Wenn ich jetzt jedes einzelne Spiel heraussuchen wollte in dem Xhaka, Andrich oder Palacios nicht gut aussahen, wäre das eine Lebensaufgabe.
Also lasse ich das lieber.
Naja, es ging ja um Pavlovic
Und der zahlte gegen Leverkusen ordentlich Lehrgeld im Februar.
Musste eben dann daran denken, sorry.
Das Spiel wirft seine Schatten voraus…
Da war er noch Anfänger. Jetzt schnupft er solche Haubentaucher im vorbeigehen.
PS
Hier wurde dem Verein das Glück aufgezwängt. Selbst haben die den Bedarf doch gar nicht erkannt.
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass Pavlovic aber auch in den Jugendmannschaften nicht der Überflieger gewesen ist.
Wenn man ihn jetzt so spielen sieht, kann man sich das gar nicht so vorstellen. Da wurde man letzte Saison, durch die ganzen Verletzungen dazu gezwungen.
Bin aber auch gespannt, wie er sich gegen die Top-Mannschaften schlägt.
Auszug aus dem Interview mit Luca Denk, das bei den Amateuren verlinkt ist.
Sie haben nicht nur mit Musiala und Wirtz zusammengespielt, sondern auch mit Aleksandar Pavlovic. Aufgrund seiner körperlichen Entwicklung galt er nie als absolutes Toptalent.
Denk: In der U17 hatte er kaum gespielt. Als er zu uns in die U19 gekommen ist, hat er innerhalb kürzester Zeit extrem an Größe und Masse zugelegt. Plötzlich konnte er seine fußballerischen Qualitäten viel besser ausschöpfen als zuvor. Ich wusste, dass er es schaffen wird - hätte aber nicht gedacht, dass es so schnell klappt.
Wie tickt er als Typ?
Denk: Aleks ist ein sympathischer Junge, offen und immer für einen Spaß zu haben. Und er ist sehr ehrgeizig.
Hier nochmals ein älterer Artikel bei Spox dazu, wo darauf eingegangen wurde:
Sein in in dem Bericht erwähnter Heimatverein SC FFB war mal, besonders im Nachwuchs, durchaus eine Größe nach den üblichen Verrdächtigen. Stani kam auch von den Bruckern.
Pavlovics Story ist schon einzigartig
https://x.com/Official_Benji_/status/1840798950128828737?t=XLff-9cHjZUJ05r-mM9t0w&s=19
Die Leistung von AP beim gestrigen Spiel gegen die Niederlande sollen in Gänze andere loben. Mir geht es um eine spezifische Szene: Beim Foul von Reijnders in der 30. Spielminute begeht AP einen Fehler, der bei nicht ganz so arg schwächelnden Niederländern spielentscheidend zu unseren Ungunsten hätte sein können: Er steht zu rasch wieder auf. Wenn er liegenbleibt, für ein dramatisches Momentum sorgt, den Unparteiischen durch eine Behandlungspause Zeit für eine VAR-Entscheidung gibt, dann ist ein Platzverweis für Reijnders alternativlos. Ich bin fest überzeugt: Steckt in dem weißen Trikot kein DFB-Spieler sondern ein abgezockter Profi von Real Madrid, dann provoziert dieser den VAR und den laut Regelwerk berechtigten Platzverweis.
Ich bin ein großer Befürworter des VAR; er macht den Sport gerechter. Aber es ist schade, dass der VAR mitunter zur Schauspielerei zwingt. Dennoch müssen sich die Profis darauf einstellen: Auf das Vergehen hinweisen!
Dazu ein Verweis auf Gnabry mit einem doppelten Konjunktiv: Wenn vor dem ersten Tor keine Abseitsstellung bestanden hätte (worüber man diskutieren kann; Stichwort kontrollierter Pass der Niederländer) und der in meinen Augen zu sehr gelobte Debütant nicht getroffen hätte, dann hätte Gnabry einen sicheren VAR-Elfmeter verschenkt, weil der nach dem Erobern des Balls weiterlief und den klaren Treffer nicht ausnutzte.
Der Spieler im FCB-Kader, der hierbei fast am meisten Lernbedarf hat, ist unser wunderbarer Jamal. Er hätte z.B. locker unser Ausscheiden bei der letzten WM verhindern können. Allein gegen Japan hat er durch Standfestigkeit Elfmeter verschenkt.
