[08.03.22 - CL] FC Bayern - FC Salzburg

Bei uns sind diese langfristigen Ausfälle aber dramatisch, weil sie die Statik unseres Spiels komplett verändern. Goretzka und Phonzie sind Schlüsselspieler für unsere Spielidee. Stehen die beiden auf dem Platz, sieht unser Spiel ganz anders aus

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Man könnte überspitzt sagen mit Alaba Boa Thiago und Kimmich hatten wir 4 Spielmacher- jetzt nur noch einen!

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Also wenn wir jetzt hier schon Boateng zum Spielmacher „hochsterilisieren“… if you glorify the past, the future dries up.

Mir geht hier in den Diskussionen sowohl kurz- mittelfristig, als auch langfristig (also über Dekaden gedacht) das richtige Maß ab. Wie oben Gerhard erwähnt, war auch unter den insgesamt (sehr) erfolgreichen Trainern längst nicht immer alles so toll, wie es jetzt im Rückblick offensichtlich für viele aussieht. Zumal Nagelsmann immer noch in seiner ersten Saison ist. Ist jetzt nicht gerade die Regel, dass ein FCB Trainer in seiner ersten Saison BL UND CL abräumt. Und wenn man etwas weiter zurückschaut: Was haben wir für Gruselsaisons erlebt, was haben wir für Durchschnittsspieler durchgeschleppt…

Gleichzeitig bin ich gerade auch gar nicht begeistert, wenn ich FCB Spiele sehe, was aber vorrangig mit dem unmittelbarem Vergleich zu Vorrunde und den 1,5 Jahren davor zu tun hat. Und all die oben genannten Gründe werden ursächlich dafür sein und sollten angegangen werden. Ich sehe das nur alles nicht so dramatisch (s.o.: in den Kontext gesetzt).

Was aber angesichts der Diskussionen hier klar wird: Wenn es jetzt gegen Salzburg in die Hosen geht, „brennt der Baum“.

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(2) FC Bayern München auf Twitter: „:speaking_head: @J__Nagelsmann: „Manu wird morgen spielen können, wenn über Nacht keine Reaktion auftritt. Da sind wir alle froh darüber. Über seine wichtige Rolle ist alles bekannt.“ @Manuel_Neuer #UCL #packmas https://t.co/2gaiNLpHLh“ / Twitter

Schon mal eine gute Sache für morgen.

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Das, finde ich, ist ein Beispiel dafür, wie man Kritik diskreditieren kann, indem man andern extreme Positionen unterschiebt, die hier niemand ernsthaft vertritt. Genauso könnte man sagen, diejenigen, die im Augenblick alles wunderbar finden, leben im Wolkenkuckucksheim. Ginge es nur immer um das Abfeiern des eigenen Vereins, dann braucht es auch kein Diskussionsforum. Wenn die Mannschaft ihre Möglichkeiten und ihr spielerisches Potential ausschöpft und trotzdem ein Spiel verliert, gibt es für mich auch keinen Grund zur Aufregung. Davon sehe ich sie im Augenblick leider noch etwas entfernt.

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War gar nicht grantig gemeint, ich finde bloß deinen schüchternen Zorn so angenehm - den ziehe ich gern manchmal auf mich, da kann ich dann einfach nicht widerstehen.

Dass du die fußballerisch größtenteils wirklich schlechten Darbietungen am Trainer festmachst, finde ich ein bisschen enttäuschend. Natürlich ist er der Verantwortliche, aber die Darbietungen sind doch ein Gemeinschaftsprodukt und die Mannschaft selbst scheint mir in dieser Zusammenstellung schon sehr suspekt: Wenn ein Trainer nicht ausdrücklich ihre fußballerogene Zone massiert, verliert sie augenblicklich ihre Spannung, Hingabe und Inbrunst.

Dass der burschikose Hansi Flick diesen sweet spot zumindest vorübergehend so exakt treffen konnte, ist mir immer noch ein Rätsel und ich vermute nach wie vor, dass das Ganze ein großer Schwindel war: eine kloppsche BVB-Travestie als Ausdruck fußballerischer Beliebigkeit, der MiaSanMia-Hoax.
Mit solchen taktischen Extravaganzen kann man offensichtlich ganze Schrankwände mit Pokalen füllen, aber wenn man einer Mannschaft solche Flausen in den Kopf setzt - Dynamik statt Ordnung, Tiefe statt Zweikämpfe, Überzahl statt Kombinationen, Mut statt Verstand - muss man sich nicht wundern, dass man ihren Charakter nachhaltig verdirbt und der Weg zurück in die von rationalen Ordnungsideen strukturierte Fußballwelt, die Heimkehr der Hellraisers in den bourgeoisen Schoß der Fußballakademiker ist lang und beschwerlich.

