DFB und Nationalmannschaft (Teil 1)

Meinst dass hat eher mit Einstellung zu tun? Mit Selbstüberschätzung und fehlendem Respekt gegenüber vermeintlich kleineren Gegnern?

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Nicht nur, aber das ist ganz sicher auch ein wichtiger Punkt.
Gegen Spanien z.B. waren die Sinne geschärft und der Respekt vor dem Gegner war groß. Also hat jeder fast durchgehend konzentriert gespielt und sich auf seine Aufgaben fokussiert. Und plötzlich sah doch das Defensivverhalten gleich um Welten besser aus und von „Slapstick“ war man mMn weit entfernt.

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Das Spanien-Spiel ist von der Anlage her nicht zu vergleichen mit den anderen. Ich habe manchmal das Gefühl die deutsche Elf sieht gegen „große“ Gegner besser aus als gegen kleine…

Absolut. Vor allem die Einstellung dahingehend, dass es kaum noch Spieler gibt (die einzige Ausnahme ist hier für mich Rüdiger), die auf mich den Eindruck erwecken, dass es ihnen innerliche Befriedigung verschafft, wenn sie 90 Minuten lang den Rasen umgepflügt haben, das weiß auf ihrem Trikot kaum mehr zu sehen ist und sie einen Gegenspieler „zerlegt“ haben. Das braucht man aber in der Abwehr und nicht Spieler, die sich insgeheim als „Zehner“ hinter dem Mittelfeld sehen und das Verteidigen nur als nervige Nebenaufgabe sehen und teilweise schon insgeheim überlegen, wo sie den nächsten Pass hinspielen sollen. Wer mit so einer Einstellung in Zweikämpfe geht, braucht sich nicht zu wundern, wenn man sie verliert. Wer immer nur an die Positionierung bei eigenem Ballbesitz denkt, braucht sich nicht zu wundern, wenn in seinem Rücken Gegenspieler frei sind.

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Lichtblick des Turniers aus deutscher Sicht war Musiala. Mit 19 schon Weltklasse. Gestern hat er es am Ende etwas übertrieben, aber über das ganze Turnier gesehen, der beste deutsche Spieler.

Flick muss man tatsächlich vorwerfen nie eine Struktur und kein Gerüst gefunden zu haben.
Im ersten Spiel Gündogan unnötig ausgewechselt, danach hatten wir keine Kontrolle mehr.
Die 4er-Abwehrkette gegen Japan war ein totaler Griff ins Klo.
Weiter stellt sich die Frage nach Füllkrug, der hat immer seine Tore gemacht. Hätte er gegen Japan auch eines gemacht (auch wie sinnvoll war es an Müller festzuhalten ?)
Und gegen Costa Rica hat er die Struktur wie komplett geändert…

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Ich bin generell der Meinung, dass Teams wie Deutschland, die meistens als Favorit das Spiel machen müssen, aber eben nicht spielstark genug sind, um disziplinierte mittelklassige Gegner wie z.B. Japan, die durchaus auch gewisse individuelle Klasse haben, regelmäßig auseinanderzuspielen, einen präsenten Mittelstürmer benötigen und deswegen wäre bei mir Füllkrug in allen Spielen in der Startelf gestanden. Noch besser wäre natürlich, wenn der Mittelstürmer neben der körperlichen Präsenz auch noch die Ballbehandlung und Spielstärke wie Choupo oder Benzema hätte. Müller, Gnabry und auch Sane sind keine one Touch Kombinatioswunder. Da brauchts mMn. einen (im Idealfall sehr spielstarken) Mittelstürmer.

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Das haben ja mittlerweile alle großen Nationen kapiert und lechzen nach effizienten MS. Nur Flick will in guter alter Jogi-Manier noch den spanischen Fußball ohne MS aus den 00ern spielen lassen. Realitätsfern!

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Dazu hätte Flick nur mal bei uns genauer hinschauen müssen, welchen Effekt Choupo auf unseren Angriff (der auch der der N11 ist) hat.

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Das ist eben das Problem beim ewigen DFB Cotrainer befördern.
„Den mögen wir und der hat sich unter dem alten Trainer bewährt“
Bei der Schweiz lief es ja an der letzten EM gut, dennoch wurde gespürt dass sich da schlechte Entwicklungen einschleichen. Daher wurde ein Profil erstellt und der zuvor höchst umstrittenene Yakin geholt.
Zack lässt man italien in der Quali hintet sich und hat gute Chancen mit deutlich schwächeren Einzelspielern in einer deutlich schwereren Gruppe weiter zu kommen

Grundsätzlich war das ja auch bei uns teilweise ein Problem unter Flick, vorne super, aber hinten auch immer für Gegentore gut. Und das mit einer ganz anderen Qualität in der Abwehr. Es hat funktioniert, keine Frage, waren toll anzuschauende Spiele dabei. Und auch bei einem Rückstand hatte man nie das Gefühl, dass die Manschaft dadurch in Probleme kommt (wurde ja oft genug auch noch gedreht).

