Werder Bremen: Wirtschaftlicher Steckbrief vor den Bayern

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Dies ist der zwölfte Artikel in einer inzwischen nicht mehr ganz so neuen Artikelserie, in der wir uns vor jedem Bundesligaspiel der Bayern den kommenden Gegner durch eine wirtschaftliche Brille anschauen wollen.  442 Millionen EUR statt Aufstellung 4-4-2, Hauptsponsor statt Hauptrivale lautet das Motto. Die Meisten kennen die sportlichen Profile…

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@Alex : erneut ein herzliches Dankeschön für den wie immer sehr interessanten Beitrag!

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Da Bremen einer der Vereine ist, die vor nicht allzu langer Zeit mal nicht allzu weit von uns entfernt waren, sieht man da schön die Entwicklung der BL. Von potentieller Konkurrent zu völlig chancenlos in 1,2 Jahrzehnten.

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Werder, S04, HSV, BVB haben es alle selbst versemmelt

Sauber herausgearbeiteter Artikel.
Ergänzung:
Der wirtschaftliche und sportliche Niedergang fing an mit Stolbergs Flucht und Borns Bestechungsskandal.

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@anon19834089: Danke für das Lob.

Meinst du das als zeitliche Korrelation oder kausale Ursache?

Was ist in den Fällen Stolberg und Born eigentlich passiert? Von beiden Fällen habe ich noch nie gehört.

@Jo_1: in der Tat. Und es zeigt auch, wie schnell so ein Abstieg geschehen kann und wie die prekär und fragil das Dasein am Rand ist, mit sich selbst verstärkenden Prozessen. Hätten sich die Bremer in den Jahren nach 2011 relativ zügig wieder für die Champions League qualifiziert, hätten sie bei ihrem Drahtseilakt mehr Geld für den Kader übrig gehabt, vielleicht bessere Spieler kaufen oder gute länger halten können, sich mit höherer Wahrscheinlichkeit schnell wieder für die Champions League qualifizieren können und damit im Jahr danach die Wahrscheinlichkeit, dasselbe wieder zu schaffen, erhöhen können. Oder negativ formuliert: Mit jeder weiteren Nicht-Qualifikation für die Champions League steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man es in der nächsten Spielzeit wieder nicht schafft, und wenn man erst einmal zwei bis drei Nicht-Qualifikationen in Folge hinter sich hat, ist die Wahrscheinlichkeit auf einen Rückkehr auf die dauerhafte Europapokal-Spur schon ziemlich gering.

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Meiner Meinung nach, ohne Anspruch auf Richtigkeit, waren beide Geschichten ursächlich für den Bremer Niedergang.

Alles kann ich nicht belegen, ist mir aber von Mitarbeitern und Sponsoren des SVW bestätigt worden.
In Kurzform.
Born:
Der galt als der Experte für den südamerikanischen Spielermarkt. Werder hoffte, dass er ihnen den nächsten Diego vermitteln würde.
Wen Born empfahl, wurde blind verpflichtet. Da waren Gurken bei, die nichtmal in Werders zweiter Mannschaft gespielt haben. Pure Geldverbrennung.
Irgendwann kam raus, dass er Geld von Spielerberatern kassiert hat, wenn er ihre Schützlinge empfiehlt. Die Vorwürfe sind öffentlich geworden.
Lemke hat ihm einen Deal angeboten. Rücktritt von allen Ämtern, dafür öffentliche Rehabilitation.
So kam es dann auch.

Stolberg:
Der Verein und diverse Spieler hatten Geld in seine Reederei investiert. Außerdem hat er bei Bremer Banken für Kredite in Höhe von 30 Millionen Euro gebürgt.
Dann ist er in einer Nacht- und Nebelaktion nach Südamerika geflohen.
Die investierten Gelder waren weg und die Banken haben trotzdem auf die Bürgschaft bestanden.

Zwischenzeitlich stand es richtig schlimm um den Verein.
Ohne Finanzspritzen der Stadt wäre der Verein insolvent gegangen.

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Danke dir für die Infos. Waren die finanziellen Nachteile und Einbußen, die dem Verein aus Borns Korruption und den Bürgschaften für die Kredite erwachsen sind, so groß, dass es dem Verein so substantiell geschadet hat, dass es einen nachhaltigen negativen Einfluss auf seine sportliche und wirtschaftliche Zukunft hatte? Über welche Beträge innerhalb welcher Zeiträumen reden wir hier? Weißt du das?

Kann ich dir im Detail nicht beantworten.
Borns „Empfehlungen“ waren wohl ziemlich ärgerlich, weil zu der Zeit Transfers eigentlich einschlagen mussten.
Schlimmer dürfte aber die Stolberg-Geschichte gewesen sein.
Vereinsgelder weg, weil Stolberg insolvent, finanzielle Zusagen konnte er nicht einhalten und dann musste Werder noch die Bürgschaften auftreiben.
Das war auf jeden Fall ein harter Schlag.

Danke! Es wäre natürlich schon interessant zu wissen, um welche Beträge es hier geht, wenn man einen direkten kausalen Zusammenhang zwischen diesen Vorgängen und Bremens anschließendem sportlichen Absturz herstellen möchte. Wenn es etwa nur um einmalig 2 oder 3 Mio. EUR ginge, dann hätte es wohl nicht ganz so eine Tragweite. Bei 20 oder 30 Mio. EUR hingegen sähe es schon deutlich anders aus.

Das hatte wohl eine ziemliche Tragweite.
Die Banken hatten Werder fallengelassen. Das dauert hier lange.

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Beim Herrn Stolberg war Werder zu naiv.
Aber der Typ wurde zuvor mit einigen Auszeichnungen („Unternehmer des Jahres“) auch in den Himmel gehoben. Der hat so Manche geblendet.

Absolut.
Dem hat man quasi den Schlüssel zum Verein gegeben.