Veröffentlicht unter: Der FC Bayern kann einen Scheiß von PSG lernen – ein Rant
Paris Saint-Germain hat die Champions League gewonnen. Seitdem etabliert sich das gefährliche Narrativ, der FC Bayern könne viel von PSG lernen. Das ist Unsinn. Ein Rant-Kommentar. Nach Jahren der Geldverbrennung hat Katar endlich, was Katar immer wollte: Einen Champions-League-Titel. Gut, streng genommen konnte man auch 2020 schon feiern, als der FC Bayern im Katarico PSG besiegte. Aber das war eine andere Ebene. Exklusives Interview mit Bayern-Trainer Straus: „Ich war platt“ Die Bayern wurden gesponsert. Mit Blick auf viele Aspekte verwerflich genug, aber Paris Saint-Germain ist im Besitz von Katar. Auf dem französischen Hauptstadtclub lag der ganze Fokus seit der Übernahme.…
Völlig richtig, @Justin.
Im Endeffekt hat eher PSG gelernt, dass man den Weg von City kopieren muss statt nur paar Megastars zusammenzukaufen.
Aber beide Vereine ZUSAMMEN kommen Stand jetzt die letzten 15 Jahre auf 2 CL Titel. Exakt so viele wie der FC Bayern in der Zeit!
Wenn man dem Aspekt Value for Money (und das ist natürlich die eigentliche Kunst, völlig richtig) auch nur irgendeine Bedeutung zumisst müsste über die letzten 15 Jahren viel eher der FC Bayern das große Vorbild sein und nicht andersrum!
PS: und natürlich großes Kompliment @Justin - mal wieder richtig geiler Artikel: „Say it like it is“ wie man es fast exklusiv auf MSR zu lesen bekommt!
Top Artikel Justin, kann man nur so unterschreiben
Bezieht sich der Rat zu lernen, rein auf das Spielermaterial? Inter hat zwei Mal vor dem Finale gegen zwei taktisch ähnlich agierende Teams gespielt und sah beide Male besser aus, als sie es vielleicht sind (in der Coppa und in der Liga waren sie weitaus weniger überzeugend). Gegen PSG sahen sie dagegen überhaupt kein Land. Ist das nicht der Abgesang auf die taktischen Ansätze Flicks und bei uns?
PSG hat einfach die besseren Spieler, einen guten Tag und Inter einen schlechten?
Völlig richtig, in Bestbesetzung und -form gibt es weder bei Barca noch uns irgendwelche Fragen, dass wir Inter in dieser desolaten Verfassung (und dem nötigen Abschlussglück - XG on Target waren unter 3, das ist bei uns der Saisonschnitt!) genauso aus dem Stadion schießen hätten können…
PS: Passieren tut sowas natürlich nicht häufig auf dem Top-level aber ich behaupte mal wenn Du PSG-Inter 10 mal spielen lässt wäre es sonst immer knapper ausgefallen…
BÄM! Endlich sagt es mal einer!
Hab mich die ganze Zeit schon gefragt, ob ich so blind bin oder alle anderen? Es waren natürlich alle anderen. Also ob da jetzt eine Truppe von 11 Freunden spielen würde…
Toller Kommentar bei dem man jeden Satz unterstreichen möchte.
Lol, geil, ja - man muss sich so oft fragen: „Ein Geisterfahrer - ne, Hunderte?“ - und das muss ja krasserweise keineswegs automatisch heißen, das man wie im eigentlichen Witz selber der Geisterfahrer ist:
Nein, der Herdentrieb ist einfach unfassbar stark und nur weil „alle“ (oder eben in der Realität fast alle, zumindest gefühlt) etwas machen muss es noch LANGE nicht „the way to go“ sein!
Da könnte man ja quasi unendlich Bücher schreiben, wo das eben ewig lange alles komplett auf den Kopf gestellt wurde, wie die Dinge waren vs wie sein hätten sollen bzw. wirklich sind…
Ich stimme dem inhaltlich natürlich auch vollumfänglich zu.
Fairerweise muss man als Bayern Fan aber dann auch anmerken, dass der Artikel - auf die Bundesliga übertragen - auch von den anderen Vereinen (im Kampf um Meisterschaft und Europapokalplätze) über Bayern geschrieben werden könnte. Insbesondere mit der kommenden Klub-WM.
Auch diesen Klubs wird regelmäßig geraten sich am FCB zu orientieren. Insofern ist das kein außergewöhnliches Phänomen. Wir sind es national nur nicht gewohnt, da wir da die Speerspitze darstellen und international haben zuletzt oftmals Klubs gewonnen, bei denen (scheinbar) das Sportliche den Ausschlag zum Titelgewinn gegeben hat. Meine Theorie dazu ist, dass das sehr viel mit der K.O. Runde zu tun hat (im Vergleich zur Meisterschaft). Im DFB Pokal waren wir in den letzten Jahren ja auch weiß Gott nicht so erfolgreich, wie in der Liga.
Der K.O. Runde sei Dank, dass Klubs wie PSG oder City in den letzten Jahren nicht reihenweise CL Titel gesammelt haben.
