Darum wäre Julian Nagelsmann die beste Alonso-Alternative für den FC Bayern

Liest sich gut, aber was soll das denn bedeuten? Vor allem die Ausführungen zum strategischen Problem zeigen doch, dass Tuchel mit den Spielern arbeiten musste und muss, die da waren. Und mittlerweile glaube ich hat die SZ es sehr gut im Interview mit Didi Hamann auf den Punkt gebracht. Der Club hat selbst das Vertrauen in einige Spieler verloren.

Nagelsmann ist sicherlich ein Kandidat. Und hat dazugelernt. In der Nationalelf ist er jetzt konsequent, kann aber auch aus einem großen Material schöpfen. Er wird hoffentlich dort den Erfolg einfahren. Da wirkte er in München noch zurückhaltender. Mir wirkte Nagelsmann manchmal zu verkopft und seine Antworten zu sehr nur taktisch geprägt. Flick, Heynckes und Hitzfeld waren auch deshalb erfolgreich, weil sie alle gute Beziehungen zu den Spielern hatten. Wenn er das ausbaut … .

Für mich wäre erfolgreich, wenn man mindestens das Halbfinale erreicht und überzeugenden Fußball spielt. Kein auf Ach und Krach gewinnen gegen Ungarn, kein ins Elfmeterschießen retten und vor allem keine Gruppenphase, wo man gerade noch so rauskommt.

Und mal ehrlich, mit der Achse Kimmich - Sane - Goretzka, im schlimmsten Fall kommt noch Gnabry hinzu, - wie realistisch ist das? Nagelsmann müsste diese Spieler degradieren oder einige gar nicht nominieren, wenn es nach Leistung gehen würde, aber dann kommt er wieder mit einer Last zu Bayern zurück.
Für mich ist klar, wenn man Nagelsmann zurück holt, dann MUSS im Sommer ein größerer Umbruch her. Ihn zurück holen und trotzdem mit dieser Generation in der Form weiterzumachen kann keine Option sein

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Ich hab da wieder mal um das Thema rumgeschrieben, ohne auf den Punkt zu kommen, @Justin:

Unter Nagelsmann fehlten entweder Kondition oder Konzentration. Wie gerade zu lesen war, verbietet der italienische Nationaltrainer seinen Spielern die playstation.. Eine zwar sehr „schulmeisterliche“, aber vielleicht doch nötige Herangehensweise (weil das Thema Konzentration heute viel wichtiger ist als noch vor 10, 15 Jahren). Und wie war das unter Nagelsmann? Da flog Gnabry zur fashion week in Paris (was für sich genommen völlig o.k. ist), ließ sich dabei allerdings in lächerlicher Montur abfotografieren und auf allen social media Kanälen verbreiten (was IMHO einfach nicht geht, dann schon lieber ein Goldsteak).

Ein Bayerntrainer braucht die absolute Autorität (auch gegenüber den Medien). Und dazu braucht’s eine entsprechende Vita. Im Frottee-Strampelanzug RB Leipzig in der Corona-Bubble trainiert zu haben, wird da nicht reichen. Das führt allenfalls zum Gnabry-Topfhut …

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Es lag sicher nicht nur an den Trainern. Diese mussten mit einem Kader arbeiten, welcher nicht „ihrer“ war. Gut, das wussten sie vor der Unterschrift. Nur wurde durch Managementfehler der Vergangenheit ein nicht homogener Kader zusammengestellt, wo es alle Trainer schwer haben.

Der Verein muss endlich wieder wissen, welchen Fußball er möchte und dazu den passenden Trainer holen. Erst danach kann der Kader geplant werden.

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Danke Justin, ersteinmal für den Beitrag und die Gegenüberstellung von Pro und Contra.

In diesem Kontext mit der „zeitnahen“ Besetzung des Trainers werden Eberl und Freund aber auch mit folgendem Punkten konfrontiert werden:

Was planen Müller und Neuer ?
Welche Ansprüche stellt die „Bruderschaft“ um kimmich, Gnabry, Sané und Goretzka an den Verein ?
Was stellt sich Musiala und Kane vor (außer Titel) ?
Von welchen Spielern werden und müssen wir uns trennen und dennoch die Breite im Kader aufrecht zu erhalten ( Stichwort CL) ?
Wollen wir ein nachhaltiges Campus Konzept und entweder Einnahmen generieren und/oder Spieler an den Erstligakader konsequent heranführen ?
Wollen wir einen Übergangstrainer oder eine mittelfristige Konzept mit der (Wieder-) Begründung der Vereins DNA ?
Wie präsentieren sich die Gremien in der Zukunft in der Öffentlichkeit ?

