Der Transfersommer der Bayern - Stimmung und Realität - eine Analyse

Veröffentlicht unter: Der Transfersommer der Bayern – Stimmung und Realität – eine Analyse – Miasanrot.de

Anfang Juli hat der FC Bayern seinen Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019/20 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Europameisterschaft ist vorbei und wir befinden uns in der Zeit, in der vor dem Beginn der neuen Bundesligasaison alle Augen für ein paar Wochen auf den Transfermarkt gerichtet sind. Wer kommt, wer geht, wen…

9 „Gefällt mir“

@Alex
Ein hervorragende Zusammenfassung und Beschreibung der aktuellen Situation der ich nahezu vollständig zustimme.
Hättest ja mal früher sagen können, dann hätte ich mit die Kommentare im anderen thread sparen können. Deshalb spare ich mir erstmal die Wiederholung für die Diskussion.

1 „Gefällt mir“

Klasse Artikel.
Ich freue mich auf den Beitrag zu den „sonstigen betrieblichen Aufwendungen“. Ein spannendes Thema.

2 „Gefällt mir“

Sehr guter Artikel.
Aber es wird ja beim Verein keiner so wahnsinnig sein Goretzka zu verkaufen.

Ich bin ganz klar für Schuldenfreiheit und vernünftiges Wirtschaften. Bloß keine ‚Stars‘ auf Pump kaufen - denn wenn die dann nicht zünden, ist die Kohle weg, der Spieler noch da und der Erfolg in weiter Ferne (einfach mal anschauen, wie es mit dem HSV und Bobby Wood gelaufen ist…)

Wenn wir mal zwei Jahre nicht soooo erfolgreich sind, ist das halt so. Gegen die Scheichs können wir eh nicht anstinken, und Real und Barca mit ihren Schuldenbergen werden irgendwann die Hocke machen. Aber unser Verein, auf den ich auch und gerade wegen seiner wirtschaftlichen Vernunft stolz bin, der wird noch da sein, wenn die Scheichs irgendwann keinen Bock mehr haben. Oder wir alle ein E-Auto fahren… :stuck_out_tongue:

1 „Gefällt mir“

„Außerdem sei man ja bereits am Transfermarkt aktiv geworden und das Gehaltsgefüge wolle man auch nicht sprengen, so der allgemeine Tenor.“

„Die Verhandlungen mit allen drei Spielern [ Leon Goretzka, Corentin Tolisso und Niklas Süle] laufen zwar, scheinen aber momentan nicht wirklich von der Stelle zu kommen. Wir befinden uns in der post-Alaba-Ära und man muss kein Hellseher sein um zu vermuten, dass die (gestiegenen) Gehaltsvorstellungen der Spieler und der Unwillen der Bayern diese zu erfüllen dabei eine wichtige Rolle spielen.“

Meines Erachtens liegt leider genau hier der Hund begraben. Post-Alaba? Also ich würde Alaba bereits eindeutig als Post-Sané-Phänomen bezeichnen. Es scheint ja nun so, dass Sané vor allem mit einem sehr hohen Gehalt geködert wurde, das der Verein leider nur zu bereitwillig, vermutlich auch aufgrund der gedrückten Ablöse, bewilligte. Nun kennen sicherlich alle anderen Spieler seine Zahlen und wollen, verständlichermaßen, in die gleiche Sphäre aufsteigen. Insbesondere wenn sie Leistungsträger sind und ihr Gehalt mit dem bislang verhaltenen Impact von Sané quervergleichen.
Der Vertrag Sanés scheint sich im Nachhinein als großer Fehler zu entpuppen, da er anscheinend das Gehaltsgefüge der Mannschaft aus den Angeln* gehoben hat. Der Abgang Alabas als lediglich erster Dominostein? Coman, Goretzka, Gnabry lassen bereits grüßen …
Mögliche Neutransfers, so denn der 1A- oder 1B-Kategorie, drohen über das gleiche Stöckchen zu springen.

*Die Big 3 (NML) sind wohl mannschaftsintern über jeden Zweifel erhaben.

