DAS Spiel im deutschen Fußball steht mal wieder an.
Für beide Clubs geht es um viel, auch wenn das CL-Viertelfinale den Ligaalltag bei manchen gerade etwas überstrahlt.
Der BVB braucht nach den überzeugenden Erfolgen gegen Mainz und Freiburg weiter Punkte, um noch auf den begehrten CL-Platz 4 zu kommen.
Beim FC Bayern hat man zwar noch 6 Punkte Vorsprung auf Platz 2, aber die Verletzungsmisere macht große Sorgen. Außerdem ist da das zurückgekehrte „Last-Minute-Mojo“ von Leverkusen und das anstehende Comeback von Wirtz.
Die Meisterschaft ist noch nicht entschieden und eine erneute Heimpleite gegen Dortmund könnte ein Wirkungstreffer sein. Das gilt es unbedingt zu verhindern!
Beim FCB fehlen weiterhin Neuer, Davies, Upamecano, Coman, Musiala und Ito.
Beim BVB muss Trainer Niko Kovac auf die beiden Langzeitverletzten Schlotterbeck und Sabitzer verzichten.
Vor dem Spiel gegen Inter schrieb ich, dass in diesem Spiel nicht die ganze Saison auf dem Spiel stünde, dank der Aussichten in der Meisterschaft.
Das heißt im Umkehrschluss: Gegen den BVB, bzw. den folgenden 3-5 Spielen (je nach Ergebnis) steht tatsächlich die ganze Saison auf dem Spiel.
Deshalb vergesst bis Samstag die CL, volle Konzentration auf die BL. Keine Schonung, keine Rotation, alles rein.
Große Experimente lässt die Personallage ja sowieso nicht zu.
Immerhin, wir haben uns am letzten Wochenende schon mal den Vizemeister-Titel gesichert.
D.h. wir schneiden auf jeden Fall schon mal besser ab als letzte Saison.
Hauen wir weg, wir brauchen Momentum fürs San Siro! Und wer in Dortmund noch von CL Teilnahme nächste Saison träumt, der glaubt auch an den Osterhasen.
Für uns sind die 3 Punkte wichtiger, das möchte ich bitte auch auf dem Rasen veranschaulicht bekommen.
Ist es das wirklich noch? Der BVB ist doch seit Jahren eine Mogelpackung, von wegen Bayern-Jäger Nummer 1.
Ein Sieg ist eigentlich vor den nächsten Auswärtsaufgaben ein „muss“, um nicht in einen negativen Flow zu kommen, der Bayer in die Karten spielen würde.
Gibts denn Hoffnung auf 1-2 Rückkehrer? Pavlo ggf.?
Ich finde schon.
Nur weil Bayer Leverkusen gerade in der Bundesliga sportlich vor dem BVB steht, ändert das doch nix am Status des BVB.
Schau Dir mal das weltweite Interesse an diesem Spiel an und vergleiche das mit Leverkusen oder Leipzig…
Bin ich eigentlich der einzige, dem sich die Nackenhaare aufstellen, seitdem dieses Unwort per se inflationär allerorten verwendet wird, um was genau eigentlich auszudrücken? (Vorab @BayernExpat : This one‘s NOT to your adress! Reiner Zufall, dass ich‘s grad aus deinem Post gefischt habe.)
Da stelle mer uns ma janz dumm un fragen uns: Watt issenen Momentum?
Et kütt ussem Lateinisch‘n und bedeutet „Dauer einer Bewegung“.
Im Englischen isset die physikalische Größe für Impuls.
Außerdem (laut Wiki) noch ein Verfahren zur Analyse von Börsenkursen, oder ein politisch-wissenschaftlicher Kongress im oberösterreichischen Hallstatt, oder eine Organisation von Mitgliedern und Sympathisanten der britischen Labour Party.
Die Bedeutungen von „Momentum“, laut „Websters New World College Dictionary“. sind: „1) Der Schwung eines sich bewegenden oder bewegten Objekts; 2) Eine Kraft oder Stärke, die an Ausmaß zunimmt (,eine Kampagne, die Momentum gewann’); 3) (Mechanik, Physik) das Produkt von Masse eines Partikels, Körpers etc. und seiner Geschwindigkeit.“
Um die Jahrtausendwende taucht es mysteriöserweise (als Import aus dem Angloamerikanischen?) im deutschsprachigen Politjournalismus auf.
Ein österreichischer Journalist schreibt hierzu damals erstaunt:
„Mysteriös ist allerdings in der Tat, warum ein bisher kaum bekanntes Wort mit einem Schlag in aller Munde ist – oder wenigsten im Munde derer, die man im öffentlichen Diskurs besonders oft vernimmt. Am ehesten wird man sich das wohl durch ein Ansteckungsphänomen erklären können, bei dem, wie bei der Vogelgrippe, rätselhaft bleibt, wo es ausbricht, wie es sich ausbreitet und wer ihm erliegt.“
Zwanzig Jahre später hat Momentum es ins Oxford Dictionary und in den Duden geschafft - als „[richtiger, geeigneter] Augenblick, Zeitpunkt“. Eine linguistische Zeitenwende - datt Momentum nutzt sprachhistorisch sein eigen‘ Momentum!
Wann wurde eigentlich der Sportjournalismus infiziert? Seit wann juchzt jeder Kommentator, die Mannschaft habe „das Momentum verloren“, wenn dem Spiel die Luft und/oder den Spielern die Puste ausgeht?