Wie können wir also zum Einen dem Anspruch des Vereins und wichtiger Spieler gerecht werden und andererseits mit hungrigen,willigen und talentierten Spielern nachhaltig etwas aufbauen wollen, mit dem sich vor allem die Fans identifizieren können und wir dennoch wirtschaftlich erfolgreich bleiben.

Spannende Zeiten und natürlich liegt da Nagelsmann sehr sehr Nahe, da viele Fragen mit dieser Personalie beantwortet werden -könnten-.

Viele gute und richtige Fragen! Allerdings gibt es einige, die nicht die Spieler (in Deinem Beispiel Müller/Neuer), sondern der Verein beantworten sollte. Genauer: Herr Eberl sollte Verträge so erneuern/verlängern oder eben nicht, dass der Club nicht von Spielerentscheidungen abhängig ist.
Ja, junge, hungrige Spieler (Musiala, Tel, Pavlovic) könnten Vorstellungen äußern. Sollte aber die Kaderplanung nicht auf den Kopf stellen.
Die „Bruderschaft“ ist ein guter Spitzname. Das sind auch - zu meiner eigenen Verwunderung - die Spieler, auf die ich zukünftig gut und gerne verzichten könnte (plus drei, viel andere). Allerdings gehört Sané schlicht nicht zu dieser Bruderschaft, er hängt nicht mit den anderen drei ab.

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Exakt, genau das ist das entscheidende. Müllers und Neuers Ende wird Gelegenheit für neue Qualität und damit veränderte Hierarchie bieten. Das wird einigermaßen zeitnah passieren.
Die von dir genannte „Bruderschaft“ ist meiner Meinung nach ein deutlich größeres Problem. Die besetzen qua Gehalt Plätze von Leistungsträgern, ohne diese Rolle ausreichend auszufüllen und altersbedingt werden wir die vermutlich alle bis zum Vertragsende an der Backe haben. Die „Bruderschaft“ ist der Grund, dass nur noch B- und C-Spieler kommen. Hier schlagen Leute auf, die hier nie sein dürften. Beim derzeitigen Aufschwung der N11 spielt nur Kimmich eine Rolle.
Ich kann jetzt schon vorhersagen, solange alle genannten hier sind, werden die Transferperioden für die meisten Fans sehr enttäuschend laufen. Es muss massiv Platz geschaffen werden, wie realistisch das ist, soll sich jeder selbst beantworten.

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Einen Punkt, den ich herausgreifen möchte: Nagelsmann käme deutlich gestärkt zurück.

Das sehe ich überhaupt nicht so. Die Beziehung Nagelsmann /Bayern wurde von Vereinsseite auf spektakuläre Weise für gescheitert erklärt. Jetzt eineinhalb Jahre später soll es wieder eine starke Vertrauensbasis geben? Welche on/off-Beziehung war jemals stabil und vertrauensvoll? Ja, zwei zentrale Figuren wurden ausgetauscht. Aber standen diese Personen wirklich für den Verein als Ganzes?

Nein, Nagelsmann kann gerne irgendwann wieder ein Thema werden. Jetzt wäre es definitiv zu früh.

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Tja, für die jetzige Besetzung des Mittelfelds ist Nagelsmann zu einer gehörigen Portion mitverantwortlich. Ein Goretzka hatte unter ihm doch komplette Narrenfreiheit. Egal was andere Spieler leisteten, Goretzka war selbst nach langen Verletzungspausen oder wiederholt schwachen Leistungen stets gesetzt. Und ausgerechnet Laimer als Beispiel zu nehmen, ist fast schon komisch. War er nicht DER Wunschspieler von Nagelsmann. Was im übrigen für mich ein klares Indiz dafür ist, dass Nagelsmann während seiner Zeit bei Bayern keinerlei Interesse daran hatte seinen Spielansatz zu überdenken.

Da wiederhole ich doch mal die Frage aus dem von @Lukenwolf1970 erwähnten Kommentar:

Was passiert wenn die Heim-EM zum Debakel verkommt?

