Zu den inhaltlichen Fragen: Hört die Folge einfach. Ich habe glaube ich rund acht Wochen an ihr gearbeitet, entsprechend sollte eigentlich alles drinstecken, was wichtig ist.
@Jan Klar, gerne. An welchem Prozesstag warst du denn dabei? Der zweite war ja der spektakulärste, aber nicht für die Zuschauer, weil so vieles am Richtertisch besprochen wurde. Glaube Nummer eins und Nummer vier hätte ich im Nachhinein gerne erlebt.
Am ersten, was eine gute Entscheidung war. Wenn ich mich recht erinnere, wurde da auch erst final die Summe bekannt, um die es im Prozess wirklich ging. Müsste jetzt aber den alten Miasanrot Liveblog Artikel raussuchen, ob es mehr oder weniger als angenommen war. Die Stimmung im Saal war elektrisierend.
Mich überraschte einfach an diesem Prozesstag noch einmal komplett, wie naiv das Thema eigtl. von Hoeneß / seinen Beratern gehandhabt wurde - insb. mit der Selbstanzeige. Ging ja viel um den Hergang des ganzen Falles.
Ich dachte mir nur oft: Er hätte sich auch einfach 10 Top-Steueranwälte aus Frankfurt an den Tegernsee einfliegen lassen können statt das Thema dann aber bei Nacht und Nebel mit seinem Spezl zur Selbstanzeige zu bringrn. Ist mir bis heute unverständlich.
Bin deswegen gespannt, wie du die Geschehnisse aufgearbeitet hast, um da jetzt mit viel Abstand noch einmal drüber nachdenken zu können beim Hören.
Hat schon jemand die neueste Folge fertig gehört? Habe es knapp vorher zum aktuellen Stand geschafft & stecke nun etwas über einer Stunde in Episode 15.
Bin gestern Spätabend fertig gewesen, fantastische Folge @GNetzer, die mich super oft an die Zeit vor und rund um seinen Prozess zurückerinnert hat. Auch die Beschreibung wie es vor dem Gerichtssaal am ersten Verhandlungstag zu gegangen ist, hat mich an den kühlen, viel zu frühen Morgen erinnert, als ich dann in die Stadt gefahren bin.
Was mir - lose zusammengeschrieben - wieder ins Gedächtnis kam:
die Medienbegleitung nachdem es öffentlich wurde, vor dem Prozess, an den Verhandlungstagen und auch im Nachgang, bis er seine Haftstrafe antrat, waren wirklich absurd. Habe gestern nochmal in alten Miasanrot-Artikel gelesen (wir hatten das damals sogar per Prozess-Liveblog begleitet und ich schrieb sogar über die Eindrücke vom ersten Tag Erkenntnisse aus dem Gerichtssaal.
vor Ort hat mich vorallem die Summe überrascht und - genau wie es in der Folge beschrieben wurde -, wie oft sein Anwalt ihm dazwischengrätschte, wenn er sich nicht richtig äußerte
Was mir gar nicht mehr so bewusst war, war im Nachgang dann die Feststellung der Steuerschuld (und wie er sich über sie in wachsenden Zahlen äußerte)
Außerdem ging an mir damals komplett vorbei, dass man das Konto noch intensiver mit dem Verein in Verbindung gebracht hatte bzw. es die Theorie zu möglichen Handgeldern gab. Für mich war damals fix, dass es reine Privatsache war und nicht, dass das nochmal intensiver beleuchtet wurde.
Die Einordnung des Journalisten zu „wir werden es nie ganz erfahren“ ist jetzt dann das Gefühl, mit dem ich die Podcastepisode abschließe, was aber auch dazu führte, dass ich mir nicht mehr so sicher bin, wie viel wir eigentlich wirklich nun wissen und was wir nie erfahren werden. Spekulation - soll jetzt auch nicht wie eine Verschwörungstheorie klingen - sehr spannend darüber nachzudenken.
Ich denke viel über den Menschen Uli Hoeneß nach. Wie viel weiß man wirklich. Und selbst von dem was man weiß gibt es viele Wiedersprüche. Und das polarisiert halt so sehr und ich tu mir super schwer auszudrücken oder einzuordnen wie ich zu ihm stehe.
