Veröffentlicht unter: Analyse: Bayern spaziert in Unterzahl zum 3:1 gegen Fürth – Miasanrot.de
Die Bayern schlagen Greuther Fürth mit 3:1, müssen dabei aber eine Halbzeit lang in Unterzahl spielen. Dennoch war der Sieg nie wirklich gefährdet. Die Miasanrot-Analyse. Julian Nagelsmann hatte mit ein paar Personalproblemen zu tun. Das führte am Freitagabend dazu, dass er eine Dreierkette aufs Feld schickte. Niklas Süle, Dayot Upamecano…
Ja Leute jetzt mal ernsthaft, seid ihr jetzt zufrieden ? Das war ein Gegner auf dem Niveau einer mittelmäßigen Zweitligamannschaft, dann bekommt man den Dosenöffner in der 10.Minute und danach holt man dieses Rumpelteam durch überflüssige Schlampigkeiten (Müller, Goretzka, Hernandez) wieder ins Spiel. Ärgerlich, überflüssig, nervig.
Etwas aus dem Nix dann das 2:0, Spiel eigentlich weggepackt bis Pavard selten dämlich sich Rot abholt, war meines Erachtens auch zu hart.
Beim 1:3 fand ich Stanisic, nun ja. eher so semi, was meint ihr ? Darf ja nix Negatives über den Josip mehr sagen, sonst meckern gleich wieder alle, aber hey, wie verzweifelt muss der kroatische Nationaltrainer sein, haben die sonst niermanden?
Fazit langweiliger Abend, die einen konnten nicht, die anderen mussten nicht mehr. Lewa hat den Rekord vom Bomber verpasst, gut, dann ist mal Ruhe.
Sicherlich kein Spiel, an das man sich aus Bayernsicht lange erinnern wird - aber wenn man die Lücken, die die durchaus mutigen Fürther auftaten, besser genutzt hätte, dann wäre es noch klarer geworden. So reicht es halt zu einem recht souveränen 3:1 trotz Unterzahl. Mein Kompliment an Fürth für die Spielweise - das traut sich nicht jeder, wohlwissend darum, das man individuell deutlich unterlegen ist.
Eigentlich schon heute vergessen. Taktisch fand ich den 3-1-5-1 Aufbau spannend. Es ging gefühlt mehr darum Räume zu besetzen, als um die Spieler. Sané war ja in unterschiedlichen Positionen zu sehen.
Die Rote Karte für Pavard hat das Spiel unnötig kompliziert gemacht. Er wird gegen Frankfurt und Leverkusen sicher fehlen.
Das erwartet komplizierte Spiel.
Nicht nur aufgrund des übermotivierten teilweisen zu aggressiven Zweikampfverhalten der Fürther, das vom sehr schlechten Schiri viel zu lange toleriert wurde, sondern auch weil man sich nach klarer Führung das Leben unnötig schwer gemacht hat, hauptsächlich dadurch, das das Positions- und Passspiel von einer Minute zur anderen viel zu ungenau wurde.
Viele Spielzüge im letzten Viertel wieder zu unklar ausgespielt wurden.
Die völlig unnötige und mMn überzogene rote Karte hat das gepflegte Fußballspiel dann völlig zerstört.
Die Ansätze in den ersten 30 Minuten waren dennoch interessant. Nur können wir kein 3-4-3 oder 3-1-3-3/3-4-2-1 auf hohem Niveau spielen, solange man keinen echten rechten wingback im team hat. Weder Gnabry noch Pavard oder Stanisic können das so spielen wie man es müsste. Und auch bei Davies sehe ich in dieser Rolle mehr Defizite als Nutzen.
Nagelsmann hat es jetzt das zweite mal probiert, das erste mal musste zwangsläufig durch den Spielstand beendet werden, das zweite mal durch den Platzverweis.
