Apathische Niederlage - Bayern geht mit 0:5 in Gladbach unter

Das stimmt. Schießt Olic nicht 2 Minuten nach dem 0:3 durch Nani kurz vor der Halbzeit das 1:3 geht das Spiel wohl auch in eine Richtung wie gestern.
Wie bereits gesagt: Spiele in denen wir komplette Phasen verpennen, gibt es pro Saison mehrmals, selbst in Spielen, in denen jeder weiß, worum es geht. 2012 waren wir im Rückspiel bei Real auch in der Anfangsphase gefühlt nicht auf dem Platz. Sehr oft kämpften sich die Spieler aber wieder zurück. Immer gelingt das aber nicht.

Ja, erinnert mich auch an die Kaiserslauternphobie der 70/80er Jahre.
Ist auch ein Ansatz um zumindest einen Teil des Unerklärbaren zu erklären. Wir haben nun definitiv und offiziell wieder einen Angstgegner. Wenn man die aktuelle Mannschaft her nimmt, haben wohl alle ihre meisten gesammelten negativen Erfahrungen in MG gemacht. Man muss wohl feststellen, dass dies dann irgendwann nicht ohne Folgen für Herz und Kopf bleibt.
So wie vor einigen Jahren Stefan Kießling offen beschrieben hat, wie den Spielern von Bayer, spätestens beim Anblick der Allianzarena, der Ort unzähliger krachender Niederlagen, das Herz in die Hose rutschte. Unbeeindruckt von allen guten Vorsätzen.
Unsere Spieler dagegen scheinen beim Überschreiten der Stadtgrenze von MG automatisch 20% des berühmten „Mia san mia“ einzubüßen.
Bei der Borussia funktioniert das dann andersherum. Wahrscheinlich die einzige Mannschaft der BL, die mit Fug und Recht sagen kann: Gegen Bayern verlieren? Zuhause? Warum denn, passiert doch eh nie.

Deprimierend an der FCK-Analogie ist, dass die so richtig ausgelöst wurde, durch unsere historische 7:4-Niederlage 1973. Immer noch, auch nach dem Spiel gestern, die Mutter aller Bayern-Debakel. Das wären traurige Aussichten für die nächsten Jahre.
Positiv an diesem Vergleich ist natürlich, dass dies dann auch die Saison unseres ersten Coups im Landesmeistercup war. Also Debakel stehen Titeln nicht unbedingt im Wege :wink:

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Das Leverkusen-Beispiel finde ich ziemlich gut. Das war auch schon lange vor Kießling so. In der Saison 1999/2000 (die dann mit dem Unterhaching-Wunder gut für uns ausging) fuhr Leverkusen mit breiter Brust zum Spitzenspiel nach München. Man war punktgleich und gut drauf. Dann schießt der heutige Sky-Reporter Torben Hoffmann in der 2. Minute ein Eigentor, das in der Top 10 der krassesten Eigentore eigentlich nicht fehlen darf.
FC Bayern Bayer Leverkusen 4 1 99 00 LIVE TORE - YouTube
So etwas passiert normalerweise doch nicht, wenn man nicht schon mit einer gewissen Skepsis in ein Spiel geht. Umgekehrt gab es Mitte/ Ende der 90er auch ein Phase, in der Bayern in Leverkusen regelmäßig Schiffbruch erlitt und zwar auch eigentlich nicht nachvollziehbar. 1997 kamen wir im Frühjahr mit 2:5 unter die Räder, obwohl mit Ulf Kirsten und Erik Meijer die Stammformation im Sturm ausfiel. Da schoss ein gewisser Markus Feldhoff 3 Tore in einem Spiel gegen uns. So etwas gelang ihm danach nie wieder. Im Herbst 1997 führten wir in Leverkusen früh mit 2:0 und als Wörns auch noch nach 30. Minuten die rote Karte sah, schien es, dass es dieses Mal nur einen Sieger geben könnte. Am Schluss hieß es 4:2 für Leverkusen. Insgesamt verloren wir da in den 90ern auch mal innerhalb von 5 Spielzeiten 4x in Leverkusen. Man sieht hier schön, dass man bestimmte „Flüche“ aber auch schnell besiegen kann. Wir gewinnen zwar nachwievor nicht jedes Spiel in Leverkusen, aber mittlerweile doch ziemlich häufig und mitunter auch sehr klar.

