Der FC Bayern und sein Campus: Zeit für eine große Veränderung

Veröffentlicht unter: Kompany nur kleines Zahnrad! FC Bayern braucht Campus-Revolution

Der FC Bayern München scheitert daran, die Kraft des Campus bestmöglich zu nutzen. Einige Probleme sind hausgemacht. Bisher läuft die Klub-WM in Deutschland erwartungsgemäß verhalten an. Zwischen einem lauen Sommerkick und einem spannenden Turnier der Zukunft gibt es viele Meinungen. Gerade im Kosmos des FC Bayern München waren sich viele Fans aber einig: Diese Weltmeisterschaft könnte auch eine Chance für Talente werden. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! Die Bilanz für den Campus ist aber ernüchternd – wieder mal. 45 Minuten für Lennart Karl, acht Minuten für Adam Aznou und selbst der Neuzugang Tom Bischof, der mit…

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Wow, mal wieder ein absoluter Megaartikel von @justin , wie man ihn sonst absolut nirgends zu lesen bekommt, zu einem der wichtigsten und schwierigsten Themen beim FC Bayern. Und der eben sowohl die tatsächlichen enormen Herausforderungen darstellt, die man als FCB hier hat im Vergleich zu typischen Ausbildungsvereinen, aber eben auch aufzeigt wie trotzdem enorme Verbesserungen möglich sein könnten.

Denn ja, VK fällt bisher so wenig als Förderer der Jugend wie schon lange kein Bayern Trainer auf - doch gerade mit ihm könnte sich das aber langfristig ändern:

Wenn man es eben endlich schaffen würde, daß Trainer beim FCB zu sein keine automatische Verfallszeit von max 1,5 Jahren beinhaltet wie alle letzten 10 Jahre. Und der Trainer dann eben hoffentlich endlich auch wieder selber davon profitieren kann, wenn von ihm geförderte Talente durchstarten, statt dass fast exklusiv seine Nachfolger was davon hätten…

Und ebenso richtig, daß diese hoffentlich besseren Rahmenbedingungen (Konstanz) auf Trainerseite greifen können braucht es ein Umdenken auf allen Ebenen des Clubs. Sicherlich kein leichter Weg, aber einer den man gehen sollte!

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Kann mich dem Lob nur anschließen. Der Beitrag von Justin drückt genau meine Wunschvorstellung aus. Wenn ich hier im Forum öfter mal schreibe, dass Talente beim FC Bayern sofort besser sein müssen als die Etablierten, dann ist einfach eine nüchterne Zustandsbeschreibung …

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Bei Bayern spielen fast nur Nationalspieler… das bedeutet, dass ein Nachwuchsspieler nahe am Niveau eines Nationalspieler sein muss, um sich mittelfristig durchsetzen zu können. Daher ist es speziell beim FC Bayern besonders schwer, in das erste Team zu kommen. Es müssen absolute Ausnahmetalente sein, die schon in jungen Jahren ihr besonderes Talent zeigen müssen. Tun sie das nicht, sind sie für den FC Bayern nicht zu gebrauchen.
Ich denke, man sollte sich vom Anspruch verabschieden, dass ein Verein wie Bayern besonders auf Talente setzen sollte. Wenn mal ein Ausnahmetalent hervor geht > super. Wenn nicht, dann ist es kein Drama.

Ein Drama ist es vielleicht nicht, aber es kostet inzwischen halt wahnsinnig viel Geld, statt Talenten immer lieber den externen Neuzugang für 30 Mio plus x zu holen… insofern wird es irgendwann (evtl. ist es schon so weit) auch ökonomisch besser sein, stärker auf die eigenen Talente zu setzen.

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Während ein 16-jähriges Top-Talent in München noch zwei Jahre U17 und U19 spielt, sich dann bei den Amateuren in der vierten Liga beweisen muss und zusätzlich im Zweifelsfall noch zweimal an Clubs verliehen wird, die mit ihrer Spielweise wenig mit dem FC Bayern gemein haben, werden 16- oder 17-Jährige woanders schon früh in der Profimannschaft eingesetzt.

Der Teil ist ja nicht mehr so. Der Aufstieg innerhalb der Nachwuchsmannschaften ist deutlich schneller geworden. Die interessanten Talente haben fast alle mit 17 ihr Profidebüt - Wanner sogar mit 16. Der ganze Prozess wurde um 1-2 Jahre beschleunigt.

