Wie du es schon am Sonntag geschrieben hattest, brauchte PSG einfach ein bisschen Zeit um in den Flow zu kommen. Das war ja auch erst Enriques zweite Saison. Die gleiche Entwicklung traue ich Kompany und Bayern zu, sogar ohne Transfers.
KImmich „Mittelklasse“, joah, ist klar.
Ernst gemeinte Frage: Was sind denn die konkreten Vorwürfe bzw. Vermutungen, wie PSG das Financial Fairplay aushebelt/umgeht? Haben die aktuell (immer noch) vollkommen erhöhte Sponsoringverträge mit Katar etc? Oder ist der Vorwurf, dass die Logen viel zu teuer verkauft werden (ich erinnere dunkel, dass das Stadion im Vergleich zu anderen das Doppelte an Einnahmen generiert (pro Platz). Wenn es mit „rechten Dingen“ zugehen würde, dürfte es für die ja ebenso schwer wie für Bayern sein, solche Transfers in Reihe zu fabrizieren. Die machen doch trotz der „Tricks“ doch gar nicht mehr Umsatz als Bayern.
Die Rechnung, dass PSG sechs, sieben Spieler für 30-70 Mio. Euro geholt hat, die alle super sind, geht mir dermaßen auf den Sack. Sorry to say.
Denn die Rechnung klammert all die Fehleinkäufe der letzten Jahre aus. Kolo Muani, Hernandez und noch so viele mehr. Da kommen in drei Jahren über 200 Millionen Euro für Spieler zusammen, für die der FC Bayern von seinen Fans sonst wohin gejagt werden würde. Wer so viel Quantität in dem Segment holt, hat eben mit etwas Arbeit auch 6-7 gute Spieler dabei – und kann es sich mit Katar im Rücken leisten, dass auch 6-7 Flops dabei sind. Das können so aber nur PSG und City.
Verstehe auch wirklich nicht wo auf einmal die ganzen PSG Fans herkommen? Wo war denn das lob für deren tolle Arbeit die letzten Jahre? Diese ganzen „cleveren“ Transfers für 400 Mio + in einem Jahr? Eigentlich zeigt das doch wieder nur, dass Erfolg alles legitimiert.
Sollte Leipzig jemals Meister werden bin ich ja mal gespannt wie lange es dauert, bis da auf einmal von „toller Arbeit“ und „da sollte man sich mal dran orientieren“ gesprochen wird.
Ich habe gerade beim überlegen, ob es wirklich angebracht ist den gefühlt hundertsten Kommentar hier drunter zu packen, der Dir meine Zustimmung signalisiert und habe dann zum ersten Mal festgestellt, dass man den Artikel liken kann.
Gott sei Dank können wie nicht so viel Geld ausgeben. Wäre spannend, wie das heute aussehen und wie wir darüber reden würden
Manchmal muss man nur genau lesen :
gRANTler - Nomen est omen.

dass man eine nachhaltige Strategie verfolgen sollte
Diesen Ausgabenwahnsinn als Strategie zu verkaufen, ist derart titel- und recency-bias-getrieben, dass ich gar keinen Ansatzpunkt für eine Diskussion sehe. Es ist ja total albern, diese Vielzahl an extrem teuren Flops zu ignorieren und jetzt „Strategie“ zu schreien, wo PSG endlich mal ein günstiges Zeitfenster erwischt hat, um den Titel zu gewinnen.
Wie viel Strategie war denn mit Neymar, Mbappe und Co. 2020 vorhanden, als man nur knapp an Bayern scheiterte? Wie viele Menschen haben denn im Sommer nach Paris geschaut und gesagt: Boah, schlaue Strategie. Krass, wie smart die arbeiten?
Und beim Wort „nachhaltig“ musste ich wirklich lachen, tut mir Leid. Ein Transferminus von über 400 Millionen Euro, darunter zahlreiche Flops und einige Treffer.
Ich kann mir auch einen Kader schnappen, elf Rollen definieren und dann für jede Position in drei Jahren drei Spieler für viel Kohle kaufen und einer wird schon funktionieren. Extrem nachhaltig, so zu arbeiten. Sollte Bayern unbedingt auch so machen.