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Und es ist eben nicht nur das „epische 0:5 im Pokal“. Es gibt sie immer wieder diese Spiele, die sich völlig anders entwickeln, als alle denken. Haching lässt grüßen. Hat damals auch keiner geglaubt.
Oder der legendäre 11m in Bremen, den Kutzop in der 89. verschießt, was Werder die Meisterschaft gekostet hat.
Vor gerade einmal 3 Jahren verspielt der BVB mit einer 2:4-Niederlage zuhause gegen Abstiegskandidat S04 letztlich auch die Meisterschaft, die der FCB dann mit 2 Punkten Vorsprung gewinnt.
Alles Spiele, die es nach dem "normalen "Stand der Dinge nie hätte geben dürfen.
Und das sind bei weitem nicht alle.

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Im Herbst 1973 fiel der FCB ohnehin mit einigen torreichen Partien und löchriger Abwehr auf:
So gab es ein 5:5 auf Schalke, die Beinahe-Blamage in Runde eins der Königsklasse (3:1, 1:3 n.V., 4:3 i.E. gegen Atvidaberg), ein 3:4 in Köln, besagtes 4:7 auf dem Betze und den deutsch-deutschen Europacup-Krimi gegen Dresden (4:3, 3:3). Zum Ende der Hinrunde dann noch der Gipfel gegen Gladbach: 4:3.

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Bleibt also eigentlich nur zu hoffen, dass der Kelch „wahre Borussia“ im Pokal an uns vorbei geht und wir die anderen aus Dortmund bekommen. Gegen die gibt’s zwar auch keinen sicheren Sieg, aber das Momentum ist eigentlich immer auf unserer Seite.

2 Ligaspiele gegen Gladbach wirken sich eher nicht auf die Meisterschaft aus.

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Zumal ich für das Rückspiel Anfang der Rückrunde so eine massive Reaktion vor heimischen Publikum erwarte… die müssen aus der Arena geschossen werden.

Vielleicht sollte man sich aus gegebenem Anlass noch mal daran erinnern wie der Betze-Fluch gebrochen werden konnte.
1983 übernahm Udo Lattek wieder. Und der schlaue Udo hatte sich für das Spiel in Kaiserslautern einen besonderen Trick ausgedacht. Zur allgemeinen Verblüffung lief der FCB in den blau-gelben Farben der brasilianischen Nationalmannschaft auf. Und es gelang unserer Mannschaft prompt, die darob scheinbar völlig verwirrten Lauterer, zum ersten mal seit vielen Jahren zu schlagen.
Was auch immer die Trikots nun tatsächlich bewirkt haben, die Geschichte der Bezwingung des Lautern-Fluchs wird jedenfalls auf ewig damit verbunden bleiben.
In der Hinsicht besteht also noch Entwicklungspotential bei Nagelsmann.

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Letzte Saison gab es nach jedem Spiel mehr oder weniger indignierte Fragen, warum Flick z.B. Roca gar nicht oder Hernández zu wenig berücksichtigt. „Flick stellt nicht nach Leistung auf“, hieß es dann. Die Rufe nach Roca sind verstummt, und die nach Nianzou, der wohl in einer vergleichbaren Situation ist, kommen erst gar nicht auf. Die Abwehr schien ja auch solide, es gab erfreulich wenige Gegentore - bis auf die Pokalpleite! Also: ich für meinen Teil habe da schon Boateng und Alaba vermisst. Der Spiegel z.B. umreißt die Leistung in der Innenverteidigung so:

„Zwei Tore erzielte der Gladbacher Stürmer Breel Embolo, an den weiteren drei war er beteiligt. Er führte die Bayern vor, besonders die beiden Innenverteidiger Dayot Upamecano und Lucas Hernández. »Das Ganze hat im Lauf des Spiels eine Dynamik angenommen«, sagte Toppmöller, als er auf das Duo angesprochen wurde, ihre Leistung war miserabel, für den Ersatzcoach sei sie »nicht so einfach zu erklären«.
(…)
Hernández wurde 2019 vom FC Bayern verpflichtet. Die damals festgeschriebene Ablösesumme von 80 Millionen Euro, die an Atlético Madrid zu zahlen war, ist die höchste, die je ein Bundesligist berappte.
Mit dem Abend von Gladbach muss man zweifeln, ob er dieser Summe je gerecht wird. Hernández verlor Zweikämpfe wie ein unterklassiger Profi, manchen ging er aus dem Weg, mal stand er zu tief, mal zu weit vom Gegner weg.
Das galt auch für Upamecano, bei dem schon häufiger Ausschläge nach unten zu beobachten waren. Seine Leistungen wechselten sich ab mit solchen, wegen derer er auch »Supermecano« genannt wurde.“ (Zitat Ende)