Lewa wird mMn zunehmend unruhig. Von 10 Toren nur eins geschossen, und viel zu wenig aufgelegt. Damit wird er nicht zufrieden sein- Nagelsmann sollte das im Blick haben.
Sabitzer hat mich wieder nicht überzeugt.
Süle wieder zu unkonzentriert.
P.S.
Roca und Cuisance wieder nicht im Kader
Anfangs ein wildes, unruhiges Spiel, das wir nur langsam in den Griff bekommen konnten.
Nach der berechtigten Roten stehen wir hinten eigentlich gut - natürlich, weil man weniger nach vorne orientiert war.
Mich hätte unsere Spielanlage mal über die volle Distanz interessiert - ganz überzeugt hat mich das nicht. Zu oft Fehlpässe oder ungenaue Zuspiele ins letzte Drittel. Klar, da muss man ins Risiko gehen, aber es waren in Summe zuviele Ballverluste.
Kompliment an Fürth für die couragierte Spielweise.
Und Lewandowski bitte schnell verkaufen.
Die Ergebnisse sind zwar da, spielerisch reißt mich das aber wirklich nicht vom Hocker. Vor allen Dingen im letzten Drittel fehlt da die Abstimmung, und Lewy kriegen wir im Augenblick auch nicht so richtig gut in Szene gesetzt. Kimmich und Goretzka wirken sehr überspielt auf mich, überhaupt fand ich den ganzen Aufbau stellenweise doch recht schwerfällig. Gestern hätte ich gerne mal von Anfang an Nianzou gesehen, dem traue ich doch auf lange Sicht eine sehr gute Entwicklung zu, auch auf der 6. Musiala hätte auch gern etwas früher kommen dürfen. - Ist alles noch sehr früh, aber vielleicht sollte Nagelsmann erstmal verstärkt die basics eintrainieren lassen.
Ich glaube, dass Nagelsmann genau wusste, dass Fürth nicht die Qualität hat, um die Ballgewinnen auszuspielen. Also hat er bewusst auf diese extreme Vertikalität gesetzt. Im Zweifelsfall würde man damit Fürth überrennen, egal wie oft die den Ball gewinnen. Sechs Spieler in der Offensive sind schon außergewöhnlich. Auch dass er das Mittelfeld so „aufgegeben“ hat. Insofern glaube ich, dass das einfach Taktik war gegen einen auf allen Ebenen unterlegenen Gegner. Wird so sicher nicht gegen Dortmund oder Leverkusen passieren.
Einerseits, muss man gegen Fürth mit der Dreierkette spielen? Andererseits, gegen wen soll man es sonst testen?
Die Tests bisher wirken allerdings bisher noch nicht überzeugend. Die Mannschaft scheint noch keine richtige Einstellung dazu gefunden zu haben.
Ja, etwas ungewöhnlich wie schlecht wir Lewy in den letzten Spielen in Position bringen. Ist ja nicht so, dass er die Bälle versemmelt, er bekommt kaum brauchbare Zuspiele.
Sabitzer bisher tatsächlich noch nicht überzeugend. Allerdings war er auch bei der EM und hat dann fast die ganze Vorbereitung verletzungsbedingt ("Wechselschmerzenbedingt?) verpasst. Jetzt neues Team usw. Da werden wir zwangsläufig noch etwas Geduld haben müssen. Momentan wirkt er noch etwas „eingerostet“.
Cuisance nicht im Kader ist wirklich nicht verwunderlich.
Roca finde ich dagegen etwas überraschend. Er ist schon seit Wochen wieder im Training, Nagelsmann hat sich sehr positiv über ihn geäußert, die Spiele gegen Bochum oder Fürth hätten sich für ein paar Minuten geradezu angeboten.
Stattdessen ist ein Sarr aufgeboten, der nach Pavard, Süle und Stanisic eh nur als RV Nr. 4 infrage gekommen wäre.
