War jetzt auch nicht gegen dich gerichtet, sondern mir wird allgemein zuviel über diesen XG-Wert geredet.
So in der Art „in der Vorrunde ausgeschieden, ja aber unser XG-Wert war super“
So wie diese Statistik der „überspielten Gegner“. Gibts das eigentlich noch? War doch bei irgendeiner WM total en Vogue das ständig zu erwähnen
Der Packing-Wert, interessiert gefühlt auch keinen mehr ^^
Plateauschuhe: 70er.
Vokuhila: 80er.
Nasenpflaster: 90er.
Arschgeweih: 00er.
Packing: 10er.
Auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst, impect beliefert auch die Bayern.
Mit der Firma Impect versorgt Reinartz inzwischen 40 Klubs und Verbände mit Daten-Analysen. Darunter sind auch zwölf aus der Bundesliga sowie die Premier-League-Klubs Chelsea und Newcastle. Weitere Kunden sind aus den USA, Japan, Südafrika, Holland, Österreich, Belgien und der Schweiz.
Impect hat 18 Festangestellte in Köln plus 150 Mitarbeiter auf den Philippinen. Diese übernehmen seit viereinhalb Jahren in der Bonifacio Global City in Manila die aufwendige Daten-Erhebung. [Quelle] (Packing: Was wurde aus der Statistik-Idee, die Hype auslöste? - FUSSBALL - SPORT BILD)
These tagged games are packaged and sent to Impect’s clients, which include some of the world’s biggest clubs, like Paris Saint-Germain and Bayern Munich
Quelle2
Auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, auch WM Spiele unterliegen den gleichen statistischen Zufälligkeiten wie jedes andere Spiel. Und xG ist eine der einfachsten Methode um aus Daten abzuleiten, was ich tun muss, um ein Spiel zu gewinnen. Die Klassiker wie Ballbesitz und Zweikampfwerte sagen nämlich überhaupt nichts aus.
Ich finde die xG Werte schon interessant. Natürlich berechnet das nicht alles ein, aber Tendenzen sind schon abzulesen. Interpretiert werden, können die Zahlen natürlich wieder nach eigenem Gusto.
Erzielt ein Team deutlich mehr Tore als ihr xG-Wert aussagt, ist es dann eine enorme Stärke im Abschluss der Spieler oder Dusel.
Deshalb schrieb ich ja eine der einfachsten Methoden. Einfach nachvollziehbar aber leider auch zu simpel um so etwas Komplexes wie ein Fußballspiel umfassend abzubilden.
Am Ende ist es eine Frage der Korrelation zwischen statistischer Methode und dem Ergebnis. XG wird besser sein als Torschüsse, Torschüsse besser als Ballbesitz usw.
Impect behauptet deutlich besser zu sein als xG.
Wir können nachweisen, dass 86 Prozent der Mannschaften punkten, wenn sie mehr Verteidiger überspielt haben", erklärt Keppler. Denn das Überspielen der Verteidiger—die letzten sechs Spieler inklusive Torwart—wird gesondert summiert und bildet den entscheidenden Wert der Analyse. Einen Wahrscheinlichkeit von 86 Prozent für mindestens einen Punkt kann fast keine Statistik nachweisen.
Aber Packing ist doch tot. Nie mehr etwas relevantes davon gehört.
Warum?
Was bleibt unterm Strich festzuhalten?
xG-Wert ist ne nette Spielerei, aber wenn am Ende des Spiels der Gegner mehr Tore geschossen hat, nützt dir der beste xG-Wert nichts.
Mindestens ein Tor mehr schießen als der Gegner wäre eine Möglichkeit. Ich glaube sogar die einzige
Im Ernst, ich arbeite selber mit Statistik und weiß dass es an vielen Stellen sinnvoll ist. Auch im Fußball.
