Eigentore zu provozieren ist Qualität, aber wenn man sich anschaut wie häufig Eigentore fallen, dann wird man feststellen, dass man damit statistisch eigentlich nicht planen kann und man schon Glück braucht, damit daraus ein Tor entsteht.
Und bei den Distanzschüssen von Kane und Goretzka kann man auch die Frage stellen, wie häufig, der Ball so erobert werden kann, der Ball dann zu Kane bzw. Goretzka kommt, wie oft bietet sich Kane bzw. Goretzka die entsprechende Schusssituation, wie oft treffen Kane und Goretzka den Ball genauso wie sie ihn getroffen haben und wie oft reagiert der Torwart so wie er reagiert? Diese und viele weitere Fragen beeinflussen das Endergebnis der Chance bzw. des Schusses. Und die meisten dieser Situationen kann man nicht beeinflussen. Man kann zum Beispiel das Pressing kontrollieren und der Spieler hat eine bestimmte Kontrolle darüber wie er den ball trifft, aber alles drumherum unterliegt nicht der Kontrolle des FC Bayerns. Damit basiert das mehr oder weniger auf Zufall und das führt dazu, dass man sowas nicht ständig wiederholen kann. Und auch wenn die Qualität der einzelnen Spieler bei Bayern hoch ist, schießen sie nicht ständig Distanztore. Damit kann man folgern, dass man diese Tore zwar mittels individueller Klasse und Pressing provoziert und erzielt hat, aber man kann bis auf gefährliche Ecken und Pressing nichts auf andere Spiele übertragen, da man so eine Situation nicht erneut genauso hervorrufen kann. Aber genau das ist die Qualität von Topmannschaften. Sie können wiederholt Situationen kreieren (je nach Stärke des Teams und des Gegners variiert die Zahl der Situationen), in denen die Wahrscheinlichkeit der Erzielung eines Tores relativ groß ist. Und wenn man oft genug solche Situationen kreiert, ist es nachrangig wie effizient man jetzt ist, denn irgendwann wird der Druck zu groß und man schießt ein Tor. Und das je häufiger, umso mehr Situationen solcher Art man sich erspielt. Und meine Kritik an dem gestrigen Spiel ist ja, dass man sich nicht genug Situationen solcher Art erspielt hat, wo die Chance auf ein Tor relativ groß ist.
Tja, dummerweise gibt es beim Fußball immer einen Gegner, der unglücklicherweise gewaltigen Einfluss auf das eigene Spiel hat und der verhindern will, dass man Situationen kreiert, aus denen man Tore erzielen kann. Und je stärker der Gegner, um so leichter fällt ihm das.
Und Flamengo ist jetzt a ned af da Brennsuppn dahergschwumma.
Außerdem hat der Spielverlauf es auch nicht unbedingt nötig gemacht, dass wir uns Chancen im Minutentakt kreieren mussten, denn wir waren immer in Führung.
Zudem befinden wir uns Ende Juni bei einer etwas außergewöhnlichen Veranstaltung.
Warum da die Messlatte so hoch gelegt wird und Perfektion verlangt wird verstehe ich nicht ganz.
Locker bleiben.
Der Anspruch ist so hoch, weil es der FC Bayern ist und der FC Bayern immer jedes Spiel gewinnen und möglichst dominieren will. Dieser Anspruch ist zu hoch, aber da dieser Anspruch immer gilt strebt man immer den maximalen Erfolg an. Das ist ein Grundpfeiler des Erfolgs des FC Bayern. Und je häufiger man diesem Anspruch nicht gerecht werden kann, desto höher ist die Chance, dass man sich irgendwann nicht mehr genug anstrengt oder sogar den Anspruch runterschraubt.
Außerdem hilft einfach die Wiederholung dabei, Praktiken, Spielzüge und das System generell besser einzuüben und dadurch besseren Fußball zu spielen. Wenn wir auf solche Zufälle wie gestern vertrauen, werden wir nicht besser, sondern stagnieren erstmal und irgendwann zeigt die Leistungskurve nach unten.
Drei richtige Beobachtungen.
Neuer, Kane, hui
Gnabry pfui.
Wobei mir hierbei sehr wichtig ist, dass ich nicht Leroy oder den „laufenden Leroy“ veralbern oder mich insgesamt lustig machen wollte. Es ging mir nur um die immer wiederkehrende Szene, wie er alleine auf’s Tor zu läuft und den Torwart anschießt.
Zu der xG und „verdient“ / „souverän“ etc Diskussion. Ich hatte mich ja schon dazu geäußert, dass ich es grenzwertig finde, alle Szenen mit xG rauszunehmen (weil…eh ein Tor, nur ein Kopfball, so spät im Spiel) um den verbleibenden Wert dann mit dem Gegner zu vergleichen… aber dass da noch der nicht gerade „erzwungene“ Elfer der Gegner drin war in der Gleichung, wie @Jo_1 vorgerechnet hat, ist ja geradezu grotesk. Das hat „2 x 3 macht 4
Widdewiddewitt und Drei macht Neune !!
Ich mach’ mir die Welt
Widdewidde wie sie mir gefällt …“ Vibes, @Armaster
Statistiken kann man unterschiedlich interpretieren. Ich finde jedenfalls, dass man das Spiel, wenn man es zehn mal gespielt hätte und die Zahl der Chancen gleich geblieben wäre, es häufiger nicht gewonnen hätte als nötig. Und das finde ich sollte nicht unser Anspruch sein.
Es wäre nur schön, wenn wir das schon so angehen (was grundsätzlich absolut legitim ist), dass wir dann auch die Kontrolle haben und den Gegner laufen lassen. Ich glaube, dann können wir alle auch damit leben, dass man selber nach dem 2:0 keine wirklichen Chancen herausspielt. Aber bei mir war mit dem 2:0 bis zum 2:1 das Gefühl, dass auf alle Fälle das Gegentor fällt, da man keinen wirklichen Zugriff in der Defensive bekommen hat.
Das man nach dem 2:1 den Gang wieder umschalten konnte, stimmt mich zumindest positiv, dass sie es drauf haben. Jetzt müssen sie halt noch lernen wie man Ergebnisse defensiv verwaltet …
Da bin ich mir um ehrlich zu sein nicht so sicher. Denn nach dem 2:1 konnten sie ja wieder in den Modus vor dem 2:0 umschalten. Und mit der Euphorie des Anschlusstreffers von Flamengo hätte ich gedacht, dass die eigentlich noch stärker sein müssten und wir mehr ins Schwimmen kommen. Aber dem war, zum Glück, nicht so.