position ist zwar wichtig. Trotzdem sind wir ohne so einen Spieler jetzt auch keine Gurkentruppe.

Kann ich nicht nachvollziehen. Die Mischung machts. Dazu gehört so ein Topstar. Das wurde immer betont. Letztes Jahr hat der Topstar leider nicht gezündet. Darum nun dieser Transfer.

Lewandowski war auch ein Top Star. Das Glück so einen Spieler ablösefrei verpflichten zu können gibt es leider sehr selten. Wir sehen gerade, dass es selbst Real Madrid nicht gelingen wird Mbappé ablösefrei 2024 verpflichten zu können.

Ich möchte hier nicht den Jubelperser geben. Das möchte ich zum Schluss noch betonen. Es gibt wie auch erwähnt Punkte die stichhaltig sind. Aber viele Argumente hier halten aus meiner Sicht einer nähren Betrachtung einfach nicht stand.

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Kane Szenarios für die nächsten drei Jahre:

  1. Best Case Szenario
  • Kane macht jede Saison 40+ Tore und ist fast immer verfügbar.
  • Bayern gewinnt 3x die Bundesliga, 2x den Pokal und 1x die Champions League (2x Halbfinale).
  • Wechsel für 50+ Mio. zurück nach England.
  1. Normale Szenario
  • Kane macht im Schnitt 30-40 Tore und hat eine Verletzung mit längerer Ausfallzeit (6+ Wochen).
  • Bayern gewinnt 3x die Bundesliga, 1x den Pokal und 0x die Champions League (2x Viertelfinale und 1x Halbfinale).
  • Wechsel für 30 Mio. zurück na England.
  1. Worst Case Szenario
  • Kane macht im Schnitt <20 Tore und ist auch oft Verletzt.
  • Bayern gewinnt 2x die Bundesliga, 0x den Pokal und 0x die Champions League (1x Viertelfinale und 2x Achtelfinale).
  • Wechsel für 10 Mio. wohin auch immer.
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Mal etwas provokant:

Dauerverletzter Hernandez (der zum Amtsantritt bereits verletzt war) und Abwehrspieler ist
vs.
Einem der besten 9er, so gut wie nie verletzt und voll im Saft

Für ein Delta von 20 Mio und nichtmal sehr viel beim Gehalt, da wundert es mich schon fast dass der Hernandez-Transfer weitaus weniger kritisch gesehen und mehr oder weniger schulterzuckend hingenommen wurde. Und in der IV hatten wie lange nicht so einen Handlungsbedarf wie jetzt auf der 9.

Natürlich kann man beide Sichtweisen vertreten. Ich denke auch wie schon geschrieben wurde, dass die nicht quantifizierbaren Effekte auf (künftige) Spieler und Fans auch einen Unterschied machen. Zumals das für die ganzw Bundesliga ein Statement ist.
Ich denke man bekommt im Ausland sehr wohl mit was läuft. Und daher bin ich auch froh wenn sich Leipzig immer besser entwickelt. Der teuerste Verteidiger ever kommt aus der Buli und aus Dortmund kommt (oder kam) fast jedes Jahr ein Hochkaräter wie zuletzt Haaland und Bellingham. Hoffe es gibt daher einen gewissen Schub.

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Du hast ja sicherlich ganz bewusst die Risiken in den Vordergrund gestellt.

Meine „Bauchschmerzen“ bei diesem Transfer hast Du jedenfalls exzellent beschrieben - vor allem die Punkte 3-5 würde ich vollständig unterschreiben.

Andere Teams, die Du ja auch nennst, machen es vor, wie man smarte Transfers eintütet, ohne die Kaderstruktur vom Kopf auf die Füße zu drehen.

Transfers, so wie City, Real und bis vor kurzem Liverpool sie machen, würde ich mir auch wünschen - natürlich im Rahmen des Machbaren. Junge Topleute holen und aufbauen. Wenn selbst diese Teams das machen, kann der andauernde „Erfolgsdruck“ doch gar kein Gegenargument darstellen, zumal wir selbst in einer Murkssaison noch Meister geworden sind.

Ein Zielspieler der Kategorie Mandzukic, Elber oder Wohlfarth wäre meine Wunschlösung gewesen. Auch die hätten für uns locker 25x pro Saison getroffen.

