Kimmich hätte doch einfach nur zu Neuer zurückspielen müssen. Obwohl: Der war ja heute auch (mal wieder) ein Risikofaktor. Wie auch immer: In den letzten zwei Minuten noch weiter Hurrafußball nach vorne zu spielen, war in dem Moment nicht der Weisheit letzter Schluss.
Der Davies Fehlpass ist wirklich gruselig
Kann da schon passieren. Kimmich darf da nicht hin. Dadurch entsteht die Situation erst. Marmoush dann zwar von drei Gegenspielern umgeben, aber nicht einer davon eng dran. Müller darf seine Chance in der ersten Halbzeit halt auch gerne machen.
Das 2. Tor geht eindeutig auf Kim. Das war ein klassischer Abwehrfehler!
Ich bin jetzt richtig sackig… Es sieht alles ganz toll aus, was wir machen, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht zur vorigen Saison, aber den Aufwand den wir für die 3 Tore betreiben und der Gegner steht 85 Minuten hinten drin und macht auch 3 Tore, will nicht in meinen Kopf rein.
Und leider ist Manu in diesen 1 gegen 1 Situationen auch nicht mehr der Rückhalt, der er mal war.
Früher hat Neuer solchen Dinger wie heute immer wieder mal pariert, das hat ihn immer ausgezeichnet. Er ist nicht mehr auf diesem Niveau… Sicherlich immer noch top, aber trotzdem über seinen Zenit.
Ich für meinen Teil sehe immer noch die gleichen Fehler, die zu den Gegentreffern führen, wie es schon unter Tuchel, Nagelsmann und Flick war.
Wenn unserer druckvolles Spiel 3 Tore generiert, vor allem gegen Gegner wie Frankfurt, ist das natürlich ganz toll, aber wie Eingangs schon erwähnt, steht dann Aufwand und Endergebnis im Widerspruch.
Ich habe das Spiel gestern nicht gesehen, nur gerade die Zusammenfassung. Unabhängig von den Fehlern davor, sind alle drei Gegentore haltbar!
Beim ersten 1:1 fällt Neuer wie eine Bahnschranke.
Beim 1:2 wird er ins kurze Eck getunnelt und beim 3:3 spekuliert er aufs kurze Eck und kommt dann nicht mehr rechtzeitig in die andere Richtung. Solche Dinger hat er normalerweise jahrelang gehalten.
Ich finde man muss hier schon auch eine Torwartdiskussion beginnen, denn seit seiner Verletzung ist Neuer bei Weitem nicht mehr der Alte! Mittlerweile BuLi-Durchschnitt und es sind einige Keeper besser als er (Baumann, Grabara, Santos, und natürlich die offensichtlichen: Kobl und Nübel)
Da stellt sich dann doch so langsam die Frage, wie lange man sich das noch antut?
Da stellt sich dann doch so langsam die Frage, wie lange man sich das noch antut?
Bis Nübel nächste Saison aus Stuttgart wieder zum FCB kommt
Den ersten kann er nicht halten, einen der anderen beiden Gegentreffer, hätte er früher rausgefischt. Vor allem das dritte.
Ich nehme an, es wird seine letzte Saison sein. Danach wird man es mit Nübel probieren. Glaube allerdings nicht, dass er (also Nübel) es bei uns packt.
Aber man steht zumindest nicht komplett blank dar.
Auf der einen Seite, kommt uns sein offensiver Spielstil ja zu gute, andererseits, haben jetzt mittlerweile alle mitbekommen, dass ein weiter Ball reicht und man blank aufs Tor zulaufen kann.
Da muss Kompany einfach das richtige Mittelmaß finden. Finde schon, man ist auf dem richtigen Weg, aber gerade international kann man so nicht spielen.
steht dann Aufwand und Endergebnis im Widerspruch.
Mit der Zeit wird sich das statistisch schon noch angleichen und Kompany wird die Mannschaft und sein System schon auch noch verbessern.
Eine Corona CL hat halt doch keine sonderliche Aussagekraft.
