Selbstverständlich ist es nicht nur legitim, sondern sogar ausdrücklich wünschenswert, auch schwierige Themen hier kontrovers zu diskutieren. Insbesondere dann, wenn man, wie @Gratschifter, kenntnisreich, differenziert und weitestgehend ohne Polemik diskutiert. Ich nehme auch wahr, dass diese Sichtweise allgemein geteilt wird. Gut so! Dennoch kann es gelegentlich nicht ausbleiben, dass man sich manchmal, ohne böse Absicht, gegenseitig auf die Füße tritt, weil man den konträren Beweisführungen nicht immer die Wertschätzung entgegenbringt, die der Verfasser, im Grunde zurecht, für angebracht hält. Das ist wohl schon jedem hier passiert, und man kann - und muss - es letztlich aushalten.
Nun noch zwei inhaltliche Anmerkungen: ein jahrzehntelang enger Mitarbeiter Bidens berichtete von einem Besuch Putins 1999 im Kongress. Sein Gesamtauftritt sei ekelhaft gewesen, m.a.W.: er war damals bereits auf Konfliktkurs. Aber: die damals bereits in vollem Gange befindliche NATO-Osterweiterung habe er mit keinem Wort erwähnt. These: was ihm wirklich Sorgen macht(e), war und ist das mögliche Überschwappen demokratischer Tendenzen aufs russische Staatsgebiet, nicht eine vermeintliche militärische Bedrohung seitens der NATO.
Hier noch etwas zum Vorgehen Putins im Vorfeld der militärischen Interventionen in Georgien und auf der Krim.