Der problematische Teil fängt dann nach dem Debüt an:

Würde Pau Cubarsí beim FC Bayern ebenfalls schon auf über 6.000 Minuten kommen? Der 18-Jährige debütierte sehr früh, nutzte seine Chance. Ihm wurden aber auch Fehler verziehen und ihm wurde vertraut. […]
In München gelten Spieler in dieser Altersklasse oft noch als zu jung. Fehler werden eher nicht toleriert, sondern als Zeichen gewertet, dass sie noch nicht weit genug sind.

Die Talente bekommen bei den Profis eben selten Vertrauen, kaum eine Chance, auch mal Fehler zu machen. Entweder sind sie so extrem außergewöhnliche Talente, dass man sich nicht ignorieren kann (Musiala) oder sie sind in recht jungem Alter schon sehr stabil in ihren Leistungen (Pavlovic). Wer hier aber als 18- oder 19-Jähriger ab und zu mal einen Fehler macht, fliegt schnell raus.

Ein Tel fliegt nach einem durchwachsenen Halbjahr raus. Ein Bischof wird sogar schon nach einer schlechten Halbzeit auf einer völlig falschen Position ausgewechselt. Aznou bekommt erst gar nicht die Chance.

Jamal Musiala wird heute als Identifikationsfigur aufgebaut. Zu Beginn gab es intern durchaus Zweifler, die verhindert haben, dass er früher zur U19 hochgezogen wird. Er sei noch nicht weit genug. Als er dann mehr oder weniger zufällig am Profitraining teilnahm, weil Hansi Flick seinen Kader für ein Großfeldspiel auffüllte, überzeugte er auf Anhieb. So sehr, dass Flick überrascht war, dass er von Musiala zuvor nichts gehört hatte.

Musiala kam erst wenige Monate vor Flick zu uns. Logisch, dass Flick nicht zum Amtsantritt jeden B-Jugendspieler kennt. Nach einem halben Jahr Akklimatisierung wurde Musiala dann schnell durch die Jugendmannschaften durchgereicht und hatte Ende der Saison mit knapp 17,5 Jahren debütiert, ist amüsanterweise Champions League-Sieger geworden und seit dem fester Bestandteil der Mannschaft. Also Musiala ist eigentlich ein sehr positives Beispiel - das aber auch nur so möglich war, weil er so extrem gut ist.

Aznou ist Nationalspieler beim viertplatzierten der letzten WM. Hilft ihm auch nichts bei uns.

Wieso tun es dann andere Top-Vereine?

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Natürlich muss man das ganze Thema nicht noch größer hängen als ohnehin schon, aber das vernachlässigt zum ersten das Barca-Beispiel aus @justin’s Artikel als auch das gewichtige Kosten-Argument, auf das @gerhard zurecht hinweist.
Man sieht ja grade wieder anhand des Woltemade-Falls, wie durchgeknallt sich die Ablösegeschichten finanziell entwickeln werden.
Und grade Bayern wird aufgrund mehrerer Faktoren weiterhin die natürliche Melkkuh bleiben, was durch die bessere Durchlässigkeit des Campus zumindest gemildert werden könnte. Ich finde, etwa die Causa Stiller sollte als absolut abschreckendes Lehrbeispiel dienen:
Es kann nicht sein, dass ein so offensichtlich fußballerisch begabtes Talent (das auch als solches erkannt wird) von Bayern flüchten muss, weil ein einzelner Trainer ein athletisches Defizit bemängelt. Gäbe es eine übergeordnete Idee von Fußball, die der Gesamt-Verein am Leben erhält und auch dem Trainer vermittelt (wie sie zum Beispiel lauten könnte: offensiver Ballbesitz-Fußball mit technischen und spielerischen Qualitäten), wäre Angelo wohl nie von uns weggegangen - und ein Palhinha vielleicht nie gekommen. Was das finanziell bedeuten würde, ist auch klar.

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Das ist ja ein weiterer Vorteil eines Vereins wie Barcelona. Sowohl in den Jugendmannschaften als auch in der Profimannschaft gibt es eine einheitliche Fußballkultur, Spielsystem und oft sogar eine ähnliche oder gleiche Aufstellung, mit der die meiste Zeit gespielt wird. Sowas macht den Übergang von Jugendmannschaften zu Profimannschaft ungemein einfacher, weil bei den Wechsel sich nicht auf einmal alles ändert, sondern erstmal nur das Niveau, die Intensität und so weiter der Mit- sowie Gegenspieler. Aber man muss als Jugendspieler nicht auf einmal eine neue oder andere Rolle ausfüllen sondern kann erstmal so weiterspielen wie man es schon in der Jugendmannschaft gemacht hat.

