Chaotisches Ende: Wie ist der Transfersommer der Bayern-Männer zu bewerten?

Deine These war: Bayern hat wegen des AR die Zeit mit Trainern verschwendet, die dann abgesagt haben. Ohne das Eingreifen des AR wäre man schneller bei Kompany gelandet.

Dazu sage ich nur: Nein. Eberl hat im März angefangen. Er wurde klar damit beauftragt einen neuen Trainer zu finden. Dass der AR gar keine Verantwortung hat, nehme ich zurück, aber die Faktenlage ist eine andere als die von dir dargestellte. Es wurde ja sogar öffentlich zugegeben, dass Kompany nicht aus einem Prozess heraus entstand und man andere Trainer bevorzugt hat. Nicht gegen den Willen von Eberl/Freund, sondern maßgeblich wegen ihnen. Und das ist kein Vorwurf, sondern eine Feststellung.

Es war die Aufgabe der beiden, ein Profil zu schärfen, den AR davon zu überzeugen und Vollzug zu melden. Wenn ich nochmal genauer darüber nachdenke, glaube ich, dass die Trainersuche der Ursprung des Misstrauens zu Eberl war. Weil es ihm von Anfang an nicht gelang, genau das zu tun, was ich im Ausgangspost kritisiert habe: Klare Profilschärfung, Entscheidungen treffen (auch mal harte), Konzept erkennen lassen.

Die Trainersuche fällt in seinen Verantwortungsbereich. Und wenn wir bei der Verantwortungsverteilung sind, stehen er und Freund ganz oben.

In jedem Fall aber ist es nicht richtig, dem AR hier in diesem spezifischen Bereich mehr Verantwortung zu geben als Eberl. Das gibt weder der Ablauf her, noch die Rollenverteilung.

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Siehste, da kommen wir doch schon wieder viel näher zusammen.

Wer da mehr oder weniger Verantwortung hat - keine Ahnung!

Mein Punkt ist - dem AR einfach mal direkt den Abstiegstrainer als Hauptlösung zu präsentieren: Für mich kaum vorstellbar - drum wurde es natürlich auch gar nicht erst gemacht…

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Da kann man so oder so sehen.
Ein Manager muss natürlich am Resultat gemessen werden. Das ist gelungen.

Aber, der Weg, die Strategie, das Wie ist bei der Bewertung eines Managers ebenfalls wichtig.
Der Prozess zur Entscheidung ist darum ein ebenso wichtiger Bewertungsfaktor.

Klar, wenn man sagt, alles äussere Einflüsse, da kann er nichts machen. Dann ist das kein Thema. Aber so bewertet man normalerweise nicht. Der Manager muss auch in schwierigen Situationen die richtige Strategie finden.

Wenn wir diesen Aspekt mit einfließen lassen, hat Eberl noch viel Arbeit vor sich.

Was noch dazu kommt ist, dass sich die Zeit der Instinktentscheidungen im Management dem Ende zu neigt. Das wird erstmal verschwinden.

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Es ist seine Aufgabe, diesen Trainer so zu präsentieren, dass der AR begeistert ist. Übrigens hat er selbst mal gesagt, dass er sich das eingesteht und sich drüber ärgert, ihn nicht direkt präsentiert zu haben. Da kann man dem AR erstmal gar nichts vorwerfen.

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Das rechne ich ihm persönlich hoch an und zeigt für mich vor allem eine hohe Selbstreflexion und auch eine selbstkritische Einstellung. Beides extrem wichtige persönliche Qualitäten gerade in so einem High End Job.

Das ist für mich aber eine typische Ex Post Einschätzung und zeigt für mich trotzdem kein bisschen, dass es deswegen automatisch ex ante ein Fehler war, dieses Wagnis mit VK nicht direkt zu präsentieren:

Mittlerweile tun wir uns natürlich leicht wo das Ganze mit VK sich für die meisten hier sehr positiv darstellt. Aber als eine der ersten Amtshandlungen im Verein auf so ein enormes Wagnis zu pochen als 1. Lösung in der Trainerfrage - für mich irgendwo zwischen Harakiri und Megaeier wie ein Titan vielleicht sagen würde. Wenn das schiefgeht mit dem Abstiegstrainer und er das alleine mit Freund direkt durchgeboxt hat steht er wesentlich blöder da als wenn es schiefgegangen wäre nachdem alle Welt sehen musste:

Der FC Bayern kann froh sein wenn sich den Job überhaupt noch jemand antun will!!!

So zu tun, als ob das ein „normales“ Unterfangen wäre dem AR nicht irgendeines Vereins sondern des FC Bayern einen Abstiegstrainer unterzujubeln geht für mich deutlich zu weit.