1 „Gefällt mir“

Diese Fixierung von vielen Seiten auf Sané find ich sehr übertrieben.

Dass Sanés Gehalt zu hoch wäre mit seiner letzten Saison zu begründen - die ja immer noch gut war, und das im Jahr nach der langen Verletzung - ist auch Quatsch, denn natürlich hat er sich dieses Gehalt mit seinen Leistungen bei ManCity verdient.

Coman, Gnabry, Goretzka hatten nunmal keine 30+ Scorer in einer Top 5-Liga in zwei aufeinanderfolgenden Saisons. Coman hat gerade seine beste Saison bei Bayern gespielt, das erste mal überhaupt mehr als 20 Scorer, und der soll jetzt ernsthaft der Meinung sein, dass er ungerecht behandelt wird, wenn er nicht das gleiche verdient wie Sané? Der Sané, der die gleiche Anzahl Scorer in dieser Saison hatte, und dafür trotzdem von allen Seiten als Enttäuschung bezeichnet wird? Das zeigt doch nur, wieviel besser Sané insgesamt gesehen wird, wenn die Ansprüche an ihn so viel höher sind.
Aber Sané zum Sündenbock zu machen scheint allgemein grad eine beliebte Beschäftigung zu sein, egal ob sportlich oder wirtschaftlich.

Das größte Problem für Bayern sind die Gehälter, die andere Top-Clubs bezahlen können aufgrund besserer TV-Deals oder ihren Scheich-Besitzern. Wenn die PL-Clubs mit 20 Millionen winken wird das die Spieler zum Nachdenken bringen, und nicht ob Sané jetzt 2-3 Millionen zu viel verdient.

7 „Gefällt mir“

Ich sage ja nicht, dass Sané als Person schuld ist - wer würde das Geld nicht mitnehmen?
Vielmehr werfe ich dem Verein vor, ein Fass aufgemacht zu haben, indem er einen Neuzugang zum drittbesten Verdiener der Mannschaft gemacht hat.* Dass andere sich an seinen Zahlen orientieren, muss doch den Oberen klar gewesen sein. Dass einige Vertragsverlängerungen anstehen ebenso.
Und es geht ja auch nicht nur immer um Statistiken, wobei ich jetzt von Gnabry und Coman im Speziellen auch enttäuscht bin, wenn man sich ihr Potenzial betrachtet. Hohe Gehälter gehen ja ebenso mit Mannschaftsführung einher, und dies sehe ich bei Sané eher weniger gegeben. Weder kurz- noch mittelfristig.
Kimmich und Goretzka klopfen nun natürlich ganz oben an, was sie meines Erachtens vorher nicht unbedingt gemacht hätten.

*Ich stelle gerade fest, dass Müller sogar hinter ihm liegt.

Schön das wir Schuldenfrei sind, dafür aber die ganzen verschuldeten Klubs (wie jetzt zB. Real) unsere Spieler dann mit höheren Gehältern ablösefrei bekommen. Da stimmt irgendwas im System überhaupt nicht.

3 „Gefällt mir“

Ich stelle mal zwei Thesen in den Raum auf die Gefahr hin mich hier unbeliiebt zu mache:

  1. Man sollte einen Fußballverein auf einen Gewinn von 0 planen.
  2. Schuldenfreie AGs sind in Niedrigzinsenzeiten nicht mehr zeitgemäß.

Zum ersten Punkt: Mit dem 9Mio € Betriebsgewinn hätte man eine Verlängerung Alaba + Goretzka finanzieren können. Natürlich frisst ein Gehalt nicht nur Geld in einem Jahr; die Frage die ich allerdings stelle ist, was man mit den 9Mio € macht außer mehr Steuern zu zahlen. Ein Fußballverein ist nicht dafür da Gewinn zu machen, sondern für maximalen sportlichen Erfolg.

