Der Politik- und Gesellschafts-Thread (Teil 1)

Gute Prognose. SPON berichtet gerade, dass Krah aus dem Vorstand raus ist. Spitzenkandidat für Europa bleibt er aber, irgendwer muss ja seine 34 Kinder und 53 Ex-Frauen finanzieren. Und wer sollte das tun, wenn nicht Der Steuerzahler.

Dass seine SS-Verharmlosungen in Frankreich nicht so gut ankommen würden, hätte er sich vielleicht denken können.

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Das klingt zwar angemessen süffig, dürfte aber die Faktenlage nicht exakt abbilden. Nach meinem Kenntnisstand ist es eine juristische Frage: der Rücktritt von der Kandidatur scheint prinzipiell ausgeschlossen zu sein. Man rechnet aber wohl damit, dass er nach der Wahl den Posten nicht antritt, was wiederum rechtlich unbedenklich wäre.

Als ob der den Posten nicht annehmen würde.

Freiwillig wird er sicher nicht verzichten. Aber ob die Parteiführung nach den diversen Eskapaden und den schon erfolgten eigenen Absetzbewegungen noch besonders zimperlich sein wird? Ich rechne mit "maxim"alem Druck, dem er ausgesetzt sein wird. Erst recht, wenn das Wahlergebnis entsprechende Hinweise liefert und die Fraktionsgemeinschaft auf der Kippe stehen bleibt.

Darauf gründet doch vermutlich auch Deine Prognose, man werde politisch nicht mehr allzu viel von ihm hören, oder täusche ich mich da?

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Das ist mMn jetzt mal eine Angelegenheit, die der AfD wirklich weh tun könnte, weil es auf manche Anhänger den Eindruck erwecken könnte, dass die Partei vor ausländischen Parteien „einknickt“.
Krah hat in den letzten Monaten und Jahren tonnenweise Mist verzapft. Ich finde die Aussagen bzgl. der SS fallen da jetzt nicht besonders aus dem Rahmen oder stellen gegenüber dem, was er sonst von sich gab eine klare Grenzüberschreitung dar.
Würde die Kritik von anderer Seite kommen (z.B. von SPD, Grünen oder der Union) und nicht die französischen Rechten in Form des RN Druck aufbauen, dann wäre mMn wieder die typische Wagenburgmentalität der AfD zum Tragen gekommen und man hätte sicherlich erst einmal hinterfragt, was genau an Krahs Aussagen so schlimm sei. Erstens gibt er ja zu, dass ein hoher Anteil der SS Verbrecher waren und zweitens ist die Aussage, dass die SS viele Mitglieder hatte, die nicht unbedingt aus Überzeugung beitraten, auch nicht von der Hand zu weisen und wurde von vielen Historikern ja auch bestätigt.
In der Ausstellung Topographie der Terrors gab es z.B. vor Jahren mal eine Sonderausstellung zum Thema Sportelite unter dem Totenkopf. Tatsächlich sind einige deutsche Spitzensportler der SS beigetreten, weil sie dort besser gefördert wurden und später auch weil es sie vor einer Einberufung durch die Wehrmacht und einen lebensgefährlichen Einsatz an der Front bewahrte.
Ich bin mir sicher, dass einige Gefolgsleute vom rechten Flügel der AfD ihrem Parteigenossen Krah mit solchen Entkräftungen zur Seite gesprungen wären, wenn denn die Kritik nicht gerade vom RN gekommen wäre. In diesem Fall hört man nichts und der Parteivorstand greift bei etwas ein, was er in anderen Fällen sicherlich als unbedenklich „durchgewunken“ hätte.
Das ist wiederum ein Punkt, an dem mMn die AfD-Gegner ansetzen sollten. Ich wäre dafür, jemanden aus dem Parteivorstand in eine Talkshow einzuladen und mit ähnlich wirren Aussagen von Krah und anderen Politikern aus der Vergangenheit zu konfrontieren, die man im Laufe der letzten Jahre nicht als kritikwürdig abgetan hat.
z.B.: „Frau Weidel, hätten sie Maximilian Krah auch Auftritte untersagt, wenn die Kritik von Seiten der SPD gekommen wäre?“

„Falls ja, warum haben sie sich nie klarer von Herrn Höcke distanziert, dessen „Denkmal der Schande“ ja eigentlich ähnlich geartet ist wie das SS-Interview?“

„Knickt die Partei, für die Deutschland immer an erster Stelle steht, vor dem Ausland ein?“

Da hätte man mMn einen guten Anhaltspunkt um jemanden zu „grillen“.