So trifft man sich dann zur Zeit auf halbem Weg, ein ordoliberaler Strukturalist und eine
geckenhaft-unausbalancierte Miniequipe mit lethargischem Größenwahn, die immer noch ihren längst schalen Flick 'n Rush-Phantasien nachhängt.

Wohin das noch führen soll, weiß ich nicht. Für mich ist der Trainer das wichtigste Element eines Teams, aber diese Mannschaft sollte sich wohl besser selbst trainieren - wohl wissend, dass das nicht funktionieren kann.

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Die schnöde Realität ist, dass Nagelsmann ein System spielen will mit dem die Spieler nichts anfangen können und das ein System abgelöst hat, welches sehr erfolgreich war.

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Ich muss das mal loswerden, ich habe den Eindruck Boateng kommt in den Medien oft zu schlecht weg.
Aus meiner Sicht war Boateng der beste deutsche IV des letzten Jahrzehnts mit sehr guter Spieleröffnung.

Nachdem er sein Jahr Eingewöhnung hatte war er ein fantastischer Einkauf, ich wäre mehr als glücklich wenn wir ihn aktuell in seiner Form vor ca. 4-6 Jahren hätten.

Gerade in Endspielen hat er Top-Leistungen abgerufen.

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Gegen die von Corona gebeutelten Salzburger wird morgen nichts anbrennen.

Ich gehe von einem unspektakulären aber auch ungefährdeten Heimsieg aus.

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Ich schätze im Gegenteil Nagelsmann als Trainer sehr, und gerade deswegen bin ich so überrascht, dass das im Augenblick alles etwas unstrukturiert aussieht. Was diesen etwas mythischen „Charakter der Mannschaft“ betrifft, der im Fußballerlatein immer mal wieder beschworen wird, scheinst du tiefere Einblicke zu haben, die sich mir entziehen. Deshalb kann ich darauf auch nicht weiter eingehen.

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Das meine ich ja (auch): Ein Jahr Eingewöhnung. Wem wird das heute noch eingeräumt, ohne als Fehlbesetzung oder -Einkauf zu gelten? In dem Sinne müßte man ja Upa noch ein paar Monate geben, oder? Von Nagelsmann ganz zu schweigen.

Auch meine ich mich zu erinnern, dass es nicht wenige wie ich gesehen haben, dass wir damals unseren besten IV (Hummels) zum BVB abgegeben haben.

Ich habe schon das Gefühl, dass hier allzu oft Spieler, kaum sind sie weg, viel besser gesehen werden als noch zu Zeiten als sie das Trikot tatsächlich an hatten. Und damit meine ich jetzt nicht „die Medien“. Bei Bayernspielern bilde ich mir mein eigenes Urteil, die sehe ich oft genug auf dem Platz. Medial gefiltert ist bei mir hingegen eher, wie ich potenzielle Neuzugänge bewerte, weil ich die kaum mal 90 Minuten intensiv beobachtet habe. Da greift dann das „Image“ oder einzelne, pos o neg herausragende Aktionen viel stärker. Denke, dieses „Image“ Phänomen gilt aktuell auch für Ginter.

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Boateng und Alabas lange Bälle die 2 Sekunden durch die Luft segeln sind ein Traum für jede Pressingfalle. Weiterhin hat es schon Gründe weshalb Boateng mittlerweile auch bei Lyon von der Bank grüsst. Alaba vermisse ich als LV und 6er, als IV war sein traditioneller Sicherheitsabstand zum Torschützen auch immer mau.

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Wenn Morgen die Einstellung, Konzentration und Disziplin stimmt, werden wir weiterkommen. Da habe ich wenig Bedenken. Wenn es daran hapert, haben wir das Ausscheiden verdient.
Bin gespannt, ob Nagelsmann die nötigen Verstärkungen für „seine Spielidee“ bekommt. Ansonsten muss er aus dem vorhandene Spielermaterial das Maximum herausholen. Ist nunmal sein Job. Ancelotti, Kovac und Nagelsmann wollen(wollten)vertikal, schnell durchs Zentrum spielen. Das birgt nunmal Risiken in der Konterabsicherung. Da muss taktisch wirklich vieles ineinander greifen. Zudem sollte eine hohe Passicherheit gegeben sein Da fehlt uns momentan einiges.(…die richtigen Spieler?)
Hauptsache Morgen weiterkommen. S.o. sieht das mit Goretzka und Davies schon um einiges besser aus.

