DFB und Nationalmannschaft (Teil 1)

'Wir sind zum Fußballspielen hier und darauf konzentrieren wir uns"

So wie bei uns in Deutschland die Diskussion geführt wurde stelle ich mir das tatsächlich schwierig vor. Hier hätte sich der DFB vor die Spieler stellen müssen und es hätte eine sinnvolle Kommunikation erfolgen sollen.

Hätte sich nur ein Spieler geäußert, hätte sich was weiß wer ich drauf geäußert. Habeck wahrscheinlich als erster…

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Ja, das können die aber nicht, weil die „geschult“ werden.

Ich denke, beide hätten spielen sollen, zumindest mal ein Versuch. Müller als 9er hat jetzt schon Jahre nicht wirklich funktioniert, da kann man einige Bayern-Trainer fragen. Aber als Vorlagengeber immer noch top, muss man nur Lewa befragen. Hätte in Kombi mit nem echten 9er also gut was werden können.

War halt schön für Spanien, dass gegen Costa Rica die ersten Chancen genutzt wurden und es gleich 3:0 stand. Damit war der Wille gebrochen.
Aber schaut euch bitte die anderen Ergebnisse von Costa Rica an. Das ist mit Sicherheit nicht top 10, aber halt auch nicht voll blind.

Eigentlich liegt die größte Herausforderung eines Favoriten bei einer WM gegen die Mauer-Mannschaften Torchancen zu erspielen. Daran hat es 2018 eindeutig gemangelt. Dieses Mal lag es eher an der Verwertung der Gelegenheiten.

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Bei Deutschland lagos an der fehlenden Stabilität. 2x nach 1:0 in Rückstand geraten.

Kroos gibt natürlich auch seinen Senf dazu

Kroos: „We have leaders and players who are loud on the pitch. Jo Kimmich is sometimes almost too loud. The same goes for Toni Rüdiger, Manu from behind, Thomas. With their hunger, mentality and quality, they have what it takes to lead the team“

Sammer würde in der Tat Sinn machen.
Er kam ja auch im Sommer 2012 zum FCB, in einer mentalen - nicht sportlichen! - Stunde Null.
Die aktuelle Lage in der DFB-Elf ist dem FCB anno 2012 nicht so ganz unähnlich.

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„Reif ist Live“ zum deutschen ausscheiden wieder mal klasse!
Aber was würde Flick dazu sagen? „Das ist Quatsch“

Toni Kroos hat hier leider in Bezug auf Kimmich schon nen Punkt. Kimmich scheint in allem sportlichen ne kleine Spur „drüber“ zu sein. Ob das seinem Spiel wirklich gut tut oder eben nicht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Mir kommt es aber so vor, dass etwas mehr „Ruhe“ seine Spiel evtl. verbessern würde.

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Nochmal eine gute Stimme: Chaled Nahar schreibt auf Twitter:
Gedanke zum Thema „Entfremdung der Nationalmannschaft von ihren Fans“: Gibt es diese Entfremdung wirklich? Das würde bedeuten, dass es eine enge Bindung gegeben hätte. Sehe ich nicht. Ist es nicht eher so, dass der Zuspruch mehr als bei jedem anderen Team vom Erfolg abhängig ist?
Jeder Fan leidet treu mit seinem Klub, fast egal wie dumm der sich auch anstellt. Die Nationalmannschaft ist für viele ein Nebenbei-Team, der Klub geht fast immer vor - nur wenige freuen sich im September ernsthaft auf das Länderspielfenster.
Ihre Stärken hat die Nationalmannschaft bei Erfolg bei großen Turnieren. Das schafft ein kollektives Gedächtnis - fast jeder weiß, wo er das Elfmeterschießen gegen Argentinien 2006 gesehen hat. Aber insgesamt: Nett, wenn sie gewinnen. Leben geht weiter, wenn sie verlieren.
Was also bringt eine Debatte über Identifikation? Es geht maßgeblich um Erfolg. Steht am Ende ein Pokal, ist der Jubel am Weber-Grill groß. Beim Vorrunden-Aus wird über „Die Mannschaft“, über fehlendes Hymnensingen oder dass sie nicht mehr in Malente schlafen diskutiert. Nutzlos.

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Die Argumentation funktioniert genau so lange, wie die deutsche Nationalmannschaft die einzige auf der Welt ist. Ist sie aber nicht und alle anderen Länder beweisen das Gegenteil. Auch Länder die zb noch nie erfolgreich waren.

Damit hat Rüdiger sicherlich recht.

Aber dann hätte er ja mal damit anfangen können, und Süle Raum Klostermann und Schlotterbeck mal einordnen können.