So wird unser Spiel zu 100% auf Kane zugeschnitten werden - ob das so smart ist?!?

Wie gesagt, ich teile diese Bedenken fast vollumfänglich und kann mich mit Kane noch nicht anfreunden. Für dieses Gesamtpaket wären mMn 2-3 Meisterschaften mit mindestens 35 wettbewerbsübergreifenden Treffern pro Jahr das Minimum.

Wenn er uns wirklich zum CL-Titel 2025 schiesst, nehme ich alles zurück. Edit: Plakative Veranschaulichung

Und wenn er im Finale 3 Buden macht und wie 3:4 verlieren dann nicht?

Das ist auch immer was dass ich nicht verstehe: PSG hat es mit Mbappé, Neymar und Messi nicht geschafft in die Nähe der CL zu kommen, nur einmal vor Messi - Trainer kurioserweise….

City hat Guardiola geholt und ne Milliarde in Spieler investiert und nach zig Jahren hat es dann endlich mal geklappt.

Wir investieren mal 100 Mio und die CL ist quasi Pflicht. Dass das nicht zusammenpasst sollte klar sein. Es gehört ja viel viel mehr dazu als ein 100 Mio Transfer. Es geht darum die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, mehr kann es gar nicht sein. Deswegen die Beurteilung des Transfers an DEM Titel festzumachen ist geradezu absurd.

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Choupo-Moting ist aber sehr nahe an Weltklasse. Abschluss(≤ als Lewa), Torinstinkt (<Lewa), Technik(=Lewa), Speed (=Lewa?), Robustheit (=Lewa) hat er.

Das Problem sind seine Verletzungen und der dadurch fehlende Rhythmus. Vor der WM war er fit und im Spielrhythmus. Das war die beste Phase des FCB letzte Saison. Bis zum PSG Spiel war er nach der WM auch fit und die Ergebnisse waren bis auf den Rückrundenauftakt gut. Nach dem PSG Spiel war er eigentlich immer Verletzt. Man hat ihn nur noch für einzelne Spiele fit bekommen (BVB, City Rückspiel).

Sieh den letzten Satz doch bitte nicht ganz so eng.

Das Thema CL-Titel und Unwägbarkeiten haben wir hier ja schon oft diskutiert.

DerbCL-Titel steht hier lediglich exemplarisch dafür, dass Kane schon ein absoluter Unterschiedsspieler über 3 Saisons werden muss, um mich von der Sinnhaftigkeit dieses Transfers zu überzeugen. 25 BL-Buden pro Jahr wären das absolute Minimum.

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Was haben Luca Toni und Harry Kane gemeinsam?

Beide waren die besten Stürmer in einer Top-Liga, aus der ein Wechsel zu Bayern München an sich unmöglich erscheint. Trotzdem haben beide im Ü30-Alter diesen Schritt vollzogen.

Warum kam Toni damals zu den Bayern? Seine Mannschaft, Fiorentina, hatte keine gesichert Erwartung, jede Saison CL zu spielen. Er wollte wechseln, deshalb, vielleicht auch aus anderen Gründen (Trainer, was Internes, wie soll man das wissen …). Sein Präsident war bereit, dem Wunsch zu entsprechen. Bedingung: Kein Wechsel innerhalb der Liga zu einem der großen Clubs. Und plötzlich war Bayern im Spiel - ein fast ebenso gesicherter CL-Teilnehmer wie PSG, Real oder ManCity (witziger Weise durfte man 2007/2008 aber nur im Verlierercup ran). Bayern hatte Bedarf (den Real meistens nicht hat, die planen auf der Mittelstürmermerposition sehr langfristig).

16 Jahre später ist es doch exakt die gleiche Situation.

Zur Ablöse: Da ist die Situation auf den ersten Blick nicht vergleichbar. Toni war damals überraschend „billig“ (11,5 Mio. Euro). Kane ist das nicht. Man darf aber diese Ablösen nicht als den absoluten Maßstab nehmen. Denn man weiß ja nicht, was hinter den Kulissen gespielt wird. Hatte sich Toni ggf. seine Ablöse vetraglich festschreiben lassen und profitierte er über ein attraktives Handgeld selbst am Transfer? Und bekommen die Hotspurs wirklich den vollen dreistelligen Betrag? Oder ist Kane, der ein Jahr später bei einem ablösefreien Wechsel dann seinerseits ein Handgeld hätte fordern können (25 Mio.? 50?), an der Ablöse rückbeteiligt?

Alles in allem vermute ich, dass Tottenham und Kane den Auslandswechsel bereits vorbesprochen haben. Kane wird abgewogen haben, zwischen einem ablösefreien Wechsel 2024, sogar mit der Möglichkeit, dies dann innerhalb der PL zu tun, und einem Wechsel 2023, dann aber nur ins Ausland. Und am Ende lief es dann so wie bei Toni …

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Bezüglich Punkt 3 „Es geht auch ohne Weltklassestürmer“: Allgemein gesprochen würde ich dieser Aussage zustimmen, jedoch beim Blick darauf, wie der FCB im Jahre 2023 aufgestellt ist, muss ich widersprechen. Die aktuelle Besetzung der Offensive braucht einen 9er von Weltklasseformat an ihrer Seite. Mmn ist die Herbstphase mit Choupo sogar der Beweis dafür und nicht dagegen. Er mag kein Weltklassestürmer sein, aber über diesen kurzen Zeitraum hat er weltklasse performt und damit der Mannschaft unglaublich geholfen.

Außerdem täuscht der reine Blick auf die erzielten Tore im letzten Jahr über die wirklichen Probleme hinweg. Bayern hat zwar viele Tore erzielt, aber zu welchem Preis? Das war nur möglich, weil die Mannschaft einen unglaublichen, offensiven Aufwand betrieben hat, worunter logischerweise die defensive Stabilität gelitten hat. Das Ziel mit Kane muss daher nicht lauten, noch mehr Tore zu erzielen, sondern mit weniger Aufwand (und dadurch einer gleichzeitigen Entlastung der Defensive) einen ähnlichen Output zu erreichen. Weiterhin sollte mit einem beständigen Scorer wie Kane die Streuung der Offensivleistung hoffentlich nachlassen. Schluss damit, dass sich berauschende Kantersiege mit viel zu harmlosen Nullnummern abwechseln. Konstanter offensiver Output führt zu einer konstant hohen Punkteausbeute.

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Was auch nicht abgesprochen wurde : scheinbar haben sich die Verantwortlichen nur ein Ziel gesetzt: CL gewinnen im Finale dahoam 2.0. Darauf scheint alles ausgerichtet zu sein:

  • neuer ( krönender Abschluss - leider die Rechnung ohne den Ski Unfall gemacht - aber korrigiert wird das wohl dennoch nicht.)
  • Müller
  • Kane
  • der deutsche Freundeskreis
  • Tuchel

Es geht doch gar nicht darum, was in 4 oder 6 Jahren ist- sondern was im übernächsten CL Finale ist.

Unter dem Blickwinkel sind die Entscheidungen zu bewerten - oder wie wird das gesehn?

PS: ich würde heute bereits eine Wette annehmen, das, selbst wenn wir das Finale dahoam Erreichen sollten, wir erneut verlieren. Völlig unabhängig der Gegner bzw. der Umstände ( Verletzungen/ Sperren etc).
Dazu war uns das Glück in k.o spielen in der Arena viel zu wenig geneigt. :nerd_face:

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Darum ging es beim FCB noch nie. Die Kaderplanung war immer so ausgerichtet, dass wir für die anstehende Saison so konkurrenzfähig wie möglich sind (im Rahmen der finanziellen Seriösität und Möglichkeiten) und nicht in 3-4-5 Jahren. Natürlich hat man auch immer einen vernünftigen Altersdurchschnitt und Erfahrung im Blick.

Das Team gegen Leipzig war jünger als Leipzig. Es fehlt an Erfahrungen und winner Mentalität. Die hat man mit Kane bekommen, hätte man mit Walker bekommen.

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Ein sehr guter Beitrag. Ich glaube ein einfacher Nenner lautet: Schießt Kane die nächsten drei Jahren 20+ Tore im Schnitt und legt in den CL K.O.-Spielen noch einen drauf, dürften alle zufrieden sein.