Klar hat die gesamte Mannschaft weit unter Normalniveau agiert, aber man kann nicht einerseits die FÜNF Gegentore in weniger als einer Stunde damit erklären, aber die wenigen Gegentreffer in der BL bisher nur den Leistungen in der Defensive zuschreiben. Wie groß war denn in den Spielen dieser Saison der Druck auf unser Tor? Für Schwerstarbeit in der Verteidigung wird man doch wenige Beispiel finden, mit Abstrichen womöglich gegen Benfica oder im Eröffnungsspiel der BL. Dass man jetzt, wo es wirklich mal drauf ankam, so einbricht, kann einen schon ein wenig besorgt stimmen. Und das ist umso problematischer, als die Forderung nach Einsatzzeit für Hernández ja mit seiner vermeintlich überragenden Kompetenz im Kerngeschäft Verteidigung begründet wurde (was ja auch dazu führen sollte, dass man bei KO-Spielen dadurch größere Chancen aufs Weiterkommen hätte. Quod erat demonstrandum.) Ich hoffe mal, es war wirklich nur ein Ausreißer nach unten. Aber bei der Art Spielanlage mit einer immer noch relativ hohen Verteidigungslinie, vor allem wenn Davies nicht mehr auf dem Platz ist, werden für mich die Defizite von Hernández beim Antizipieren und in der Grundgeschwindigkeit schnell klar. Konnte man gegen BMG mehrfach sehen. Aufbau ist sowieso nicht seine Stärke.

Die hervorragende Mannschaftsleistung der Gladbacher, die demonstrierte, wie man durch ein beispielhaft klug aufgezogenes, gut abgestimmtes und präzises Kombinationsspiel auch mächtige Gegner in Bedrängnis bringt, verdient allerdings auch der Hervorhebung. Bei uns gab es dazu auch schon viele Ansätze zu bestaunen, und ich hoffe mal, dass wir das auch wieder hinkriegen (einer wie Musiala eignet sich dafür bestens!) Und Kimmich braucht mal dringend eine Pause.

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[FC Bayern München: Goretzka trauert Alaba nach Abschied in Richtung Real Madrid hinterher]
Da du Alaba erwähnst, vielleicht zur Ergänzung noch eine Einschätzung von Leon Goretzka.

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Mir würde ein dreckiges 1:0 durch einen zweifelhaften Elfer schon genügen.
Vielleicht kriegt der FCB durch das 0:5 bei den Schiris ja einen Mitleidsbonus… :innocent:

Die schlechteste Bilanz der letzten 10 Jahre hat Gladbach in der Tat gegen Dortmund.

Also laufen wir in Schwarz-Gelb auf. Da es ja auch die Stadtfarben sind, kann uns noch nicht einmal einer nen Strick draus drehen.

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Erstmal keine dreisten Fehlentscheidungen mehr gegen uns wäre schon ein Anfang.

Schwarz-Gelb warum nicht. Ich würd mich totlachen.
Wenn es nicht funktioniert hast du dich lächerlich gemacht. Funktioniert es, spricht man noch in Jahrzehnten davon

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2004/05 gab es ja schon mal eine schwarz-goldene Kombi.

Alternative Lösung:
Kovac die Aufstellung und Ansprache machen lassen und James Rodriguez für ein Spiel aus der Wüste holen. Im April 2019 haben wir 5:1 in Gladbach gewonnen und nicht einmal eine gute Chancenverwertung.

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Finde ich gut, @willythegreat.

Alternativ Kovac für das Rückspiel kurz in unsere Kabine holen. Dort könnte er seinen Spruch wiederholen: "Man kann nicht versuchen, 200 km/h auf der Autobahn zu fahren, wenn sie nur 100 schaffen. Man muss das anpassen, was man hat.

Sollte zur Motivation ausreichen. :slight_smile:

Kovac hat allerdings sein einziges Heimspiel als Bayerntrainer gegen Gladbach mit 0:3 verloren, ob da der 200 km/h- Spruch reicht?

Kovac gewinnt in Gladbach, verliert zuhause gegen sie.
Das war nicht unser FCB :wink:
Die Kombi James/Kovac war ja eher keine glückliche. Das Klima hat einfach nicht gestimmt.
Dem einen war es immer zu kalt, der andere beschwert sich über zu viel Wärme von unten.
Konnte nicht gutgehen.

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was war die Wärme von unten?