Um zu sehen, dass wir uns zwar viele Halbchancen erarbeiten oder erspielen und den Ball dann in den Oberrang jagen, dazu brauche ich kein Statistik-Tool. Ein ehemaliger (Kreisliga-)Trainer von mir sagte mal auf die Aussage, wir hätten in einem Spiel doch viele Torchancen gehabt „wenn Spieler x aus 16 Metern zum Schuss kommt oder Spieler y aus fünf Meter zum Kopfball, dann ist das keine Torchance“
Mit dem XG-Wert ist es genauso wie mit Ballbesitz und Zweikampfquote. Schön zu wissen, mehr nicht.
Nur weil sie in den Medien nicht mehr präsent sind, heißt das doch nicht dass das Konzept keinen Sinn macht. Die Nachfrage scheint ja da zu sein…
Mit dem Ansatz kann ich mir ja sämtliche taktischen Anweisungen sparen. Geht’s raus und schießt ein Tor mehr als der Gegner. Ende.
Meint ihr nicht, dass im Profifußball etwas mehr getan wird?
Wenn ich im Lotto gewinne, ist mir auch egal wie klein die Gewinnchance war.
Meinst du, ein Trainer erzählt seinen Spielern was von xG-Werten?
Die Aussage deines ehemaligen Trainers zeigt ein Grundproblem deutlich auf: bei Schüssen aus der Distanz wird z.B. jeder Schuss in der Statistik erfasst, auch die Versuche von Innenverteidigern, die eher als Field Goals beim American Football brauchbar wären. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tor aus mehr als 25 Metern fällt, ziemlich gering. Kassiert man dann tatsächlich mal ein Gegentor aus der Ferne und verliert das Spiel möglicherweise sogar, dann ist die Gefahr groß, dass man sich in „xG-Selbstmitleid“ suhlt. Dass der Torschütze möglicherweise aber sogar ein Spezialist für Distanzschüsse ist und im Schnitt einen von fünf versenkt, wenn er freie Schussbahn hat, kommt in der Statistik zu kurz. Der offizielle xG-Wert liegt dann bei 0,05, obwohl die Erfolgsquote bei eben diesem Spieler allein bei etwa 0,2 liegen würde.
Im Gegenzug hatte das eigene Team dafür zwei relativ freie Kopfballabschlüsse aus 10 Metern, aber eben dummerweise von einem Spieler, der diese Abschlüsse gar nicht beherrscht. Thomas Müller hatte z.B. gegen Villareal und gegen Costa Rica zwei gute Gelegenheiten nach Flanken, aber beide Male das Tor weit verfehlt. Die Abschlüsse werden trotzdem mit einem hohen Wert in der xG-Statistik erfasst, weil es eben eine Menge klassischer Mittelstürmer gibt, die solche Dinger versenken würden.
So gesehen kann der Wert dann unter Umständen schon etwas täuschen. Ich finde ihn aber trotzdem interessant und auch sinnvoll, wenn man ihn als ein Parameter von mehreren in die Analyse einfließen lässt.
Natürlich.
Nagelsmann z.B. scheint ja ein regelrechter Zahlenfreak zu sein. Wenn ich nur daran denke, was der in den diversen PK mal so an Statistiken runterbetet.
Er hat natürlich den Vorteil, sich wahrscheinlich schon seit vielen Jahren intensiv damit zu befassen. Damit solche Daten wirklich zu dir „sprechen“ und dir nützen, musst du dazu auch so eine Art intuitives Gespür entwickeln.
Gefühlt sind doch bei dieser WM die Mannschaften erfolgreich die relativ geringe xG Werte haben oder?
Wie wertvoll ist dann diese Statistik?
Zumindest in der Öffentlichkeit.
Und das weil es wahrscheinlich so schwer zu verstehen und nachzuvollziehen ist. Schon der Arbeitstitel „Packing“ ist ja völlig nichtssagend und absolut nicht selbsterklärend.
Man sieht ja, auf welche Widerständigkeit schon ein Modell wie xG trifft, obwohl es dem intuitiven Verständnis von Fußball schon viel näher kommt.
Ich persönlich finde es schade. Man konnte da manche interessanten Erkenntnisse daraus gewinnen. Auch solche die sich dem normalen Zuschauer nicht sofort beim einfachen Betrachten erschließen.