Veröffentlicht unter: Darum wäre Julian Nagelsmann die beste Alonso-Alternative für den FC Bayern – Miasanrot.de
Xabi Alonso wird nicht Trainer des FC Bayern München. Aber wer wird es dann? Heiß diskutiert wird eine Rückkehr von Julian Nagelsmann zum FCB. Darum wäre er der perfekte Nachfolger von Thomas Tuchel.
I’m sold … aber bei mir war es auch einfach, da ich schon vorher im Warenkorb lag
Das nenne ich mal ein „mutiges“ Statement - ich bin gespannt auf die Reaktionen hier…
Ich persönlich wäre schon ein wenig skeptisch, wenn ich ehrlich bin. Aus den folgenden Gründen:
- die Rückrunde in der ersten Nagelsmannsaison (mit Lewandowski wohlbemerkt) war die schlechteste seit 2008/09, was die Punkte angeht
- das Aus in der CL gegen Villareal war wirklich bitter (und leider nicht unverdient)
- das Pokalaus gegen Gladbach mit 0:5 in Runde 2 war ja fast noch schlimmer als die Niederlage gegen Saarbrücken in dieser Saison
- einen Trainer für 25 Mio. Ablöse verpflichten, ihn 1,5 Jahre später zu entlassen, dann weitere 1,5 Jahre später ihn wieder einzustellen - wenn das dann erneut schiefgeht (man weiß ja nie im Fußball), dann ist man doch die Lachnummer (mindestens) der Nation…
Ich glaube, es war @zerloka, der hier vor kurzem gefragt hat, ob man denn schon kollektiv vergessen hätte (Stichwort „Amnäsie“), was unter Nagelsmann alles nicht gut gelaufen ist. Das war schon eine Menge. Und jetzt hat Nagelsmann nach vier Spielen in der N11 erkannt, dass das Duo Goretzka/Kimmich nicht als Doppelsechs funktioniert, bootet Goretzka aus, die N11 spielt zweimal anerkanntermaßen sehr ordentlich gegen Frankreich und die Niederlande - und kommt nach einer Handvoll Länderspiele „erfahren“ zum FCB zurück, wo genau dieser Goretzka spielt? Und Kimmich auch eher ungewollt als RV spielt? Ich weiß nicht so recht, ein wenig Zweifel habe ich zumindest schon.
Dass der FCB ein „strategisches Problem“ hat, da stimme ich zu 100 Prozent zu. Ich bin mir nur nicht sicher, ob Nagelsmann da die Lösung ist.
#…>Offen/…Pro(…MangelsEinesÜberzeugenderenGesamtpaketsRespektiveAufBesagtenLern-EffektBau…Hoffend).
M.E. haben ob der Ergebnisse viele vergessen, dass die Kündigung Nagelsmanns damals eigentlich viel zu spät kam. Sie mag
unerwartet gekommen sein, weil man ja nicht völlig gescheitert war, sondern noch in den Pokalen war - aber eine Weiterentwicklung gab es nicht - eher ein Rückschritt bei Passqualität und ähnlichem, keinerlei Muster, riesige Unzufriedenheiten im Kader, die man immer auf Veranlassung des Kaders versuchte zu kitten. Irgendwie schiebt man da jetzt alles auf Brazzo und Kahn während man Nagelsmann die Opferkarte gibt - aber die handelten ja nicht völlig irrational.
Nagelsmann bekam eigentlich mehr Zugeständnisse als üblich - zuletzt mit seinem Torwarttrainer, den er schon vorher mitnehmen wollte - wegen den Pufferfischen und Tapalovic…
Jedes Mal, wenn Nagelsmann versuchte, seine eigenen taktischen Ideen durchzubringen (Spielfeldverengung etc.) funktionierte gar nichts mehr und Nagelsmann ruderte zurück. Ballbesitz kann Nagelsmann ggf. moderieren, wenn ihm fertige Spieler dafür wie in der Nationalmannschaft geliefert werden - man muss aber auch da sehen, wie das auf Strecke funktioniert. 2 Länderspiele machen da auch keine Sommer und wenn man da hineinblickt, gab es Wundertore - aber die besten Gelegenheiten gab es nach den Einwechslungen und nicht aus dem Spiel durch die drei Zauberer und Havertz.
Wichtig bei der Gegenargumentation ist es immer, der Gegenseite Verklärung und Gedächtnisverlust zu unterstellen, um das eigene Argument zu stärken. Hoffe, das berücksichtigen nachfolgende User*innen ebenso.
Ich beziehe das mal auf meinen Post - und bitte ausdrücklich um Entschuldigung: es geht mir nicht darum, etwas zu unterstellen.
Abseits dessen, was die anderen schon richtigerweise betont haben - nämlich, dass Nagelsmann völlig verdient rausgeflogen ist und bei weitem nicht alles so gut war, wie im Artikel dargestellt - finde ich einen Punkt noch wichtig zu erwähnen:
Es wäre völlig fatal, Nagelsmann jetzt im April/Mai wieder zu verpflichten. Was ist, wenn die EM völlig in die Hose geht und man wieder in der Gruppenphase oder im Achtelfinale rausfliegt? Die Wahrscheinlichkeit dafür ist jedenfalls größer, als ein erfolgreiches Turnier.