Zum zweiten Punkt: Jedes größeres Unternehmen nutzt den Kapitalmarkt als Hebel um Investitionen tätigen zu können. Diese sollen dann Umsatz / Marge entsprechend erhöhen. Ein Beispiel (ohne dass ich dieses so wollte): Wenn wir Neymar für die 222Mio € + xxMio € Gehalt verpflichtet hätten auf Pump, würden wir im Durchschnitt eine Runde weiter in der CL kommen und 2€ mehr pro Stadionticket verlangen könnten. Der sportliche Erfolg würde sich erhöhen und mit dem daraus resultierenden Umsatzgewinn könnte man den Kredit ableisten. Dies ist schlichtweg normales Geschäftsgebaren in so gut wie jeder anderen Domäne. Warum wir dies nicht nutzen, sondern lieber Strafzinsen auf unsere liquiden Mittel zahlen, ist mir nicht klar.

1 „Gefällt mir“

Es wäre ja schon ein erster Schritt wenn man mit diesen Dividendenzahlungen an die AAA aufhören würde.
Es gibt doch andere Wege Gelder in den e.V. zu bringen.
Es ist richtig, das der sportliche Erfolg über allem stehen sollte, aber es macht auch keinen Sinn einfach Spieler zu kaufen um durch hohe Abschreibungen keine Gewinne auszuweisen bzw. Kapitalertragssteuern zu zahlen. Auf der anderen Seite macht es auch keinen Sinn Spieler nicht zu kaufen um die Abschreibungen niedrig zu halten um zu versteuernde Gewinne auszuweisen und Dividenden zu zahlen, bzw die Liquidität nicht für Spielerkäufe zu verwenden.
Die AG rühmt ja immer wieder das hohe EK das man ja nur durch Kapitalerhöhung (unerwünscht) oder Gewinneinstellung erhöhen kann. Aber auch da können wir nicht mithalten, wenn Eigentümer Ihre nachrangigen Darlehen in EK wandeln wie ManCity PSG und RBL.

Insgesamt versucht der Club schon immer den sportlichen Erfolg im Blick zu haben, obwohl man schon vor Corona ab und zu den Eindruck hatte es ginge nur um Gewinnmaximierung .
Man darf ja nicht vergessen das wir kaum verkauft haben wie andere großen Clubs, dafür zwar auch weniger groß eingekauft, aber dennoch Spieler wie Tolisso Sanches etc für 30-40 Mio gekauft haben.

@DA27: Danke für deinen interessanten Kommentar. Zu deinen Punkten:

I.
Ein Unternehmen muss immer einen positiven Gewinn anstreben, denn wenn es dauerhaft Verluste macht, muss es irgendwann schließen, weil es nicht mehr in der Lage ist seine laufende Geschäftstätigkeit zu finanzieren (es sei denn, es kann eine externe Quelle anzapfen, die dauerhaft ohne Gegenleistung Geld zuschießt).

Die €9 Mio. Gewinn des FC Bayern sind in Anbetracht eines Umsatzes von €700 Mio. schon ziemlich nahe bei Null. Eine genauere Punktlandung bei Null als ca. 1,3% vom Umsatz wird dir in der Praxis wohl kaum gelingen. Auch die üblichen ca. €30 bis 50 Mio. der letzten Jahre sind schon verhältnismäßig nahe bei Null. Wenn du stets wirklich haaregenau auf einen Gewinn von Null hin planen würdest, gingest du stets das sehr hohe Risiko ein, im Negativbereich zu landen sobald nur eine Klitzekleinigkeit schief geht. Da muss sich nur ein Spieler verletzen, für den du spontan Ersatz brauchst und schon ist es passiert.

Übrigens sind die Gewinne ja nicht weg, sondern werden zu großen Teilen in das Unternehmen reinvestiert. Der Rest geht an die Anteilseigner - und das ist ja immerhin zu 75% der FC Bayern e. V.

II.
So ist es. Einer meiner BWL-Professoren pflegte immer zu sagen: „Ein Unternehmer, der keine Schulden macht, ist kein Unternehmer, sondern ein Unterlasser.“ Was er damit sagen wollte ist, dass solange die Gesamtkapitalrentabilität größer ist als der Fremdkapitalzins (GKR > i(FK)) es sinnvoll ist zusätzliches Fremdkapital aufzunehmen, um damit die eigene Geschäftstätigkeit auszudehnen, also sozusagen die innere Ertragskraft des Unternehmens zu „hebeln“.

