DFB und Nationalmannschaft (Teil 1)

Es gibt unterschiedliche Modelle.

Alle Konstellationen wirst du in einem Modell nie abbilden können, aber es geht ja, wie in jedem Modell, um eine Annäherung an die Wirklichkeit.
Standard? Höhe des Balls? Gegenspieler zwischen Schütze und Tor? Es gibt schon ein paar Dinge, die auch objektiv zu messen sind und die einen Einfluss haben und das Modell genauer machen.
Fotmob trennt z.b. zwischen xG aus dem Spiel und xG aus Standards.

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Viel mehr wollte ich auch nicht zum Ausdruck bringen…

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Ich brauch auch keine Uhr. Ob es Tag ist oder Nacht sehe ich auch so.

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Mit Kahn und Lahm: DFB gründet zwei neue Arbeitsgruppen - kicker

Zwei Arbeitsgruppen… Klingt alles sehr theoretisch und mittlerweile sehe ich beim DFB auch irgendwie nicht mehr so richtig, dass man da was verändern möchte, lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.

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„Wenn ich nicht mehr weiter weiß, gründe ich einen Arbeitskreis.“ Immer wieder zutreffend. Wenigstens wird KHR dabei sein.

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Der DFB-Trainer Christian Wück - den könnten Einige von Euch noch kennen - legt heute in der FAZ eine WM-Analyse vor, die nicht so überraschend ist. Leider hinter PW, daher einige Auszüge hier:

Blockzitat Für mich hat der Verlauf dieser WM gezeigt, dass wieder mehr auf die mannschaftliche Geschlossenheit geachtet wird. Mir haben in dieser Beziehung zum Beispiel die Niederländer sehr imponiert. Dort wusste jeder Spieler, was seine Rolle ist, was er für die Mannschaft, was er für den Erfolg zu tun hat. Da wurden persönliche Eitelkeiten dann hinten angestellt.

Blockzitat Das ist die Kunst, ein Team so zu formen, dass es genau weiß, wo seine Stärken sind. Nehmen wir die Kroaten, die den Spielfluss ihrer Gegner sehr gut stören. Dazu wissen sie genau, dass sie nur als Einheit gewinnen können und agieren defensiv als komplettes Team mit aller Konsequenz. Ich habe sie gegen Japan live gesehen, und ehrlicherweise hat es mehr Spaß gemacht, den Japanern zuzusehen, die dieses Spiel eigentlich gewinnen mussten… Aber aus Trainersicht haben die Kroaten defensiv schon sehr vieles richtig gemacht, ihre Stärken komplett eingebracht.

Blockzitat Wir diskutieren intern gerade sehr viel über die Rolle eines Fußballspielers in einem Team und dabei besonders über Positionsprofile, also was ein Spieler ausfüllen muss, um für diese oder jene Position geeignet zu sein. Ich bin sicher, dass darauf künftig mehr Wert bei der Teamzusammensetzung gelegt werden wird und Positionsprofile eine größere Rolle spielen. Im Fernsehen wird zwar viel über taktische Systeme diskutiert, aber diese Diskussion ist in meinen Augen ziemlich überbewertet. Taktische Systeme sind eine Grundstruktur, aber mehr auch nicht.

Blockzitat Wichtig ist für den Erfolg nicht zwingend das System, sondern wie ein Spieler seine Rolle und wie spielintelligent er seine Position mit Leben füllt. Deshalb gilt es lange vorher festzulegen: was fordern wir auf dieser Position, wer passt – auch charakterlich – dahin, wer hat diese individuellen Fähigkeiten, wer kann das zu 100 Prozent ausfüllen? Das wird viel wichtiger werden, als ein bestimmtes System einspielen zu lassen. In unseren positionsspezifischen Programmen setzen wir uns beim DFB vom Torwart bis zum Stürmer mit genau diesen Fragen auseinander.

Blockzitat In unseren ersten WM-Analysen vor Ort sehen wir dazu, dass Ballbesitzfußball keine große Rolle spielt. Es kommt vielmehr auf die Intensität in den Aktionen, in den Zweikämpfen an, um dann nach Ballgewinn schnell nach vorne zu spielen. Das ist so wichtig geworden, weil mittlerweile viele Mannschaften sehr gut verteidigen können, und weil die defensive Stabilität eine überragende Rolle spielt.

Blockzitat Das Angriffsspiel über außen ist deshalb ein großer Faktor. Es sind statistisch schon jetzt viel mehr Tore über die Außenspieler vorbereitet worden als vor vier Jahren. Das hat vor allem mit der individuellen Schnelligkeit der Spieler zu tun. Da haben wir in der Vorrunde und im Achtelfinale einige perfekte Spielzüge von den Portugiesen oder den Niederländern gesehen.

