Wie im Artikel beschrieben sollte eine Ausstiegsklausel nur überhaupt in Erwägung gezogen werden, wenn Musiala sonst nicht verlängern würde, also im Sommer verkauft werden müsste. Sonst muss man ALLES dafür tun, um eine Ausstiegsklausel zu verhindern. Also wirklich ALLES. Meinetwegen mehr Gehalt oder so. Denn die dann folgende ständige Unruhe wäre die nächsten Jahre wohl kaum auszuhalten.
Falls Musiala wirklich unbedingt eine haben will, dann bin ich für eine halb-utopische AK. Also nicht wie in Barcelona eine Milliarde oderso, aber auch nicht unter 250 Millionen, weil bei den steigenden Marktpreisen wäre das ja auch ein Witz. Ergo: Man müsste Musiala nur verkaufen, wenn ihn der aufnehmende Verein zum teuersten Transfer auf der Welt macht. Würde glaub ich auch bei Musiala gut ankommen.
sehe ich genauso, 175 Millionen ist natürlcih viel zu wenig, das ist ja sein eigentlicher Marktwert jetzt schon, wenn er nicht bei einem deutchenen Verein wäre. Wäre er mit der selben Leistung bei Real stünde er jetzt schon locker auf dem Level. Mit inflation etc. einkalkuliert und seiner weiteren Entwicklung die ja schon als fertig galt, bis er plötzlich zum Kopballungeheur wurde sic! sollte sie im Bereich 250 -300 sein.
#…>EinGeradezuGroteskGuterGedankengang(…WiderDenSelbst-bestimmtenSchluss-Schnaeppchen)!?!
Das ist doch im Normalfall der Sinn einer Ausstiegsklausel. Dem Spieler wird die Möglichkeit eingeräumt während der Laufzeit zu Bedingungen unter Marktwert den Verein verlassen zu können. Bei den spanischen Vereinen musste eine AK meines Wissens Bestandteil des Vertrages sein. Die großen Vereine haben da Phantasiesummen definiert um die AK eigentlich zu umgehen. So wie ich das verstehe, war die Phantasiesummer bei Neymar, Barca und PSG einfach zu niedrig angesetzt. Das konnten sich damals Neymar als auch Barca wohl nicht vorstellen, dass das jemals jemand auf den Tisch legt.
Eben, Musiala will ja möglicherweise wechseln und wenn die AK dann so hoch wäre wie bei den meisten Spielern der spanischen Topklubs, würde ein Wechsel durch diese Summe höchstwahrscheinlich nicht zustande kommen.
Joa, es ist traditionell schon eine Summe bei der zum Zeitpunkt der Unterschrift in der Finanzabteilung die Sektkorken knallen bzw dann deutlich über dem Marktwert liegt. Haaland kam mit 19 für 20 Mio aus Salzburg. Da war ein Abgang für 70 Mio grundsätzlich ein sehr geiler Deal. Er wurde dann einfach sportlich deutlich wertvoller.
Wenn man einem Malen vor 3 Jahren 70 Mio reingeschrieben hätte, wäre es eine unüberwindbarere Firewall bzw ein sensationeller Deal wenn sie jemand gezogen hätte.
So gesehen fände ich auch 200 Mio für Musiala stand heute sinnvoll und könnte mich damit anfreunden. Wenn er bis 2028 3x Weltfussballer wird ist es ein Witz, aber dann war es sportlich wenigsten eine geile Zeit.
Eben nicht. Haaland ist doch ein gutes Beispiel. Jeder wusste doch dass der durchstartet und die 70 Mio ein Schnapper sind. Der BVB hat sich schon beim Deal mit Salzburg sicher nicht über die Ak gefreut.
Kurz darauf kam der nächste Teenytorschützenkönig aus Salzburg: Adeyemi
Da wusste auch jeder dass er durchstartet. Schliesslich hat er bei Salzburg schon für die Deutsche A Nationalmannschaft gespielt und kostete gar 30 Mio.
Wären heute 70 Mio fixe AK für ihn ein Schnapper?
Nein - er hatte ja auch keine 70 Mio AK. Haaland und Adeyemi zu vergleichen ist allerdings auch Äpfel mit Birnen.
Nochmal. Eine AK ist normalerweise ein Wert unter dem angenommenen zukünftigen Marktwert des Spielers um während der Vertragslaufzeit zu annehmbaren Konditionen wechseln zu können. Das ist ein Vorteil für den Spieler, nicht für den Verein. Das ist ein Versprechen des Vereins den Spieler für einen Betrag X während der Laufzeit wechseln zu lassen.