Woran bemisst sich das? Ich frage es, weil dieses Argument immer mal wieder angeführt wird. Aus meiner Sicht kann der einzige Maßstab das Turnier selbst sein. In der Hinsicht gibt es keinen Zweifel, dass das beste Team gewonnen hat. Spätere Wettbewerbe werden als Belege nicht benötigt, denn die Schnellebigkeit des Fußballs erzeugt permanent neue Kräfteverhältnisse. Hat Chelseas Erfolg im Folgejahr etwa keine Aussagekraft? Oder der von City letztes Jahr? Denkt man das zu Ende, landet man für die letzten zehn Jahre stets bei Real. Obwohl die gar nicht immer überragend aufspielten. Aber gut, in der Wiederholung liegt vielleicht dann doch die Aussagekraft. So gesehen ein Alleinstellungsmerkmal. Dann aber ist es ein unbrauchbares Kriterium.
Maximalen Erfolg zu wiederholen - am besten regelmäßig -, das ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Natürlich kann man angesichts beispielsweise der Titelserie in den 70ern nostalgisch werden. Das waren noch Helden! Als jemand, der diese Erfolge am TV miterlebt hat, sage ich: so toll sie auch gewesen sein mögen, ihre Aussagekraft war extrem überschaubar. Der erste Triumph, 1974, war hochverdient. Allerdings so auch nur möglich, weil der bis dahin überlegene Hauptkonkurrent, Ajax Amsterdam, durch den Weggang von Cruyff nach Barcelona zu Saisonbeginn erheblich geschwächt war. In den beiden folgenden Wettbewerben siegten die Bayern nur mit viel Glück und bei bestenfalls durchschnittlichen Leistungen und Erfolgen auch in der Bundesliga. Es war eine beachtliche Leistung, dennoch die Trophäe zu holen. Aber es sagte wenig über die Kräfteverhältnisse im europäischen Fußball aus.
Davon gehe ich natürlich auch aus.
Nur aktuell wäre mir der Ergebnis-Fußball lieber, als der Hurra-Fußball.
Tiki Taka 1 2 3 können wir gerne spielen, wenn die Ergebnisse passen, aber vorher sollte man dringend daran arbeiten.
Nur mit schöner Schrift bekommt man keine 1 in Mathe.
Zur Vertiefung der Diskussion empfiehlt sich das Rasenfunk-Gespräch, das Max Jacob Ost mit Jonas Friedrich und Martin Rafelt zum gestrigen Spiel führt. Besonders letzterer argumentiert stark für einen risikobetonten Spielstil à la Kompany. Sehr hörenswert. Nebenbei erwähnt er - nicht erstaunlich bei seiner bekannten Nähe zu ihm -, dass auch Klopp einst in Dortmund für sein hohes Pressing kritisiert wurde, und bemerkt dazu: „Nicht so schlecht gelaufen für ihn.“
Nur mit schöner Schrift bekommt man keine 1 in Mathe.
Das stimmt. Aber mit der Fokussierung auf Risikovermeidung gewinnt man halt auch keinen Hauptpreis im Leben - und verwirklicht auch keine Träume. Ich weiß, wovon ich spreche. Obwohl alles andere als der Typus des Draufgängers, habe ich zum Glück in entscheidenden Situationen voll auf Risiko gesetzt, gegen alle Warnungen. In meinem Alter hat man dann schon eine vernünftige Datenbasis, um zu einem validen Urteil zu gelangen. Genau in diesem Sinne führt Rafelt zuletzt auch Menotti an; vollkommen zurecht, wie ich finde.
Aktuell bleibe ich dabei, dass uns nicht schöner Fußball, sondern die Ergebnisse gefehlt haben und aktuell wieder fehlen.
Im Moment ist mir der Aufwand persönlich zu hoch, um am Ende mit fast Nichts dazustehen.
