Bis heute Vormittag dachte ich auch noch, dass wir dieses Mal Glück gehabt haben, weil das, was du geschrieben hast, leider gefühlt in aller Regelmäßigkeit auftrat.
Der kanadische Verband hat alles richtig gemacht. Sagt der kanadische Verband.
Man sieht hier auch im Video den Moment der Verletzung. Das sieht aber auch so gar nicht nach Kreuzband aus?
Tja, bei Bayern verletzen sie sich wahrscheinlich auch beim Wasser-Ballett.
Sehr ausführlicher Artikel zum Davies Drama im Athletic gerade.
Keine Ahnung ob hinter paywall - falls ja kann ich aber Auszüge Posten…
Klar ist jedenfalls: Die ganze Geschichte ist äußerst heikel und hätte wohl komplett vermieden werden können!
Der totale Kotz Krampf - da hätten wir endlich mal in der wichtigsten Saisonphase fast alle an Bord und in EINER Länderspielpause ruinieren sie dir BEIDE besten Verteidiger im Kader!!!
Was ein Super-GAU…
Natürlich hätte das verhindert werden können….
Wie vergleichen die Spieler ja gern mit „normalen“ Arbeitnehmern. Da „macht“ Mancher auch ab und zu „krank“
Phonzie hätte sagen können , das er nicht fitt ist- irgendwas zwickt. Wer hätte was sagen können? Gesetzt ist er bei Kanada sowieso.
Das zb ein LG da ehr „ auf die Zähne beißt“ wenn er jetzt wieder eingeladen wurde, ist verständlicher.
Bei phonzie war es doch nur die „goldene Ananas“ ?
Aber hinterher sind wir leider immer schlauer …
Wie ist das mit der Lohnfortzahlung geregelt? Bekommen wir so die Gehälter runterreduziert
Standard ist glaube ich deutliche Reduktion nach 6 Wochen, aber wohl auch abhängig vom individuellen Vertrag
Frage mich was da ne private Versicherung vom Spieler kostet. Schwere Verletzungen und hohe Gehälter sind ja jetzt nicht selten bei CL Vereinen.
Klare Worte.
"Der Bayern-Boss droht Kanada sogar mit einer Klage: „Wir fordern von Canada Soccer eine lückenlose Aufklärung der Abläufe und behalten uns juristische Schritte ausdrücklich vor.“
So hatten wir uns das vorgestellt.
Dreesen weiter: „Einen offensichtlich verletzten Spieler mit einem angeschlagenen Knie ohne fundierte medizinische Abklärung auf einen zwölfstündigen Interkontinental-Flug zu schicken, ist aus unserer Sicht grob fahrlässig und ein klarer Verstoß gegen die medizinische Sorgfaltspflicht.“
Der freundliche Herr Freund zeigt sich gerade wirklich stinksauer wegen der Causa Davies.
Das hab ich mir auch gedacht, der wirkt aber mal richtig sauer.
Is halt auch echt komisch, wenn der kanadische Verband sagt „nix schlimmes, hock Dich in den Flieger, passt schon“ und er dann hier mit nem gerissenen Kreuzband ankommt.
Ich glaube jetzt nicht, dass sie das bewusst verschwiegen haben. Anscheinend wurde er „einfach“ nicht richtig diagnostiziert und das ist halt wirklich fahrlässig, nicht nur bei einem Kreuzbandriss sondern auch bei anderen Verletzungen. (Man stelle sich mal vor, der Spieler haut sich den Kopf an, der Arzt sagt „passt schon“ und am Ende war es ne Gehirnerschütterung). Das muss wirklich aufgearbeitet werden, damit sowas nicht wieder passiert.
Am Ende wird es bei der Verletzung jetzt womöglich egal sein, wobei so ein 12 Stunden Flug das Ganze wahrscheinlich nicht besser macht.
Soweit ich es mitbekommen habe, gilt das wie bei normalen Angestellten. 6 Wochen Fortzahlung im Krankheitsfall, danach gibt´s kein Geld mehr vom Arbeitgeber. Aber Neuer hatte im Vertrag anders geregelt und daher weiter das volle Gehalt für seine lange Zeit nach dem Ski-Unfall bekommen (so habe ich es mal gelesen, leider weiß ich die Quelle nicht mehr). Die Frage ist, ob der Verein das mit Feldspielern machen würde, weil bei denen das Risiko für längere Verletzungen höher ist als bei Torhütern, weil sie eben häufiger in (harte) Zweikämpfe verwickelt werden. Aber was genau in welchem Vertrag steht, werden wir natürlich nicht erfahren.