Ausnahme Spanien. Da war (oder ist) es üblich in allen Verträgen AKs zu hinterlegen. Da haben sich Vereine mit Mond AKs abgesichert, dass ein anderer Verein den Spieler abwerben kann, ohne dass man eine Handhabe dagegen hat.
Mit dem Wissen von heute mit Sicherheit. Damals waren beide 20 und haben Ösiland kurz und klein geschossen.
Ansonsten bringen die Wusler im obersten Regal (Neymar, Mbappe, Dembele) sogar teilweise noch mehr als die klassischen Stürmer (Lukaku, Suarez, Kane).
Wenn man beim zukünftigen Marktwert von blühenden und Ballon Dor überhäufen Landschaften ausgeht, mag das vielleicht stimmen. Klappt aber leider quasi nie wenn man nicht Ronaldo und Messi heisst.
Daher empfinde ich 200 Mio für einem Musiala bei einer normalen Entwicklung (top 10 der weltweiten Zehner) als fairen Deal für beide Seiten.
Kann auch immer noch passieren, dass er eine Karriere wie Götze und Dembele hinlegt dann ist die AK eh Wurst.
Finde ich auch in Ordnung. Die Seite Musiala muss bei angeboten AK von 175 Mio Euro schon maximal von der Entwicklung des Spielers überzeugt sein. Zeugt auf jeden Fall von Selbstbewusstsein.
Ausstiegsklauseln, die dem klauselgebundenen Spieler einen Vorteil verschaffen sollen, müssen immer unter dem zu erwartenden Marktwert des Spielers zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Klausel zuzüglich eines Bequemlichkeitsaufschlags dafür, dass der aufnehmende Verein nicht mehr mit dem abgebenden Verein verhandeln muss, liegen (Klausel + Bequemlichkeitsaufschlag ≤ Marktwert).
Wenn Klausel + Bequemlichkeitaufschlag > Marktwert, hätte der Spieler keinen Vorteil durch die Klausel.
Wenn Musiala in seinem nächsten Vertrag eine Ausstiegsklausel haben will, dann gehe ich davon aus, dass die Klausel ihm einen Vorteil verschaffen soll (warum sollte er sie sonst haben wollen?).
Wenn die Klausel einen Vorteil für Musiala darstellen soll, dann muss sie für einen Betrag unterhalb seines erwarteten Marktwertes zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Klausel festgeschrieben werden, sonst wäre sie kein Vorteil für ihn.
In Spanien sind die Vereine aufgrund des spanischen Arbeitsrechts de facto gezwungen, in jedem Arbeitsvertrag eines Spielers eine Ausstiegsklausel zu vereinbaren, wenn sie nicht riskieren wollen, diesen Spieler potentiell jederzeit für einen Betrag deutlich unterhalb seines Marktwerts zu verlieren (Details hier).
Ausstiegsklauseln in Spanien folgen daher einer anderen Logik als in anderen Ligen inklusive Deutschland. Sie werden in Spanien regelmäßig weit oberhalb des zu erwartenden Marktwerts eines Spielers angesetzt, eben damit die Vereine ihre Spieler nicht vorzeitig und mit finanziellen Einbußen an andere Vereine verlieren.
Nicht so bei Musiala und dem FC Bayern. Aus Sicht des FC Bayern ist jede Ausstiegsklausel für Musiala, die wirksam werden könnte, für den Verein von Nachteil: Entweder ist die Klausel höher als der Marktwert (plus Bequemlichkeitszuschlag), dann wird sie nicht wirksam (weil nicht gezogen), oder sie liegt darunter, dann entgehen dem FC Bayern bei einem Wechsel von Musiala Transfereinnahmen relativ zu dem Wert, den sie in einer Verhandlung hätten erzielen können.
Es gibt daher in Deutschland praktisch kein denkbares sinnvolles Szenario, in dem eine Ausstiegsklausel auf Wunsch des Vereins in einen Vertrag hineinverhandelt wird und dem Verein zum Vorteil gereicht, und das gilt auch für die Ausstiegsklausel von Musiala beim FC Bayern.
Ein Missverständnis, dem einige hier zu unterliegen scheinen, ist, dass eine Ausstiegsklausel einen Verein davor schützt, einen Spieler zu billig zu verlieren, zum Teil weil sie eine verbindliche Ablösesumme festlegt, nur zu der der Spieler wechseln kann. Dies ist nicht der Fall.
- Eine Ausstiegsklausel setzt keine verbindliche Ablöse fest, von der nicht abgewichen werden kann. Selbstverständlich können sich zwei Vereine in einer Verhandlung über einen Spielerwechsel auf eine Ablöse einigen, die von dem in der Ausstiegsklausel festgelegten Betrag abweicht.