Nichts anderes im Prinzip hast du in deinem hypothetischen Beispiel mit Neymar und den wirtschaftlichen Folgen daraus für den Verein auch geschildert.

1 „Gefällt mir“

Hebel macht aber nur dann Sinn wenn man den Erfolg auch maximal verbessert.
Das klappt im Fußball aber nun einmal oftmals nicht so gut wie in der Wirtschaft.

Ein wesentlicher Aspekt der Planung bei Barca vor Covid waren aber auch Einnahmen aus Spielerverkäufen.

(auch @DA27): Genau. Jedes Unternehmen hat ja durch die unausweichliche Verpflichtung Steuern zu zahlen eine ganz eigene tiefe, innere Motivation, den Vorsteuergewinn möglichst nicht zu hoch werden zu lassen. Wer gibt schon freiwillig etwas von seinem hart erwirtschafteten Geld an den Staat, über das er dann nicht mehr verfügen kann? Niemand. Schon allein das sorgt dafür, dass ein Unternehmen einen Großteil des Geldes, den es einnimmt, auch wieder (hoffentlich sinnvoll) ausgibt.

Außerdem: Gewinne sind gut! Gewinne bedeuten, dass wirtschaftliche Werte kreiert werden und nicht vernichtet und der Wohlstand wächst. Ich sehe Gewinne nicht prinzipiell als Problem an, auch nicht beim FCB.

1 „Gefällt mir“

Ich würde es anders definieren. Ein hoher Ebitda und operative Gewinn sind gut und super. Ein hochversteuerter Gewinn mit dem man dann noch Dividenden zahlt ist suboptimal.

Das „Problem“ ist ja das ein Spielerkauf keine gewinnmindernde Ausgabe ist (außer den fees) sondern als Asset aktiviert wird. Also erst einmal keinen Einfluss auf die G+V hat.

Das „Problem“ ist doch, dass sich meine beiden Thesen mindest eine negative Korrelation zueinander haben. Anders ausgedrückt: Je mehr ich hebele, desto geringer die Planungssicherheit. Sieht man ja u.a. bei dem Finanzstatus des anderen FCB aus Barcelona.
Meine Interpretation der Stategie des FC Bayern ist, dass man Planungssicherheit vor den sportlichen Erfolg setzt. (Ich sehe die Ironie bei dem Sextuple in letztem Jahr auch.) In einem Umfeld, was normalerweise so um die 10% pro Jahr wächst, ist das ein ungewöhnliches Vorgehen. Auch wenn die Grenzkosten beim Fußball deutlich schwieriger nachzumessen und höher sind wie @918 richtig festgestellt hat. Dies bezieht sich aber hauptsächlich auf Transfers und nicht auf Infrastruktur (4. Rang, mehr Fanschops, BreedingClubs in USA / China …)

1 „Gefällt mir“

Technicality alert: Doch, durch die erste Tranche der Abschreibung und das erste Gehalt in t = 0 schon. :wink:

Aber was hat das mit Neuzugang oder nicht zu tun? Es kann doch nicht jeder Spieler erstmal ganz unten anfangen und nur dann mehr verdienen, wenn er für den FC Bayern Leistungen gebracht hat. Würden wir heute Lewandowski neu kaufen, nachdem er bei einem anderen Verein 41 Tore in der Liga geschossen hat, wäre es trotzdem völlig gerechtfertigt ihn zum Spitzenverdiener zu machen.

Und jeder Spieler orientiert sich in erster Linie an seinem eigenen Wert. Mit einem konkreten Angebot eines anderen Vereins hast du eh bessere Karten, als wenn du dich nur mit deinen Kollegen vergleichst und darüber in Verhandlungen gehst.

Warum nicht? Beide haben in den letzten 2 Jahren riesige Fortschritte gemacht, Kimmich ist vom RV ins MF gerückt und hat sich da absolut festgespielt, Goretzka hat sich den Platz neben Kimmich erarbeitet, was durch den Thiago-Abgang nochmal begünstigt wurde. Sie sind die unangefochtenen Stammspieler im Mittelfeld, natürlich würden sie genauso oben anklopfen, wenn man Sané nicht geholt hätte.
Kimmich ist quasi schon als nächster Kapitän eingeplant, wenn Neuer aufhört. Warum sollte er sich dann deutlich weiter unten im Gehaltsgefüge sehen?