In der NM kommt dann jetzt allerdings hinzu, dass man vorne viel zu viele Chancen braucht, um ein Tor zu erzielen. Immerhin hatte man Chancen, das sah in meiner Erinnerung 2018 noch anders aus. (Und auch das kommt einem ein bisschen bekannt vor, wenn man an die Spiele dieser Saison denkt, bevor Choupo auf der 9 explodiert ist. Stehen ja in der Offensive fast dieselben Spieler auch dem Platz)

Man wird also nicht drumherum kommen, eine etwas pragmatischere Spielweise zu wählen, bei der die Defensive mehr im Fokus steht. Bedeutet aber gleichzeitig, dass man vorne wohl weniger Chancen bekommt. Die müssen dann besser genutzt werden. Da muss dann eben ein Füllkrug (oder für wen auch immer man sich entscheidet) das da ganz vorne auch spielen und kein Müller oder Havertz.

Ein verstärkter Fokus auf Standardsituationen kann hier vielleicht auch helfen. Gestern gab es eine zweistellige Anzahl an Ecken, war davon eine gefährlich?

Letztendlich stellt sich mir hier die Frage, ob Flick das so umsetzen kann oder möchte, der Defensive Ansatz liegt ihm ja nicht so richtig anscheinend. Aber für eine „All In“ Offensive fehlen uns eben die Spieler.

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So ist es leider. Und meine größte Befürchtung ist das Flick und Bierhoff weiter bleiben und alles so weiterläuft. Die nächste EM in Deutschland ist in 1,5 Jahren. Flick hatte jetzt 1,5 Jahre Zeit eine Mannschaft zu finden die halbwegs stabil ist. Bei der EM21 haben wir zumindest eine sehr schwere Gruppenphase überstanden. Dieses mal haben wir nicht mal das geschafft.

In 1,5 Jahren wird exakt NICHTS besser sein…

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Und hat damit neben einem realitätsfernen Spielverständnis noch die volle Harmoniedosis mit Verwöhnaroma: Müller spielt immer / Gute-Laune-Wechsel gegen Japan (5 Minuten danach stand es 1:2), damit Goretzka und Hofmann happy bleiben, Gnabry darf immer wieder ran…

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Man hat halt irgendwie keine Kopfballspieler in der Mannschaft: Rüdiger => Ja, Süle ist groß aber nicht als Kopfballungeheuer bekannt, Goretzka auch so lala.

Da ist kein Ballack wie früher oder Klose von mir aus.

Das ist auch so ein Thema von verlorengegangener Deutscher Identität: Ecken und Kopfbälle waren ja 2008/2010 als die Spanier so stark waren unsexy…lieber die Eckbälle nicht ausführen und Ballbesitz haben…

Mal schauen was rauskommt
‚Keine Jobgarantie für Flick & Bierhoff! DFB-Präsident verlangt Analyse‘

https://sport.sky.de/a/12760076

Ganz vergessen, dass der Watzke beim DFB auch etwas zu sagen hat. Aber vielleicht hat der Hummels ihn ja aufgestachelt :wink:

Das ist ja immer ein Synonym für „stellt uns 5 Monate keine Fragen und versteht dass wir nicht ins Stadion gehen. Wir sind am analysieren“

Und nach 5 Monaten kommt wohlgebräunt und tiptop erholt das Fazit „wir sind noch nicht am Ende unserer Mission“

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BTW: Watzke finde ich total falsch an der Position. Ich verstehe gar nicht warum man beim BVB nicht über ihn diskutiert, aber wenn ich mir die Trainerentscheidungen beim BVB der letzten Jahre so anschaue und die merkwürdigen Kommentare von Watzke dazu… (das geht bei Tuchel los und hört bei Rose auf…)

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Leute, was haben wir zu verlieren? Wir haben jetzt 4 (!) sehr schlechte Jahre hinter uns: zweimal WM-Vorrundenaus, einmal EM-Achtelfinale. Die Defensivpropleme konnten nicht mal ansatzweise gelöst werden. Fehlende Effizienz, fehlende Balance, fehlende Spielkontrolle - das zieht sich wie ein roter Faden durch die Jahre. Man sollte jetzt einen klaren Schnitt machen und es mit einem anderen Trainer versuchen. Flick konnte es nicht beheben und eine WM ist einfach zu wichtig, um das Ganze nur als einen weiteren Betriebsunfall abzutun.

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Würde das gerne mit unendlich vielen Likes befeuern.

„Wir glauben daran, dass wir die Mannschaft noch erreichen. Unser Ziel ist die WM 2042, bis dahin haben wir jetzt auch die Verträge verlängert, damit das Team in Ruhe arbeiten kann“

Oliver Bierhoff, die NichtKannschaft, 2023

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