VK war für mich wenn wir in der FC Bayern Trainerhistorie kucken die mutigste Lösung seit Sören Lerby - und wir wissen alle wie das ausging…

Selbst ein Jürgen Klinsmann hatte ja immerhin paar Jahre Nationalmannschaft vorzuweisen, die inkl. Sommermärchen kein totaler Misserfolg. Dass das wohl vor allem seinem Assistenten Löw zu verdanken war denke ich wurde erst später wirklich klar.

Aber so ein ex ante Wagnis aufgrund seiner bisherigen Trainerkarriere/Erfolge wie es VK für uns war - da fällt mir keine andere (manche werden Kovac sagen, aber der kam eben als Pokalsieger statt Abstiegstrainer hier an und war auch davor in der BL für Eintracht Verhältnisse dort erstaunlich erfolgreich) Parallele ein…

PS: und hier meine ich natürlich die „hard facts“ - quasi alles (vielleicht mal mich mit Ausnahme seiner Zeit als Man City Kapitän, würde ich gelten lassen, aber nicht jeder Kapitän gibt später auch guten Trainer ab) was für VK sprach waren deutlich eher „soft facts“ und die sind halt wesentlich schwerer anderen ex ante gut zu verkaufen…

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Im Sommer bzw. nach der Transferperiode gab es ja schon die ersten kritischen Stimmen zu Eberl. Vielleicht lag das sogar schon an der Trainersuche.

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Ziemlich sicher sogar. Zumindest erste kleine Risse im Vertrauen.

Das mag gerne so sein!

Aber, nur weil die Trainersuche vielleicht wirklich zur Kritik an Eberl genutzt wurde heißt noch lange nicht, dass die Kritik auch gerechtfertigt ist:

Irgendwer kritisiert fast immer, auch bei der HK Verpflichtung gab es viel Kritik auch wenn ich ex post (was ein geiler Typ und Bereicherung für die Mannschaft auf und abseits des Platzes) klar weniger gerechtfertigt finde als ex ante, da sah ich das auch kritisch…

Ich behaupte bei den meisten alternativen Sportvorständen wäre wir am Ende nicht bei VK gelandet - für mich zählt das wesentlich mehr als der beschwerliche Weg dorthin!

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VK war so überraschend wie eine Nagelsmann-Aufstellung (mit dem Unterschied, dass es funktioniert und wie), ich behaupte, darauf wäre in ganz Kontinentaleuropa kein anderer gekommen. Das war ein waschechter Geniestreich.

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Danke, @WunderVonGetafe - endlich sagts mal einer!

Als Leverkusen oder Eintracht wäre das schon sehr beachtlich gewesen sich ihn „zu trauen“ - für einen FC Bayern fand ich es auch ziemlich sensationell!

Und Boy, was ein geiler Pick…

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Naja, die Frage ist aber schon: war der geile Pick letztlich Absicht von Eberl mit einer ebenso kruden wie risikoreichen Strategie (glaube ich nie im Leben) oder am Ende doch Dusel (Bingo!) !?

Und mein intellektuelles Problem ist aktuell: wie nimmt VK das ganze Chaos im Verein wahr? Und was macht er, wenn Eberl jetzt hinschmeißt oder gegangen wird? Bleibt er dann oder sagt er „in so einem Provinzklub bleibe ich nicht, da suche ich mir lieber etwas professionell geführtes“?

Und wenn dann erst Eberl und dann Kompany weg sind, dann ist die Kacke richtig am Dampfen … weil dann folgt der Ablösungsversuch Hoeneß 3.0, und ich glaube nicht, dass ich das als Fan erleben möchte …

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Ich würde sagen einfach beides:

Natürlich war es nicht reine Strategie erst lauter Kandidaten anzufragen die eh failen werden um so zu VK zu kommen. Das geht auch mir deutlich zu weit!

Aber es war eben auch keineswegs nur Dusel - auf VK musste man erstmal kommen wie @WunderVonGetafe schön rausgestellt hat!

Und ich denke wenn Eberl schon fest im Sattel gesessen hätte nach paar erfolgreichen Jahren bei uns oder wenn halt VK wenigstens den Abstieg verhindert hätte in der PL was ja auch schon beachtliche Leistung dort gewesen wäre:

Dann hätte er sich deutlich eher getraut ihn früher zu präsentieren und wäre er zwar sicher auch nicht vor Alonso Thema gewesen - aber vielleicht halt wenigstens vor Rangnick (furchtbar, keine Frage, aber Erfolge hat der halt immerhin ne Menge vorzuweisen bei mehreren Vereinen und war offenbar auch dem AR gut vermittelbar), eventuell aber sogar vor Nagelsmann?

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Die Wahrscheinlichkeit dass er dann nach Vertragsende in 2 Jahren zu City abhaut ist dann massiv höher würde ich schwer meinen!

