DFB und Nationalmannschaft (Teil 1)

Manche wollen einfach nicht, dass Nagelsmann Erfolg hat, das würde bedeuten, dass Nagelsmann ja doch etwas kann.

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Nicht „was aus den Vereinen kommt“, sondern singular: Was aus „dem Verein“ kommt.

Seit 2010 haben die - sehr gut bezahlten - DFB-Coaches nichts anderes zusammengebracht als den FC Bayern zu kopieren … was zu Beginn auch nicht das Schlechteste war, aber spätestens seit 2018 halt einfach zu wenig ist.

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Einen geeigneten Trainer für nach der EM zu finden, dafür hat der DFB nun ja wirklich mal Zeit (in der Tat im Moment ohne offensichtlichen Kandidaten).
Ich hoffe aber nicht, dass es von Erfolg oder Misserfolg von Nagelsmann abhängig gemacht wird, bis zum EM-Start sollte der Nachfolger bitte gefunden sein.

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Richtig, aber ich beziehe mich auf den Jetzt-Zustand.

Ehrlich gemeinte Frage. Wie viel Authorität hat denn ein Trainer?

Wie hat sich denn einer, den man ernst nehmen muss (Philipp Lahm), über seine Trainer Klinsmann und Magath geäußert?

  • Bei Klinsmann trainierten wir fast nur Fitness. Wir Spieler mussten uns selbstständig zusammensetzen , um vor dem Spiel zu besprechen, wie wir überhaupt spielen wollten.
  • Felix Magath arbeitet mit Druck. Er lässt viele Spieler im Ungewissen, ob er auf sie setzt. Für die Spieler ist das sehr anstrengend, und es kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo sie nicht mehr auf der Seite des Trainers stehen. Das ist im Winter 06/07 der Fall. Seine Tricks greifen nicht mehr, man kennt sie schon.

Das ist doch alles ziemlich erhellend (Klinsmann kann gar nix und Magath ist nicht gerade der Freund seiner Spieler). Die Vorstellung, dass ein „Fußballlehrer“ die Spieler anleitet, wohin sie zu laufen haben, und die Spieler das dankbar annehmen, wird durch diese Äußerungen jedenfalls widerlegt.

Zu van Gaal hat sich Lahm übrigens gespalten geäußert. Im berühtem SZ-Interview hieß es noch, „der Trainer sei sehr gut“. Später hat er ihm vorgeworfen, er habe die Mängel seiner Taktik einfach nicht zur Kenntnis nehmen wollen. Aber - van Gaal war jedenfalls einer, der seine Taktik selbst bestimmt und die Spieler angeleitet hat.

Klinsmann, der eigentlich nur Kondition bolzen konnte, Magath (der auch Kondition gebolzt hat), der mit Tricks und Täuschung gearbeitet hat, und van Gaal als der einzige, der das Spiel besser verstanden hat als seine Spieler, diese aber trotzdem irgendwo verloren hat - der Spieler Lahm fühlte sich Klinsmann und Magath überlegen und mit van Gaal auf Augenhöhe.

Und was heißt das jetzt für „Julian und die Bruderschaft“?

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Nach der EM könnten ja wieder Trainer frei sein, die heute noch gebunden sind. Tuchel zum Beispiel.

Nur interessehalber. Warum glaubst du, dass Tuchel nach der Saison nicht mehr Bayern Trainer sein soll?

Nachfrage, fändest du das gut ?

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Ich wünsche mir natürlich einen erfolgreichen FC Bayern. Gerne auch mit Tuchel. Die bisherigen Stationen von TT und deren jeweiliges Ende sowie der Impact, den er bisher bei uns hatte, lässt mich an einem erfolgreichen Jahr zweifeln. Leider

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Aber noch gut genug für die Nati?
Ich würde dagegen wetten.

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Ist ja bei Nagelsmann offensichtlich nicht anders

Dem ersten Teil deiner Aussage muss man zustimmen. Der zweite Teil - na ja …

Ich fand ja interessant, dass offenbar der DFB seinen Nationaltrainern die höchste Vergütung bezahlt (wenn man mal von Saudi Arabien, Quatar etc. absieht). Und jetzt ist kein Geld mehr da - die Rede ist sogar von „strukturellen Defiziten“. Kurz und knapp: Die Nationaltrainer anderer Länder wollen sich für Höheres qualifizieren und sind natürlich nach einem Turnier verfügbar - währen der DFB so hohe Gehälter bezahlt hat, dass die Übungsleiter vielleicht gar nicht erst zu einem Verein wechseln wollten (und die Verträge auch noch vor einem Turnier verlängert werden …).

So gesehen ist irgendwie klar, warum der Nagelsmann-Vertrag so kurz ist. Man muss was tun, um bei der EM Chancen zu haben. Danach könnte aber der totale reset kommen. Vieleicht sind die Finanzprobleme dann so groß, dass man zu kreativen Lösungen gezwungen wird.

Ich verstehe überhaupt nicht, warum Nagelsmann das überhaupt macht. Der kann da eigentlich gar nicht als Gewinner rausgehen. Die USA Reise ist sportlich für den Arsch und dann gibt es nich genau ein Spiel gegen Österreich. Dann brgiint schon das EM Jahr. Eigentlich müsste der Kader und die Struktur sowie Spielphilosophie jetzt schon feststehen. Wenn ich das einem zugetraut hätte, dann einem wie Heynckes.

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Zum einen kann er wie du schon sagst nur verlieren und zum anderen bräuchte es jemand, der ohne ins Detail zu gehen das mitbringt was ein Nagelsmann nicht mitbringt.

