Alles in allem können wir uns wirklich glücklich schätzen, dass sich der FCB nach fast schon grotesk langer Trainersuche im Frühsommer letztlich für Vincent Kompany entschieden hat.
Eine solche Aufbruchstimmung wie jetzt hätte es unter einem (zurückgekehrten) Nagelsmann oder einem (doch noch länger gebliebenem) Tuchel ebenso wenig gegeben wie unter einem Rangnick.
Einzig Flick hätte (jedenfalls danach, wie gut er derzeit den FC Barcelona trainiert) für einen ähnlichen Offensivfußball gestanden wie Kompany.
Trotzdem war es richtig, sich für Kompany zu entscheiden, weil er noch so jung, unverbraucht und enthusiastisch ist und für einen echten Neuanfang steht, während eine erneute Verpflichtung von Flick wegen seiner schwierigen Vergangenheit beim FCB und all der damit verbundenen zwischenmenschlichen Verstrickungen nicht unproblematisch gewesen wäre.
Allerdings gilt bei einem Verein wie dem FCB natürlich ein brutales Leistungsprinzip, was die Ergebnisse angeht, und deswegen werden die nächsten Wochen EXTREM wichtig sein für eine Standortbestimmung, wo der „neue Kompany-FCB“ wirklich steht.
Das Spiel gegen Benfica Lissabon MUSS gewonnen werden, uns speziell die Woche vom 26.11. bis zum 3.12., wo wir gegen PSG Paris, in Dortmund sowie im DFB-Pokal schon so früh ausgerechnet auf Leverkusen treffen, wird für die Erreichung unserer Saisonziele unglaublich wichtig werden!
Denn sollten wir - was absolut nicht passieren darf, aber angesichts der starken Gegnerschaft bei unglücklichem Spielverlauf durchaus möglich ist - in der Champions League nochmal verlieren und/oder gleichzeitig bereits in der 3. Runde aus dem DFB-Pokal rausfliegen, besteht die Gefahr, dass der Enthusiasmus über den Kompany-Fußball schnell abkühlt und die Medien sich auf ihn einschießen.
Es wäre schon absolut brutal und ernüchternd, sollte der FCB schon ab Anfang Dezember nur noch um den Bundesliga-Titel mitspielen können und das „CL-Finale dahoam“ im eigenen Stadion nur noch als Zuschauer erleben dürfen.
Trotzdem sollte die Vereinsführung auch unabhängig von den Ergebnissen der nächsten Wochen unbedingt weiter an Kompany festhalten, weil die Perspektive, die er bietet, sehr gut ist.
Aber ich werde „Kanonenbälle schwitzen“, bis die o.g. Spiele - hoffentlich erfolgreich - vorbei sind.