Eberl ist doch völlig klar eher sein Verbündeter als die Sparfritzen (nachdem sie ALLESAMT Brazzo schön treiben haben lassen wie der lustig war!!! Was ein tolles „Kontrollgremium“ - man schwenkt natürlich von NULL Kontrolle hin zu wir entscheiden am Ende einfach alles wirklich Wichtige selber!) im AR…

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»Man müsste entsprechende Schilder aufstellen, wenn man das für drei Monate macht, und dann wieder abbauen«, sagte der Bundesverkehrsminister der »Hamburger Morgenpost« in einem am Dienstag veröffentlichten Interview . »So viele Schilder haben wir gar nicht auf Lager.«
Daher halte er gar nichts davon, die Höchstgeschwindigkeit vorübergehend zu deckeln, sagte Wissing. Für eine dauerhafte Regelung, die wie in den übrigen EU-Staaten ohne zusätzliche Schilder auskäme, weil sie flächendeckend gelte, gebe es keine Mehrheit in der Ampelkoalition. »Das treibt einen Keil in die Gesellschaft.«
Ein temporäres Tempolimit hatte Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang am Wochenende gefordert.
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Tja hat mich dann doch mal interessiert wenn schon herhalten muss dafür dass Politiker ÖFTER lügen als die Wahrheit sagen.

Und ist natürlich prompt eine komplette Falschdarstellung!

Es ging darum dass man für ein vorübergehendes (ein permanentes war mit FDP in der Regierung natürlich eh undenkbar) Tempolimit (Energiekrise nach der Ukraine Invasion 2022) dann eben wirklich überall vorübergehend Schilder bräuchte anderes wenn man es generell einführt…

Das mag man nun überzeugend finden oder nicht - gar so lächerlich (und er behauptet auch nicht dass es unmöglich wäre, wo soll das also ne Lüge sein) wie wenn es um generelles Tempolimit gegangen wäre ist es aber sicher nicht!

PS: und das natürlich unabhängig davon dass ansonsten FDP ziemlich zum Kotzen finde heutzutage - mit liberal im eigentlichen Wortsinne hat das nur noch selten was zu tun, sondern meistens geht es darum wie man im Lobbywahn Industrie und Reichen Kohle zuschustert…

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#…>Stichwort(…Schw!ndende)Debatten-kultur_oderUndIchWuerde(…UebrigensEinfach:st)MalBehaupten/Glauben/MeinenDassEsSichHierMitWohlwollendsten/…-klingendstenVermutungen(…FernJedwederVali..PlausibilitaetSchwer:st)PunktenLaesst!? :woozy_face:(…:flushed_face::grimacing:)
:face_with_monocle::expressionless_face:(…:face_with_raised_eyebrow:)

:ghost: / :alien: / :robot:

Wurde hier nicht geschrieben, dass Gladbach auch an ihm dran war?

Gladbachs Sportdirektor hatte ihn nach eigener Aussage 2022 mal kontaktiert, als VK schon bei Burnley unterschrieben hatte, ja. Die Chance hätte er aber später wieder gehabt, da war’s dann wohl nicht mehr so wichtig. :wink:

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Für mich ist das halt eine bessere Ausrede von Wissing, als zu sagen, dass man keinen Bock darauf hat. Wenn man es wirklich gewollt hätte, hätte man das auch hinbekommen. Daran sollte kein Zweifel bestehen.

Zwei Dinge würde ich noch gerne ergänzen.

Zum Ersten noch eine Sache zum Lügen bzw. Unwahrheiten erzählen. Die meisten Menschen wollen insgeheim gar nicht die Wahrheit wissen, die Menschen wollen das Gefühl haben, dass die Verantwortlichen die Situation bzw. das Problem unter Kontrolle haben. Denn dann müssen sie sich auch nicht noch darum sorgen, wo sie ja schon genügend eigene Probleme im Leben haben, um die sie sich Sorgen müssen.

Und zweitens zu Eberl und der Trainersuche:
Eberl war in Gladbach kein besonders begabter Trainersucher und Finder. Dass sich das jetzt auch bei Bayern nicht sofort gut mit der Trainersuche und -findung funktioniert, ist daher mMn keine Überraschung.

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Du hast die falsche Abkürzung gewählt - Aufsichtsrat schreibt sich in zwei Buchstaben als UH :wink:

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Du hast natürlich total Recht!

Aber: Dass einer versucht, das so zu dominieren - gibt’s oft.

Dass dann aber alle anderen…

… das perfide Spiel so mitspielen:

Kann man - muss man aber nicht!

PS: und natürlich ist es kein Leichtes den Patron einzubremsen. Aber eigentlich müsste diese Meute von „industry leaders“ längst begriffen haben, dass genau DAS längst zu ihrer eigentlichen Hauptaufgabe geworden WÄRE…

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