Veröffentlicht unter: FC Bayern: Unwürdig? Der Transfersommer in der Analyse
Der FC Bayern München hat einen ereignisreichen Sommer hinter sich, der geprägt war von zahlreichen Abgängen, Absagen und Entscheidungen. Miasanrot wirft einen Blick auf das Transferfenster des Rekordmeisters. Seit dem 1. September ist das Transferfenster in Europas Top-Ligen nach zwei langen Monaten offiziell zu. Das letzte „Here we go“ wurde gesprochen, die letzten Flüge nach Oberpfaffenhofen wurden gebucht und die letzten Ankündingungsvideos der überarbeiteten Social-Media-Crews gedreht. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! Zeit einen Blick auf den Sommer des FC Bayern zu werfen und dem Rekordmeister ein Transfer-Zeugnis auszustellen. Vor allem für Sportvorsand Max Eberl war es…
Gut den Ablauf und das Ergebnis aufgeschlüsselt und analysiert. Kann allen Punkten zustimmen. Wobei aus meiner Sicht der AR oder Teile des AR mehr in die Verantwortung gehören.
Gerne würde ich in eine Parallelwelt schauen um zu sehen wie das Fenster gelaufen wäre wenn keinerlei Kommentare der großen Drei publik geworden wären bzw. diese sich nicht dazu genötigt gefühlt haben Ihren Senf dazu abzugeben.
Ich glaube das macht das ganze einfach so frustrierend. Diese ganze Hoffnungsschöpferei die die drei bei Fans erzeugen mit solchen offensiven Aussagen macht am Ende die Bewertung schwierig.
Hot Take:
Das Transferfenster würde deutlich besser Bewertet werden, wenn man keinerlei Aussagen zu Witz, Woltemade etc. getätigt hätte und man die Presse einfach hätte machen lassen.
Für mich wird die Abgangsseite deutlich zu positiv dargestellt:
- Sané war letztendlich keine Entscheidung des Clubs, dass man sich von ihm trennt. 15 Millionen inklusive Prämien als letztes Gebot wäre immer noch ein extrem hohes Gehalt gemessen an der sportlichen Bedeutung gewesen und wäre eindeutig kein Signal in Richtung Umbruch gewesen. Dass der Spieler gewechselt ist lag somit an Sané selbst und ist jetzt nicht als Erfolg der sportlichen Führung in Bezug auf die Kaderplanung zu sehen.
- Der Palhinha Deal ist absoluter Käse. Klar spart man sich sein Gehalt, aber um welchen Preis? Dass er nächstes Jahr als ein Jahr gealterter Spieler mit einem extrem hohen Grundgehalt zu Bayern zurückkehrt und weiterhin mit erschwerten Verkaufsbedingungen auf der Gehaltsliste steht? Die Pl an sich hat wahnsinnig viel Geld ausgegeben, Tottenham allein über 200 Millionen diesen Transfersommer. Da kann man als abgebender Verein auch mal hart bleiben und auf eine Kaufpflicht bestehen, gerade wenn der Spieler in einem so fortgeschrittenen Alter ist. Tottenham wird’s gefreut haben.
- Zaragoza Deal letztendlich auch ein Konstrukt über das sich Celta Vigo am meisten freuen wird, die Tragen null Risiko da die Kaufpflicht erst greift wenn die allgemeine Leistung des Teams gut war (Tabellenplatzierung) und Zaragoza zudem auf eine extrem hoch angesetzte Spielzeit kommt (individuelle Leistung). Ebenfalls ein Deal wo sich Celta mehr durchgesetzt zu haben scheint als Bayern in den Verhandlungen.
- Coman war einfach grob fahrlässig einen solchen Spieler unter Marktwert abzugeben ohne einen Ersatz in der Hinterhand zu haben, der für ähnliches Geld zu verpflichten gewesen wäre. Bayern hatte eigentlich die Möglichkeit auf einen dünnen Kader hinweisen zu können und in den Verhandlungen zum Ausdruck bringen können, dass man eigentlich nicht (mehr) plane Coman abzugeben, da hätte man einfach mehr Geld herausholen können.