- Wenn ein Spieler eine Ausstiegsklausel oberhalb seines gegenwärtigen Marktwerts hat und diese Klausel gezogen wird, ist der Spieler per definitionem nicht zu billig. Wenn er eine Ausstiegsklausel unterhalb seines gegenwärtigen Marktwerts hat und diese Klausel gezogen wird, verliert der abgebende Verein Geld. Da Möglichkeit eins in der Praxis nicht vorkommt (es sei denn, der interessierte Verein ist inkompetent oder hat Spaß daran, für einen Spieler mehr zu bezahlen, als er wert ist), ist das einzig relevante Szenario das, in dem der abgebende Verein durch die Ausstiegsklausel verliert.
Fazit: Eine Ausstiegsklausel schützt den Verein, bei dem der Spieler unter Vertrag steht, in keinem Fall davor, einen Spieler zu billig zu verlieren. Entweder er verliert ihn gar nicht (rationale Akteure vorausgesetzt) oder er verliert ihn zu billig im Vergleich zu einer Situation ohne Ausstiegsklausel, aber es gibt kein rationales Szenario, in dem ein Verein einen Spieler mit Ausstiegsklausel und ohne dass die Ausstiegsklausel gezogen wird, für mehr Geld verkaufen kann, als er es in der gleichen Situation könnte, wenn der Spieler keine Ausstiegsklausel hätte.
Ich plädiere für eine andere Sichtweise. Was ist der Wert eines Glases Wasser? Wenn ich es aus dem Kran ziehe, vielleicht 0,1 Cent? Wenn ich es aus einer Flasche Mineralwasser abfülle, vielleicht 20 Cent?
Aber wenn ich in der Wüste bin und kurz vor dem Verdursten stehe, würde ich wahrscheinlich Millionen für ein Glas Wasser zahlen.
Wenn Du sagst „Wir verkaufen Spieler immer unter Wert“, dann meinst Du damit unter einem errechneten Marktwert, der aufgrund bestimmter Eigenschaften der Spieler, wie Alter und Position, als fairer Wert ermittelt wird.
Aber genau wie bei einem Glas Wasser hängt die Frage, ob die Bayern einen Spieler unter Wert verkaufen, nicht nur – vielleicht nicht einmal hauptsächlich – von einem inhärenten Wert dieses Spielers gemessen an Alter, Talent, Position etc. ab. Wasser ist materiell extrem billig, und doch kann sein Wert für jemanden, der es braucht, ins Unendliche steigen.
Ein Spieler kann einen errechneten Marktwert von 30 Millionen Euro haben, und trotzdem ist er dem FC Bayern im Moment des Verkaufs vielleicht nur fünf Millionen Euro wert - oder vielleicht hat er sogar einen negativen Wert, und die Bayern sind froh, dass sie noch fünf Millionen Euro für ihn bekommen. Spieler können z. B. auch Kaderplätze blockieren, die dann für andere Spieler fehlen. Oder sie können durch ein zu hohes Gehalt das Gehaltsgefüge aus dem Gleichgewicht bringen.
Von den Spielern, die Du aufgezählt hast, würde ich sagen, dass die Bayern höchstens Kroos und Alaba mit Verlust, also „unter Wert“ verloren haben. Bei Alaba bin ich mir noch nicht mal sicher, weil seine Verlängerung sehr teuer geworden wäre und die Opportunitätskosten (also der Nutzen, der dadurch entgeht, dass man das gebundene Geld nicht mehr für andere Dinge ausgeben kann) entsprechend hoch sind.
hätte man das Geld dann erfolgreich ausgegeben, sprich hätte Hernandez das gebracht, was man sich erhoffte, würde man heute ganz anders darüber reden. Aber die Idee mit dem gesparten Geld einen Mehrwert (sprich mehr sportlichen Erfolg) ging überhaupt nicht auf.
Ein Spieler wie Alaba mit seinen Fähigkeiten konnte nicht ersetzt werden. Weil es keinen Spieler gibt der ein Paket mit ähnlich Fähigkeiten hat. (Stand damals). Der Verlust seines „Fähigkeiten Pakets“ konnte nicht durch ein anders aufgefangen werden. Man hat damals mehrere Fehler gleichzeitig gemacht.
Sehe ich überhaupt nicht so. Bayern ist kein Verkäuferverein und verkauft auch dann nicht, wenn ein Verein einen Betrag über Marktwert bietet (bitte jetzt keine theoretische Diskussion über die Definition von Marktwert. Ich gebe Dir auf der theoretischen Ebene schon im Vorhinein recht, ok). Das hat mit dem Selbstverständnis des Vereins zu tun. Musiala will sich einfach vor der „Sturheit“ des Vereins schützen. Und der Verein will einfach das Heft des Handelns in der Hand behalten. Darum geht es. Natürlich steigt oder sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass die AK gezogen wird mit ihrer Höhe.
