Ich hab das jetzt noch nicht gehört, aber mal grundsätzlich:
Und mag die Kaderplanung noch so schlecht sein. Hauptaufgabe eines Trainers ist es mit den vorhandenen Spielern erfolgreich zu sein und die Spieler besser zu machen.
Vielleicht sollte er einfach versuchen Upamecano und Sabitzer zumindest auf Leipzig-Niveau zu bringen und die Ersatzspieler mehr einzubinden. Roca ist nach drei gar nicht so schlechten Spielen als Corona-Notnagel wieder völlig außen vor. Sarr scheint auch nicht ganz blind zu sein, sonst wäre er bei Afrika-Meister Senegal nicht gesetzt gewesen.
Die können doch gegen Bochum, Fürth und Konsorten wohl spielen.
Wenn ich immer nur die nominell beste Mannschaft aufstelle, um keinen der „Stars“ zu verärgern, dann brauch ich keinen 25-Mann-Kader. Und auch keinen Trainer.
Das liegt vermutlich auch einfach in der Natur der Sache.
Er als Trainer möchte immer den bestmöglichen Kader, um den brutal hohen Ansprüchen des Clubs gerecht werden zu können.
Salihamidžić als Sportvorstand kann ihm diesen aber aus bestimmten Gründen nicht liefern. Vermutlich ist der Hauptgrund dabei die finanzielle Komponente.
Ja natürlich ist es klar. Es muss Einvernehmen über Transfers geben. Und natürlich muss die derzeitige schwierige Situation berücksichtigt werden. Und natürlich muss der Trainer bestmöglich mit den vorhandenen Spielern arbeiten. Und natürlich muss dabei sehr viel mehr herauskommen als die Leistung in Bochum. Da gibt es doch keinen Dissens.
Ich fand es auch aufschlussreich, dass Nagelsmann - im Gegensatz zu einem hier recht populären Erklärungsmuster - nicht der Auffassung zustimmte, dass die Aufstellung bzw. Spielanlage gegen Bochum zu offensiv gewesen sei, sondern im Vergleich zu den vorangegangenen Spielen „deutlich defensiver“.
Was in dieser Saison, ab heute dann Geschichte ist…die Auswärtstorregel.
Wird hoffentlich zu mehr Action in den Spielen führen. Die durchschnittliche Spielzeit in einer KO-Phase wird sich damit verlängern und es wird zu mehr Spannung führen.
Freut mich auf jeden Fall, auch wenn wir schön öfter davon profitieren konnten.
2016 gegen Atletico
Oder 2021 gegen Paris.
Selbst den Kollaps von 2014 würde ich in weiten Teilen darauf zurückführen, dass 0:1 auswärts unter dieser Regel so ein bescheidenes Resultat war, mit dem man sich taktisch echt schwer tut.
Oder 2010 gegen Florenz im AF und United im VF. War ne geile Champions League Saison, bis auf das Finale.
Intuitiv würde ich sagen, die neue Regel ist zu unserem Nutzen. Auch in den KO-Spielen werden wir gegen die Mehrzahl der Gegner Favoriten sein.
Und diese Regel sollte eher den Favoriten zugute kommen, da mit der nicht mehr vorhandenen Übergewichtung der Auswärtstore ein „chaotischer“ Faktor eliminiert wird.
Und dieses Element des Chaos oder des Zufalls, war dann immer eher die Chance für einen Außenseiter.
Jetzt wird eher die reine Stärke zählen, die man über 180 Min. (mindestens) ausspielen kann.
Was waren das für Spiele! Mit viel Hoffen und Bangen und zwei grandiosen Aufholjagden.
Dazu Kloses unfassbares Abseitstor.
Gegen United war ich nach dem 3:0 nahe dran den Fernseher auszuschalten (oder aus dem Fenster zu werfen?), weil ich mir die anstehende Vernichtung nicht mehr anschauen wollte. Nun, Gottseidank blieb ich dabei.
War ein Riesenspiel, aber ich kann mich noch erinnern, dass meine Reaktion auf das United-Spiel damals war, „das ist sowas von unverdient, aber wir dürfen ja auch mal wieder Dusel haben“. Inzwischen sind wir glaube ich im internationalen Gefüge so hoch oben verankert, dass uns derartige Verzerrungen eher schaden.
Robbens Direktabnahme OLd Trafford nach Ecke Ribéry.
War das nicht auch ein winner durch Auswärtstorregel?
Ja, war es.
Vielleicht klingt es im Rückblick etwas melodramatisch, aber der Moment als Robbens Ball im Netz einschlug, war so etwas wie die Geburt der superdominanten Bayern wie wir sie heute erleben.
Olic hatte im Hinspiel in der Nachspielzeit das 2:1 gemacht und wir lagen dann innerhalb von 30 Minuten oder so 3:0 hinten. Olic hat dann kurz vor der Halbzeit den Anschlusstreffer erzielt und dann kam das Robbentor. Für mich ist das immer noch eines der geilsten und emotionalsten Bayerntreffer aller Zeiten, gleichauf mit dem 3:3 von Luca Toni gegen Getafe und knapp hinter dem 2:1 von Robben in Wembley.
ich hab’s in der Stammkneipe gesehen und wollte nach dem 3:0 vollkommen gegen meine Überzeugung und „normalen“ Gewohnheiten zur Halbzeit gehen. Zum Glück bin ich geblieben bzw. fiel das Olic Tor noch vor der Halbzeit.
Müllers Ausgleich gegen Juventus 2016 und Comans Siegtor in Lissabon kann man auch in diese Kategorie einsortieren.
Auch das zweimalige Ausscheiden nach Hinspiel-0:0 auswärts gegen Liverpool (1981 & 2019) hatte m.E. mit der Regel zu tun.
Wieder mit der vollen Kapelle vorne.
3-2-4-1 also. Wieder Vollgas. Bin gespannt