Ja, Münster ist schon geil und gehörte immerhin zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga.
Als ich vor vielen Jahren von Freiburg im Breisgau nach Münster wechselte (und zwar leider OHNE Signing Fee…), musste ich eine ebensolche Dialekt-Barriere überwinden wie Du - ein größerer Kontrast der Mundarten war kaum denkbar.
In Freiburg wurden alle Wörter „versüßlicht“ und endeten meist mit der Endung „le“.
Die Ureinwohner Freiburg bezeichnen sich selbst als „Bobbele“ („bischt a rechts Bobbele?“), ein besonders intelligenter Mensch war „a Käpsele“, ein Bonbon war ein „Guzzele“, ein Brötchen ein „Weckle“ und eine Frikadelle (die in Münster so oder auch „Boulette“ heißt) ein „Fleischküchle“.
Ein Frikadellen-Brötchen war also „a Fleischküchle im Weckle“.
Da fliegen einem echt die Ohren weg - speziell im Vergleich zum staubtrockenen und bollerigen Münsteraner Westfälisch.
Sinnbildlich war auch der jeweilige Sachbearbeiter meiner Rentenversicherung: in Freiburg ein „Herr Nägele“ - in Münster dann der ungleich derbere Name „Herr Pottkamp“. Das sagt wohl alles…
Hoffentlich hat man Dir da nicht als „Original-Spezialität für Kenner“ das legendär-berüchtigte „Töttchen“ (sozusagen die Münsteraner Antwort auf das ähnlich gewöhnungsbedürftige schottische "Haggis) angedreht, das kein Einheimischer je essen würde?
Speziell für bajuwarische oder fränkische Touristen stopfen die da alle „gut abgehangenen“ Innereien rein, die weg müssen: Kalbskopf, Lunge, Herz, Hirn und Zunge!!!
Und dann - der Insider-Tipp - ein halbes Fläschchen Worcester-Sauce draufschütten, um das etwas strenge Bouquet zu überdecken!
Schon beim Schreiben dreht sich mir der Magen um…
Obwohl: Ihr Bajuwaren und Franken seid ja terminologisch auch nicht viel besser und macht aus dem guten alten Frikadellen-Brötchen „a Semmel mit Fleischpflanzerl“