Jetzt reicht es ihnen mit den Schmähungen, und sie stellen ihr ehrenamtliches Engagement ein. Ob nur vorübergehend oder dauerhaft, haben sie noch nicht entschieden.
Bedauerliche, aber nachvollziehbare Entwicklung. Warum sollen sie das immer wieder ertragen? Vielleicht/hoffentlich ein aufrüttelndes Signal.
Danke für den Link, habe mir den DLF-Beitrag angehört.
Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich die Collinas Erben nie besucht habe, weil ich Schiedsrichterentscheidungen so akzeptiere wie sie sind, das ist für mich Teil des Spiels.
Von daher möchte ich eher eine pauschale Meinung äußern: die sogenannten „social media“ sind für mich in vielen Fällen ein Ablassventil für persönlichen Frust und tragen wenig Konstruktives bei. Vieles ist destruktiv, beleidigend, auf die persönliche Ebene abzielend. Das muss man sich nicht geben. Habe daher großes Verständnis für eine solche Reaktion. Zudem dies eine Internetpräsenz ohne Bezahlung ist.
Ich denke, jeder Kreisligaschiri wird sich seinen Teil denken.
Schön wäre es, aber da fehlt mir dann doch der Glaube. Die Zahl schlechter Menschen scheint einfach unermesslich zu sein. Und wie AF richtig sagt, ist das ja noch gar nichts im Vergleich zu dem, was Menschen aushalten müssen/mussten, die sich zum Beispiel zu Corona äußern/äußerten.
Sehr, sehr schade.
Hoffentlich rüttelt diese Entscheidung das gesamte deutsche Schiedsrichterwesen auf, damit sie den VAR nach über fünf Jahren entweder vernünftig zum Laufen bringen oder einstampfen.
Vielleicht hat ja Mr Feuerherdt auch einfach die Schnauze voll davon, jede Woche wieder den Mist der Spieltag für Spieltag fabriziert wird, schön zu reden.
Ich hab mir diesen Mist schon lange nicht mehr gegeben und werde ihn auch nicht vermissen.
Wir können es natürlich beklagen, dass diese Social Media Welt ist, wie sie ist.
Aber es wird sich dadurch leider nichts ändern.
Es sind so viele Aspekte, die da reinspielen, warum so viele Menschen sich so schäbig und respektlos verhalten. In den sozialen Netzwerken natürlich (leider) am besten sichtbar. Ich finde, man spürt es doch auch schon am Supermarkt.
Das Thema Schiedsrichter und Fehlentscheidungen scheint aber ganz besonders geeignet zu sein, seinen Frust auf übelste und gemeinst Weise kund zu tun. Dass die zwei von Collinas Erben weder auf dem Platz stehen, noch für die Entscheidungen des VAR Verantwortlich sind, wäre ja im Grunde ein Treppenwitz, wenn es nicht so traurig wäre. Da werden Leute beschimpft und beleidigt die nur erklären, warum eine Entscheidung so gefallen ist, oder ihre Sicht über eine Entscheidung kund tun.
Aber es geht eben um andere Meinungen. Niveau, Geschmack und Anstand scheinen da kein Limit nach unten zu kennen.
Ist ja irgendwie auch das Los des Schiedsrichters an sich. Ohne geht es nicht, aber so wirklich will es auch keiner machen und als Sündenbock werden sie dann gerne schnell genommen. Dazu dann in diesem Kontext noch wie bereits erwähnt der aktuelle Umgangston im Netz. Auf Dauer zermürbt das wohl, somit kann man es leider vollkommen nachvollziehen. Aber ändern wird es wohl auch nichts.
Ich habe Twitter bisher verweigert und gedenke das auch weiterhin zu tun. Der aktuelle Vorfall bestätigt mich in meiner Meinung, das man komplexe Sachverhalte eben nicht auf 140 Zeichen herunterbrechen kann …
Würde mich aber auf jeden Fall freuen, wenn Collinas Erben jenseits von Twitter weiter aktiv bleiben. War bisher die beste Quelle, um angesichts des ständigen Herumgedokteres an einigen Regeln (Abseits, Hand …) im Zusammenspiel mit VAR den Überblick zu behalten, was aus Sicht von DFB bzw. FIFA denn nun gerade als regelwidrig gilt und was nicht.