Dein erster Absatz bezieht sich sehr stark auf den inhärenten Wert des Glas Wassers. Der inhärente Wert eines Asset hat auf den Marktwert in der Regel keine große Wirkung (vgl. Bitcoins). Der Marktwert bestimmt sich aus Angebot und Nachfrage, d.h. ein Glas Wasser ist in einem Raum voller Menschen so viel Wert, wie der meistbietende dafür zu zahlen bereit ist.
Den Marktwert eines Spieler bewerte ich daher grob anhand der Summen, die für vergleichbare Spieler im selben Zeitraum bezahlt werden, zusammen mit weiteren Faktoren wie z.B. Restvertragslaufzeit.
Bei der Aussage „Bayern verkauft Spieler immer unter Wert“ würde ich zurückrudern - das ist natürlich zu pauschal, da Bayern durchaus auch Spieler zu guten Beträgen verkauft. Dennoch verlangen wir gerade für Leistungsträger oft zu wenig Geld, gemessen sowohl am Wert den der Spieler für uns hatte, an der potentiellen zukünftigen Leistungsfähigkeit als auch am Marktwert.
Empirisch gesehen dürfte es keine Rolle spielen, ob ein Spieler weg möchte oder nicht. Weil der Fall, dass ein Spieler dadurch einen erkennbaren Leistungsabfall hat, wenn er nicht wechseln darf, meiner Meinung nach sehr unwahrscheinlich ist. Das beschreibst du mit „trotzdem ist er dem FC Bayern im Moment des Verkaufs vielleicht nur fünf Millionen Euro wert“. In diesen Fällen ist mein Eindruck, dass andere Vereine eine härtere Linie fahren und trotz Wechselwunsch des Spielers noch mehr Geld verlangen. Da denke ich speziell an Pavard und Thiago. Beide Spieler wollten weg, doch beide Spieler konnten wir für das Geld das wir bekommen haben, keinen gleichwertigen Ersatz verpflichten - und haben das auch nicht geschafft. In beiden Fällen wäre es meiner Meinung nach besser gewesen, sie zu behalten und die Kaderqualität der Ablösesumme vorzuziehen.
Das führt mich zu folgender Hypothese: Wenn wir Musiala einen Vertrag über 5 oder 6 Jahre mit einer Ausstiegsklausel von 175 Mio. geben, die er nach 2 Saisons ziehen kann. Und Musiala nach 2 Jahren für 175 Mio. wechselt. Dann fahren wir besser, als wenn wir ihm einen Vertrag ohne AK mit mehr Gehalt geben, und er möchte ebenfalls nach 2 Saisons wechseln. Warum? Weil ich nicht daran glaube, dass Bayern in diesen Fall hart bleibt und ihn gegen seinen Willen behält. Ich glaube, dass der Markt Wind davon bekommen würde, dass er wechseln will. Dass Bayern ihm den Wechselwunsch in familiärer Verbundenheit ermöglichen will. Und ihn nach 2 Jahren für eine Summe verkauft, die maximal zwischen 100 und 150 Millionen liegt.
Glauben ist nicht wissen - just my 5 cents.
Sehe ich auch nicht so. Welchen Leitungsträger mit Restvertrag >= 2 Jahren hat Bayern denn verkauft? Man verkauft nur dann, wenn der Spieler entweder als nicht mehr wichtig angesehen wird oder der Vertrag ausläuft und man zumindest noch ein bisschen Ablöse generieren möchte (vollkommen normal, dass die Ablöse bei kurzer Restlaufzeit erheblich sinkt).
Was richtig ist, dass man bei verdienten Spielern oder bei kurzer Restlaufzeit nicht so hart feilscht wie andere Vereine.
Wenn Musiala ohne AK unterschreibt, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass er seinen Vertrag voll erfüllen muss. Das weiss er und da möchte er eine Hintertür haben. Darum geht es.
Glaubst du nicht, dass Bayern bei einem sehr hohen Angebot im Sommer vor dem letzten Vertragsjahr doch verkaufen würde?
Wie gesagt: wenn überhaupt dann bei max einem Jahr Restlaufzeit. Und selbst da sehe ich die Chance gar nicht mal als so gross an, weil wohl kein Verein 175 Mio zahlt, nur damit der Spieler ein Jahr früher kommt. Der Spieler selbst streicht dann auch lieber 30-50 Mio Handgeld ein (siehe Davies, Alaba…). Und bei einem marktgerechten Angebot im Hinblick auf ein Jahr Restvertrag würde Bayern wohl nein sagen.
Finaziell wäre eine sehr lange Laufzeit mit AK für den Verein sicher besser als eine kürzere Laufzeit ohne AK.