Dieses Risiko (und sei es angesichts der Gruppengegner und des Formats) auch ziemlich gering, kann man doch nicht freiwillig eingehen. Nagelsmann wäre im Prinzip sofort verbrannt.

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In der Heynckes Zeit (2011 - 2013) hatte Bayern überschaubar wenige Transfers. Die meisten schlugen jedoch ein (Boateng z.B., obwohl der am Anfang Probleme hatte, Rafinha, der für kleines Geld kam, Mandzukic … ). Waren die so viel besser als die, die die letzten fünf Jahren geholt wurden? Sicher nicht.

Ich glaube, dass Du recht hast mit der Kritik an der „Bruderschaft“. Goretzka, Kimmich, Gnabry - sie stehen nur für sich, aber sie geben keine Hierarchie vor. Und wer neu hinzustößt, schwimmt halt irgendwie so mit. Ein Problem, gerade auch für Musiala und Tel, IMHO.

Äm - ich denke, das war jemand anders, der das so kommentiert hat :wink:. Auch wenn ich dieses Risiko durchaus ebenso sehe…

Ich meinte damit meinen Kommentar, den du weiter oben erwähnt hattest. Vielleicht etwas umständlich formuliert von mir…

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Ein Aspekt, der oft vergessen wird: Autorität.

Ja das gibt es noch- auch wenn es für die hippen Fahrradfahrer altbacken daherkommt. :wink:

LvG, der Don und Guardiola haben eine brutale natürliche Autorität- wenn die mir beim jeweiligen Treffen gesagt hätten, ich soll Arena Runden laufen- wäre ich losgelaufen. Sofort. Ohne zu fragen. :wink::wink:

Welche natürliche Autorität sollte JN plötzlich haben? Erst wird er vorm Hof gejagt- und ein paar Kontakte später ist er wieder der Anführer?
Das klappt doch niemals. Zumindest nicht jetzt.
Das ist eine Fußballmannschaft- ein haifischbecken noch dazu. Wir brauchen die Fremdenlegion- nicht die Bahnhofsmission😉

Wenn JN das erste mal ein Spiel verliert( und ein holpriger siaonstart nach einem sommerturnier ist beinahe üblich) geht es doch sofort wieder los :

War die Entscheidung falsch ( Verein und Trainer).
Haben die Spieler überhaupt Respekt?
Schafft er es diesmal?

Puhh- das wäre schon ein brutaler Rucksack.

Beim Don dauerte es (gefühlt?) 20 Jahre, bis er zurückkam. Und nie vergessen: mit absoluter Rückendeckung von Uli. Sonst wäre 2012 wohl schon Schluss gewesen.

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Ich würde sagen, die waren um Welten besser und die Geschichten um Boateng, der zu Beginn angeblich so große Probleme hatte, werden auch durch die tausendste Wiederholung nicht wahrer. Der kam als recht junger Spieler und hat sich, seinem Potenzial entsprechend, in überschaubarer Zeit zu einem Topspieler entwickelt. So dermaßen großes Potenzial, wie Boateng es hatte, hat keiner unserer IV, was zugegebenermaßen auch sehr schwer ist.

Ich greife nur auf diesen Satz zurück, weil ich ihn im Prinzip für absolut richtig halte (und nicht, weil ich persönlich sehr auf De Zerbi hoffe).

Was er für mich nämlich aussagt, ist, wie wichtig eine gewisse Überzeugung ist, wenn es um Fähigkeiten eines Coaches geht, was konsequenterweise bedeutet, dass man sich nicht von irgendwelchen außenstehenden Einflüssen, Kommentaren etc. leiten oder besser treiben lassen sollte und dürfte.

Und daher muss ich ausdrücklich betonen, wie gut mir dein Artikel/Plädoyer für Julian Nagelsmann gefällt, @justin!
Ich finde die Argumente absolut stringent und nachvollziehbar, gebe auch gerne zu, dass ich die Trennung von Julian damals für nachvollziehbar hielt, wenngleich wegen des Zeitpunktes für sehr schwierig.
Am überzeugendsten finde ich den Teil bezüglich der Lernfähigkeit. Julian spricht halt nicht nur schnell, er denkt auch sehr fix, ist bekanntermaßen rhetorisch super und mutig genug, sich schnell neuen Begebenheiten anzupassen.

Was den Spielstil angeht, war es schon immer verkürzt und unterkomplex, ihn auf Chaos- oder Rennball einzugrenzen. Letzten Endes ist das dann eh eine eher ästhetische Frage (daher meine Tendenz zu De Zerbi).