- Bei Kusi Asare nur der Vollständigkeit halber soll es ein Leihmodell sein, bei dem die Leihgebühr zwar um die 3 Millionen liegen soll, diese sich aber bei Spielzeit von Kusi-Asare stetig reduzieren solle und sogar auf 0 zurückfallen könne (nach Times Bericht). Würde den Deal jetzt an sich nicht kritisieren, weil es ja im Interesse von Bayern ist, dass Kusi-Asare Spielzeit bekommt und sich entwickelt. Ob Fulham für die sportliche Entwicklung aber generell die richtige Wahl ist steht auf einem anderen Blatt.
Wohl eine der Schlechtesten Transferperioden ever und das obwohl man keinen großen Druck hatte.
- Sane‘
- Coman
ersetzt mit Diaz (Transferminus 50Mio).
- teuerste Leihe der Geschichte (nur Morata/Juve war teurer). Ob Jackson einschlägt kann niemand wissen und falls es gut läuft, wird er dann zusätzliche 65Mio wert sein?
Palhinha hätte man schon, gerade in die PL, für 30Mio verkauft bekommen sollen. Unterm Strich ein totaler Fehleinkauf und die Begründung „Man hätte Wort gehalten“ ist lächerlich unprofessionell und nicht zeitgemäß.
Erstmal danke für die schöne Übersicht über den Transfersommer.
Wobei es mir so ähnlich geht wie @Faenger : wenn man den Artikel erstmal relativ zügig runterliest (so wie ich das eigentlich mit allen Texten mache), bleibt als erster Eindruck hängen, dass Eberl mit großem Abstand hauptverantwortlich für das Chaos war. Erst beim zweiten Nachlesen stellt man fest, dass irgendwo auch mal der Aufsichtsrat erwähnt wird; der Name Uli Hoeneß ist komplett außen vor.
Und - zumindest mir geht es so - neben allen faktisch von außen erkennbaren Abläufen würde mich brennend interessieren, was denn intern wirklich abgegangen ist.
Also zum Beispiel:
- wollten wirklich alle Wirtz? Oder war das so ein Hoeneß-Ding nach dem Motto: „Max, wir holen den Flo Wirtz, hab das mit seinem Papa schon ausgemacht; andere teure Transfers brauchst du gar nicht erst planen ..“ ?
- ähnlich bei Woltemade: kam die Idee von Eberl / Kompany oder doch wieder vom Tegernsee ?
- Thema nachgebessertes Angebot an Sané: Einfallslosigkeit von Eberl oder doch Wunsch desjenigen, der sich öffentlich dafür ausgeprochen hat, Leroy alle Zeit der Welt für die Entscheidung zu geben?
- waren Williams und Barcola wirklich ernsthafte Transferziele, oder hat man da einfach nur „den Markt erkundet“, sprich mal angefragt, ob der Spieler denn grundsätzlich interessiert wäre, zu Bayern zu kommen?
- gab es wirklich keinen „Plan B“, oder lagen da nur alle eigentlich notwendigen Vorarbeiten zu lange auf Eis (siehe oben, Thema „Wirtz“ …
) ?
Ohne diese Infos kann man meines Erachtens das Transferfenster nicht wirklich bewerten, oder zumindest kann man keine Schlüsse daraus ziehen.
Denn wenn man die Verantwortung für den Verlauf vollständig Eberl zuordnet, müsste man ihn tatsächlich entlassen. Und wenn sich Hoeneß so stark eingemischt hat, wie ich (und viele andere) vermuten, dann verstehe ich Justins Meinung, dass Eberl eigentlich von sich aus hinschmeißen müsste.