Kuntz/Gerland/Wagner als Team.

Hoffen wir das Beste!

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:confused:
…Wäre auch meine „Richtung“/…„Liebesheirat“ (…> KUNTZ/RANGNICK/…HRUBESCH) gewesen. :thinking:

:face_with_raised_eyebrow:

Und das ist ja vollkommen okay, und es entspricht wohl auch einer mehrheitlichen Skepsis hier im Forum. Mir ging es grade nicht darum, wie der Papst das Evangelium zu verkünden, sondern ich wollte nur den allgemeinen Tenor in Frage zu stellen, der mir zu suggerieren schien, dieser Nagelsmann könne rein gar nichts. Dabei ist meine (vermeintliche) Expertise über Nagelsmanns Fähigkeiten so gut wie jede andere, solange sie nicht mit Argumenten gefüttert wird.
Ich denke, dass viele öffentliche Personen, grade im Fußball, gerne in Schubladen gesteckt werden, und nehme mich da gerne mit rein. Gerade deswegen will ich als Bayern-Fan nicht sein Scheitern bei uns zum einzigen Maßstab nehmen, sondern betrachte die Gründe, warum er überhaupt Bayern-Trainer werden konnte. Und das waren, so würde ich vermuten, reichlich vorhandene Talente, die bei seinen vorherigen Vereinen auch zum Erfolg beitrugen, unter anderem die taktisch äußerst flexible Art und Weise, die sowohl Hoffenheim als auch RB unter seinem Coaching zeigten, oftmals mit mehreren Systemwechseln in 90 Minuten.
Ich möchte keinesfalls die Wirkung haben, die du oben beschreibst (ex cathedra…), aber die Freiheit nehme ich mir schon, einer allgemeinen Tendenz, die ich wahrnehme (in dem Fall: Nagelsmann die Kompetenz abzusprechen), zu widersprechen, wenn sie mir arg schlicht erscheint - oder wie eine Schublade.

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Vielleicht reden wir aneinander vorbei, aber das, was du hier in dem Passus ansprichst, die vielen Systemwechsel, dürfte er doch in der ihm verbleibenden Zeit kaum einüben können. Also das, was hier als Vorteil erscheint, wird wohl nicht zur Anwendung kommen. Dass er Mannschaften entwickeln kann, hat er zweifellos bei Hoffenheim und Leipzig gezeigt, bei Bayern jedoch nicht. Und gerade ohne echte Neun (inwiefern Füllkrug in der Lage sein wird, in der NM die Lücke zu füllen - no pun intended-, muss sich ja erst noch zeigen) hat mich der Offensivansatz bei Bayern wenig überzeugt.

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Das stimmt.
Wir reden tatsächlich aneinander vorbei, glaube ich, insoweit ich deine - und die allgemeine - Skepsis teile, was seine Eignung als Bundestrainer betrifft. Das, was ich kritisiere und nicht teile, ist die Einschätzung des Spektrums seiner Fähigkeiten. Für mich ist er taktisch einer der versiertesten deutschen Trainer. Dazu muss man seine Art, Fußball spielen zu lassen, nicht mögen (oder für den FCB passend halten), man kann sogar finden, dass sein (vermeintlich) reiches Arsenal eher hinderlich ist.
Was aber meines Erachtens nicht geht, ist, ihm jegliches Arsenal quasi abzusprechen, nachdem er es in seiner jetzt nicht mehr wirklich kurzen Trainer-Laufbahn eigentlich nachgewiesen hat.
Um zu deinem Punkt zurückzukommen:
Du hast vollkommen Recht, bei der N11 muss er hauptsächlich mit dem arbeiten, was die Spieler bereits können, mit Entwicklung ist da nicht viel. Aber sein Arsenal an taktischem Wissen wird ihm (theoretisch) viele Möglichkeiten bieten, die variablen Fähigkeiten seiner Spieler lohnend einzusetzen. Es könnte sein, dass er dabei Möglichkeiten in einem Spiel sieht, die einem Löw oder Flick in drei Jahren nicht eingefallen wären. Tatsächlich waren doch sowohl bei Flick und noch mehr bei Löw die Wechsel oder Anpassungen während der Spiele häufig allzu üblich oder komplett unverständlich. (Oder komplett ausbleibend.) Während Nagelsmann immer wieder Spiele, die bis zur Halbzeit eher schlecht liefen, durch Anpassungen und Wechsel komplett verändert hat, und das hat er sowohl bei Bayern als auch bei RB/Hoffenheim gezeigt. In-Game-Coaching halt, Gold wert in einem Turnier-Modus.

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Die Probleme der Nationalmannschaft werden sicher nicht durch ausgetüfteltes Ingame Coaching gelöst. Eigentlich bräuchte die Mannschaft einen klassischen Feuerwehrmann, der einer am Boden liegenden Mannschaft in kürzester Zeit wieder Selbstvertrauen und Kratzbürstigkeit einhauchen kann. Was mich am meisten stört ist, dass Nagelsmann erst relativ kurz von Bayern weg ist. Wie soll da eine neue Energie entstehen, wenn viele Spieler erst kürzlich genau mit diesem Coach nicht aus einer Krise herauskamen? Wenn ich einen erfolgreichen Neuanfang in Angriff nehmen will, fang ich doch auch nicht wieder was mit meiner Ex an.

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Na ja, gegenüber Flick-Zeiten war die Konterabsicherung unter Nagelsmann definitiv besser. Aber ja, er ist ein offensiv denkender Coach.