Das Problem im ZM heißt Goretzka, nicht nur bei der NM auch beim FCB

Antonio Rüdiger betonte: „Uns fehlt diese letzte Gier, dieses etwas Dreckige! Ich denke, wir sind eine sehr, sehr liebe Mannschaft!“

Ich für mich kann sagen, dass ich früher eine sehr enge Beziehung zur Nationalmannschaft hatte, diese zwar etwas nachgelassen hat, aber immer noch vorhanden ist. Das Ausscheiden hat mich schon verletzt, den weiteren Turnierverlauf schaue ich zwar, aber mit einem weinenden Auge.
An erster Stelle steht der FC Bayern, ganz klar. Dann mein Dorfverein und die Nationalmannschaft. Diese beiden müssen, im Gegensatz zum FC Bayern, größtenteils mit dem vorhandenen Spielermaterial auskommen, da kannst dir keine Mannschaft zusammen kaufen. Hier eine Einbürgerung, da ein Spieler vom Nachbarverein oder ein tschechischer Legionär, mehr ist nicht. Da musst dir die fehlenden Stürmer oder Außenverteidiger schon selber nachziehen.
Zum Thema „Bindung verloren“. Gibt es nicht hier im Forum genug Leute, die auch die intensive Bindung zum FC Bayern irgendwann verloren haben, nur noch beobachten?
In meinem Umfeld gab es auch früher schon Leute die nichts oder nicht viel mit der Nationalelf anfangen konnten, hauptsächlich Cluberer, 60er oder sowas: „Warum soll ich den Bayern-Spielern zujubeln wenn sie das Nationaltrikot tragen?“
Und was viele nicht hören wollen, der fehlende Nationalstolz der Leute spielt schon auch mit.

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Der Satz ist wieder mal so ein Sammer´sches Gesabbel, das nur er selbst versteht. Oder auch nicht. Wer so unsinnig formuliert, um dessen Denk- und Analysefähigkeit scheint es mir auch nicht gerade zum Besten bestellt. Die Sprache verrät den Menschen.

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Früher (also ganz früher, in den 80ern) habe ich als Kind bei der WM mitgefiebert bei den Spielen der NM, habe auch sofern es ging jedes Spiel egal welcher Mannschaft bei einer WM angesehen sofern es ging. Heute ist mein Interesse eher nach dem Motto „so nebenbei“ - und das liegt für mich vor allem daran, dass das Angebot an Fußballspielen mittlerweile so erschlagend ist, dass selbst eine WM für mich nichts wirklich Besonderes mehr ist. Damals war ich froh, überhaupt ein Fußballspiel sehen zu können (etwas überspitzt), heute schaue ich zwar jedes Bayernspiel sofern es geht live, aber schon die Nationsleague hab ich mir nahezu komplett geschenkt, und bei der WM hab ich jetzt nur die drei Spiele der deutschen Mannschaft gesehen. Man wird halt älter… bei mir hat definitiv auch eine gewisse „Abstumpfung“ angesichts des Überangebots eingesetzt.

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Man kann sich heute mit den Abos, die man braucht, um Bayernspiele zu sehen, eben auch gefühlt jedes Spiel der internationalen Topspieler ansehen. Früher ging das eigentlich nur bei einer WM. Wenn man Maradona sehen wollte (oder noch früher Pele) ging das eben nur alle 4 Jahre und von daher fieberte man hin auf ein Turnier. Heute könnte ich mir jedes Spiel von Messi, Lewandowski und co. ansehen.
Noch ein Aspekt. Bis zum Bosman-Urteil, das die Beschränkung auf maximal 3 Ausländer pro Mannschaft kippte, gab es Nationalteams, die auf höherem Niveau spielten als die besten Vereinsmannschaften. Das ist heute mMn nicht mehr der Fall. Ich glaube z.B. nicht, dass ManCity Probleme mit der französischen Nationalelf hätte. Der FCB würde die spanische oder englische Nationalelf wohl auch schlagen. Von daher kann man wohl durchaus sagen, dass das Niveau bei einer WM niedriger ist als in der KO-Phase der CL.

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@willythegreat

Das Problem ist eben nicht nur die governance der UEFA und FIFA, sondern eben auch der Wunsch vieler kleinerer Verbände, Ligen und Clubs an WM, EM, Nationsleague CL, EL etcetcetc teilnehmen zu wollen.

Man vergisst, das es gerade von denen sehr viel Druck gibt, dem man nachgibt un dann von denen gewählt zu werden.

Es ist dieses Spannungsfeld in dem man sich bewegt, und solange Verbände und Spieler immer mehr verdienen wollen, ist das schwer aufzulösen.