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War nur leicht zugespitzt formuliert. Kritische Begleitung ist sicher sinnvoll, dagegen ist nichts einzuwenden.
Aber manchmal liest man hier Untergangsszenarien, nur weil die Topleistung nur 60 Minuten angehalten hat. Und das ist mir einfach zu abgehoben …

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Nagelsmann in der PK

+++ Nagelsmann über die fehlende Spielkontrolle +++

„Der Unterschied zwischen Leverkusen und dem Pokalspiel ist, dass wir gegen Leverkusen nicht die volle Kontrolle verloren haben. Das waren individuelle Fehler. Gegen Gladbach haben wir die Kontrolle komplett verloren.“

Hoch und weit bringt Sicherheit, ist nicht das Mittel, das ich will. Aber es ist mal gut, um den Raum dahinter zu nutzen. Kommunikation ist wichtig. Man unterstützt sich aber auch selbst dabei, wenn man coacht. Du analysierst, bist immer wachsam und bereit. Deswegen ist das Thema Kommunikation auch wichtig für uns. Wir haben Alaba verloren, der extrem viel gesprochen hat. Wir haben jetzt Spieler, die es gewohnt waren, dass jemand anderes spricht. Da muss man reinwachsen. Auch wenn es Spieler gibt, die nicht als Sprachrohr geboren wurden.“

„Die Balance ist uns ein paar Spiele abhanden gekommen, gegen Frankfurt und Leverkusen war es schon wieder etwas besser. Es ist eine gewisse Gratwanderung: Wie viel Risiko gehst du, wie risikoreich spielst du hintenheraus? Wenn wir uns nicht hundertprozentig sicher sind, nehmen wir aktuell doch immer noch die spielerische Lösung, die nicht immer gut geht. Gegen Leverkusen ging das zweimal nicht gut.“

„Ich habe eine klare Vorstellung. Als erstes steht der Spieler und seine Form. Ich würde mein System nicht über die Stärken meiner Spieler legen. Der Spieler steht immer im Mittelpunkt. Welcher Spieler hat die beste Form und auf welcher Position fühlt er sich am wohlsten? Es geht auch darum, wie es dann zum Gegner passt. Aber davon mache ich die Aufstellung nicht abhängig. Es passiert auch viel in Absprache mit den Spielern - grade bei Bayern München. Die Meinung der Spieler war mir für morgen auch wichtig.“

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Ich habe in meinen mittlerweile über 30 Jahren im Verein die Erfahrung gemacht, dass ALLE die Deutsch können, Kommandos wie „rausrücken“, „Hintermann“ oder „übernimm du ihn“ rufen können und auch tun. Hier wird ja gerade zu getan als ob der Abwehrchef ein potentieller General in der Armee oder Headcoach im American Football sein muss.

Ggf sollte man zB den Franzosen etwas in die vier Buchstaben treten, dass sie sich trauen Deutsche Kommandos zu rufen. Hörte schon ab und an französische Ausrufe, die halt ein Süle oder Davies nicht so schnell geistig verarbeitet bekommen. Denke da scheitert es eher am babylonischen Sprachengewirr den an mangelnden Führungsfähigkeiten

Das ist eine scharfsinnige Beobachtung.

Mich wundert allerdings, wie sich ein so sehr vom metatheoretischen Ganzheitsdenken beseelter Panoplist wie du, @Norbert, so sehr mit peinlichster Vehemenz gegen den auch im Fußball mit metaphysischer Unausweichlichkeit voranschreitenden Weltgeist auflehnen kann.

Athletik, Kraft, Ausdauer, Geschwindigkeit, Handlungsschnelligkeit, Präzision, Schärfe, Dynamik, Überladung und systematische Überforderung bei höchster Koordination - dies sind die spielerischen und ästhetischen Kategorien der brutalistisch-maschinellen Evolutionsstufe des Fußballs der Gegenwart.

Gemächliches Ballgeschiebe im Mittelfeld mit der Betonung auf Kontrolle ist ein Vestigium der Welt von gestern, wenn auch nach wie vor ein sukkulentes und wirkmächtiges, wie dein Beispiel eindrucksvoll zeigt.

Flicks Erfolg war weder Rätsel noch Schwindel, er ritt dieser Entwicklung hoch zu Pferde voran. Nagelsmann ist keineswegs der pazifierende Reconquistador, der einen völlig außer Rand und Band geratenen Fußball zurückzuführen versucht in den heiligen Schoß der erhabenen, suaven Bedächtigkeit. Er hebt den Flickschen Mantel auf und versucht, über syn- und antithetische Erweiterungen den dialektischen Umschlag, die Einheit in der Differenz herzustellen, die Einheit zwischen Dynamik UND Ordnung, Tiefe UND Kontrolle, Überzahl UND Kombination, Mut UND Verstand.