Nur: es würde mir Angst und Bang um die Zukunft des FC Bayern, wenn jetzt kurzfristig Eberl aufhören (aufgehört werden) würde … dann ist nämlich das Leverkusen-Szenario nicht weit weg: Trainer sucht sich eine andere Wirkungsstätte, diverse Spieler dito, und nach dem ganzen Führungschaos (und mit weiter aktivem UH) kriegst du bis auf weiteres auch keine Top-Kandidaten mehr - weder Spieler noch Funktionäre …
Letztlich ist doch quasi nichts eine klare Entscheidung beim FC Bayern. Erst hat man sich klar gegen eine Verlängerung entschieden, dann doch wieder dafür, dann ging er eben. Statt im Februar zu sagen: Pass auf Leroy, du hast bis zum 15. März Zeit. Das ist unser Angebot. Nimm es an oder nicht, aber danach müssen wir planen. Nein, der FC Bayern hat seine „Ultimaten“ immer weiter verschoben. Ein Paradebeispiel für die schlechte Planung.
Im Ergebnis hat man mMn genau die Richtigen verkauft/abgegeben. Der Prozess dorthin war jedoch eine Katastrophe.
Ja, waren sie. Insbesondere Williams. Bei Barcola wurde es schnell wieder kühl, als klar wurde, dass man eh keine Chance hat.
Alles klar, danke für die Info !
Zum Thema Eberl: Er wird mir hier deutlich zu positiv gesehen. Der Mann ist Sportvorstand beim größten deutschen Fußballklub und mitunter wird so getan, als wäre er machtlos dem Willen des AR ausgeliefert.
Natürlich kann man den AR hier nicht ausklammern. Aber wenn ein Sportvorstand in die Situation läuft, einen Spieler zu verkaufen und dann überrascht ist, dass er nicht nachkaufen kann, dann ist das in erster Linie ein Mangel an Kommunikation von seiner Seite aus und dafür muss man die genauen Gespräche auch nicht kennen. Eberl hat die Verantwortung, fixe Vereinbarungen zu treffen mit dem AR und sich abzusichern. Das hat er ganz offensichtlich nicht getan. Und das nicht zum ersten Mal.
Bei Kimmich ist er bei den Verhandlungen mit mehr Budget in die Verhandlungen gegangen, als ihm freigegeben wurde. Nach dem Motto: Okay, kriege ich schon geklärt. Bekam er nicht geklärt, weil es klare Anweisungen gab.
Bei anderen Spielern landete er am Ende immer ungefähr am Maximum dessen, was der AR finanziell freigegeben hatte. Ist zwar dann im Rahmen, aber stellt es den AR zufrieden? Es ist dessen Aufgabe, den Sportvorstand zu kontrollieren und manchmal glaube ich, dass einige darunter etwas anderes verstehen als das, was der AR nun mal tun muss.
Weiter geht es mit der Entscheidung bei Verlängerungen. Das hin und her bei Sané war schlimm. Wie oben beschrieben: Klares Ultimatum setzen und vor allem eine klare Entscheidung in der Planung treffen. Stattdessen immer dieses Rumgeeier. Ähnlich war es ja auch schon bei Tuchel, bei dem bis Ende unklar war, ob er doch noch der Notnagel war.
Mein Gefühl ist, dass Eberl einfach nicht in der Lage ist, eine klare Linie zu fahren und vorzugeben. Ein Mensch, der um viele, teils zu viele Kompromisse bemüht ist und sich schwer damit tut, harte Entscheidungen zu treffen. Das ist okay, aber das passt dann eben nicht in diesem Umfeld. Auch Müller ist hier ein Beispiel. Es war einfach an der Zeit. Und natürlich kann man jetzt Hoeneß kritisieren, dass er das öffentlich so ungeschickt löst, aber dass Eberl mit ihm verlängern wollte, war halt schon sehr seltsam angesichts seiner Aufgabe, die Offensive neu aufzustellen.
Ich verstehe den Drang, den Gescholtenen zu verteidigen. Aber Eberl hat bisher wenig gezeigt, was mich von ihm überzeugt.