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VK ist ein junger Trainer, der in seiner vorigen Station einen mäßigen Abgang hatte und jetzt bei einem Spitzenverein eine (neue bzw. erste wirkliche) Chance erhält.
Das heißt: seine eigene Reputation steht auf dem Spiel, in diesen jungen Jahren kann eine Trainerkarriere ganz schnell ruiniert sein. Er wird natürlich den sichersten Weg wählen und ganz risikofrei aufstellen - was bei einer Rotation passiert, haben wir letzte Woche gesehen.
Wann wird VK Talente wirklich fördern?
a) Wenn er bei Bayern relativ fest im Sattel sitzt - Finale oder Gewinn der CL (alles andere ist ohnehin eingepreist)
b) in seiner nächsten Trainerstation, wenn er bei Bayern ordentlich performt hat
c) Wenn er, wie van Gaal, einerseits karrieremäßig „gesettelt“ und zudem - ebenso wie van Gaal - mit einem unerschütterlichen Selbstvertrauen gesegnet ist.

Meine (subjektive, nicht durch statistiken untermauerte) Hypothese ist:
Das Alter des Trainers steht in einem mehr oder weniger reziproken Verhältnis zum Alter der Spieler.
Vielleicht :slight_smile:

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Es ist nicht gesagt, wäre ein Spieler wie Stiller bei den Bayern geblieben, dass er leistungsmäßig den gleichen Weg eingeschlagen hätte. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eher nicht. Denn er hätte niemals die Spielanteile erhalten, wie er sie beim neuen Verein erhalten hat. Und dann hätte er auch nie die Entwicklung eingeschlagen.
Der finanzielle Aspekt ist eben auch keins, so lange der Verein mehr als genug Geld hat.

Aber wäre es nicht schön, wenn man jemanden wie Stiller selber zu den Spieler hätte entwickeln können, der er heute ist.
Wie lange Bayern noch mehr als genug Geld haben wird, un in Europa mitzuspielen ist auch nicht gesagt.

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Das ist doch genau der Punkt, um den es hier geht. Ein Spieler mit einer solchen für die Spielweise des FC Bayern passenden Anlage hätte entsprechend begleitet, unterstützt und gefördert werden müssen.

Mit Verlaub:
Das scheint mir eine sehr kurzfristige Sichtweise zu sein.
Und es ignoriert, dass der Verein eben schon jetzt bei weitem nicht genug Geld hat, um locker und easy mit den Staats-alimentierten Klubs um die teils gleiche Klientel zu wetteifern.

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Wieso? Das Geld ist bei der Reputation unseres Vereines ÜBERHAUPT kein Problem; wir müssen nur unsere Identität und Werte aufgeben und uns unter die Decke eines Ölmultis begeben.

Kein Smiley (vielleicht ein Trauriges).

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Hallo in die Runde,

jetzt hat es der FCB doch noch geschafft, dass ich mich meinen Senf in die weite Welt hinaustragen muss …

Ob das positiv oder negativ ist, dürft ihr jetzt bewerten :wink:

Erst einmal auch von mir vielen Dank an @justin , für den sehr guten Beitrag. Es deckt sich so gut wie alles mit meinem Gefühlen in Bezug auf die Jugendarbeit beim FC Bayern. Daher nur ein paar meiner Gedanken, die ich zu dem Thema und der Diskussion noch ergänzen möchte.

Es wird mir oftmals zu sehr davon ausgegangen, dass es das Ziel der Jugendarbeit sein soll Stars herauszubringen. Also den nächsten Musiala, Alaba oder Müller. Aber es würde mir für den Anfang „schon“ reichen, wenn wir jedes Jahr 1-2 Spieler für die Breite aus der Jugend bekommen würden. Also zum Beispiel wie Stanisic oder aktuell Pavlovic. Das positive aus meiner Sicht wäre, dass man auf der einen Seite ohne viel Geld zu investieren Rotationsspieler zu günstigen Konditionen im Kader hätte. Dies hat zur Folge daß man das gesparte Geld dann in einen Star investieren könnte. Auf der anderen Seite, wenn man ein entsprechendes System über 5 plus X Jahre aufbaut, ermöglicht es zusätzlich gute Transfereinnahmen für Spieler, die zwei Jahre in der Rotation waren, aber dann ggf. keine Entwicklung aus Bayern Sicht mehr zeigen. Dieses Geld kann man dann wieder in einem Star stecken ( natürlich müssten dann vereinfacht gesagt 5 Rotationsspieler verkauft werden um einen Star zu holen).
Und drittens wird, sofern der Campus wirklich so gut ist von den 10 Rotationsspielern über die 5 Jahre sehr wahrscheinlich einer oder zwei dabei sein, die das Potential haben als Star bezeichnet zu werden.

