Der Transfersommer der Bayern - Stimmung und Realität - eine Analyse

Warum ist klar daß man nicht verlängert? Ich mag ihn als Spieler und wenn er dann mal spielt ist er zwar nicht oft herausragend aber auch nie wirklich schlecht. Leider hat sicher seine Spielpraxis durch die vielen Verletzungen gelitten. Wenn er Mal über einen längeren Zeitraum verletzungsfrei wäre, ist er für mich nach an oder sogar in der ersten elf.

Könnte mir vorstellen dass man ihm aufgrund der Verletzungsanfälligkeit einen entsprechenden neuen Vertrag anbietet. Die Frage natürlich ob der Spieler den auch annehmen würde

Aufgrund der Verletzungsanfälligkeit??
Oder trotz der Verletzungsanfälligkeit?

Also es gibt keine Vertragsverhandlungen und noch nicht einmal Äußerungen wie zu Süle, das man abwartet und ihm je nach Leistung einen Vertrag anbietet.

Bei Tolisso gibt es nur immer wieder Gerüchte, das man ihn verkaufen möchte, habe auch nichts gegenteiliges von Tolisso selbst wahrgenommen.

Persönlich bewerte ich Tolisso auch anders als Du, denn der Tolisso heute ist nicht mehr derselbe wie vor seinen Verletzungen.

Vielleicht schaffen es die Verantwortlichen hier nur es im stillen abzuwickeln… glaube ich selbst aber auch nicht und gebe dir dahingehend Recht.

Ich denke aber schon, dass er uns durchaus weiterhelfen kann wenn er Mal etwas länger fit bleibt.

Nagelsmann wird schon wissen, ob Tolisso der Typ Mittelfeldspieler ist, der ihm weiterhelfen kann. Wenn tatsächlich kein zentraler MF-Spieler (Typ Thiago, Modric, Alonso) mehr verpflichtet wird, sollten sich Roca und Tolisso beide zu 1B-Alternativen entwickeln. Denn darauf verlassen, daß Kimmich und Goretzka die ganze Saison fit sind, sollte man sich nicht. Wie es aussieht, wenn das Team in diesem Bereich nicht ausbalanciert ist, hat man bei der deutschen NM in den letzten 3 Jahren gesehen.

Spannend bleibt auch, was jetzt aus Goretzkas Vertrag & Verbleib wird. Wenn wir ihn nicht halten können, dann sind eh mal wieder kleinere Brötchen angesagt. Dann könnte es durchaus sein, daß wir ein paar Jahre extreme Dominanz der Premier League erleben, bis auch dort mal wieder ein bissl Luft aus dem Kissen abgelassen wird.

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Ja, Sanés Gehalt war ein kapitaler Fehler. Wobei er aus meiner Sicht nur die Fortsetzung einer Geschichte war, die Hernandez begonnen hat, der auch schon gleich ins obere Drittel der Gehaltsrangliste in Kader geschossen wurde. Nun hat man zwei Spieler im Kader, die deutlich mehr verdienen als sie sportlich bisher an Wert für die Mannschaft nachgewiesen haben. Da kommen dann halt die anderen Spieler um die Ecke, die für die Mannschaft wertvoller sind und wollen mindestens ähnlich verdienen. M.E. hat man sich bei den beiden Spielern ordentlich verzockt. Diese Politik des Zockens ist ja aber seit ein paar Jahren bei uns groß in Mode gekommen.

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Ich finde nicht, dass man sich durch diese beiden Verträge ein Eigentor geschossen hat. Das ist nun mal der Preis, den man für solche Spieler mit der Qualität bezahlt. Bei Sané kann man sicherlich darüber diskutieren, ob 2 Mio weniger gerechtfertigter gewesen wären als die 17, die er wohl verdient, aber es ist ja nicht so, dass der FC Bayern die Verträge diktiert und die Spieler(Seite) nicht mitverhandelt. Da werden immer wieder Verträge leicht über Marktwert bei rauskommen, wenn man sich sportlich von einem Spieler etwas erwartet. Coman und Goretzka würden auch dann ihren Marktwert (14 Mio und aufwärts) einfordern, wenn Sané nicht wäre. Warum? Weil sie erstens gute Spieler sind und zweitens nicht nur beim FC Bayern schauen, was andere verdienen. Sie kennen ihren internationalen Wert ganz genau. Das hat dann mit Sané nur teilweise etwas zu tun.

Ich halte die Geschichte, dass Sanés Vertrag das Gehaltsgefüge verzerrt und nur für Probleme sorgt, für zu einseitig und verkürzt.

Ansonsten habe ich mich hier ausführlich darüber ausgelassen (die Überschrift habe ich nicht gemacht):

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Sehr schöne, sachliche Einordnung, die vielleicht hilft, so manch festgefahrene Denkstruktur aufzubrechen.