Und man darf auch nicht vergessen, dass gerade Kimmich und Goretzka sehr an der Verpflichtung von Sané „mitgearbeitet“ haben. Hätte man ihn nicht geholt, hätte es wieder geheißen, dass man die beiden damit verprellt hat. Und wenn man Sané von ManCity holt, dann auch als einer der Star-Spieler und Säulen des Teams, und nicht als Kaderspieler. Mehr als eine Saison darf man ihm dann schon auch geben um in diese Rolle reinzuwachsen.

3 „Gefällt mir“

Hab euren neuen Podcast gehört und fand ihn ziemlich gut. Als nicht BWLer hab ich den Aussagen von Alex zu den Geschäftsberichten und möglichen finanziellen Spielräumen interessiert gelauscht. Fand ich gut, auch mal so nen Input zu haben, der nochmal die Sicht auf die aktuelle Situation erweitert.

Zum sportlichen bin ich mittlerweile der Meinung, Coman abzugeben, wenn sich jemand findet. Zwar hat man mit Sane und dessen Gehalt eine Tür aufgemacht, durch die scheinbar nun Goretzka und Kimmich auch durchgehen wollen. Aber Coman verdient dies nicht, fände sein Verhalten, wenns stimmt, auch nicht o.k. Bayern muss aufpassen, dass die Spieler mit ihren neuen Einflüsterern Zahivi und wie sie alle heißen in Verhandlungen nicht den Verein nur benutzen, um bei anderen Vereinen ein höheres Gehalt rauszuholen. Auch sollte er mal dran denken, dass vor nicht allzu langer Zeit seine Karriere fast vorbei war. Er ist verzichtbar und in Corona-Zeiten kannst mit den 70, 80 Mio. nutzen, um nen neuen Spieler für die Außenbahn zu holen und mehr Spielraum für Vertragsverlängerungen zu haben.
Hab trotzdem immer noch Bauchschmerzen, HS als Sportvorstand zu sehen. Gerade in den letzten 4…5 Transfer-Perioden schaue ich neidisch auf andere Teams und kann bei uns einfach kein strategisches Handeln erkennen.

Ansonsten gebe ich euch recht. Entscheidend wird sein, ob die SuperLeague-Kandidaten aus dem Frühjahr weiter so wirtschaften (oder Pleite gehen, wie Perez gedroht hat) oder ob wir unseren konservativen Ansatz überdenken.

1 „Gefällt mir“

Die Sache dürfte doch nach der hervorragenden Analyse von @Alex und den wiederholten Statements von Hainer und Kahn jedermann klar sein:

  • es werden keine Finanzverbindlichkeiten eingegangen um Transfers oder höhere Gehälter zu finanzieren

  • es gibt transparente und kommunizierte Limits bei den Gehältern

  • Spitzengehälter gibt es nur für absolute top Unterschiedsspieler wie Lewa Neuer Müller

  • es gibt idR einen größeren Transfer pro Jahr um das Team kontinuierlich zu verstärken

  • ansonsten wird verstärkt auf die anderen beiden Säulen, eigener und zugekaufter Nachwuchs bzw Perspektivspieler gesetzt (ist auch nicht neu da KHR schon bei der Campus Investition von 16 Kernkaderspielern plus 4-6 Perspektivspielern gesprochen hatte).

Das sind die definierten Parameter in denen das Management arbeitet und Entscheidungen trifft.

Natürlich ist das Gesamtbild etwas diffus und ünübersichtlich durch die Covid Krise, aber leider auch durch eine ziemliche Rumeierei und mMn suboptimale Kommunikation in Sachen Thiago und Alaba.
Jetzt macht man es mE aber sehr viel besser, es ist bis jetzt eine klare Linie erkennbar, man hat jetzt mit Goretzka monatelang verhandelt.
Man hat auch frühzeitig Verhandlungen mit Kimmich und Coman aufgenommen. Bei Süle wartet man zurecht ab, Tolisso und Cuisance will man verkaufen.