Von PSG kann man nicht unbedingt etwas lernen, aber der FC Bayern muss sich dennoch die Frage stellen in welche Spieler er wie viel Geld investieren will. Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass man in der nächsten Saison mit dem aktuellen Kader erfolgreicher Fußball spielen würde, weil die Mechanismen und Taktiken von Kompany noch besser funktionieren. Bedeutet das dann, dass man, nur weil man erfolgreicher als diese Saison ist, (nicht) investieren sollte? Nicht zwangsläufig. Vor der Saison 2019/20 hat man keine nennenswerten Spieler verpflichtet, nur Perisic und Coutinho als Leihspieler dazugeholt. Und über ein paar Umwege hatte man am Ende der Saison das Sextuple gewonnen. War der Kader der Saison 2019/20 perfekt? Wahrscheinlich nicht, aber ein 100 Millionen Euro Transfer von Sané hätte nicht viel mehr geholfen, als Coutinho und Perisic. Diese Sextuple Saison hat im Nachhinein aber auch dazu geführt, dass man den Kader nicht kritisch genug betrachtet hat, Thiago, Perisic und Coutinho gehen hat lassen, Sané und ein paar späte Deadline Transfers verpflichtet hat und den Erfolg aus der Vorsaison nicht wiederholen konnte.
Der aktuelle Kader hat Schwächen, das ist jedem klar. Aber der Markt gibt aktuell auch nicht viel her. Einen Spieler zu verpflichten, nur um einen Spieler zu verpflichten, macht daher keinen Sinn. Wie die Saison 2019/20 gezeigt hat, reichen minimale Anpassungen und ein bisschen Glück um die perfekte Saison zu spielen. Auf so einer perfekten Saison darf man sich aber auch nicht ausruhen, sondern muss die weiterhin bestehenden Schwächen des Kaders (die vielleicht durch Glück in der Saison nicht so aufgefallen sind) trotzdem analysieren und gegebenfalls beheben.
Das ist natürlich absolut richtig. Der Artikel kritisiert ja aber weniger den Zustand an sich (das wäre nochmal ein anderes Thema), sondern stellt fest, dass die Lobgesänge albern sind in Kombination mit Empfehlungen an Bayern.
„Ein „Rant“ ist eine leidenschaftliche und emotionale (Wut)Rede . Der englischen Bedeutung nachempfunden, ist jemand der „rantet“ am Schimpfen. Sich exzessiv über etwas auslassen, weil es einen einfach so sehr aufregt, wird durch soziale Medien immer leichter.“ (mein Google zu Rant - ich war zu alt, um das ohne Google zu wissen…)
Ein Segen für uns, dass Du Deine „Emotionen eigentlich viel zu unprofessionell und emotional nach außen trägst“!
Ansonsten kann ich mit @Faenger nur erleichtert aufseufzen - ich hab in den letzten Tagen mehrfach an meinem Verstand gezweifelt…
Danke auch an @NordishBayernNature - Geld im Fußballbusiness ist halt doch nicht rein schwarz-weiß (Kang und Qatar rein böse, wir rein gut). Die Club-WM und W7F heben die Diskussionen lediglich in neue Höhen.
Sehr guter Kommentar, @justin . Mir hat folgender Absatz besonders gut gefallen:
„ Dass sie mit diesen Ressourcen irgendwann ein Fenster erwischen würden, in dem sie gut arbeiten, war absehbar. Die dazu passende Frage begann mit „Wann“ und nicht mit „Ob“. Der größte Unterschied zu Clubs wie dem FC Bayern ist, dass die Münchner bei diesen Ausgaben schon längst weg vom Fenster wären. In Paris hingegen wird fleißig nachinvestiert.“
Bei aller ehrlicher Freude und Anerkennung für Luis Enriques Arbeit und das phantastische Spektakel, welches PSG im Finale dargeboten hat, bleibt eben der Makel einer offensichtlichen Umgehung des Financial Fairplays. Und sind wir mal ehrlich, City ist dieser Hinsicht ja keinen Deut besser, auch ihrem Erfolg haftet ein sehr schaler Beigeschmack an. Der obige Absatz ließe sich auch vortrefflich auf City anwenden.
Tut mir leid, aber ich kann dir absolut nicht zustimmen. Der FC Bayern kann sehr wohl viel von PSG lernen was Transfers angeht, denn das Stichwort lautet Strategie.
Dass Paris in anderen finanziellen Sphären operiert ist klar, aber auch der FC Bayern gibt viel Geld auf dem Transfermarkt und für seine Spieler aus. Unser Problem: Eine fehlende Strategie und das Festhalten an Spielern, an denen man nicht festhalten darf.
Was Paris sehr gut gemacht hat ist, eine Mannschaft sinnvoll zusammenzustellen… von ihren Gaga - Transfers wie Ramos oder Kolo Muani stand keiner in der Startelf. Vielmehr waren es kluge Transfers, va im Mittelfeld mit unheimlicher spielerischer Klasse, die den Unterschied machten. Dazu mit Pacho den Steal des Sommers getätigt und mit Doue und Kvara die fehlenden Puzzelteile geholt.
