Jetzt hast du deinen Beitrag zweimal editiert nach meinem Beitrag - ist in Ordnung.
Wo genau ist eigentlich dein Beitrag zum eigentlichen Thema? Außer dass du Nagelsmann jegliche Kompetenz absprichst?
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Wo genau ist eigentlich dein Beitrag zum eigentlichen Thema? Außer dass du Nagelsmann jegliche Kompetenz absprichst?
Thema ist nicht so wichtig, die Agenda muss durchgeboxt werden.
Sehr gutes Beispiel wie Menschen sich ihr Weltbild basteln: man wiederholt etwas einfach unendlich oft und mit jeder Wiederholung gewinnt die Aussage im eigenen Kopf an Gewicht und Glaubwürdigkeit bis es irgendwann eine unumstössliche Wahrheit darstellt.
Ps: Thiago ist einer der am meisten kontrovers diskutierten Spieler überhaupt. Ich war immer ein Fan von ihm, aber gerade ihn für sakrosankt zu erklären ist doch gewagt. Zumal ja nicht mal Tuchel einen neuen Thiago sucht.
Merkwürdiges Textverständnis
Aber schön das Du weiter diskutierst.
Ich finde ja unser Problem im Mittelfeld hat begonnen als wir Toni Kroos gehen ließen und ihn nie adäquat ersetzt haben.
Kann man sich im Moment nicht so richtig vorstellen. Aber wenn man gesehen hat, wie positiv auf dieses doch eigentlich recht banale Spiel gegen Frankreich reagiert wurde?
Das Sommermärchen-Feeling kam ja auch erst ziemlich spät auf.
Das Turnier 2004 ging völlig in die Hosen. Und die Spiele unter Klinsmann etablierten auch keinen klaren Aufwärtstrend.
Im Gegenteil, nach der 1:4 Niederlage gegen Italien im Frühjahr schien es durchaus möglich, dass man Klinsmann noch kippen würde.
Aber eine dementsprechende Dynamik zum positiven wird die Mannschaft schon selbst erzeugen müssen.
Gibt es Ergebnisse und Leistungen wird die Unterstützung da sein. Bleiben die aus, wird es vermutlich eine sehr freudlose Geschichte.
Hier erfolgt die Aufklärung: Wer ist eigentlich Franzi?
Ist doch klar, nach dem Badener Sumpf jetzt der NRW Sumpf. Simon!
Ich bin so dermaßen naiv-begeisterungsfähig, Nagelsmann hat mich jetzt schon wieder gewonnen. Ich finde den Mann einfach unheimlich angenehm. Ich mag seine Eloquenz, seine Intelligenz, seinen Ehrgeiz, seine wissenschaftlich angehauchte Herangehensweise an den Fußball, die ihn das Spiel nach rationalen Kriterien auf Basis plausibler Prämissen durchdringen und optimieren lässt. Ich mag diese leicht technisch-theoretische Aura, die Nagelsmann ausstrahlt. Ich bin einfach anfällig für sowas.
Selbstverständlich ist Nagelsmann intellektuell in der Lage - gerade Nagelsmann - seine Spielweise den Anforderungen des Nationalmannschaftsfußballs anzupassen, etwas anderes anzunehmen wäre ja geradezu aberwitzig, als wenn der Mann ein minimalprogrammierter Roboter wäre, der nur genau ein spezifisches Programm abspulen könnte und sonst nichts. Das genaue Gegenteil ist richtig. Es wird wahrscheinlich nur wenige andere Trainer geben, die taktisch so umfassend versiert sind wie Nagelsmann und ergo auch alle möglichen Systeme spielen lassen können, von extrem einfach bis brutal kompliziert. Die Frage ist, ob er eine Anpassung seiner Vorstellungen vom guten Fußball, gerade weil er sie wissenschaftlich begründet sieht, auch mit seinem Selbstverständnis, seinem Ego in Übereinkunft bringen kann. Ich wünsche ihm das. Kein kompliziertes Programm, regelmäßige erste 14, simple Formation, simples Pressing, simple Abläufe, simple Rollen für die Spieler, alles nachvollziehbar, verständlich, pragmatisch und einfach umgesetzt. Und dann statt komplizierter Taktik die Spieler auf der emotionalen Ebene zum Unterschied führen, auf Basis des sicheren Gefühls wohlverstandener Abläufe, und den EM-Zug reiten lassen.
Mit der Entscheidung, die Nationalelf zu übernehmen, hat Nagelsmann für sich persönlich einen mutigen, aber sehr klugen Schritt getroffen, seine Karriere vorwärtsgerichtet fortzusetzen. Und obwohl ich noch im März, als Kahn und Salihamidžić vor die Medien getreten sind und die Entlassung Nagelsmanns begründet haben, dachte, „stimmt, die haben recht, das war nichts“, bin ich jetzt wirklich positiv gestimmt, was die Nationalmannschaft und die EM sowie Nagelsmanns Zukunft angeht. Die Nationalmannschaft ist eine Chance für ihn und Nagelsmann ist eine Chance für die Nationalmannschaft, und er ist eine Chance für uns Fußballfans. Ich jedenfalls glaube, dass er mit dieser Mannschaft Einiges erreichen kann und zu keinem Zeitpunkt in den letzten zwei Jahren habe ich mich so sehr auf den nächsten Sommer gefreut wie seit dem Zeitpunkt seiner Amtsübernahme.