Dann kommen die ganzen Verlierer (Kimmich, Sane, evtl. Goretzka) zurück zum Verein mit einem abermaligen Rückschlag, und werden genau von dem Verlierer-Coach trainiert?
Finde das passt nicht dazu, dass ein Neuanfang eingeleitet werden soll…
Nett von dir. Ich meinte eher den anderen.
Ehrlichgesagt ist beides nicht dramatisch, aber es nervt dann doch, wenn man an seinem freien Tag mehrere Stunden damit verbringt und dann wegen einer Meinungsverschiedenheit lesen muss, dass man Gedächtnisverlust hat und das ja alles totaler Quatsch ist. Vielleicht gibt’s dann doch so viel Ambivalenz, dass mehrere Meinungen mit Argumenten unterfüttert werden können.
Btw: Ich unterstelle euch ja auch nicht, dass nur das Negative im Gedächtnis geblieben ist, während es auch zahlreiche Spiele gab, in denen es sehr gut funktioniert hat und die sehr überzeugend waren. Es gibt mMn für beide Seiten Argumente. Aber Thema der beiden Artikel, die diese Woche kommen ist nicht „das spricht dafür und dagegen“, sondern es werden bewusst die Argumente akzentuiert, die dafür sprechen. Ich sehe schon auch, dass es Aspekte gibt die dagegen sprechen, aber da fehlt mir das Maß dann doch hin und wieder. Wenn Nagelsmann so schlimm gewesen ist, muss man es in der Geschichte des Clubs als Fan wirklich sehr schwer gehabt haben.
Kommt mMn darauf an, wie man erfolgreich definiert und welche Maßstäbe man für die Wahrscheinlichkeitsrechnung anlegt. Da ist schon sehr viel Bauchgefühl dabei.
Meinen?
Ja, klar bist du auch gemeint - aber nicht einzeln, sondern quasi als einer von vielen Stimmen in den letzten Tagen. Mir wird allgemein die Phase unter Nagelsmann jetzt zu gut geredet - gerade auch mit den 2 letzten Länderspielen in Erinnerung.
Der Fußball, den ich sehen möchte, geht wieder mehr Richtung Pass- und Positionsspiel, in ein gutes Bewegungsspiel mit Dreiecken, mehr Mannschaft und weniger Heldenfußball - mehr wieder Richtung van Gaal und Pep - weniger in Richtung Rasenball. Natürlich mit den richtigen Anpassungen an den „State of Art“ in Zeit, Liga, Spielstilen…
Und dafür ist Nagelsmann der absolut falsche Trainer.
Hast du die letzten Länderspiele gesehen?
Wir brauchen in naher Zukunft die Bekanntgabe des neuen Trainers um in unseren weiteren Kader- und Transferplanungen voranzukommen.
Bei einer Verpflichtung von JN jetzt schon im April sehe ich mehr Risiko als Chance. Die Gefahr einer versemmelten EM ist nachwievor da, denn nun glauben ja schon wieder viele dass Deutschland nach den zwei guten Spielen ein starkes Turnier spielt.
Erfolg zu definieren ist daher zur Zeit relativ schwer, wie @justin angedacht hat.
Die spielen in meiner Argumentation keine große Rolle. Den Artikel hatte ich auch schon vorher im Kopf. Nur mal als Einblick. Ich finde, die zeigen schon, wie er als Trainer tickt. Überbewerten muss man die Arbeit beim DFB sicher nicht bisher. Aber auch nicht kleinreden. Ich finde es im Gegenteil bemerkenswert, welche Ansprüche entstanden sind und wie schnell Trainer als unpassend und schlecht beim FCB abgestempelt werden. Ich frage mich, ob es da dann überhaupt einen Trainer gibt, der „passt“.
Ich finde die Schublade ungerechtfertigt für Nagelsmann. Schau dir mal ein paar Hoffenheim-Spiele unter ihm an. Auch bei Bayern gab es zahlreiche Spiele, in denen deutlich wurde, dass er wert darauf legt. Konstant funktioniert hat das nicht, stimmt. Sehe die Gründe aber nicht nur bei ihm.
Mal noch allgemein: Das Risiko, dass ein Trainer bei seiner Station schwach abschneidet nach Bekanntgabe, hast du mit jedem Trainer. Wenn man jetzt überzeugt ist, muss man es machen. Egal, was noch passiert. Brighton hatte zuletzt auch ein paar herbe Rückschläge. Wenn man an de zerbi glaubt, spielt es keine Rolle, wo die am Ende der Saison stehen.
Wenn ich @justin|s Text so lese, spüre ich mich kopfnickend. Da ist vermutlich schon viel richtig. Und, ja, Nagelsmann hat ja vielfach (wo auch immer) bewiesen, dass er’s kann.
Allerdings - und da kommen mir die Argumente der Phonzie-Diskussion (bzw. die seines Agenten Huoseh) zupass - frage ich mich: Brauche ich erst die Mannschaft für einen neuen Trainer oder zuerst den Trainer für die Kaderplanung?
