Wieso sollte ich den Beitrag melden? Ich weiß, von wem er kommt und dass du eben eine andere Sicht der Dinge hast als ich. Ich kann gut damit leben, dass ich in deinen Augen zu den gefühlt 85% der bayerischen Wählern gehöre, denen du am liebsten das Gehirn durchpusten würdest.
Ich habe überhaupt nichts gegen andere Kulturen, habe Freunde auf der ganzen Welt und bin mit diesen in regem Austausch darüber, was in ihren Ländern unternommen wird, um diese Problematik in den Griff zu bekommen. In meinen Augen bekleiden wir da keinen Spitzenplatz.
Ich finde es im Übrigen vollkommen undifferenziert, wenn man glaubt, dass sich das Klima in unserem Land ausschließlich deshalb verschlechtert, weil gegen unschuldige Hilfsbedürftige gehetzt wird. Eine gewichtige Rolle spielen dabei auch diejenigen, die jegliche Kritik am Verhalten von manchen Ausländern als undifferenzierte rechte Hetze abtun und eben auch die Ausländer, die sich in unserem Land daneben benehmen.
Als Geschichtslehrer, von dem du dir mehr erwarten würdest, bin ich mMn sehr wohl in der Lage, zu differenzieren. Sehr viele Menschen, die in unser Land kommen, haben gute Gründe dafür und ich beneide sie nicht für das, was sie auf sich nehmen mussten und was sie erlitten haben.
Es gibt in dieser Debatte tatsächlich 2 Arten von Menschen, die ich verabscheue. Zum einen sind das diejenigen, die suggerieren wollen, dass jeder Ausländer eine Bedrohung ist. Zum anderen sind es die Ausländer, die mit ihrem Verhalten der o.g. Personengruppe beste Argumente liefern.
Zuletzt habe ich z.B. folgendes erlebt: einen syrischen Vater, der mir mitteilte, dass seine Tochter in der 5. Klasse nicht mit auf Klassenfahrt fahren darf, aber der Zwillingsbruder für diese Fahrt angemeldet wird. (Wir haben gesagt: beide oder keiner, worauf keiner mitfuhr);
eine Ukrainerin, die ohne Termin in der Zahnarztpraxis meiner Schwägerin auftauchte und die dann nach 20 Minuten Wartezeit die Sprechstundenhilfe auf unflätigste Art und Weise beschimpfte.
Das sind genau die Leute, die unsere Werte und unsere Gastfreundschaft mit Füßen treten.
Fälle wie diese finden sich natürlich auch zuhauf auf deutscher Seite und du kannst mir glauben, dass ich solche Landsleute genauso daneben finde. Solche Menschen gibt es überall auf der Welt mit allen Nationalitäten und Religionen dieser Welt. Da fällt mir wieder der Spruch: „I’m not racist. I hate everyone.“ ein und manchmal kann ich mich damit identifizieren. Eher lebe ich aber nach der Maxime: Ich gebe jedem Menschen eine faire Chance mir zu beweisen, dass er/ sie kein Arschloch ist.
Ich erwarte entsprechend auch von meiner Regierung, dass sie etwas gegen diejenigen unternimmt, die wir NICHT in unserem Land aufnehmen müssten, die sich aber eben hier absolut daneben benehmen.
Da es vielen bei uns (ich schließe mich da gerne mit ein) im Vergleich zu weiten Teilen der Welt sehr gut geht, finde ich auch, dass wir gut daran tun, anderen zu helfen. Ich finde es wichtig, dass man Bedürftige unterstützt und zwar sinnvoll. Was wir machen, ist mMn nur bedingt sinnvoll und das wird mittlerweile von vielen so gesehen.
Ich finde im Übrigen den Vorschlag, den Alex vor ein paar Wochen gebracht hat, exzellent. Man sollte Geflüchteten viel schneller die Möglichkeit geben, in Deutschland zu arbeiten. Dann sieht man nämlich auch gleich, bei wem es sich lohnen würde, ihm einen dauerhaften Aufenthalt bei uns zu ermöglichen.
Genau wie du bin ich nämlich durchaus der Meinung, dass viele Geflüchtete durchaus eine Bereicherung darstellen können. Umso wichtiger ist es mMn dafür zu sorgen, dass denjenigen, die bewusst unsere Werte mit Füßen treten oder sich nicht produktiv einbringen wollen, so schnell wie möglich die Gelegenheit genommen wird, dass sie ihre oftmals tadellosen Landsleute in Verruf bringen.
Eines sei übrigens noch gesagt: warst du schon einmal im Fokus der AfD? Es gab vor Jahren ein Meldeportal, bei dem Schüler ihre Lehrer melden konnten, falls diese sich „abfällig“ über die AfD äußerten. Ich war drin. Das hält mich nicht davon ab, weiterhin offensiv im Unterricht das Wort zu ergreifen, wenn es darum geht, Parteien, die pauschalisieren und ausgrenzen, als gefährlich hinzustellen.
Von daher mein Schlusswort: Wenn du meinst, dass du mich einer Gruppe von Menschen zuordnen musst, mit denen du nicht diskutieren willst, dann sei es eben so. Wegen dir werde ich meine Meinung nicht ändern.