Die er aber auch nutzen sollte.
Wenn ich sehe wie lange Tuchel brauchte der Bayern-Mannschaft wieder simpelste Strukturen und Verhaltensweisen einzutrichtern, dann weißt du was Nagelsmann auf eineinhalb Jahre verschüttet hat.
Bei der Nationalmannschaft wird er das nicht schaffen, weil er die Spieler weniger zur Verfügung hat. Vielleicht liegt ihm das besser.
Ich bin gespannt und hoffe es funktioniert.
Das Brasilienspiel im Spätsommer 2004 erzeugte eine Aufbruchstimmung, die bis zum Confed-Cup 2005 incl. HF-Aus gegen Brasilien und Sieg im Spiel um Platz 3 gegen Mexiko anhielt. Genau die Erinnerung an dieses gute Jahr - da waren auch zwei ansehnliche Remis gegen Argentinien dabei - dürfte den Ausschlag gegeben haben, Klinsmann trotz des Debakels gegen Italien kurz vor der WM und der Unzufriedenheit mit seiner dauernden Abwesenheit im Amt zu halten.
Der Artikel ist übrigens ein Gastkommentar und somit eher ein Meinungsbeitrag. Dass der Autor aus der konservativen Ecke das so zuspitzt, ist dann zu erwarten, blendet aber die vorherige jahrelange CDU-Dominanz aus. Es gibt historisch eigentlich häufig solche Wellenbewegungen, bei denen mal die eine, mal die andere Seite dominiert.
Dass hier bei aller berechtigten Kritik die peinlichen Äußerungen von Watzke über die Reformen als Kritik gegen den DFB Präsidenten hervorgeholt werden, zeigt, dass der Autor von Fußball leider eher wenig Ahnung hat.
Und das waren ja noch goldene Zeiten, wenn man die Jahrzehnte der Nazi-Affinität von Peco Bauwens bis Hermann Neuberger bedenkt.
Kleines Zitat aus diesem Artikel:
" Ein vorsichtiger Olaf-Scholz-Typ also als DFB-Präsident. Aber vielleicht ist das schon ein kleiner Fortschritt in einem Land, in dem DFB-Präsidenten unter anderem schon in der Kritik standen, weil sie (wie Hermann Neuberger 1978 in Argentinien) einen ehemaligen Nazi-Wehrmachtsoffiziers empfingen. Oder wegen Rassismus-Vorwürfen, als Reinhard Grindel sich über Mesut Özil äußerte."
Wunderbarer Kommentar! Ich selbst bin durchaus auch anfällig für solche von Dir beschriebenen Emotionen. Cindarella-Storys im Fussball brauchen aber mehr Vorbereitung und Detailarbeit als in Disney-Filmen. Anderseits ist das taktische Niveau bei Nationalmannschaften allgemein niedriger als im Vereinsfussball, vielleicht ein Hoffnungsschimmer. Die letzten Turnier liefen zudem noch schlechter als es dem Niveau der Mannschaft entsprach. Eine Steigerung sollte also schon drin sein. Vielleicht ist die Zeit bis zur EM auch gerade richtig, um den Zauber des Neuanfangs mitzunehmen (Eckner verwies im Podcast auf den positiv Nagelsmann-Effekt gerade zu Beginn seiner Amtszeiten).
Ich gehörte ursprünglich zu denen, die ihn nicht als BT wollten. In der PK erlebte ich dann einen positiv veränderten, beinahe geläuterten und in genau der richtigen Dosis demütigen JN. Wenn dies echt war und so bleibt, wofür hoffentlich Rudi und auch Sandro sorgen werden, dann bin ich vorsichtig optimistisch, leiste Abbitte und drücke alle Daumen.
Mutig ganz bestimmt, aber auch klug? Insofern, als er schlecht hätte ablehnen können, wohl schon, karrieretechnisch vielleicht eher doch sehr risikobehaftet. Mein Eindruck ist, dass er den Job eher widerwillig übernimmt. Im Grunde hatte er keine andere Wahl, als sich zu opfern. Ob man sich daran erinnern wird, wenn es schief geht? Keine Ahnung. Klug ist auf jeden Fall die zeitliche Beschränkung auf die Zeit bis Ende der EM. Eine andere Frage wird sein, welches Abschneiden der NM man ihm in der öffentlichen Wahrnehmung noch als gesichtswahrend wird durchgehen lassen. Ich wünsche ihm auf jeden Fall größtmöglichen Erfolg.
Sehe ich nicht so. Weder dass Nagelsmann schlecht ablehnen konnte (es hätte genügend gesichtswahrende Begründungen gegeben und da es doch auch viel Skepsis in der Öffentlichkeit gab, war der Druck gar nicht so gross), noch dass er widerwillig zusagte (ich schätze Nagelsmann als jungen, selbstbewussten Trainer ein, der macht auf was er Bock hat).
Sandro Wagner soll seinen Chef Julian Nagelsmann Demut (zu bewahren) lehren? Ein in vielerlei Hinsicht spannendes Projekt. Daumendrücken kann nicht schaden.