Zu Goretzka:
Man hat jetzt monatelang verhandelt, die Karten werden jetzt auf dem Tisch liegen, Dh Goretzka wird sicherlich unser maximal Angebot kennen. Er muss jetzt entscheiden was er will. Er lässt immer wieder verlautbaren das er bleiben will (hat Alaba auch). Vor zwei Monaten hat er noch in einem FCB Podcast davon gesprochen, das ‚wir‘ noch nicht fertig sind und eine Ära prägen wollen(damit meint er wohl die jüngeren Spieler). Jetzt muss er entscheiden ob er das ernst meint oder wie Alaba nur der Kohle folgt. Er ist auch noch nicht in einem Alter wo er, wie Thiago, noch einmal etwas Neues machen will.
Goretzka hat sich gut entwickelt, aber er ist immer noch nicht unverzichtbar bzw besser als Thiago. Und vor allem ist er kein Unterschiedsspieler. Die kürzlich lancierten Berichte dürften von Kroth kommen, der das bei Neuer ja ähnlich gemacht hat. Der Club muss jetzt von ihm in den nächsten Wochen eine Entscheidung verlangen, und wenn es keine gibt, das als Antwort verstehen und für 2022 Alternativen suchen. Auf keinen Fall darf es eine Rumeierei und Kniefälle wie bei Alaba geben. Es gibt andere Spieler die Goretzka nächstes Jahr ersetzen könnten.

Zu Coman:
Auch hier hat man schon monatelang verhandelt. Die Bestellung von Zahavi und Forderung nach über 20 Mio ist absurd und konsequenterweise hat man abgebrochen und ein Preisschild von 90 Mio umgehängt. MMn ist es hier eindeutig klar, dass der Club nicht mehr auf Coman setzt, ihn aber auch nicht diesen Sommer abgeben wird.

Zu Süle
Natürlich ist es auch hier richtig, das man den Forderungen nicht nur nicht nachgibt, sondern erst einmal die Einschätzung von Nagelsmann abwartet.

Zu Tolisso
Es ist klar das man nicht verlängert und möglichst jetzt verkaufen will, was aber nahezu unmöglich sein dürfte.

Zu Kimmich
Man wird bei ihm an die gesetzte 20 Mio Grenze gehen, völlig zurecht.

Zu Gnabry
Man hat noch nichts gehört, aber Gnabry sagt selbst das er wieder besser spielen muss, und wenn er eine Saison wie die vorletzte hinlegt wird man ihm das Sane Gehaltsniveau zahlen.

Einschätzung:
Goretzka ist einsichtig und verlängert
Coman verlässt den FCB, wird 2022 verkauft oder bleibt bis 2023
Kimmich und Gnabry verlängern
Süle und Tolisso gehen 2022 ablösefrei

Letztlich können wir, trotz aller Schwierigkeiten und Unwägbarkeiten froh sein, das wir keine Spieler mit Mega Gehältern und wenig Leistung durchschleppen, die unverkäuflich sind bzw ihre Verträge aussitzen wollen (Bale Isco James Sanchez Özil Griezman Dembele Coutinho Hazard Jovic etc.).

Man muss auch einfach mal nachsehen welche und wieviele bekannte Spieler 2022 und 2023 auslaufende Verträge haben.
Dazu kommen auch immer wieder neue unbekannte junge Spieler nach.

Es ist kein Weltuntergang wenn man Spieler, anders als früher verliert oder abgibt. Wichtig ist nur, das man frühzeitig die wahren Motive der Spieler erkennt, und danach handelt.
Das Verhalten der Spieler ändert sich offensichtlich, also muss man sich ggf anpassen.

Ps ob die vom Club gesetzten Parameter bzw die daraus resultierenden einzelnen Entscheidungen des Managements richtig oder falsch sind wird man erst nächstes Jahr beurteilen können. Ob in so einer Phase Salihamidzic der richtige Mann ist genauso.

8 „Gefällt mir“