Nochmals: Mir widerstrebt Schauspielerei. Auf Top-Niveau wirst du andernfalls jedoch bestraft.
Ich halte übrigens die Einführung einer gewissen Zahl von Challenges zur Verbesserung der Problematik im Sinne der Gerechtigkeit für falsch.
Ich bin sehr froh, dass es im aktuellen FCB-Kader Spieler gibt, die nicht nach dem von Dir geforderten „Muster“ handeln.
Ich finde das ekelhaft, nicht im Sinne des Spiels, unfair und rege mich deshalb regelmäßig extrem über solche Aktionen auf, auch wenn ich deinen Punkt irgendwie schon verstehen kann.
Wenn sich jetzt jeder Leverkusen oder Real Madrid zum Vorbild nimmt, die diese Methoden perfektioniert haben, dann wird unser geliebter Sport durch den VAR immer noch unschöner. Zumindest nach meinem persönlichen Geschmack.
Die Kritik sollte sich eigentlich an die Schiedsrichter und an die Spieler richten, die es mit Ihrer widerlichen Schauspielerei auf solche Situationen auslegen und nicht an Pavlovic.
Wie wäre es wenn man stattdessen die Kritik an die Schiedsrichter richtet - die Foul (völlig anders als Handspiel wo meist schon der geringste Verdacht eines Vorsatzes zu reichen scheint) oft nur pfeifen wenn es sich überhaupt nicht anders machen lässt.
Weshalb ein Spieler der halb niedergerungen wird aber versucht dann stehen zu bleiben, was aber natürlich trotzdem längst jede Torchance verhindert hat, dann systematisch bestraft und einen Spieler der sich in so einer Situation dann fallen lässt um das Foul auch ausreichend zu „dokumentieren“ belohnt wird für ein Verhalten auf das der selber wohl null Bock hätte aber quasi von den Schiedsrichtern dazu genötigt wird…
Definitiv, und noch mehr geht die Kritik eigentlich an die (Video-)Schiedsrichter und die Sportverbände, die eine nachträglich oft leicht nachweisbare Schauspielerei dann im Nachgang nicht ahnden.
Ich habe @Gegendenstrich eigentlich so verstanden, dass er/sie das genauso sieht, aber einfach mal auf die Problematik hinweisen wollte.
Richtig - reine Schauspielerei geht natürlich ebenso überhaupt nicht.
Aber der häufigste Fall denke ich ist eben der wo Schiedsrichter nur überhaupt mal Foul geben (vor allem bei allem was sich in der oberen Körperhälfte abspielt, an den Füßen reicht dagegen gerne schon die winzigste Berührung für einen Elfmeter) wenn der gefoulte wie zu Tode getroffen zu Boden geht.
Während alles andere als zu „geringfügig“ abgetan wird obwohl es dazu jemand von einer Torerzielung (ein äußerst schweres Unterfangen solange noch ein gegnerischer Torwart in der Situation im Spiel) abzuhalten halt gar nicht so viel braucht…
Das finde ich in der Tat bedenklich, wie sehr die Schiedsrichtergilde hier in vollem Bewusstsein die Fußballregeln ignoriert bzw. deutlich über die Grenze des Toleranzbereiches hinaus auslegt.
Plakatives Beispiel, gestern wiederholt gesehen: Antonio Rüdiger schiebt, bevor ein langer Ball zum Kopfball kommt immer erst mal den Gegner wuchtig mit beiden Händen von sich nach vorne weg und springt dann präventiv mit ausgefahrenen Ellbogen zum Kopfball hoch - und kommt damit regelmäßig straffrei durch (gilt analog für unsere Gegner genauso).
Mittlere RIngkämpfe im Strafraum bleiben sowieso ungeahndet, Halten am Trikot ist eh ein Kavaliersdelikt - aber wehe, du triffst nach dem Befreiungssschlag im Ausschwingen des Beins noch den Stürmer am kleinen Zeh: das gibt sofort Elfmeter.
Und alle finden das normal und reden ständig davon, was alles „nicht reicht für einen Elfmeter“ … und wundern sich dann, warum Stürmer keinen Weg finden, um sich gegen massierte Abwehrreihen Tore herauszuspielen.