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Denke, dass er keine tragende oder prominente Rolle mehr spielen wird.

Ob er sein Mandat zurück gibt? Da wäre ich mir halt nicht so sicher. Finanziell ist das ja lukrativ. Über 7.000 € netto. 4.700 € Spesenpauschale. 338 € Tagesgeld für die Sitzungen. Plus Kilometer Pauschale. Anschließend Übergangsgeld.

Wurde ja schon gesagt, dass der eine große Familie hat…

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Glaube eher, dass diejenigen, die nicht zum Überzeugungskreis der Wähler gehören, die ganzen Dinge jetzt doch langsam unappetitlich finden.

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Die Verharmlosung der SS kam sicher nicht nur bei der RN schlecht an, sondern auch bei den Sponsoren in Moskau.

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Das hoffe ich auch. Diese Angelegenheit böte aber mMn sogar genug Zündstoff, um bei einigen überzeugten Wählern für „Ärger“ zu sorgen. Ich könnte mir vorstellen, dass man ein paar vom ganz rechten Rand an Parteien verliert, die zwar noch unappetitlichere Ansichten vertreten, aber eben auch weit von der 5% Marke entfernt ihr kümmerliches Dasein fristen.

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wenn man selbst den anderen Faschos zu unappetitlich wird… :rofl:

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Ein EU-Austritt würde ein teures Vergnügen, wie eine von der FAZ zitierte Studie nun errechnet hat. Wollen wir uns das dennoch gönnen?

„Alice Weidel schließt auch einen Austritt Deutschlands aus der EU nicht aus, so wie das Vereinigte Königreich die EU 2020 verlassen hatte. Ein „Dexit“ käme die Deutschen jedoch teuer zu stehen. Ein Austritt Deutschlands aus der EU würde jeden Deutschen im Schnitt jedes Jahr rund 2430 Euro kosten, geht aus einer Studie der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hervor, die am Montag veröffentlicht wird und die der F.A.Z. vorab vorliegt. In den ersten Jahren nach einem Austritt lägen die Kosten mit fast 5000 Euro pro Kopf im Jahr in etwa doppelt so hoch.“

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Sind in der Rechnung auch schon die Einsparungen enthalten, die man an anderen Stellen hätte?

Ja, Deutschland ist Nettozahler mit 0,2 Prozent des BIP. Auf der anderen Seite entfielen 3,6 %, auf die sich die Vorteile des Binnenmarkts belaufen. Die Freizügigkeit im Schengen-Raum wird auf 1 % taxiert, die Mitgliedschaft in der Europäischen Währungsunion auf 0,7 %. Insgesamt ca. 5 %, pro Kopf 2.430 € p.a. Die errechneten Wohlstandsverluste stellen eine Untergrenze dar, so die Autoren der Studie, ein österreichischer Wirtschaftsforscher und eine norwegische Ökonomin.

Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elekroindustrie finanziert. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) kommt auf ähnliche Zahlen: 5,6 %, gleichbedeutend mit dem Verlust von 2,5 Mio. Arbeitsplätzen und einem volkswirtschaftlichen Schaden von 690 Mrd. € in den ersten 5 Jahren. Hierbei wird ein EU-Austritt analog zum Brexit unterstellt, während das INSM einen kompletten Zusammenbruch der EU als Folge eines Dexit annimmt.

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Wie faschistoide Tendenzen das gesellschaftliche Klima zu vergiften drohen. Hier geht es nur mit Blick auf den Anlass um eine Wahlkampfreportage (Krahs letzter Auftritt). Spontan musste ich beim Lesen an Thomas Manns Erzählung „Mario und der Zauberer“ denken. Der Atmosphäre wegen; es gibt kaum irgendwelche äußeren Übereinstimmungen. Aber der Horrorclown weckt Assoziationen an den die „emotionale Pest“ (Wilhelm Reich prägte diesen Begriff in „Massenpsychologie des Faschismus“) verströmenden Zauberer.

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