Bei aller richtigen Kritik am AR, für den ich jetzt nochmal so viel schreiben könnte, aber die Zeit nicht habe.
Wir landen bei der hier durchgeführten Umfrage auch bei einer Durchsnittsnote von 3,22. Also sind wir uns einig mit den Nutzern des WhatsApp Kanals, was vermutlich auch daran liegt, dass es da einige Überschneidungen gibt.
Aber war das Thema Wiliams nicht eigentlich auch relativ schnell durch? Durch die relativ überschaubare Ausstiegsklausel waren doch die Gehaltsforderungen angeblich so hoch, dass man das nicht weiter verfolgt hat. Dass man mal angefragt hat, war aufgrund der Ausstiegsklausel natürlich erst einmal sinnvoll.
Es braucht endlich einen starken, autarken Vorstand, welche die eigene Position (operativ) geschlossen gegenüber dem AR intern und extern (Medien) kommuniziert. Verlängerte Arme des AR sollten da nicht Mitglieder sein (Dreesen).
Ebenso gehört der AR endlich angepasst, wie? Insofern neu besetzt, dass er den aktuellen Herausforderungen des Fussballgeschäfts auf höchstem Niveau gewachsen ist und nicht im 20. JH vom mindset festklebt.
Das war ja nicht die Frage. Klar war das relativ schnell durch. Wobei ich mir auch hier eine klarere Position gewünscht hätte. Bayern war mir da etwas zu lange für eine zu geringe Chance dran. Ist aber im Vergleich zum Rest der Kritik an diesem Sommer eher ein kleiner Punkt. Georg hatte das im Podcast so schön erklärt: Bayern ist oft an einem Spieler dran und verschreibt sich diesem komplett, statt sich drei, vier Optionen warm zu halten und damit zu jonglieren. Ich finde das auch nicht gut.
Das hat vermutlich früher ganz gut funktioniert, wenn der Spieler dann auch mit großer Wahrscheinlichkeit gekommen ist. Diese Exklusivität war dann vielleicht auch etwas, was den Spielern (teilweise) imponiert hat. Klappt heute leider nur noch bedingt.
Als Grundproblem sehe ich aber die mangelhafte Kommunikation innerhalb des Vereins. Man sollte ja im besten Fall vor einem Transferfenster klare Ziele haben, um welche Spieler man sich bemühen möchte, was die Alternativen sind und was das Budget dafür ist. Und durch einen kontinuierlichen Austausch könnte man dann auf aktuelle Ereignisse zeitnah reagieren. Da hapert es aktuell offensichtlich am meisten. Und vermutlich auch daran, dass man sich nicht auf einen gemeinsamen Plan einigen kann und das die unterschiedlichen Sichtweisen dann direkt (oder indirekt) über die Meiden kommuniziert werden. So lange sich daran nichts ändert, werden wohl die nächsten Transferzeitfenster ähnlich aussehen.
Lediglich bei den Gehältern hat man im Endeffekt wohl ein paar Fortschritte gemacht, aber das dann auf Kosten eines relativ schmalen Kaders.
Ich glaube, dass diese Verhandlungstaktik sich erstmal nur auf einen Spieler zu konzentrieren von Hoeneß kommt. Man einigt sich mit dem Spieler und stellt den abgebenden Verein dann vor vollendete Tatsachen. Da kann man dann eigentlich in der heutigen Zeit keine drei oder mehr Alternativen parat haben, mit denen man sich auch vollständig geeinigt hat, da das in der Branche schnell bekannt ist, wer sich mit wem geeinigt hat.
Was ich gar nicht verstehe, weshalb man sich nicht um Rodrygo bemüht hatte ?!? Des Gehalts wegen ? Das kann doch nicht wahr sein, oder?
Die Zeiten sind vorbei. So läuft das nicht mehr.
Kane war eine Ausnahme.
Sag das Hoeneß und nicht mir😉