Ich weiß nicht, warum die Fußballverbände da nicht mal eine Gagnart, die wenigstens etwas näher am Regelwerk ist, anmahnen. Man kann ja nur vermuten, aber vielleicht will man doch den Charakter des Fußballs als low-scoring-game beibehalten, damit auch weiterhin Überraschungen möglich sind und die Spannung erhalten bleibt? Denn ohne die geduldeten Fouls hätten technisch schwächere und langsamere Mannschaften wohl kaum noch Chancen gegen die „oberen Zehntausend“ … !?
Wenn man sich anschaut, daß wie Du sehr passend anführst gerade ein Rüdiger da so gut darin ist und bestimmt auch ein gewisser Sergio Ramos ein absoluter König darin war sich mit „versteckten“ (oder halt viel eher völlig fragwürdig tolerierten) Fouls einen unfairen Vorteil zu verschaffen, denke ich könnte man da vielleicht sogar eher einen Teil des „Mythos Real Madrids“ mit begründen und eben auch in seiner gar zu penetranten Art auch vielleicht in seine Schranken weisen?
Bewusst überspitzt formuliert:
Ich fand die Aktion des Holländers ekelhaft gestern…Sich nach dem Foul auch noch auf eine Diskusion einzulassen- statt sich in die Ecke zu stellen und sich zu schämen- bzw. froh zu sein, so billig davon zu kommen…
Und schade bei uns (FCB und N11 - dort mit Abstrichen Andrich) finde ich, das keiner da ist, der nach so einer Aktion nicht auch mal nen Holländer sauber wegtackelt. Soll ja kein offener beinbruch sein, aber ein „bis hier hin und nicht weiter“ wäre oftmals angebracht. Da ist Pavlo auch viel zu brav. Bisher.
kann ich nur unterstreichen - lieber fair ausscheiden als betrügend weiterkommen!
Ich sehe das anders. Ich sehe in der Entwicklung, die diesen Beispielen zugrundeliegt, einen Machtzuwachs für die Spieler, den ich aus Spielersicht sehr begrüße.
Grundsätzlich war es schon immer so, dass ein Spieler, der bei einem Körperkontakt in einem Zweikampf nicht fallen musste (weil es physikalisch nicht anders möglich war), aber fallen konnte, ein gewisses Maß an Entscheidungshoheit darüber hatte, was als nächstes passierte. Er konnte mit seinem Verhalten darüber (mit-)entscheiden, ob er lieber eine Chance aus dem laufenden Spiel heraus haben wollte, indem er weiterlief und nicht fiel, oder ob er lieber eine Chance vom Elfmeterpunkt haben wollte, indem er sich zu Boden fallen ließ und darauf hoffte, dass der Schiedsrichter einen Elfmeter pfeifen würde.
Das war schon immer so. Im Zeitalter des VAR neu ist allerdings, dass ein Spieler heute die wahrscheinliche Schiedsrichterentscheidung mit größerer Sicherheit vorhersagen kann, als es noch in der Zeit vor der videounterstützten Überprüfung eines Fouls aus zig Blickwinkeln und mit Zeitlupe der Fall gewesen ist, als die Abhängigkeit der Entscheidung des Schiedsrichters von exogenen, unvorhersehbaren Faktoren wie dessen Launen, der Freiheit seiner Sichtachse auf das Foul oder der subjektiven Einschätzung der Strafwürdigkeit der Aktion noch viel größer war als heute. Heute weiß der Spieler, dass er unter der Minimalbedingung eines tatsächlichen, auf den Bildern wahrnehmbaren Kontakts mit ausreichend Theatralik beim Hinfallen und anschließendem Beklagen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit und ohne viel Unsicherheit einen Strafstoß erzeugen kann.
Parallel zum Machtgewinn des Spielers hat sich damit gleichzeitig auch die Machtbalance zwischen Spieler und Schiedsrichter zugunsten des Spielers verschoben: Weiterlaufen und Torschuss oder Hinfallen und Elfmeter - dies ist nun zu einem höheren Grade eine Entscheidung des Spielers und nur noch zu einem geringeren eine des Schiedsrichters oder äußerer, nicht zu beeinflussender Umstände.