Generell muss man gar nicht alle Deine Argumente teilen oder genauso sehen, aber es ist endlich mal eine stringente Argumentation, die ein planvolles Denken offenbart und trotzdem Raum für Gegenargumente lässt.
Daher hoffe ich sehr, dass der MSR-Blog in der Führungsetage des FC Bayern seine Leser findet…

Dagegen kann ich ehrlich gesagt viele andere Ansätze der Kurve allmählich nicht mehr so ganz nachvollziehen, weil mir dahinter oft so fixe Ideen zu stecken scheinen, ein Schubladen-Denken mit gewissen Schlagwörtern (…„die Bruderschaft“…), die ich eher für populistisch oder zu verallgemeinernd halte. Letztlich lese ich oft verschiedene Wörter, die aber letztlich immer nur seit Monaten das exakt gleiche Argument ausdrücken: Die „Generation Kimmich“ sei überbezahlt und sportlich überschätzt, Punkt.

Nun, und genau das sehe ich eben anders und auch in allen Fällen individuell spezifischer. (Okay, überbezahlt meinetwegen - so wie alle Profifußballer.)

Übrigens möchte ich noch ein etwas wackliges, aber nicht zu vernachlässigendes Argument pro Nagelsmann hinzufügen:
Florian Wirtz ist nach meiner Einschätzung vielleicht der prägendste MF-Spieler der nächsten 10 Jahre - europaweit. Sollte es wirklich möglich sein, ihn sehr bald zu uns zu lotsen, sollte ein Wirken unter Nagelsmann eher ein zusätzliches Argument dafür sein, nach dem, wie offensichtlich er unter Julian in der Nati eine tragende Rolle einnimmt.

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meine ganz persönliche Hoffnung wäre Nagelsmann unter/auf Grund folgender Voraussetzung:

er hat als Nationaltrainer durchaus Luft sich mit um die Personalplanung der neuen Saison zu kümmern - ich halte ihn für lernfähig und er kennt den aktuellen Kader und er beweist aktuell, dass er im Zweifelsfall vor (großen) Namen keine Angst hat - er hat mit U.H. (ob man es nun gut findet oder nicht) scheinbar gewichtige Unterstützung, der nicht nochmal zulassen wird, dass Nagelsmann vorschnell abgesägt wird - Nagelsmann hätte auf Grund der Vorgeschichte ein starkes Standing im Verein (Brazzo und Kahn und Neppe entlassen, ihn holt man zurück - ein stärkeres Standing gegenüber der Mannschaft hat wohl kaum ein Trainer) - mit Eberl und Freund hat man eine (wohl) erfahrene und gute sportliche Führung mit Plan und ohne alte Seilschaften zu Spielern, die könn(t)en also aufräumen…

bei all den diskutierten und übrig gebliebenen Namen wäre das mein Favorit - auch weil ich den Typen Nagelsmann einfach gut finde!

und man stelle sich vor, die EM läuft auch noch deutlich besser als befürchtet/erwartet (Viertelfinale oder besser)…

und:
als Trainer, der so von einem Verein gedemütigt wurde zurückzukehren - das fände ich ein starkes Zeichen!

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Nagelsmann war Teil unseres Problems und wird sicher jetzt nicht die Lösung sein.
Er wurde vollkommen zu Recht entlassen und es gibt für mich kein Argument, das eine Rückholaktion zum jetzigen Zeitpunkt rechtfertigt. Das wäre der nächste Sargnagel für den Untergang in die absolute Mittelmäßigkeit.

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Bei der N11 sieht man doch, was für Spieler es braucht, damit JN guten und (vorest) funktionierenden Fußball spielen lassen kann und wer von uns da eine Rolle spielt. Wenn die Mannschaft sich nicht großartig verändert braucht man auch JN nicht zurückholen.

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Die Frage ist mMn nicht, ob JN lernfähig ist, sondern ob der FCB es ist. Eine Wiederbestellung wäre ein Zeichen, dass es so sein könnte. Ich bin dafür und sehe auch keine besseren und realistischen Alternativen. Gebt ihm jetzt einen Vertrag, nach der EM wird er teurer sein :blush: - hier habt Ihr es zuerst gelesen. Go Justin! Kudos! Her mit JN.

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und Sandro Wagner mit als Co. - fänd ich richtig geil!

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