Der Politik- und Gesellschafts-Thread (Teil 3)

Da stimme ich @Alex unbedingt zu. Auch allen seinen Ausführungen.

Ich würde aber auch sagen, dass an diesem Punkt die Debatte nicht enden, sondern eigentlich so richtig beginnen sollte. Oder sagen wir, sie verlagert sich von einer Detailfrage (wie eben dem Umgang mit der AfD) hin zu einer grundsätzlichen:
Nämlich der Frage, wie wir heute kommunizieren.

Ich bin, wenig überraschend, der Ansicht, dass (leider) im Netz viel mehr reguliert, kontrolliert und eingegriffen werden muss. Natürlich bin ich mir der ausufernden Problematiken bewusst, hinsichtlich Rechtslage, Umsetzbarkeit etc.
Trotzdem, gerade weil ich @Alex zustimme, sehe ich noch viel ärgere Gefahren und Fehlentwicklungen als „nur“ das Erstarken von radikalen Parteien. Ich finde, wir müssen uns ganz grundsätzlich Gedanken machen, wie wir miteinander sprechen, und ich würde nicht zögern, da auch regulativ einzugreifen - die einzigen, die das bisher exzessiv versuchen, sind ironischerweise autoritäre Staaten - und die machen es aus fragwürdigen Motiven.
Mir geht es nicht um Zensur, aber so, wie die Kommunikation im Netz abläuft, kann es aus meiner Sicht nicht weitergehen. Im Prinzip müssten wir nochmal komplett neu lernen, uns gewissermaßen auf Null stellen. Und dabei sind alle gefragt, Philosophen, Soziologen et al, und ja, auch vor allem die Politik. Aber da traut sich keiner ran. Alle versuchen nur, aus dem Vorhandenen Vorteile zu ziehen. Das ist der falsche Weg, denn so, wie das Netz nunmal gebaut ist (bisher), belohnt es die Skrupellosen und alle Banditen dieser Welt, und die mit der lautesten Stimme, die die einfachsten Parolen brüllt. Das kann nicht im Sinne einer freiheitlichen Grundordnung sein, wenn sie sich nicht sukzessive selbst abschaffen will.

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