Blockzitat Die Schnelligkeit der Spieler wird einen immer größeren Stellenwert einnehmen. Dagegen hat die Anzahl der durch die Mitte vorbereiteten oder durch Weitschüsse erzielten Tore nachgelassen, weil die Mitte defensiv so verdichtet ist. Aber wer weiß schon – vielleicht wird die WM am Ende trotzdem so entschieden.

Da sind ja einige Erkenntnisse dabei, besser spät, als nie.

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Zum Thema Niederlande:

MdL hatte ja selbst gesagt, dass er nicht mal erwartet hatte, überhaupt zu spielen, weil er eigentlich nicht so richtig in das Spielsystem passt.

Genau… mittlerweile wird LvG ja zuhause genau für dieses geschlossene, kompakte System scharf angegriffen. Man kann es nie Allen recht machen und jetzt sind wieder Alle schlauer.

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Am Ende ist das System das richtige, was erfolgreich ist.

Als neutraler Zuschauer wünsche ich mir, dass der offensive Fußball gewinnt, der viele Chancen rausspielt.

Andererseits hat es natürlich auch etwas, wenn eine Mannschaft gewinnt, die im gesamten Turnierverlauf kaum Schüsse aufs eigene Tor zulässt.

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Natürlich ist das System nicht egal. Man kann nicht ein system versuchen zu spielen, für das die meisten Spieler nicht geeignet sind. Da kann man noch so lange und viel versuchen, denen das Rollenverständnis einzupauken.

Da kann man dann auch gleich wieder aufhören zu lesen.

Wow, was für eine spektakuläre und tiefgreifende Analyse :face_with_hand_over_mouth:
Spieler sollen die passenden Eigenschaften für eine bestimmte Position mitbringen, schnell sein, intensiv zu Werke gehen können und einen brauchbaren Charakter mitbringen.
Bahnbrechende Erkenntnisse würde ich das nennen.

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Boaaah… 3 Phrasen in einem Post. Bitte 9€ ins Schweinchen.

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Das ist schon arg oberflächlich gelesen: Kannst du besser. :wink:

Für Niederlande ist 4-3-3 eine Religion. Mit fällt kein besserer Ausdruck ein. Das wird unfassbar Ideologisch diskutiert. Selbst wenn die Weltmeister werden in z.B nen 5-3-2 oder was auch immer würde es Kritik geben dass das System schlecht bzw. Nicht „holländisch“ ist.

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Tatsächlich finde ich nicht, dass man bei dieser WM irgendwelche neuen Trends erkennen kann. Für mich sind die genannten Erkenntnisse Folgen von Fortschritt in der Trainingslehre. So gut wie jeder Profi hat die Möglichkeit seinen Körper gezielt zu optimieren. Man weiß heute viel besser, was man machen muss um noch ein paar Prozente bei Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit etc. rauszuholen. Klar, dass dann die Spielfelder immer enger wirken und Aktionen schneller erkannt und ausgeführt/umgesetzt werden müssen.
Das man am besten im Kollektiv mit viel Einsatz, Willen und Disziplin verteidigt, war doch schon immer so.
Systemtechnisch ist man von den vorhanden Spielern abhängig und der Zeit, die man zum trainieren hat.
Für mich waren das tatsächlich keine besonderen Erkenntnisse die da gezogen wurden.

Die Zeit als die WM der große Marktplatz des Fußballs war, wo neue Gedanken, Taktiken, Systeme usw. ausgetauscht wurden ist eben schon lange vorbei.
Die Musik spielt im Vereinsfußball und dort in der CL.
Ich habe mir gerade überlegt, wie viele der 32 Mannschaften bei dieser WM eine realistische Chance hätten, es in der CL in die Playoffs zu schaffen. Eine Handvoll?
Wenn Bayern gegen die deutsche NM antreten müsste (jetzt mal unterstellt man hätte die Spieler geklont, dass sie für beide Mannschaften antreten könnten), würde man doch vsl. 8 oder 9 von 10 Spielen gewinnen.

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Ohne Klonen könnte man z.B. folgende Duelle ausspielen mit den aktuellen Halbfinalisten und 4 weiteren namhaften Nationen:
Bayern-Brasilien
Real-Portugal
ManCity-Frankreich
PSG-England
Liverpool-Deutschland
Chelsea-Argentinien
Barcelona-Kroatien
Inter-Marokko

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Hört sich nach einem interessanten Format an.
Lassen wir das mal nicht die FIFA hören. :smiley:

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Von mir erfährt niemand etwas. :wink:
Was mich auch interessieren würde, wäre ein Turnier mit Allstar-Teams aus der Bundesliga, Primera Division, Premier League und Seria A.

Die UEFA Globetrotters! Süßer die Kassen nie klingeln :money_mouth_face: