Flick in der SZ
Ist doch ganz einfach
Neuendorf Brinkhaus Faeser und andere SPD Genossen fernhalten, und ÖR Klassenfahrern keine Beachtung schenken.
Rudi weiß schon wie das geht, trotz allen Bedenken von Kemme.
Trotzdem hätte Flick von sich selbst aus konsequenter sein müssen und nicht auf Bierhoff Neuer Goretzka hören sollen.
Als Konsequenz aus der missratenen WM in [Katar
Es geht ja nicht nur darum, dass wir wieder unser wahres Potenzial auf den Rasen bringen. Es geht auch darum, dass wir wieder mehr Identifikation zeigen. Wobei ich da nicht falsch verstanden werden will: Es ist nicht so, dass es unseren Spielern bei der WM grundsätzlich an Identifikation gefehlt hat. Man hat sie vielleicht zu wenig gesehen.
Haben Sie eine Begründung dafür?
Es war einfach eine ganz andere WM als sonst.
Wie meinen Sie das genau?
Wie soll ich es ausdrücken? Man hatte das Gefühl, dass man sich gar nicht richtig freuen darf, eine Weltmeisterschaft zu spielen und als Deutschland an diesem Turnier teilzunehmen.
Wegen der politischen Umstände dort?
Wegen allem, was damit zusammenhing. Und wegen der Sicht, die man in Deutschland auf das Turnier hatte: Das beginnt damit, wie kritisch man uns auf dieses Turnier eingestimmt hat - ein halbes Jahr bevor es überhaupt losging. Politische Themen hat es immer gegeben: 2010 in Südafrika hieß es: Was machen die hinterher mit den neuen Stadien? 2014 in Brasilien gab es Demonstrationen gegen das Turnier, weil es so viel Geld kostete, das die Bevölkerung dringender gebraucht hätte. 2018 war Russland. Aber so wie jetzt war es noch nie.
Während des Turniers in Katar erschien in einer Zeitung ein Cartoon: Man sieht einen Mann im Sessel vor dem Fernseher sitzen und [Fußball gucken. Seine Frau steht am Fenster und schaut vorsichtig am zugezogenen Vorhang vorbei nach draußen. „Was machen die Nachbarn?“, fragt der Mann. Die Frau antwortet: „Sie schauen, ob wir auch WM schauen.“
Das trifft es gut. Und ganz ehrlich: Es gab bei diesem Thema auch viel Doppelmoral. Das war nicht schön.
Dann lassen Sie uns mit dem politischen Teil beginnen. Sie glauben, dass der Mangel an Verständnis für die Veranstaltung in Katar die Mannschaft verunsichert hat?
Kai Havertz hat ja schon während des Turniers klar angesprochen, dass er die Unterstützung aus der Heimat vermisst. Dabei ist doch völlig klar, dass wir alle die Menschenrechtslage in Katar kritisch sehen, das haben wir ja auch immer gesagt. Aber die Mannschaft hatte schon das Gefühl, dass sie nicht in Ruhe Fußball spielen kann, dass von ihr ständig Statements erwartet werden. Dass sie es niemandem recht machen kann.
Vor allem beim Thema der „One Love“-Binde hat sich die ganze politische Wucht entladen. Ursprünglich war es eine gemeinsame Aktion von sechs Nationen - aber nur die deutsche Mannschaft entschied sich, mit der Mund-zu-Geste eine weitere Botschaft zu senden. Hätten Sie als Trainer da einen Schlussstrich ziehen müssen, so wie es Louis van Gaal bei den Niederlanden gemacht hat? Der sagte nach Ankunft in Katar: Unsere Haltung ist bekannt, ab jetzt zählt nur noch Fußball.
Das wäre vielleicht gut gewesen. Aber ob man mir das hätte durchgehen lassen? Ich habe meine Zweifel, ob zum Beispiel auch Ihre Zeitung das wohlwollend kommentiert hätte. Man darf nicht vergessen: Es gab eine enorme Erwartungshaltung an uns. Im Ergebnis haben wir allerdings - und das muss man sich mal vorstellen - vor unserem ersten Spiel fast nur noch über die Binde geredet. Das war einfach nicht gut, und ich hoffe, dass wir aus dieser Situation lernen. Alle. Ich, aber auch die Politik und der Verband. Man hätte im Vorfeld klären können: Ist das Tragen erlaubt, oder ist es nicht erlaubt? So ein Thema muss vorher abgeräumt werden, das ist die klare Lehre aus dieser WM.
Konkret gefragt: Welchen Einfluss hatte die Thematik auf die Mannschaft?
Man muss sich das noch mal klar machen: Am Montag gab es die Entscheidung, dass die Binde nicht erlaubt ist, am Mittwoch war schon das Japan-Spiel.
Und dazwischen hat sich noch der Mannschaftsrat getroffen und kontrovers über verschiedene Aktionen diskutiert.
Wie belastend dieses Thema war, kann man vielleicht an Manuel Neuer verdeutlichen. Der wäre als Träger der Binde ja das Gesicht dieser Aktion gewesen, er wäre damit vor der ganzen Welt aufgetreten. Und auch er hat sich, glaube ich, in der ganzen Thematik alleingelassen gefühlt. So viel Druck darf es nie mehr geben - weder auf einen einzelnen Spieler noch auf eine Mannschaft.