Übrigens hat die SZ einen True-Crime Podcast über 1860 gemacht, in der auch Uli Hoeneß zu Wort kommt. Leider sind die Folgen 2-8 hinter einer Paywall. Folge 1 gibt es hier:
Anlässlich der herausragenden Folge 15 habe ich den Machern geschrieben. Hier ein Auszug:
Die verschiedenen Aspekte, die es bei der juristischen, journalistischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung des Steuervergehens zu beachten gilt, habt Ihr aus meiner Sicht hervorragend ausgebreitet und zusammengefasst. Selbstredend kann UH sich nicht darauf berufen, dass andere hochmögende Vorgänger glimpflicher davongekommen sind. Seine Selbstgerechtigkeit muss einem nicht gefallen. Ebensowenig allerdings auch das Ausmaß an Hass und Häme, dem er ausgesetzt war. Möglicherweise - das ist nur eine Vermutung - hat genau dies zumindest mit zu dem relativ gnädigen Urteil beigetragen. Das wäre dann eine Art höherer Gerechtigkeit, die das Gericht dann hätte walten lassen und die diesem hoch anzurechnen wäre. Interessant übrigens, dass der Journalist Ott keine Hinweise darauf sieht, dass der FC Bayern involviert sein könnte - eine immerhin weit verbreitete These. Obwohl Abonnent der Süddeutschen, erinnerte ich mich an diese Einschätzung gar nicht mehr.
Jedenfalls empfinde ich diese unaufgeregte, sowohl kritische als auch empathische Aufarbeitung der Thematik als sehr wohltuend. Sie verdient wirklich Respekt.
Die unangenehme Wahrheit ist das Ost vieles was Hoeneß im Interview gesagt hat, nicht versteht (will).
Die Wettbewerbsfähigkeit in der Buli steigt natürlich enorm wenn es 50+1 nicht mehr gäbe.
Wie kann man so engstirnig sein, nicht zu verstehen, das 50+1 die größt mögliche Regulierung ist, die es gibt. Die es nirgendwo sonst gibt.
Schade- er hätte eigentlich etwas lernen können, anstatt voreingenommen hinterher die Dinge so zu interpretieren wie er sie sehen will.
Ansonsten natürlich großen Respekt für die Arbeit, die in der Recherche für 11 Leben steckt. Eine tolle Arbeit.
Leider mit den falschen Schlussfolgerungen.
Dazu kann ich nur den SportInside Podcast empfehlen. So ganz eindeutig ist die Sache nämlich nicht und da werden gerne Formulierungen und Thesen von Club-Verantwortlichen aufgestellt, sie so nicht haltbar sind.
Zusatz: Den Podcast habe ich noch nicht zu Ende gehört - leider…
Habe mir fast alles angehört. Das Interview zweimal. Es ist wirklich bemerkenswert wieviel Zeit und Arbeit hier investiert wurde, Hintergründe, Motivationen etc zu erkennen bzw sie zu verstehen. Es ist klasse das das in der heutigen Zeit noch jemand so macht, und damit weiß wovon er redet.
Leider bin ich mit einigen Schlussfolgerungen nicht einverstanden, aber das gehört ja auch dazu.
Aber noch einmal größten Respekt für Ost und co für diese, ja eigentlich kann man es Dokumentation nennen.
Ich bin mittlerweile mit dem Podcast durch. Sehe das Ganze als höchst informativ und unterhaltsam an. (Fahre recht viel Auto). Viele, von mir bereits vergessene Hintergründe wurden toll aufgearbeitet. Im Interview habe ich UH als sehr angenehmen, ruhigen Gesprächspartner empfunden. Irgendwie hatte ich so ein Gefühl, direkt daneben zu sitzen. Auch wenn er nicht alle Fragen beantworten konnte, oder wollte., habe auch ich wieder insgesamt ein besseres Bild von ihm bekommen. Seine Sicht der Dinge stellt er gut da. Es als meinen Frieden mit ihm gemacht zu haben zu bezeichnen wäre sicher etwas zu hoch gegriffen. Aber ganz ehrlich, ich wäre schon gerne aktiv dabei gewesen.
Bei 11 Leben kam mir die Fragestellungen teilweise penetrant vor…
Für mich wirkte es an manchen Stellen so als würde es in UH brodeln und er würde das Ganze bald abbrechen.