Hier mal noch ein Ausschnitt meiner sehr ästhetischen Notizen gestern. Vielleicht verdeutlicht das nochmal visuell, was ich meinte. Wobei natürlich zu erwähnen ist, dass die Dynamik in einem Standbild nur schwer darzustellen ist. Die Dreierkette an sich sehe ich gar nicht so defensiv. Dass aber vier gelernte IV auf dem Platz standen, hat man mitunter im Ballvortrag gemerkt. Ansonsten fand ich das in der Ausrichtung aber angemessen für diesen Gegner.
Klar, richtig und wichtig das er seine Ideen in solchen Spielen testet. Es ist eben immer eine Abwägung.
Letztlich kommt es aber immer auf die Spieler an und nicht auf die Idee, sagt Nagelsmann ja selbst auch.
Prophezeie aber Unruhe mit Lewa wenn er weiterhin so wenig aufgelegt bekommt. Man darf den Weltbesten Stürmer nicht selbst dauerhaft neutralisieren.
Die Idee ist klar.
Wie gesagt hat dies aber mMn mit Pavard aber auch Davies nicht gut genug funktioniert.
Mit Lewa überhaupt nicht. Dafür jedoch das Rochieren und Besetzung der Halbräume mit/durch Müller und Sane. Goretzka wusste aber auch manchmal nicht so richtig in welche Räume er gehen sollte, ohne den beiden den Platz zu nehmen.
Letztendlich habe wir wohl eher unsere Stärken selbst etwas mehr neutralisiert als der Gegner.
Wie oft sind unsere Spieler zur Grundlinie gegangen?
Ich finde halt, dass die Idee aufgegangen ist. Fürth wurde quasi von der Qualität der Bayern-Offensive überrollt. Die fehlende Präzision sehe ich weniger strukturell als individuell problematisch. Eine Alternative wäre gewesen, den Ball geduldig laufen zu lassen und Fürth immer wieder die Möglichkeit zu geben, sich defensiv zu sortieren. So wie es Wolfsburg tat. Die haben mit 2:0 gewonnen, allerdings in einem Spiel ohne viele ernstzunehmende Torraumszenen. Bayern hatte diese mMn, auch wenn sie es hier und da schlampig ausgespielt haben. Man hat dafür ein paar Konter in Kauf genommen, die aber auch nicht wirklich gefährlich waren.
Es ist natürlich noch zu früh, ein Fazit über Bayern unter Nagelsmann zu ziehen. Was man sieht, ist dass sie defensiv stabiler wirken, schneller umschalten, sich aber im Aufbauspiel und bei der Herausarbeitung von klaren Chancen schwer tun. Im letzten Drittel wird es oft sehr ungenau und viele Tore in letzter Zeit wurden eher erzwungen als herausgespielt. Auch gestern gab es fast nur Schüsse aus dem Rückraum, von denen dann auch zwei zu Toren geführt haben. Sie laufen auch sehr viel, mir wäre es lieber wenn die Spieler weniger laufen würden und dafür das Kombinationsspiel besser funktioniert. Da ist es auch kein Wunder, dass Lewy sich schwerer tut als unter Flick. Bin gespannt wie sich das entwickelt, mir gefällt die Spielweise unter Nagelsmann bisher noch nicht so richtig gut.
Ich sehe hier eher die Alt“lasten“ aus der Flickzeit. Die Bayern sind unter ihm so viel gelaufen wie schon lange nicht mehr. Ich finde auch nicht, dass die Flick-Bayern besonders stark darin waren, den Gegner mit langen Ballbesitzphasen auseinander zu spielen. Vertikal und Gegenpressing war doch eher das Motto. Also das, was dir jetzt noch zu viel gespielt wird. Nagelsmann muss natürlich noch sehr viel von dem übernehmen, was das Team unter Flick gemacht hat. Er selbst hatte ja schon angedeutet, dass er sein Team insgesamt weniger laufen sehen möchte. Insofern denke ich, dass das einfach Zeit braucht.