Und wie datt so is‘ mit der launischen Fortuna (auch ne lateinische Frau): watt dem eine sin Momentum von eben, is dem andere sin Momentum von jetz gleich. Datt entscheidet so n Momentum ja nach Tagesform (eher Minutum-Formum).
Mit dem Momentum-Argumentum klingt jeder Kommentar sofort wissenschaftlich, fachkundig un‘ richtich tschlau: is ja Latein. Also schon seit 2000 Jahren richtich.
Ich tendiere zumeist eher zu Schaumschlägerei - mittem Momentum wird eine hohle Blase gefüllt, in der zuvor nix war:
Warum verwandelt Kane jeden Elfer? Er hat das Momentum auf seiner Seite.
Warum verwandelt Kane gegen Mailand die 100%ige nicht? Na - ihm fehlte halt datt Momentum. Is doch logisch.
Wenn Later-Kusen die Bayern noch casht - datt lag am Momentum (Momentum wirtzum, Momentum Interum oder mal wieder Momentum alonsum).
Wenn Bayer Bayern nich mehr kricht - dann warn‘s dieselben Momenti, nur halt andersrumski. Momentum wirtzum - Wirtz‘ Verletzung kippte Bayers Saison. Momentum Interum - nach der CL-Heim-Niederlage konzentrierte sich Bayern janz uff Bundesliga. Momentum alonsum - nach der CL-AF-Klatsche verlor das spanische Faszinosum sein Momentum und stürzte vom Podium magnificum des Maximum invictum!
Et sic deinceps ad infinitum!
Klingt großartig und klug. Großes Latinum? Ja schon. Is aba längst alles vergessen: statt dessen Google translaticum.
Will schlussendlich sagen: wenn man nich weiß, warum die Sonne sich um die Erdenscheibe dreht, hieß datt früher Gott. Neudeutsch im Polit- und Sportjournalismus heiß‘ datt nu Momentum.
Is au‘ nur ein schlau klingendes Wort für „Mir fällt absolut nix schlau(klingend)es mehr ein“…
" ist gut in Form"
" hat gerade einen Lauf"
„gelingt momentan( ) alles“
„hat auch das nötige Spielglück“
…
Alles schöne und konkrete Formulierungen. Der qualifizierte Sportjournalist versucht natürlich, sich mittels vermeintlichem Fachjargon abzugrenzen, siehe auch „sie haben sich heute leider nicht selbst belohnt“, „Packing“ (kennt das noch Jemand?) etcetcetc… ich nenne das Bullshit-Bingo.
Schallendes Gelächter in Bremen!
Big round of applause
Bullshit Bingo - I LOVE it!
Wir könnten einen eigenen Thread eröffnen unter diesem Titel:
„Bullshit Bingo“ - (in Honoram @Mehmet68 )
Inhalt: Dampfplaudereien in Sportkommentaren und Kurven-Posts
Und ein besonderer Award für Dumpfbacken-Nicht-Wörter à la „Momentum“ - wir eröffnen eine TopList der schlechtesten Hohlphrasen auf dem Sportrasen .
Barcelona hat zu Hause schon mal mit 4:0 gegen den BVB vorgelegt.
Das gilt es am Samstag im Fernduell zu schlagen!
Und von den wegen das ist der BVB, dt. Clasico tralala - die Gurkentruppe ist froh wenn sie naechste Saison Euroleague spielt. Bester Spieler verletzt. Pfiffe von mir wenn wir die mit weniger als einem gruendlichen Einlauf nach Hause schicken.
Habe gestern das Spiel Barca gegen BVB gesehen. BVB war erschreckend schlecht - das war mit großem Abstand die schlechteste Leistung eines Teams im Viertelfinale. Der BVB hätte schon in den ersten 10 Minuten 3:0 zurück liegen können und dass es nicht schlimmer geworden ist verdanken sie nicht einer guten Torwartleistung, sondern einzig und allein der Chancenverwertung von Barca.
Wenn Barca ihnen Mal etwas Raum gegeben hat, konnten sie nichts damit anfangen, keine Passgenauigkeit, keine Zweikampfstärke, nichts. Bayern ist zwar im Moment nicht auf dem Level von Barca, aber mich würde schon sehr wundern wenn das mit Olise, Kane und Sané in der aktuellen Topform nicht sehr deutlich wird am Wochenende. Ich sehe kein Argument das aktuell in irgend einer Form dem BVB zu Gute kommt. Außer die Bayern Legende Kovac auf der Trainerbank vielleicht? Aber dafür fehlt ihm wohl der Prince, der steil spielen kann
Damals konnten sie auch noch mit Barca mithalten, zwei Spiele später war das 2:3 in der CL Liga Phase. Heute ist das ein ganz anderes Bild vom BVB. Klar müssen am Ende die Tore auch gemacht werden, wüsste aber außer irrationaler Angst kein Argument was der Bayern Offensive gegen einen solchen Gegner aktuell Vertrauen absprechen sollte.
Könnte mir vorstellen, dass für viele eher die „Angst“ und die Sorgenfalten von der aktuellen Defensive des FCB stammen.
Mit dieser uneingespielten und nicht gerade schnellen Abwehrreihe wäre es schon im Bereich des Möglichen, dass der BVB mit Beier, Adeyemi, Gittens und Guirassy v.a. bei schnellen Gegenangriffen für große Probleme sorgen könnte.