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Jeder Transfer und jeder neue Vertrag ist eine Zockerei. Bei jedem Verein dieser Welt. Man bezahlt im voraus und hofft, dass der Spieler das Geld wert ist.
Ich sehe nicht, dass der FC Bayern mehr oder schlechter zockt als andere Vereine dieser Größenordnung. Eher im Gegenteil.
Und wie Justin sagt, Spieler und Berater orientieren sich bei Vertragsverhandlungen hauptsächlich am internationalen Markt, nicht am Gehaltsgefüge des FC Bayern. Sonst würde David Alaba noch bei uns spielen, weil in unserem Gehaltsgefüge hätte er einen Platz bekommen, der ihm gar nicht zugestanden hätte. Aber bei diesen Zahlen aus Madrid war dem lieben David das nehmen doch seliger als das geben.
Und so wird es auch bei allen anderen Spielern sein. Kingsley Coman wird beim meistbietendem unterschreiben, nicht bei dem Verein bei dem er sich im Gehaltsgefüge am fairsten eingestuft sieht.

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Ich gebe Dir Recht, dass Goretzka und Co. auch so höhere Gehälter fordern werden und sich ihres Preises bewusst sind. Nur wussten die Spieler auch, dass der FCB nicht einfach so mal 17 bis 20 Mios raustut - auch sind wir bisher nicht dafür bekannt gewesen, die ganz großen Summen bei Transfers zu bewegen. Und an der Stelle hat der Verein seine Verhaltensweise in den letzten 2-3 Jahren schon verändert. Hernandez war der erste Transfer, der sich bei der Ablöse auf dem Niveau der ganz großen Vereine bewegt. Für Sané war man bereit, eine ähnliche Summe auszugeben. Das registrieren natürlich auch die Spieler. Und sie sehen dann auch die Gehälter, die damit einhergehen - und beide Spieler waren ja nun vorher keine Weltstars, bei denen klar war, dass sie die Mannschaft unmittelbar auf ein anderes Niveau heben würden. Dadurch macht man sich als Verein am Ende natürlich leichter erpressbar. Ein Goretzka oder ein Kimmich würden vermutlich auch bei 15 Mio/Jahr bei uns bleiben, wenn denn klar wäre, dass sie damit die Topverdiener nach Lewa, Müller und Neuer wären. Nur werden sie das eben nicht, weil man andere Spieler geholt hat, die nun in diesen Regionen verdienen und ihr Geld bisher nicht wert waren, weil sie a) zu wenig gespielt und b) dem Bayern-Spiel zu wenig den Stempel aufgedrückt haben. Der FCB hat sich bisher immer dadurch ausgezeichnet, dass er nie die ganz großen Gehälter gezahlt hat, sondern durch andere Argumente (Klima im Verein, sportliche Perspektive) gepunktet hat. Jetzt geht man den Weg der ganz großen Gehälter - und bekommt dafür die Quittung, die nicht nur damit zu tun hat, dass andere Vereine auch große Gehälter zahlen können. Das haben Real, Manchester Utd. und Co nämlich auch schon vor 10 Jahren getan.

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Ich würde sogar dagegenhalten und behaupten, dass kein anderer europäischer Spitzenklub eine so gesunde Gehaltsstruktur hat wie der FC Bayern. Eine finanzielle Hierarchie, die 1:1 die sportliche Hierarchie wiedergibt, ist Utopie. Die Spieler wollen ja ebenfalls, dass der Kader stark ist und das kostet Geld. Was wäre denn die Alternative zu Sané gewesen? Lösungen, mit denen die Spieler deutlich weniger zufrieden gewesen wären. Die Marktwerte steigen über die Jahre. Also wird und muss Bayern darauf eingestellt sein, dass die Gehälter ebenfalls steigen. Natürlicher Gang. Hernández verdient übrigens ca. 13-14 Mio. Absolut marktgerecht für einen solchen Spieler.

Es wird auch oft so getan, als könnte Bayern das nicht. Bayern zahlt im internationalen Vergleich sehr, sehr gut und wird das auch weiterhin tun. Wenn ein Spieler es wert ist, werden sie bis zur Obergrenze von ca. 20 Mio auch weiterhin bereit sein, Spieler gut zu bezahlen.

Ansonsten an der Stelle gern agree to disagree.