Verstehe diese Obsession von einigen, auch auf Twitter, mit Roca nicht. Der Kerl wurde schon von Flick außen vor gelassen, und dasselbe passiert jetzt bei Nagelsmann. Könnte es vielleicht sein, dass er einfach (noch?) nicht die Qualität hat oder nach Verletzung einfach noch nicht so weit ist? Da muss man ihm jetzt echt nicht wegen Sympathie oder weil er sich so bemüht (Stichwort Muskelaufbau) Spielzeit geben, es geht ja letztendlich um Leistung. Und scheinbar trainiert Sarr einfach besser, hat ja Nagelsmann selber indirekt bestätigt, als er gesagt hat, dass sie (Cuisance und Roca) „nicht schlecht trainiert haben, aber auch nicht so, dass sie andere hätten verdrängen können“. Sarr hat immer ordentlich gespielt als er eingesetzt wurde und hat zudem weniger (gute) Konkurrenz auf seiner Position.
Herzlich willkommen im Forum. Bin mit fast allem, was du hier schreibst, sehr einverstanden, nur das schnellere Umschaltspiel, welches auch andere in der letzten Zeit konzediert haben, sehe ich noch nicht so ganz. - Außerdem gab es gestern mehrere Szenen, wo man das vor allem effektiver hätte gestalten können, wenn sich z.B. jemand mal getraut hätte, aus dem Mitteldrittel einen öffenden Diagonalball zu spielen, als besonders die linke Flanke vollkommen offen und der Weg zum Tor frei gewesen wäre.
Sehe ich komplett anders. Bei Flick ist die Mannschaft im Gegenpressing viel gelaufen, das Kombinationsspiel mit Ball war besser. Ich glaube kaum dass es unter Flick mal ein Spiel gab, bei dem man nur auf 75 oder 76% Passquote gekommen ist wie im letzten Spiel gegen RB. Dass im Moment oft die Genauigkeit im Spiel nach vorne fehlt, ist doch auch offensichtlich. Die meisten klaren Chancen gestern waren Schüsse aus der 2. Reihe und viele Tore sind nicht sonderlich gut rausgespielt sondern erzwungen.
Aber eine Rekordzahl von Gegentoren unter Flick hat dir so richtig gut gefallen?
In Leverkusen letzte Saison: 76 %; in Dortmund 79 % und gegen Wolfsburg auch einmal 79 %; im Bereich 80-82 % gibts auch sehr viele Spiele. Der Durchschnitt von 85 % ist sehr gut, insbesondere bei der Vertikalität, die die Bayern mitunter drin hatten, aber er war auch schon mal höher. Ich sehe halt andere Stärken im System Flick, aber dass sie die Gegner mit Ballbesitz hergespielt haben, war dann doch eher die Ausnahme. Flicks Fußball hat sich durch hohes Tempo ausgezeichnet. Schnell ins letzte Drittel kommen und dort, wenn nötig über Gegenpressing, den Druck aufrecht erhalten. Ballverluste wurden durch die Arbeit gegen den Ball kompensiert. Teile dieser Philosophie, sogar große Teile, sieht man auch unter Nagelsmann noch. So viel hat er bisher nicht umgestellt. Auf Dauer will er aber genau das erreichen, was du einforderst: Weniger Laufarbeit, weniger Ballverluste, mehr Präzision, immer noch schnelles Spiel, aber in Phasen auch mal mit mehr Ruhe.
Gegen Fürth habe ich auch einige sehr schöne Spielzüge gesehen, die wunderbar herausgespielt waren. Im letzten Drittel hapert es manchmal noch, das stimmt. Aber die Ansätze sind vielversprechend. Und dass so viele Tore (23 oder so allein in der Bundesliga?) allesamt erzwungen sein sollen, ist dann auch etwas zu viel der Kritik.