Du hast es sehr gut beschrieben. Dieses an sich sehr traurige Phänomen erzeugt nebenbei allerdings manchmal auch ganz lustige Aspekte. Vor Jahren, als Rezensionen bei Amazon auch negativ bewertet werden konnten und Gleiches für die dort geführten Diskussionen galt, die damals noch ermöglicht wurden, war ich per Zufall auf das Phänomen der Pseudorezensionen von Büchern aufmerksam geworden, das z.T. auch ein Geschäftsmodell zu sein schien.
Einmal, als es wohl eher ideologisch motiviert war, dass jemand viel Zuspruch erhielt, dessen Text einfach die kopierte Verlagswerbung war, hatte ich mit meiner Kritik daran viel Gegenwind erhalten. Mit einem Diskutanten entspann sich aber ein vernünftiger Dialog, in dem er mir auch erklärte, warum eine solche Minusleistung wie die von mir kritisierte von vielen so erbittert verteidigt wurde: es gehe gar nicht um Rezensionen, sondern ausschließlich um die Frage „gehörst du zu unserem Lager oder nicht“. Meine Kritik hatte mich als Feind ausgewiesen.
Der Beweis für die Richtigkeit dieser Analyse folgte auf dem Fuße: wir beendeten den Dialog mit vollkommen identischen freundlichen Worten. Er bekam 20mal Zustimmung dafür, ich 20mal Ablehnung. Verrückte Welt.
Edit: Ich war aber keineswegs unzufrieden mit diesem Ergebnis, denn es zeigte, wie Fronten zumindest kurzfristig bröckeln, wenn Vertreter gegensätzlicher Lager aufeinander zugehen: seine freundlichen Worte richteten sich ja an mich, den Gegner; sie hätten gemäß der Freund-Feind-Logik genauso gut downgevotet werden können, und umgekehrt hätten meine, da sie sich an ihren Kombattanten wandten, mit gleichem Recht gelobt werden können.
Meiner Meinung nach ist Twitter - gerade wegen der 140-Zeichen-Regel - eine Bad Bank der verbalen Kommunikation. Es ist immer ein potenzielles Problem, wenn Blogs/Podcasts die Kommentierungen in dieses Medium outsourcen, anstatt - wie unser heiterer Familienblog hier - selber die Kommentarspalten zu organisieren.
Davon abgesehen finde ich es etwas merkwürdig, wenn - bei 50.000 Followern - 200 negative Kommentare plötzlich ein virtuelles K.O.-Kriterium sein sollen. Die sollen ja alle die biedere Durchschnittspartie Hertha-Leverkusen betreffen. Bei FCB-BVB dürften sich wohl deutlich mehr zu Wort melden.
Auch hat Feuerherdt im DLF-Interview nichts von konkret strafbaren Dingen, wie etwa Bedrohungen gesprochen.
Wo für ihn die Grenze des Tolerablen ist, liegt ja in seinem Belieben. Dass er diesen Schritt allzu leichten Herzens geht, darauf deutet allerdings nichts hin.
Weißt Du wie es sich anfühlt, wenn Du fast jedes Wochenende von 200 Personen oder mehr beschimpft, beleidigt oder bedroht wirst? „Negative Kommentare“ klingt da schon etwas verharmlost um ehrlich zu sein. Kannst ja mal im letzten Rasenfunk Royal nachhören, was da so an Kommentaren kommt. Warum soll er beim DLF in Details gehen?
Ich denke nicht, dass man so ein Projekt einstampft wegen ein paar Kommentare. Wenn man so etwas über Jahre aufbaut und mit viel Herzblut betreibt, dann braucht es bestimmt einen Menge, bis man zu einer solchen Entscheidung kommt. Ihnen jetzt ein „dünnes Fell“ zu attestieren finde ich ehrlich gesagt etwas impertinent.
Schade, fand es immer deutlich angenehmer als Markus Merk dessen live These sich ja immer parallel zur Entscheidung auf dem Platz „entwickelte“. Das hatte ja was von Schiedsrichter Propaganda, da war Feuerherz deutlich unabhängiger. Wobei sich hier die Frage stellt in wie weit er sich vom Hobbypodcaster zum TV Gesicht entwickelt hat und nun eh andere Prioritäten hat als zu Twittern bzw. den ziemlich verhungerten Podcast zu machen
Wo habe ich etwas von dünnem Fell geschrieben?
