Das Gefühl habe ich tatsächlich auch.
Kimmich ist auf dem Platz extrem… Ich weiß gar nicht wie ich es sagen soll…unruhig. Ihr wisst was ich meine. Ich glaube, er kann da einfach keine Souveränität ausstrahlen und Mitspieler richtig einnorden.
Ich hoffe ja ein bisschen, das MdL in diese Rolle einnimmt. Muss auch gestehen, dass ich glaube, wenn MdL richtig durchzieht und verletzungsfrei bleibt dann sehe ich ihn als harten Kämpfer für die binde.
Volle Zustimmung, wobei Kimmich hier Fortschritte macht. Ein Ruhepol ist für mich ganz klar noch Choupo.Wir haben zu viele labile Charaktere , die scheinbar schnell aus dem Gleichgewicht kommen ,allen voran Sane der ein Paradebeispiel dafür ist. Unser Trainer ist halt auch noch nicht der souveräne Ruhepol. Insofern: vieles was angeblich mangelnder Einsatz ist ,ist wohl oft eher mangelnde innere Stabilität und Selbstvertrauen. Ein Alonso im Mittelfeld wäre es halt
Ich frage mich vor allem, wieso der FC Bayern in dieser Saison so viele verschiedene Gesichter zeigt. Am Anfang der Saison hat man wieder den Chaos-Leichtathletik-Fußball gespielt, bei dem man versucht, möglichst viele Spieler in den Strafraum zu bringen, und ist in einer Ergebniskrise gelandet. Dann kam die Kehrtwende und man hat auf einen pragmatischen Fußball gesetzt, mit u.a. echtem 9er, defensiveren Davies und einer normalen 4er-Kette mit Mazraoui und hat zwar nicht immer schön, aber sehr erfolgreich gespielt. Daraus folgte dann ein Punktepolster in der Bundesliga und das souveräne Weiterkommen in allen Wettbewerben.
Nach der Winterpause hat man das dann wieder alles über den Haufen geworfen. Man kehrte wieder zum Chaos-Fußball und damit zur nächsten Ergebniskrise zurück. Man hat auf eine asymmetrische 3er-Kette (das 3. System in dieser Saison) umgestellt und der Typ Mazraoui und sein temporärer Ersatz Cancelo haben plötzlich gar nicht mehr in die Mannschaft gepasst. Wieso holt man dann Cancelo überhaupt? Das Punktepolster in der Bundesliga wurde binnen Wochen verspielt.
Jetzt kommt Paris und man spielt schon wieder anders. Man spielt wieder pragmatisch. Man stellt sich hinten rein und kontert Paris aus. Das war letztlich dann auch ein erfolgreicher Plan und man ist verdient weitergekommen. Da stellt sich dann aber die Frage, wieso man das z.B. gegen Gladbach in Unterzahl nicht gemacht hat, sondern stattdessen ins offene Messer lief? Und wieso kehrt man immer wieder zu dem gescheiterten Chaos-Fußball zurück, nur um dann in den entscheidenden Spielen wieder davon abzuweichen? Damit gibt man ja im Grunde selber zu, dass dieser Ansatz nicht funktioniert.
Auch auf die Spieler hat das einen entsprechenden Einfluss. Goretzka glänzte in den letzten Wochen vor allem damit, sich hinter den Gegenspielern zu verstecken. Gegen Paris hielt er aber seine Position im Mittelfeld und trug einen wesentlich Teil zur defensiven Stabilität bei. Woher kommen solch krasse Gegensätze? Dass ein Gnabry völlig außer Form ist, wenn er gefühlt jede Woche auf einer anderen taktischen Position spielen muss, scheint auch wenig verwunderlich. Dasselbe gilt z.B. auch für einen Pavard, dessen Leistungsschwankungen sich ziemlich genau mit den Systemumstellungen überlappen (und damit auch die Transfergerüchte).
Es wäre schön mal wieder Konstanz zu sehen. Eine einheitlich Spielphilosophie, die vor allem konstant Punkte und damit eine gute Grundlage liefert. Diese ständige Hin und Her zwischen Genie und Wahnsinn kann doch langfristig nicht gewollt sein.
Ich denke nicht, dass Nagelsmann explizit ein wildes Spiel plant, aber ich denke schon dass er die wilden Phasen zwischendurch in Kauf nimmt. Das ständige Hin und Her wird man bei uns weiter sehen.
Nachdem wir im Achtelfinale einen sog. großen Brocken gezogen haben (als Gruppensieger!) hoffe ich im Viertelfinale auf ein bißchen Losglück also AC Milan oder Inter/Porto.