Es geht mMn nur so, wenn Spieler und Clubs sich erst einmal einig sind, wie groß der Kalendar sein darf. Und dann muss man mit den Ligen , Verbänden und der UEFA gemeinschaftlich entscheiden, wie man das ausfüllt, und dann das Ergebnis der FIFA vorgeben.

Da aber die europäischen Clubs Ligen und Spieler in Europa sich schon weitestgehend nicht einig sind, ist das eigentlich momentan unmöglich.

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Zu den Stichwörtern Übersättigung, fehlende Identifikation usw. kommt mir immer der Gedanke, dass es so gut wie keine Länderspiele mehr gibt, die wirklich noch etwas bedeuten.

Die diversen Qualis: Seit der Schaffung vieler neuer Nationalmannschaften (aus diversen Gründen) und der immer weiteren Ausweitung der Wettbewerbe, sind diese Spiele für die deutsche NM im Grunde bedeutungslos geworden. Um überhaupt in die Nähe der Gefahr einer Nichtqualifikation zu kommen ist die deutsche NM immer noch viel zu gut.
Das letzte bedeutsame Qualispiel an das ich mich erinnern kann, waren die Spiele gegen die Ukraine vor 20 Jahren.
So quält man sich durch irgendwelche osteuropäische Hinterhöfe, sturmumtoste Inseln oder Dorffußballplätze und das einzige was passieren kann, ist die vage Möglichkeit einer Blamage.

Nations League: Nimmt mittlerweile viel Raum ein, ist aber, vorsichtig, formuliert in Deutschland noch nicht angekommen. Ich staune immer wenn ich Jubelszenen aus anderen Ländern sehe, die hierzulande völlig unvorstellbar wären. Ich habe hier bisher jedenfalls noch niemanden, wirklich keinen einzigen, erlebt, der mit erklären wollte oder konnte, wie wichtig diese Spiele für ihn, die NM, oder wen auch immer wären.

Freundschaftsspiele: Sind das was der Titel aussagt. Bedeutungslos. Man gibt sich zwar manchmal die Mühe die sog. Klassiker wie gegen England oder Italien etwas zu hypen. Es haftet dem trotzdem immer etwas von Etikettenschwindel an. Sind halt nur Freundschaftsspiele.

Das einzige was bleibt, sind die Spiele bei einer WM oder EM, die in Deutschland noch eine Wertigkeit haben bzw. so behandelt werden. Eine Handvoll Spiele alle zwei Jahre, die über den Status des Teams entscheiden.

Um den Bogen zum sportlichen Abschneiden zu kriegen. Ist vielleicht auch ein Grund warum du im entscheidenden Moment nicht mehr abliefern kannst. Wenn du es in diesem Kontext nicht gelernt, nicht geübt hast. Wenn der Druck auf einmal von 0 auf 100 steigt.
Wenn nach 20 Trödelspielen auf einmal ein wirklich wichtiges kommt.

Eine gewisse Parallele zum FCB deutet sich da übrigens auch an. Auch bei uns geht die Entwicklung ja ganz stark dahin, dass eine Handvoll Spiele in der CL im Frühjahr über Erfolg oder Misserfolg einer Saison entscheiden. Unabhängig davon wie erfolgreich du dich davor und danach durch den BL-Keller geschossen hast.

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Exakt dieses Format hat auch zu meiner Entfremdung von der Nationalelf beigetragen. Als es nach der Blamage 2018 direkt mit der Nations League weiter ging, konnte ich mich beim besten Willen nicht mehr zum Gucken motivieren. Zwischen den Turnieren wird nur noch eine Mischung aus Pflichtübungen und sportlich komplett irrelevanten Partien absolviert, deren Ergebnis mit seltenen Ausnahmen (Italien) feststeht. Die KO-Runden sind dann grundsätzlich spannend, aber ehrlich gesagt habe ich nicht den Eindruck, dieses Jahr viel zu verpassen. Der Verriss der deutschen Auftritte, die zahlreichen 0:0s und das Ausbleiben sonstiger Überraschungen sprechen für ein eher wenig attraktives Turnier.

Speziell für Bayern-Fans fallen die aktuellen Resultate der Nationalelf halt auch gegenüber dem ab, was wir von unserem Verein - trotz Überlappungen im Spieler- und sogar Trainerpersonal - gewohnt sind. Da sind verdiente, überzeugend herausgespielte Siege seit (mindestens) zehn Jahren die Norm. Ein Scheitern in der CL-Vorrunde passiert auch bei tougheren Kombinationen wie dieses Jahr einfach nicht. Da sind die Länderspielpausen für mich inzwischen nur noch eine nervige Störung im Saisonablauf, die uns schlimmstenfalls wichtige Spieler kosten und den Lauf kaputtmachen. Deswegen ist mir auch der frühe Abschied aus Qatar ehrlich gesagt recht.

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