Feuerherdt hat doch selbst im oben verlinkten Interview davon gesprochen, dass es bei politischen Diskussionen noch wesentlich härter zugeht.
Also bei Jedem liegt die Messlatte des Erträglichen halt unterschiedlich.
Du hast den Ausdruck zwar nicht verwendet, Deine Argumentation wird durch diese Umschreibung aber nicht verfälscht wiedergegeben. Dass AF konzediert, andere müssten noch Schlimmeres aushalten, spricht doch nur dafür, dass er über den Tellerrand des rein subjektiven Empfindens hinausblickt. Seine Entscheidung gewinnt dadurch eher an Substanz, als dass sie an Glaubwürdigkeit einbüßt.
Sondern was für ein „space“ für wen genau? verstehe nicht, was der Begriff „Normies“ hier verloren hat.
Und würde auch deinem Einleitungssatz widersprechen. Die Crux, das sieht man doch selbst hier in einem eigentlich einem Verein zugeneigten „Space“, ist doch, dass „korrekt entscheidet“ und „richtig einschätzt“ gar nicht so eindeutig ist (siehe zB Kimmich Fall nach Zupfer). Denn den 200 (um die Zahl mal aufzugreifen) beleidigenden, negativen Kommentaren stehen doch bestimmt immer 200+ zustimmende Kommentare gegenüber („genau so ist es, nur die xy Fanboys sehen das anders…“). Wenn’s so eindeutig wäre, wie du postulierst, gäb’s gar keine Seiten wie Collinas Erben - und eventuell auch gar nicht so viele ausartende Diskussionen rund um Entscheidungen. Just my two „Normie“ cents.
Bin schon was älter. Würde mich jetzt echt interessieren. Das Internet ist ein „Space“, der
für Menschen abseits der Norm gemacht ist? Ist dir bekannt, dass das Internet mehr ist als Twitter, Instagram und Facebook?
Ein bissl krass formuliert… aber ja!
Im Reallife würde die Masse an unterschiedlichen Gesellschaftsschichten NIE aufeinandertreffen. Auf Twitter und Co hast du:
„Elite“ vs Vollasi
Arm vs reich
Dumm vs intelligent
Wenn dann jemand der (vermeintlich) besser gestellten auf einen Bier saufenden Couchpotato trifft… kennt er aus’m Reallife halt nicht
Das zugrunde liegende Problem ist in gewissem Grade hausgemacht, denn der VAR ist nach wie vor keine 100% objektive technische Lösung. Viele Entscheidungen werden zwar nun technisch unterstützt aber nach wie vor wird subjektiv entschieden.
Es fehlt eine klare Linie, national und international. Schauen wir zu gestern: Die Handspiele und Fouls in der CL - wie z.B. gegen Barca - wären in der Bundesliga so wohl alle gepfiffen worden. Die lockere Linie tat dem Spiel gut, in der BL wird jeder sichtbare Zeitlupen-Kontakt inzwischen gepfiffen. Und wer im Stadion ist und mitbekommt, wie Millimeter-Pixel-Entscheidungen an der Stop-Tasche in irgend einem Keller 500 km weit entfernt den Torjubel ersticken, der hat dann nun mal das Gefühl, dass dem Fußball etwas entrissen worden ist.
Von vielen Verantwortlichen wird der VAR als großer Erfolg gefeiert - ich glaube der gemeine Anhänger sieht das deutlich skeptischer, wenn nicht sogar ausdrücklich negativ (z.B. aktive Fanszene). Nun lass so ein schwelendes Frustpotenzial auf ein grundsätzlich toxisches Medium wie Twitter treffen und heraus kommt genau das, was bei Collinas Erben passiert ist. Jeder, der zu kritischen Themen auf Twitter probiert, sachlich zu argumentieren, braucht ein verdammt dickes Fell. Im US-Sport fangen viele Profis an, die (a)-sozialen Medien zu verlassen, weil sie die Negativität persönlich zu sehr mitnimmt. Für mich durchaus verständlich.