@BerlinerBayer: Diese Diskussion wirft natürlich eine sehr reduzierte, ökonomische Sicht auf einen Spieler im Vokabular der Buchhaltung, aber selbstverständlich ist uns allen trotzdem klar, dass ein Spieler mehr als nur ein „Vermögensgegenstand des Anlagevermögens“ in irgendeinem Buch ist.
Aber in einem wirtschaftlichen Kontext kommt man um eine solche Betrachtung kaum herum, wenn man den Beitrag eines Spielers zu seinem Verein oder seinen Wert auf dem Transfermarkt halbwegs sinnvoll messen und bewerten möchte. In der Buchhaltung deines Arbeitgebers bist auch du irgendwo ein Arbeitgeber-Brutto, das sein Gehalt wieder einspielen muss, um produktiv zu sein und einen Mehrwert für dein Unternehmen zu schaffen.
Du selbst hast z. B. nur allein in den letzten Wochen hier im Forum geschrieben:
Und das sind nur zwei Beispiele. Auch du bestätigst dich also ganz routinemäßig in der Übung, Spieler als monetär werthaltige Wirtschaftsgüter im Besitz eines Vereins zu betrachten, die ihr Geld entweder wert sind oder nicht.
Und obwohl du solche Kommentare schreibst, würde ich dir natürlich NIEMALS unterstellen, einen Fußballspieler ausschließlich als werthaltiges Wirtschaftsgut zu betrachten, sondern nur in einem ganz speziellen Kontext. Außerhalb dieses Kontexts sind Spieler für dich selbstverständlich vollwertige Menschen.
Ich mache dir das also gar nicht zum Vorwurf, im Gegenteil, das ist ganz normal. Alle Fans machen das bei jeder neuen Transferspekulation. Es geht ja auch gar nicht anders. In Wirtschaftskontexten aller Art werden verschiedenste Dinge, ob Personen oder materielle oder auch immaterielle Gegenstände, aus Sicht eines Unternehmens als Vermögensgegenstände oder anderweitig monetär bewertete Einheiten betrachtet, deren Wert in Geld ausgedrückt wird um sie messbar, vergleichbar, bewertbar und tauschbar zu machen. Neben dem Faktor Wertbemessung erfüllt Geld dabei auch eine unverzichtbare Funktion als universale Recheneinheit.
Ein „Vermögensgegenstand des Anlagevermögens“ ist ein Fußballspieler aber natürlich nur in solchen ganz bestimmten, wirtschaftlichen Kontexten und ich glaube, wir haben hier im Forum alle einen genügend weiten geistigen Horizont, diesen Kontext vom Rest des Lebens zu trennen und keinen Menschen, auch keinen Fußballspieler, nur auf seinen ökonomischen Wert zu reduzieren, auch wenn wir in gewissen, eng umrissenen Kontexten zwingend darauf angewiesen sind.