Deine Vision in allen Ehren, aber dazu wird es meines Erachtens nie kommen. Aus verschiedenen Gründen: wenn wir es vom Ende her denken - kein Schiri auf dem Platz - dann kommt also bei jedem Foul ein Pfiff aus dem Off, ein Laser projiziert die Position von Ball und Mauer, und alle halten sich brav dran? Bekommt ein Spieler eine Verwarnung, leuchtet sein Name auf der gelb eingefärbten Anzeigetafel und bei rot geht er klaglos vom Platz? Ich kann mir nicht vorstellen, das es ohne die personifizierte Autorität „Schiedsrichter“ geht.
Deswegen kannst du diese Autorität auch nicht einfach dadurch untergraben, dass zunehmend Ermessensentscheidungen nicht mehr von ihm getroffen werden. Ball im Tor, im Aus oder rmeintewegen auch Abseits (wenn die Messtechnik genauer wäre als aktuell) lässt sich objektiv und ohne menschliche Beurteilung bestimmen.
Aber bei Foul oder Handspiel brauchst du einen erfahrenen Bewerter, der die Ermessensentscheidung trifft. Und da sieht in Zeitlupe vieles halt ganz anders aus als in Realzeit.
Der für mich wichtigste Punkt: die Faszination Fußball lebt ja vom Unerwarteten, dem Zufall, den Emotionen; und da gehört dazu, dass die Schiris immer ein wenig individuell entscheiden und, ja, auch mal Fehler machen. Wenn nur noch künstliche Intelligenz aus dem „Off“ sterile Entscheidungen verkündet (und seien sie noch so „richtig“), dürfte das Interesse der Massen schnell abnehmen. Worüber soll man den dann die ganze Woche diskutieren??
Ich denke, dass mannshoch hier durchaus die NFL als Vorbild nehmen kann. Dort gibt es einen Hauptschiedsrichter auf dem Feld, diverse Assistenten und einen VAR, der per Funk mit dem Schiri in Verbindung steht und ihm das am TV Gesehene übermittelt und der Hauptschiedsrichter diese Tatsache im Stadion verkündet. Dann hat der VAR die Entscheidungsgewalt, der Schiri auf dem Feld wird aber nicht obsolet.
Ist schon richtig…aber wie schon ein paar mal gesagt…Ball abräumen UND dabei in Kauf nehmen, das man dabei den Gegner abräumt kann eben schon zum Elfmeter führen. Insofern war das schon ein bisschen glücklich, korrekt aber eher so in der Grauzone mit 65% für den Verteidiger.
Dem Rest kann man einfach so zustimmen
Jain…was die Hierarchie angeht richtig…ändert aber nichts an der Tatsache, daß auch in der NFL vor allem die letzten Jahre es vermehrt zu zumindest zweifelhaften Entscheidungen kommet (vor allem beim Thema Passverteidigung und bei Backblocks… aber da ist das Regelwerk mindestens so schlimm wie die Handspielregel im Fußball (respektive deren Auslegung) und es geht teilweise um Zehntelsekunden respektive Millimeter).
Ich würde den VAR einfach als „passive“ Kontrollinstanz sehen.
Tor = automatischer Check.
Foul = automatischer Check.
Karten = automatischer Check.
Entscheidungshoheit sollte meiner Meinung nach IMMER der Ref auf dem Spielfeld haben.
Das Thema Zeitlupe entwickelt sich auch in eine zunehmend lästige Richtung. Fünfmal in Superzeitlupe aus 10 Perspektiven, ist nun mal etwas ganz anderes als das was in der Realität stattfindet. Schlimmer sind nur noch Standbilder.
Manchmal wäre der Einschätzung der Schiris besser gedient, die würden sich die Szene nochmal in Realgeschwindigkeit ansehen.
Vor allem bei Fouls und Handspielen verzerrt die Zeitlupe oft völlig das, was da wirklich geschieht. Wenn ich in Superzeitlupe fünfmal sehe, wie da der Fuß mit langem Anlauf gegen das Schienbein kracht? Irgendwann sehe ich da fast zwangsläufig ein platzverweiswürdiges Foul.
Und natürlich sieht das Handspiel gleich viel strafwürdiger aus, wenn man den Eindruck hat, der Spieler hatte da Sekunden Zeit zu reagieren. Während es real eben nur Bruchteile davon sind.
Ganz genau. Deshalb war ich immer gegen die Einführung eines Videobeweises. Denn auch schon vorher konnte sich in Diskussionsrunden nichtmal anhand von bewegten Bildern auf die eine Wahrheit geeinigt werden. Selbst mit Video wurde eine Szene von verschiedenen Experten stets in der ganzen Bandbreite von ‚gelbwürdiges Foul‘ bis ‚das war gar nichts‘ ausgelegt.
Ich fand das lief schon immer darauf hinaus, das dann halt nicht mehr über die Auslegung des Gesehenen in Realgeschwindigkeit diskutiert würde, sondern über die Auslegung der Videobilder - und zwar genauso kontrovers.
Das Spiel war für viele so einseitig, daß jetzt der Schiedsrichter in der Diskussion herhalten muß. Kein Wunder, daß die Bayern mal eine Krise einbauen. Über Siege redet ja kaum noch einer. Wir sollten froh sein, einen solchen Verein zu haben. Barca’s Weg z.B. geht in den nächsten Jahren in eine andere Richtung.
etwas überrascht bin ich hier über die Argumente in der Elfmeterdiskussion (Ball gespielt, Gegner abgeräumt etc). Aus meiner Sicht sprach doch GEGEN den Elfmeter, dass Lewandowski vollkommen bewusst sein rechts Bein in den Lauf von deLigt gestreckt hat, so dass der ihn treffen musste, ohne selbst treten/grätschen etc zu müssen. Ob deLigt den Ball spielt oder nicht, war dann (für mich) gar nicht mehr so relevant. Aber ich muss dazu sagen, dass mein DAZN Stream dermaßen ruckelig lief auf dem Laptop, dass ich mehr Standbilder und gefühlte Zeitlupen hatte, als mir lieb war, und mir daduch eventuell andere Einstellungen entgangen sind.
Aber gerade in der Szene beim Elfer ist es mMn schon gut das man präzise unterscheiden kann, ob zuerst der Ball gespielt wurde, oder das Bein getroffen wurde. Das sind so elementar wichtige Entscheidungen für den Spielverlauf, das es mMn wichtig ist, es sich genau anzusehen.
Ich fände es allerdings besser, wenn die Kommunikation zwischen VAR und Schiri live für alle nachvollziehbar ablaufen würde, und die relevante Szene auch auf den großen Video Walls im Stadion gezeigt wird.
Das Einspielen der 3D Animationen der Abseitspositionen finde ich super. Genauer geht es kaum, besser als diese gezogenen Linien.
Der VAR hat doch erwiesenermaßen sehr viele falsche Entscheidungen korrigiert und damit das Spiel insgesamt gerechter gemacht. Das Anwenden des VAR in der DFL ist aber noch verbesserungsfähig