Diesen Ausgabenwahnsinn als Strategie zu verkaufen,
Das Wort Strategie an sich ist ja weder positiv noch negativ belegt. Eine Strategie kann auch sein, sinnlos Geld zu verbrennen.
Vielleicht ist die Strategie, die man hier sieht, dass jeder zweite Transfer für 50 Mio. ein Treffer ist.
Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Und ein reiches Huhn findet halt viele Körner.
Man kann und darf PSG ja unterstellen, dass sie die Rollen für die Positionen richtig definiert haben und auf den Trainer abgestimmt haben. Okay. Fair enough. Aber welche Leistung ist es, wenn ich nahezu unbegrenzte Mittel habe und mir für jede Position Flops erlauben darf, um dann im Sommer darauf mit ebenso viel Geld zu korrigieren?
Sicherlich nicht die Leistung, die Klubs wie Bayern leisten müssen. Da ist jeder Flop schmerzhaft. Während in Paris der Hahn einfach weiter aufgedreht wird.
Aber trotzdem kann man hinterfragen wieso Bayern 50 Millionen für Palhinha hinlegt und es anscheinend nicht hinkriegt die passenden Spielertypen mit dem Trainer abzustimmen, während PSG 60 Millionen für einen Neves zahlt, der für mich jetzt schon ein Weltklasse Spieler ist. Da läuft im Scouting gewaltig was schief.

Aber trotzdem kann man hinterfragen wieso Bayern 50 Millionen für Palhinha hinlegt und es anscheinend nicht hinkriegt die passenden Spielertypen mit dem Trainer abzustimmen, während PSG 60 Millionen für einen Neves zahlt, der für mich jetzt schon ein Weltklasse Spieler ist. Da läuft im Scouting gewaltig was schief.
Man darf und soll alles hinterfragen. Wer aber PSG als Referenz anführt und so tut, als wäre da alles total rosig und super und strategisch herausragend, der malt sich die Welt ein bisschen sehr einfach. Kritik an Bayern funktioniert wunderbar ohne Quatsch wie „würde man sich mal PSG zum Vorbild nehmen“ und ähnliches.
Ich finde dieses rosarote Bild, dass man von PSG hat auch Quatsch. Jedoch finde ich, dass sie ,auch wenn dies viel Geld erfordert, schnell die passenden Spielertypen für ihr System finden, welches sie jetzt seit mehreren Jahren umstrukturieren versuchen. Das fehlt mir bei Bayern ein bisschen.

schnell die passenden Spielertypen für ihr System finden, welches sie jetzt seit mehreren Jahren umstrukturieren versuchen
Ist das so?
Safonov 20 Mio. Euro für einen average Keeper
Kolo Muani 95 Mio. Euro für einen Spieler, der nicht mehr zünden will
Lucas Hernandez 45 Mio. Euro für einen Dauerverletzten
Manuel Ugarte 60 Mio. Euro für einen, der nicht zünden will
Goncalo Ramos 65 Mio. Euro und nicht eingeschlagen
Kang-in Lee 20 Mio. Euro für na ja, geht so
die im Artikel genannten Gabriel Moscardo und Lucas Beraldo sind mit Abstrichen zu betrachten, aber auch 40 Mio. Euro für zwei Spieler
Carlos Soler 18 Mio. Euro für na ja
Renato Sanches 15 Mio. Euro, ist bekannt
Nordi Mukiele 12 Mio. Euro für na ja
hohe Gehälter für Wijnaldum und Ramos die gefloppt sind
Icardi 50 Mio. Euro; flop
Die Flop-Rate bei PSG ist immer noch enorm. Aber wenn ich pro Transferfenster 200-400 Mio. Euro ausgeben kann, wenn ich will, dann kann ich mir diese Streuung erlauben und dann liest man im Erfolgsfall eben nur von den fünf, sechs überragenden Transfers.
Beispiel Bayern: Die haben eine ähnliche Flopquote, können aber deutlich weniger Spieler in den Preisklassen einkaufen. Wenn man einen Olise kauft, der hervorragend reinpasst, dann muss man eben schon überlegen, auf welcher Position man noch einen Spieler dieser Preisklasse holen kann. Dass Palhinha kam, darf man gern kritisieren, mache ich ja auch. Aber während Paris dann eben vier, fünf solcher Spieler in der Preisklasse holt, muss sich Bayern für 1-2 entscheiden. Das macht die Trefferquote schwieriger. Deutlich schwieriger.
Du hast wahrscheinlich schon recht. Vielleicht kommt das aus der Frustration heraus, dass ich Vitinha und Neves zaubern sehe und für das gleiche Preissegment Palhinha auf der Bank verrottet.
Verstehe ich komplett. Gerade Vitinha hätte ich auch so gern als Thiago beim FCB gesehen. Und ich bin ja auch seit Jahren vorn dabei, zu erklären, warum ich glaube, dass man strategisch im Mittelfeld Fehler gemacht hat, indem man nicht auf Spielstärke gesetzt hat, sondern auf Athletik.
Vitinha ist für mich ein Top-3 Mittelfeldspieler der Welt. Unglaublich was für eine Technik und Spielintelligenz er hat. In finde ich schon seit 3 Jahren super. Auch wie er sich immer den Ball immer tief holt und dann mit Tempo aufdreht.
Ich hoffe das Problem mit der Spielstärke. wird in den nächsten Jahren behoben. Vielleicht verlängert man ja auch mit Goretzka nicht. Bei ihm verstehe ich auch nicht, dass er im DFB-Team Stamm spielt, während man einen z.B. Nmecha auf der Bank lässt. Man könnte ihn 2026 ablösefrei ziehen lassen und dann vielleicht die AK von Stiller ziehen. Wäre aber nur eine Wunschvorstellung. Wie realistisch das ist, werden wir sehen.