Von uns hat doch vermutlich sowieso jeder einige Verkaufskandidaten in petto. Und einigen Spielern muss ja in der Tat (inzwischen) die Qualität abgesprochen werden, dauerhaft auf höherem Niveau zu performen. Was der FC Bayern unbedingt wieder bräuchte.
Jetzt stelle ich also - nur ein Diskussionsbeispiel - fest, dass Kimmich im ZM nicht so gut passt, wie wenn er rechts hinten spielt, dass ich Goretzka und Laimer zu schwach für die erste 11 halte, dann also nur noch Pavlovic und eventuell Guerreiro für das defensive Mittelfeld zur Verfügung habe. Will ich jetzt mit einem neuen Trainer die Kaderplanung durchführen (also in meinem Beispiel Defensivakteure kaufen) oder will ich zuerst die Mannschaft komplett haben, um sie einem neuen Trainer zu überlassen? Ich weiß tatsächlich nicht, womit man besser fährt (meine aber, es wäre Ersteres).
Ein Punkt, um den es in diesem Artikel zugegebenermaßen gar nicht geht, den ich aber trotzdem extrem wichtig finde - und der zumindest zum Themekomplex „Trainer“ gehört.
Die Mannschaft ist einfach nicht fit. Sie ist nicht austrainiert. Die vielen Muskelverletzungen der letzten Wochen sind ein Beweis dafür. Zudem - klingt komisch, ist aber wohl so - holten sich die Spieler die Fitness und Wettkampfhärte durch - eben - die englischen Wochen. Ich hatte neulich eine Unterhaltung mit einem Physio eines anderen Bundesligisten. Er ist der Meinung - die Staffmitglieder der Mannschaften kennen sich untereinander ja mehr oder weniger alle - dass die Herangehensweise der Bayern beim Thema Fitness/Regeneration bzw. Reha durchaus als veraltet bezeichnet werden darf.
Bei einer Kurzrecherche habe ich leider keine konkreten Zahlen gefunden, allerdings gibt es zumindest diese Statistik:
Nun, Nagelsmann wäre jedenfalls ein Trainer, der zum jetzigen Kader passt. … Was aber gerade kein Argument für ihn ist.
Ich möchte einen Punkt herausgreifen:
Das ist in dieser Allgemeinheit m.E. nicht richtig. Unter Nagelsmann gab es plötzlich ewas, was es bei Bayern seit den Tagen des Schwarzweiß-Fernsehens nicht mehr gegeben hat: Mentales, eventuell auch konditionelles Kollabieren in den letzten 30 Minuten. Spiele, die nach 1:0 Führung mit 1:3 verloren wurden … Das wenigstens ist unter Tuchel anders geworden - und es wäre m.E. auch unter vielen anderen Trainern anders geworden.
Nagelsmann ist nach wie vor jünger als sein Kapitän (Neuer). Nagelsmann ist wohl auch jünger als jeder Cotrainer, Amateurtrainer etc., von denen es beim FC Bayern sehr viele gibt und von denen jeder uneingeschränkt in der Lage ist, die Qualität des Trainers der „ersten Mannschaft“ einzuschätzen. Bayern ist ein Haifischbecken und kein Ponyhof. Ist Nagelsmann ausreichend „abgekocht“, um die Messerstecher und Büchsenspanner richtig einzuschätzen?
Man stelle sich mal vor, das mit Nagelsmann würde „konkreter“ - und dann verliert Deutschland gegen die Schweiz …
Der künftige Bayerntrainer muss Deutsch können (Mourinho ist übrigens sehr „poliglott“). Bayerntrainer sollten entweder graue Haare haben oder aufgrund ihrer aktiven Karriere und ihrer damaligen Rolle auf dem Platz die absolute Autorität darstellen (Beckenbauer, Alonso …). Früher dachte ich immer, ein guter Bayerntrainer muss schon vorher mal die Champions League gewonnen haben (Hitzfeld, Heynckes, van Gaal, Guardiola …). Aber auch das ist keine Garantie mehr (Ancelotti, Tuchel).
Schwierig, wirklich schwierig. Nach der EM werden vielleicht einige Nationaltrainer auf den Markt gespült - vielleicht wirds mal wieder ein Holländer.
Wenn man sich nur den Satz rausgreift, sicherlich. Ich finde das „aktuell“ sehr wichtig. In der Hinrunde hatte ich geglaubt, dass Tuchel genau richtig ist. Da war er nah dran. Bestärkt aber auch nochmal die These, dass es nicht zwingend an den Trainern lag zuletzt. Ohne sie komplett aus der Verantwortung nehmen zu wollen.
Da sei Gott vor! Abgesehen davon, dass ich ihn nicht ausstehen kann (was natürlich überhaupt kein Argument ist), ist „seine“ Zeit wohl definitiv vorbei! Und solange Menschen wie Herr Hoeneß und andere nur zwei Halbsätze beim FC Bayern mitzureden haben, wird der Portugiese niemals Trainer an der Säbener.