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Der Markt bestimmt den Preis. Sowohl bei den Neuverpflichtungen wie bei den Gehältern. Sicherlich kann man auch weichere Faktoren, wie Titelchancen, Standort, Wohlfühlen (Team, Freunde etc.) oder Stammplatz ins Feld führen. MMn gilt es für die Topspieler wie Kimmich und Goretzka an die Grenzen zu gehen.Bei Coman sollte man versuchen einen hohen Verkaufspreis zu erzielen und das Geld in zwei neue Spieler zu investieren. Auf seiner Position kann man durch gutes Scouting gleichwertige Alternativen finden. Das haben z.B. Dortmund (Sancho,Pulisic oder Dembele) oder Leverkusen (Diaby oder Bailey) und auch wir mit der damaligen Coman Verpflichtung oft genug gezeigt. Coman ist ein guter Winger, der mMn aber meilenweit von der Klasse eines Ribéry oder Robben entfernt ist.
Generell sehe ich es als gefährlich an, durch zu sparsames Verhalten den Kader international unattraktiv zu gestalten. Das könnte sich bei ausbleiben des Erfolges langfristig bei Neuverpflichtungen, Sponsoring und Merchandising rächen. Ich gehe davon aus, das unsere sportliche Führung das ähnlich sieht und durch die öffentlichen Äußerungen nur den Druck aus dem Kessel nimmt. (Das wäre sicherlich gerade bei H.S. als Lerneffekt zu bewerten).

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Dass wir eine gesunde Gehaltsstruktur haben, bestreite ich auch gar nicht. Es sind halt nur ein paar wenige Spieler dabei, wo man als Verein Signale ausgesendet hat, die die bestehenden Spieler nur auf eine Art und Weise verstehen können - nämlich, dass der Verein viel Geld hat und auch bereit ist, es auszugeben. Und das wiederum zieht nun Konsequenzen nach sich. Das wäre auch nicht schlimm, wenn denn das Geld richtig gut investiert gewesen wäre. Nur passt halt der sportliche Gegenwert nicht so recht. Und dann kommen halt die Spieler, die dem Verein mehr geben, um die Ecke und möchten halt auch ihren Stück vom Kuchen, der in Teilen schon an andere verteilt wurde. Dass wir gut zahlen, habe ich übrigens auch nicht bestritten. Dass die Gehälter steigen, auch nicht. Man hat halt nur den Fehler gemacht, 2x deutlich zu zeigen, dass man ordentlich Geld ausgeben kann und will. Und dann kommen halt die bestehenden Spieler um die Ecke und fragen eben auch mal nach ein paar Mios mehr als sie sich sonst vielleicht bei uns erhofft hätten. Und das hat dann m.E. nur bedingt mit den Marktpreisen woanders zu tun, denn wie Du ja selbst sagst: wir zahlen im internationalen Vergleich sehr, sehr gut. Und nun müssen wir diese zweimalige Eskapade halt erstmal mühsam wieder einfangen.

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So schlecht ist der sportliche Gegenwert nicht, vor allem wenn man fairerweise die besonderen Gegebenheiten in die Bewertung einfließen lässt.

Sind hier alle schon hinreichend dokumentiert worden, zuletzt von Justin.
Dafür muss man nur bereit sein, den Blick über den Tellerrand zu heben.

@justin
In dem Kontext auch nicht vergessen, das in normalen Zeiten die Umsätze jährlich gestiegen sind bzw. steigen werden.
Der Hinweis auf die gesunde Gehaltsstruktur ist sehr wichtig weil wir nie nennenswert über 50% des Umsatzes liegen.
Würde mich nicht überraschen, wenn man mit Goretzka und Kimmich eine Art Gleitklausel oder zumindest Coronaklausel vereinbart, Dh man zahlt erstmal weniger und später in normalen Jahren oder Vertragsende die Differenz nach.
Auf jeden Fall ist es richtig die derzeitige Struktur (die auch nicht durch Lucas oder Sane beeinträchtigt wurde), zu verderben- auch wenn man es finanziell könnte.
Sehe auch nicht das die vorübergehende wirtschaftliche Selbstbegrenzung uns weniger attraktiv macht. Viel hängt natürlich auch am Management- und da kennst Du meine Meinung.

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Bei Goretzka, Süle und Tolisso bin ich mittlerweile am Punkt: Wenn man mit ihnen nicht bis zum 31.8. verlängert, sollte man sie abgeben. Einen weiteren Fall Alaba können wir nicht gebrauchen.

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Zumindest müssen wir wissen was wir wollen. Nach dem 31.8. sollte man intensiv an Alternativen zu Goretzka arbeiten und davon ausgehen das er nicht verlängern will.
Bin aber nach wie vor zuversichtlich, das in den nächsten Wochen die Verlängerung verkünden kann.
Bei Süle und Tolisso vermute ich, das man keine Käufer mit adäquater Ablöse findet.

Ich würde lieber noch 20 - 30 Mio. mitnehmen und dann eben nach Alternativen suchen. Eigentlich müsste es ja schon eine Tendenz geben.

Könnte aber knapp werden in diesem Sommer noch einen Ersatz für Goretzka zu verpflichten.
Hoffe Du denkst da nicht an Neuhaus? Saul wäre meine Präferenz.

Gibt ja verschiedene Möglichkeiten: Camavinga, Sanches, Neuhaus,…natürlich auch ein Saul.

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