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Da denke ich mir, müsste das nicht genau andersherum sein? Also das bei einem Gnabry, Goretzka oder Gueirreiro die Leine kürze ist, da gewisse Fehler mit dieser Erfahrung der Spieler einfach nicht passieren dürfen. Bzw. das da eine höhere Baseline in den Leistungen angesetzt werden muss als bei den Jugendspielern?

Natürlich wäre der Optimalfall das alle gleich beurteilt werden, aber das ist ja leider anscheinend nicht der Fall.

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Ich denke, dass man davon ausgeht, dass erfahrene Spieler Fehler besser wegstecken und sie eher nicht mehr machen als bei jungen Spielern. Das hat sich aber nicht so wirklich ausgezahlt.

P.S. Willkommen in der Kurve

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Ein Spieler muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das ist bei Stiller nicht der Fall gewesen. Und ich sags noch mal: ein Nachwuchsspieler muss beim FC Bayern sofort funktionieren oder sich zumindest als Alternative auf seiner Position anbieten. Das ist bei Stiller nicht passiert und wird auch zukünftig anderen Nachwuchsspieler passieren. Die Hürde, in die erste Mannschaft zu kommen, dürfte weltweit mit eine der höchsten sein.

Ich wusste bisher gar nicht, dass Bayern in Konkurrenz steht, bzw. stehen will mit den ganzen Scheichklubs? Das wäre mir neu. Selbst dann wenn das viele so sehen… nein, das wäre ein großer Fehler. Diesen Klubs nachzueifern ist nicht das Ziel. Zumindest in den Augen der meisten Fans.

Ein Ballbesitzspieler war bei einem Ballbesitz-Klub. Auf einer Position, auf der auch schon zu dieser Zeit Bedarf war. Viel mehr zur richtigen Zeit am richtigen Ort geht fast nicht mehr.

Das steht außer Frage. Übergang vom Campus verbessern heißt aber nicht gleich in die erste Mannschaft zu kommen. Ein Kadereintritt dürfte schon möglich sein.

Es geht nicht um wollen. Da Bayern als Top-Klub automatisch seine Fühler nach Spielern ausstreckt, die auch bei „Scheichklubs“ im Fokus stehen, stehen wir in Konkurrenz. Das hat mit nacheifern nichts zu tun.
Jedoch, wenn es uns gelänge, eher fragwürdige Transfers zu vermeiden, weil wir bessere Nachwuchsbedingungen schaffen und somit weniger Käufe brauchen, um den Kader aufzufüllen, haben wir auch wieder mehr Geld zur Verfügung für große Transfers mit geringerem Risikofaktor.

Das ist doch wirklich nicht so schwer zu verstehen?

Die allermeisten Fans wollen nach meinem Eindruck genau das:
Eine bessere Aufstellung für den Campus.
Womit ich einfach wieder auf @justin’s Artikel rückverweise.

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Danke dir :slight_smile:

Und da es sich in den letzten Jahren nicht ausgezahlt hat, wäre es halt schön, wenn man es mal anders probiert. Immer das Selbe machen und auf andere Ergebnisse hoffen … Ansonsten wird man auf der Stelle stehen oder im schlimmsten Fall sogar Rückschritte machen.

Kannst du diese Arroganzanfälle nicht einfach mal sein lassen?

Muss ich extra sagen, dass wir in einem Forum sind und Meinungen austauschen? Anscheinend ja.

Wir können wirklich vernünftig miteinander reden. Aber wenns persönlich wird, bist du disqualifiziert für mich.

Zudem zitierst du einen Satz von mir (Zumindest in den Augen der meisten Fans.), ohne darauf einzugehen und deutest ihn komplett um. Das ist ein ganz schlechter Stil.

Und wieso ist er denn nicht mehr beim FC Bayern?

Noch mal zu Thema: Ich kann diese Romantik nachvollziehen, aber sie ist nun mal aus verschiedenen Gründen nicht umzusetzen. Zumindest nicht bei einem Verein wie FC Bayern.

In den letzten Jahren gab es leider zu viele Transfer-Flops, die leider auch sehr, sehr viel Geld kosteten. Das lässt sich nicht mit dem Nachwuchs weg kaschieren, so lange der Verein nicht dazu gezwungen wird.