Weniger „ordoliberaler Strukturalist“, ist Julian Nagelsmann, im Gegenteil, vielmehr ein postmoderner Synkretist, in dessen Katechismus für Denkverbote kein Platz ist. Er muss es auch sein, denn auch ein Julian Nagelsmann kann sich dem unerbittlichen, evolutionären Sog des Fußball-Mahlstroms nicht entziehen, möchte er von ihm nicht hinweggefegt werden wie eine Handvoll verdorrter Blätter in einem Orkan.

Der große, heimliche Antagonist in diesem Spiel ist in der Tat die Mannschaft. In ihr wogt ein Innenkampf zwischen Treue zu den Tugenden des „Bayern-like“ und Aufgeschlossenheit für die neuen Ideen Nagelsmanns. Dass dieser Kampf weiß Gott noch nicht entschieden ist, legen die gelegentlichen Berichte über Rumoren in der Kabine und Lewandowskis subtile Kritik an seiner Einsatzweise nahe.

Dass ich aber jemanden wie dich, lieber @Norbert, - ausgerechnet - sich bei all dem eines Tages nach „rationalen Ordnungsideen“ und „ordoliberalem Strukturalismus“ sehnen sehen würde, ist eine Ironie der Geschichte.

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Das gilt in meiner Wahrnehmung auch umgekehrt oft für Spieler, bevor sie zu Bayern wechseln; oder in den meisten Fällen, bei allen die letztlich nicht zum FC Bayern wechseln, als ständige Sehnsuchtserwartung - Spieler XY hätte dieses und jenes Kaderproblem gelöst oder würde es „definitiv“ lösen.

Tatsächlich ist es so, dass nur zu einem (kleineren) Teil die Neuzugänge tatsächlich den Sprung ins Team schaffen und die erwartete Performance dauerhaft zeigen. Und wenn überhaupt, dann ganz selten im ersten Jahr. Ich erinnere einfach mal in jüngerer Vergangenheit an Goretzka und Sané (positive Beispiele), die ja ganz klar Zeit zur Akklimatisierung gebraucht haben - und zum Verstehen, dass sie sie sich erst noch steigern müssen, um hier konkurrenzfähig zu sein. Goretzka in puncto körperlicher Präsenz, Sané im Defensivverhalten.

Jeder Spieler, der anderswo in der Bundesliga als bester Spieler seines Teams und großer Star gilt, muss bei Bayern erstmal lernen, sich als eine von mehreren Möglichkeit zu begreifen und in jedem Spiel jedem Ball hinterherzugehen, sonst schafft er es auf Dauer nicht ins Team.
Ist ja auch klar - mit halbem Ar… wirst du nicht CL-Sieger. Und das ist nun mal der Anspruch des FCB.

Insofern muss man einfach Upamecano und auch Sabitzer des Jahr zur Eingewöhnung zugestehen. Erst nächste Saison wird man halbweges zuverlässig beurteilen können, ob sie die nötige Qualität und Einstellung für Bayern haben. Bis dahin wird man dann auch mal halbstündige Aussetzer des Teams ertragen müssen.

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Nach der PK werden also Neuer und Sane spielen. Hernandez sowieso.
Wird Nagelsmann in seinem „Endspiel“ auf Wackel-Upa oder den völlig unerfahrenen Richards setzen?
Wenn nicht wird es wohl auf die Dreierkette hinauslaufen.
Neuer
Pavard-Süle-Hernandez
Gnabry-Kimmich-Musiala-Coman
Müller-Sane
Lewy

Das wäre die Offensiv-Variante, ohne die Möglichkeit noch mal groß nachzulegen.
An Alternativen wie Sabitzer, Sarr, Stanisic, Nianzou oder Roca zu glauben fällt mir angesichts der Bedeutung des Spieles schwer.
Also wird die Frage sein: Upa oder Coman/Gnabry?

Jedenfalls ein Spiel das auch für den erfolgsverwöhnten Bayernfan (soll man sagen endlich) wieder eine spezielle Form des Prickelns verspricht.
Es ist zwar „nur“ Salzburg, es ist zwar „nur“ das Corona geplagte Salzburg, aber es ist ein Spiel in dem man tatsächlich was verlieren kann. Und zwar was ziemlich Wesentliches.
Noch 10 Stunden Warten, ist wie beim Christkind :grin:

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Geht es im Fußball nicht hauptsächlich darum etwas zu gewinnen?