Das finde ich grundsätzlich positiv. Ich begrüße mehr agency für die Spieler über die Vorgänge in einem Spiel, denn ein Wettbewerb sollte immer so weit wie möglich von den Entscheidungen der Wettbewerber selbst und nicht von denen Dritter oder äußerer Umstände abhängen.
In diesem Zusammenhang finde ich auch die Zuweisung der Verantwortung für eine Schwalbe an den Spieler für falsch. Denn die ultimative Hoheit darüber, was eine Schwalbe ist und was nicht, liegt nicht beim Spieler, sondern beim Schiedsrichter. Der Spieler geht nur zu Boden, und mit diesem Zubodengehen macht er dem Schiedsrichter ein Entscheidungsangebot, aber die Entscheidung selbst liegt beim Schiedsrichter, und es liegt damit auch in der Verantwortung der Schiedsrichter, mittels ihrer Entscheidungen über Schwalbe oder nicht Schwalbe die künftigen Risikokalkulationen der Spieler bei ihren Entscheidungen, nach einem Kontakt zu Boden zu gehen oder weiterzulaufen, zu beeinflussen. Es liegt nicht in der Verantwortung der Spieler, nur dann zu Boden zu gehen, wenn dies auf keinen Fall als Schwalbe gewertet werden kann.
Damit gilt für mich zusammengefasst:
- Das Ausmaß und der Grad an Sicherheit, mit dem die Spieler das Spiel mit ihren Entscheidungen mitentscheiden können, ist im Zeitalter des VAR gewachsen. Spieler haben mehr agency. Sie sind weniger abhängig von exogenen Faktoren, auf die sie keinen Einfluss haben. Das ist eine positive Entwicklung, keine negative.
- Teil dieses Zugewinns an agency für die Spieler ist die Möglichkeit, dass sie sich bei ihrer Chancenabwägung bei einem Kontakt für ein Zubodengehen entscheiden, welches dann vom Schiedsrichter als Schwalbe gewertet wird. Es liegt in der Verantwortung der Schiedsrichter, nicht der Spieler, über entsprechende Sanktionen die zukünftigen Risikokalkulation der Spieler über ihre Spielfortsetzungsentscheidungen bei einem Kontakt zu beeinflussen. Aber das Zubodengehen an sich ist legitimer Bestandteil des gewachsenen Entscheidungspielraums der Spieler über ihre Geschicke in einem Spiel.
Es liegt nicht in der Verantwortung der Spieler, nur dann zu Boden zu gehen, wenn dies auf keinen Fall als Schwalbe gewertet werden kann.
Das ist eine sehr abstrakte und berechnende Einschätzung, die ich mit dem Grundgedanken von Fairness im Sport nicht zusammenbringen kann.
Und selbst wenn ich mich mal auf Deine Sicht einlasse, die Entscheidungshoheit der Spieler darüber, ob sie dank VAR bewusst Elfmeter „ziehen“ wollen, positiv zu sehen: es kann doch nicht Sinn einer Fußballregel und des VAR sein, dass das gleiche Vergehen mal zum Elfmeter führt (wenn sich der Spieler fallen lässt und deswegen per VAR geprüft wird) oder ignoriert wird, weil der Spieler weiterläuft und versucht zum Torabschluss zu kommen (und der VAR dann nicht eingreift, weil der Schiri die Szene ja schon live bewertet hat).
es kann doch nicht Sinn einer Fußballregel und des VAR sein, dass das gleiche Vergehen mal zum Elfmeter führt (wenn sich der Spieler fallen lässt und deswegen per VAR geprüft wird) oder ignoriert wird, weil der Spieler weiterläuft und versucht zum Torabschluss zu kommen (und der VAR dann nicht eingreift, weil der Schiri die Szene ja schon live bewertet hat).
Doch, ich finde das gut, weil es, wie dargelegt, eine Machtverschiebung vom Schiedsrichter zum Spieler bedeutet und dem Spieler größere Entscheidungsmacht über das, was in dem Spiel geschieht, gewährt.
Nicht der Schiedsrichter und die Unwägbarkeiten des VAR, sondern der Spieler kann darüber entscheiden, ob er lieber einen Torschuss oder einen Elfmeter hätte. Ich finde das gut.