Ich würde noch gerne einen Aspekt zufügen. Aufgrund des Ausfalls von Musiala und des Durchspielens von Müller war die Positionierung Kimmichs eine andere wie die Spiele zuvor. Es ist mir ziemlich früh aufgefallen, dass sich Kimmich kaum mehr nach Links hinten oder zwischen die IV hat abkippen lassen, weil dann die Abstände zu den offensiven 4 zu groß geworden sind. So mussten beide 6er relativ hoch anschieben und sich in Räume begeben, die sie durch ein Abfallen von Musiala nicht begehen mussten.
Daher muss man beim Ergebnis auch über Müller und die Positionierung von Kimmich reden. Spätestens durch eine frühere Einwechslung von Palinha für Müller wäre Pavlo auf die 8 gerückt und hätte den Ball besser behaupten können.
Das sehe ich vielleicht als einzigen taktischen Fehler.
Ich frage mich wirklich, was den Einwechselspielern in der 90. Minute mit auf den Weg gegeben wurde. Dier für Upa, Palhinha für Pavlo und Laimer für Olise lassen für mich nur den Schluss zu, dass VK nicht mehr aufrücken wollte. Warum Kimmich da dann so nen Dreck spielt, kann eigentlich nur er sagen. Mal abgesehen von seiner sonstigen riesen Performance über das gesamte Spiel.
Ein spielerisch super Spiel, welches sich wie eine Niederlage anfühlt.
Nun ja - es gibt u.a. ein Buch namens „Die Systeme des Fußballs“ mit den Autoren Rene Maric und Martin Rafelt…
Das hat m.E. wenig mit Kloppschem Fußball zu tun, sondern eher damit, dass die beiden die Ideen miteinander teilen. Auch Bohndesliga, wo ja deren Freund Tobias Escher arbeitet, ist interessant zum Anschauen…
Ja, beide schrieben bekanntlich dereinst für spielverlagerung.de, Maric bekannt als FCB-Fan, Rafelt dem BVB verbunden. Um ihre Kürzel - RM und MR -, mit denen sie ihre Artikel kennzeichneten, gab es manch kuriose, angeblich gelegentlich von ihnen selbst gewollte Verwirrung.
Das hat m.E. wenig mit Kloppschem Fußball zu tun
Wer weiß. Rafelt, der ja auch ein Buch über Klopp und seinen Fußball geschrieben hat, behauptet es heute jedenfalls.
Eine Corona CL hat halt doch keine sonderliche Aussagekraft.
Woran bemisst sich das? Ich frage es, weil dieses Argument immer mal wieder angeführt wird. Aus meiner Sicht kann der einzige Maßstab das Turnier selbst sein. In der Hinsicht gibt es keinen Zweifel, dass das beste Team gewonnen hat.
Am besten Team im Turnier gibt es sicherlich keine Zweifel.
Aber es waren halt schon fast genial gut für den Flickfußball passende Rahmenbedingungen, dass man dann so wunderbar passend ausgeruht (viel mehr als fast alle anderen Länder/Ligen bis auf passenderweise Frankreich/PSG) nach Lissabon reisen konnte.
Eine totale Ausnahmekonstellation wie es sie so krass noch nie in 70 Jahren Profifußball gab und aller Wahrscheinlichkeit nach auch so bald nicht mehr geben wird.
Wie sehr man das gewichtet ist natürlich jedem selber überlassen.
Aber es sollte halt schon ein bisschen dazu passen wie relativ wenig im Vergleich im 2. Flickjahr oder im Anschluss gar bei der Nationalmannschaft mit ihm „rüberkam“. Es hat halt einfach alles perfekt gepasst in 2020. Und wie es genau alles lief, das war halt auch Mal zur Abwechslung ziemlich glücklich auch gelaufen für uns in vielerlei Hinsicht. Das schmälert für mich eigentlich nix (das „wie“ inkl. zB dem Kantersieg gegen Barca war ja kaum mehr zu toppen) aber es zeigt halt auch daß man da halt wohl klar besser wegkam als wirklich war. Was die nächsten Jahre dann leider ja klar auch immer mehr nahelegen mussten…