Lucas Hernandez 45 Mio. Euro für einen Dauerverletzten
Im Prinzip hast du natürlich recht. Hernandez ist aber kein gutes Beispiel. Wir haben für eben diese Fehleinschätzung fast das doppelte hingelegt. Hernandez ist die Art von Spieler, die ich mit seiner Theatralik, Betrugsversuchen etc nie wieder bei uns sehen möchte.

Wir haben für eben diese Fehleinschätzung fast das doppelte hingelegt.
Das ist kein Vergleich zwischen Bayern und PSG. Ich mache nur klar, dass PSG ebenfalls schlecht eingekauft hat – und gleichzeitig eben gut, weil es die Mittel erlauben. Aber wie würde die Bewertung bei PSG ohne diese grenzenlosen Mittel ausfallen? Welche Spieler hätten sie im Zweifelsfall priorisiert und welche dann eben nicht verpflichtet?
Als Hernandez zu Bayern kam, war er eines der größten Talente auf seiner Position. Zu teuer? Retrospektiv auf jeden Fall. Wenn er gespielt hat, war er aber stabiler als die meisten aller anderen Innenverteidiger, die Bayern in der Zeit bis heute hatte und brachte Elemente rein, die heute mit Sicherheit fehlen. Auch wenn man seine Art scheiße finden darf und kann, hat er gezeigt, warum er Weltklasse sein kann, wenn er mal nicht verletzt ist.
Aber was sagt es über PSG aus, dass sie ihn mit seiner Verletztenakte trotzdem für 19 Mio. Euro Gehalt und 45 Mio. Euro Ablöse kaufen? Was wäre hier im Forum los, würde Bayern das tun? In dem dann neuen Kontext und deutlich anderen Kontext als beim Bayern-Wechsel zuvor.
Bei Hernandez sind es aber trotz vieler Ausfälle eher selten Wiederholungsverletzungen gewesen. Seine beiden Kreuzbandrisse waren einmal rechts und einmal links. Den Kreuzbandriss bei der WM hat er so gut weggesteckt, dass er sofort nach seinem Wechsel bei PSG Stammspieler wurde und seine Sache dann mehr als ordentlich machte. Der 2. Kreuzbandriss passierte ja nicht von ungefähr in einem CL-Halbfinale, in dem er wohl nicht gespielt hätte, wenn er noch Folgeschäden gehabt hätte bzw. wenn er nicht wieder in Form gekommen wäre.
Fast 50 Millionen Ablöse und ein sehr hohes Gehalt sind natürlich schon sehr riskant und nur mit dickem Geldbeutel möglich.
Andererseits: hochdotierte Verträge bei Vertragsverlängerungen haben bei Bayern auch einige Spieler mit ziemlich vielen Verletzungen bekommen. Und mit Hernandez wollte Bayern ja auch verlängern.