Und der FC Bayern? Holt mit Palhinha einen unpassenden Spieler für seinen neuen Trainer Komapny (obwohl ich Palhinha sehr schätze), verlängert Kimmichs Vertrag zu Unsummen, schleppt weiter Kim und Upa durch und ist diesen Sommer dabei, Sané nicht die Türe zu zeigen obwohl es sein muss. Dass man Goretzka und Gnabry sowie Coman nicht loswird ist eine Sache, aber man darf Mittelklasse wie Kimmich/Sané nicht verlängern.
Spieler wie Vitinha, Joao Neves, Kvara, Doue, Pacho wären alle für den FC Bayern zu haben gewesen und waren preislich auch mehr als erschwinglich. Dass wir an diesen Spielern keinerlei Interesse zeigten und lieber Kimmich/Goretzka hofierten war halt ein katastrophaler Fehler. Dazu wollte man Doue, durfte ihn aber wohl wegen einem Veto nicht holen, Kvara war man nicht mal dran. Und warum? Weil wir ohne Wirtz’ Zusage auf ihn „gespart“ haben nur um jetzt komplett blank dazustehen.
Diesen Sommer geht es weiter: Mit Tah einen völlig unpassenden Spieler geholt, weil er halt grad möglich war. Zu Wirtz keinen Plan B im Petto haben und wir sind wieder mal nicht in der Lage, unser Transferbusiness früh zu erledigen wo doch die Club WM ansteht.
Also doch Justin, man kann etwas lernen: Nämlich dass man eine nachhaltige Strategie verfolgen sollte die es beim FC Bayern seit langem nicht mehr gibt. Der Weg des FC Bayern aktuell: Massig Geld für absoluten internationalem Durchschnitt ausgeben ohne Sinn und Verstand, die CL Ergebnisse bestätigen das Jahr für Jahr.
Ich lehne das Konstrukt PSG kategorisch ab, aber ich beneide sie für ihre Transfers von Neves, Vitinha, Pacho, Kvara und Doué. Eigentlich sollten wir solche smarten Transfers tätigen um mithalten zu können… aber das tun wir einfach nicht und deshalb werden wir auch keine Chance in der CL haben für die nächsten Jahre.
Wenn überhaupt, kann der FC Bayern dann etwas von Luis Campos lernen
Ich muss schon sagen:
Selten hab ich mich so auf eine Lektüre eines Artikels gefreut, nachdem ich die Überschrift sah…
Natürlich stimme ich @justin in allem zu (zumal er ja sogar farblich hervorhebt, dass sich sportlich und taktisch natürlich anzuschauen gilt, was Paris da so getrieben hat). Ich hab ebenso geschwärmt wie alle von der Leistung im Finale, aber was den finanziell extraordinären Weg dorthin betrifft und ebenso die Mär vom billigen Team ohne Stars, war ich wie @Faenger und andere extrem getriggert und genervt, speziell wenn man dann den Bogen zu uns spannt.
Ich sag’s nochmal:
Wie Kompany und das Team hier und anderswo für eine Vorrunde in der CL kritisiert wurden, die stärker war als die von PSG, ist schon witzig.
Das Beeindruckendste bei PSG war für mich letztlich, wie es Enrique geschafft hat, aus einem taktischen Gerüst ohne klare Neun so eine rochierende Maschine zu machen. Und auch da denke ich wieder an einen gewissen JN zurück, der ähnliches mal bei uns anstrebte… ist ihm nicht gut bekommen.
Übrigens:
den Rant, lieber @justin, sehe ich ehrlich gesagt eigentlich nur in der Überschrift . Inhaltlich ist der Artikel natürlich wieder von einer ausgeprägten Sachlichkeit und ohne Provokationen, soweit ich es empfinde. Allenfalls ein leicht genervter Tonfall ist zu spüren - und der, as I said, mit einigem Recht, nicht wahr?
Hat jedenfalls einiges an Genugtuung ausgelöst bei mir, Dankeschön!
EDIT:
By the way…
Ich verspüre da grad einen RANT in mir aufwallen…
Lass dich nicht provozieren
Sagt man auf neudeutsch /denglisch eigentlich auch ‘Rage baiting’ oder ‘Engagement farming’?
Neves: 60 Mio
Vitinha: 41,5 Mio
Kvara: 70 Mio
Doue: 50 Mio
Pacho: 40 Mio
„Mehr als erschwinglich“? 1-2 Transfers dieser Größenordnung kann der FCB sich jährlich leisten, mehrere eher nicht. Zudem hat PSG ja auch mehrfach daneben gelegen. Sie leisten es sich einfach, deutlich mehr Spieler zu verpflichten, um dann auszusieben. Trotzdem hast Du einen Punkt: Kaderplanung und Scouting sind ausbaufähig.
Bei PSG (genau wie City auch) sind es eben genau diese Summen die den Unterschied machen, nicht die Neymars oder Haalands dieser Welt. Wenn man guckt wie viele 40-60 Millionen Transfers nur auf der Bank sitzen oder nach 2 jahren sang und klanglos wieder verschwinden. In dieser Liga spielen wir absolut nicht (siehe Palinha).