Bei 90min gab es 2022 einen Beitrag über die Frage der Kostenübernahme bei Verletzung bzw. Weiterzahlung des Gehalts bei mehr als 6 Wochen. Laut diesem Artikel haben viele Bayernspieler einen Passus im Vertrag, der ihnen eine Gehaltsfortzahlung über die 6 Wochen hinaus garantiert: (ob das stimmt, kann ich natürlich nicht beurteilen)
In den letzten Tagen wurde viel darüber geschrieben, dass die vielen Verletzungen während der Länderspielpause einfach nur Pech sind.
Natürlich gibt es ein Glückselement. Aber das geht an der Sache vorbei. Spitzenspieler sind bis an ihre Grenzen belastet - und möglicherweise darüber hinaus. Sowohl die Vereine als auch die Spieler sollten bestrebt sein, die zusätzliche Belastung durch relativ sinnlose Länderspiele zu minimieren.
Vier Möglichkeiten, die Vereine wie Bayern nutzen können, um die Wahrscheinlichkeit solchem „Pech“ zu verringern:
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Wie bereits geschehen: Klage gegen die Fußballverbände wegen rücksichtsloser Gefährdung der Gesundheit von Spielern. Auch wenn die Erfolgsaussichten nicht garantiert sind, wird das Risiko ein Grund für Verhaltensüberlegungen sein.
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Aufnahme von Jahresbonusklauseln in die Spielerverträge, bei denen die Höhe der Boni mit zunehmender Teilnahme an vereinsfremden Ereignissen progressiv abnimmt
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Durchsetzung von Vertragsklauseln, die einen Spieler auf nicht mehr als 4 Nationalmannschaftsspiele (außer EM und WM) pro Jahr beschränken. Drängen ältere Spieler, sich international zurückzuziehen, um mehr Spielzeit im Verein zu erhalten.
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Schlechtes Verhalten - Bekanntgabe von verletzten Spielern gerade vor Länderspielpausen. Marketingevents, bei denen der Spieler PR und Marketing $$$ erhält, die genau mit den Länderspielpausen überlappen
Aus Sicht des DFB sind das natürlich keine großartigen Strategien. Aber für die Bayern könnte es einen bedeutenden Unterschied machen.
Für die Top-Spieler bedeutet das mehr Ruhe, weniger Stress, und sie fahren trotzdem zu den großen Turnieren. Und wenn mehr Klubs diese bösen Strategien anwenden, würden fast sinnlose Qualifikationsspiele irgendwann ganz abgeschafft und Turniere wie der Nations League reduziert (z. B. 3er-Gruppen, Einzelausscheidungen an neutralen Orten).
Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, wenn sich Klubs und nationale Fußballverbände anfangen um die Gunst ihrer Spieler zu „bekriegen“. Das hilft am Ende keinem weiter, denn ich glaube immer noch, dass die meisten Spieler gerne für ihre Nationalmannschaft spielen und das der große Traum ist, warum man Fußballer wird. Der Druck, der dadurch auf die Spieler ausgeübt wird, ist daher nicht gerechtfertigt.
Verbände könnten theoretisch Spieler, die eine Nominierung für die Nationalelf ablehnen, sperren lassen.
Im Normalfall passiert das wohl nicht, aber bei einer Konfrontation zwischen Vereinen und Verbänden könnte es schon sein, dass diese Maßnahme angewendet wird.
Alles richtige Punkte.
Aber es bleibt dabei: Die Spieler werden von den Vereinen bezahlt, aber diese Vereine haben in dem heutigen Modell nur sehr wenig Macht. Wenn die Nationalmannschaft ruft, müssen die Spieler gehen. Wenn sie sich verletzen, erhält der Verein eine kleine Entschädigung, muss aber trotzdem das Gehalt der Spieler zahlen UND sie für eine gewisse Zeit ersetzen.
Wie soll das gerecht sein? Und wie lässt es sich aufrechterhalten, insbesondere in einer Welt mit 65-70 Spielen pro Jahr pro Topspieler? Das Modell ist in Ordnung für wichtige Spiele wie WM und EM, aber für Spiele der Nations League mit geringem Wert oder für sinnlose Qualifikationen für eine WM mit 64 Mannschaften?
Und das sage ich als jemand, der persönlich den DFB dem FCB vorziehen würde.
Was das Problem leicht lösen würde, ist ein rein marktwirtschaftliches Modell. Team Canada will Davies spielen lassen - kein Problem, aber sie müssen 10 Tage seines Gehalts zahlen und auch ein Teil seiner Verletzungsversicherung. Die UEFA und die FIFA werden das nicht zulassen, aber es würde die Anreizstrukturen sofort angleichen.
Ich würde eher sagen, die Spiele bei den Klubs müssen gesenkt werden, damit sinkt das Verletzungsrisiko automatisch.
Damit sinken die Einnahmen und die Spieler verdienen weniger Geld. Werden sie dazu bereit sein?
Entweder es gibt weniger Geld oder sie spielen 80 Spiele pro Saison.