Sonst stimme mit Georg und der Skeptiker-Seite völlig überein und möchte noch weitere Punkte anbringen:

  1. Kein 40+ Millionen Transfer hat beim FC Bayern bisher geklappt (außer DeLigt). Verletzungen oder zu hohe Erwartungshaltung waren die Gründe. Beides sehe ich bei Kane als Risiko. Ersteres wird mir etwas zu sehr unterschätzt, zweiteres glaube ich Kane wird eher langsam starten anstatt Plug&Play.

  2. Man kann es nicht oft genug wiederholen: man kauft sich keinen CL-Sieger zusammen. Die Startelf des Triples aus 2020 hat ein Bruchteil von dem gekostet, was man die letzten Jahre ausgegeben hat. Dynastien entstehen über jüngere/mittlere Spieler, die über Jahre an den Verein herangeführt und entwickelt werden und eine DNA in einem System entwickeln. Das gilt nicht nur für den FCB, sondern Liga-übergreifend. Diese Abkehr von der Philosophie des Vereins angehende Stars zu formen hin zu einer Scheich/PSG Mentalität und mit den Geldscheinen zu wedeln, überrascht mich und sehe ich kritisch.

  3. Wäre die Mannschaft ein eng eingespieltes Team, das die letzten Jahre nahe am CL-Titel war und Kane das fehlende Puzzlestück, dann könnte ich mit so einem Einmal-Invest leben. Aktuell offenbart der Kader aber erschreckend viele Bruchstelllen an mehreren Ecken und Enden. Die Stürmer-Position ist eine von vielen und diese hätte man günstiger lösen können, was mich zu den Opportunitätskosten bringt.

  4. Für 100-120 Millionen wären strategische Invests im 30 Millionen-Bereich für kritische Positionen (Torwart, 6er, Außenverteidiger) aus meiner Sicht die nachhaltigere und erfolgreichere Strategie. V.a. in Kombination zu einigen Schlüssel-Abgängen (die mit Mane zum Glück teilweise erfolgt sind). Darüber hinaus sehe ich die Zukunft des DFBs in Musiala und Wirtz und der FCB hat die Pflicht, sich auf dieses Duo zu fokusieren. Insbesondere weil langsam klar wird, dass die aktuelle Goretzka-Kimmich-Sane-Gnabry Generation wohl nicht das Zeug dazu hat eine Ära zu formen bzw. stellenweise sogar schon verbrannt ist. Ob nächste Saison noch einmal 100 Mio. so locker zur Verfügung stehen? Wenn ja, fein. Es würde mich aber wundern.

  5. Der Hype um Kane ist nachvollziehbar und auch ich freue mich über einen Weltklasse Stürmer. Leider hat der Verein die letzten Jahre einige entscheidende Management Fehler gemacht, die langsam aber sehr deutlich zu Tage treten. Mir herrscht aktuell zu sehr das Prinzip Hoffnung: wir kaufen den besten 9er der Welt und alles wird gut. Das kann funtionieren. Aber es ist auch eine kleine Blase, die man sich gerade bastelt. Und die kann schnell platzen.

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Ja, was wir völlig verloren haben, ist das, was ich ÜBERZEUGUNG nenne. Überzeugung, jedes Spiel gewinnen zu können. Überzeugung, einen Rückstand zu drehen. Überzeugung, die Besten zu sein. Diese Überzeugung muss als erstes wieder hergestellt werden. Das ist mE die Hauptaufgabe des Trainerteams. Wie das geht? 1. Der Mannschaft muss eine Spielphilosophie vermittelt werden, an die sie selbst glaubt.
2. Es braucht eine klare Hierarchie im Team mit wenigstens 4-5 absoluten Führungsspielern, die bei jedem Wetter und jeder Situation stabil bleiben. Auch DAFÜR wurde Kane geholt.
3. Es müssen positive Ergebnisse her, dann wird alles einfacher.

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Bei aller Liebe: Da hat das Trainerteam nur begrenzten Einfluss.

Die DNA / Mentalität entwickeln sich in der Kabine und unter den Spielern. Der Trainer kann da einiges versuchen (Wutrede, Gardinenpredigt, Motivationsansprache, Gratisbierchen…), aber eine große Hebelwirkung hat er nicht. Frag nach bei B04 und dem BVB oder, positiv, bei Real.

Diese Gewinner-Mentalität entsteht sukzessive und über einige Spiele bei den Spielern - oder auch nicht.

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