Spieler des Monats Januar: Thomas Müller

Veröffentlicht unter: Spieler des Monats Januar: Thomas Müller – Miasanrot.de

Es war ein ruhiger Januar in München zwischen Winter-, Pokal- und Länderspielpause. Auf den klassischen Fehlstart gegen Borussia Mönchengladbach folgten überzeugende Auftritte gegen Hertha BSC und den 1. FC Köln. In allen drei Spielen einer der besten auf dem Platz und steter Unruheherd für gegnerische Defensivreihen: Thomas Müller, der Miasanrot…

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Vielleicht weil global keiner weiß auf welcher Position Müller überhaupt spielt oder was ein Raumdeuter ist?

Oder weil es keiner wie er versteht zwischen Welt- und Kreisklasse zu wechseln. Er schafft es immer wieder zu überraschen. Er kann geniale Tore oder Assists liefern aber genauso gut auch in den Boden treten und hinfallen oder eine Ecke dem Gegner zurück schenken.

Es gibt wahrscheinlich viele Gründe. Verdient hätte er die ein oder andere individuelle Auszeichnung aber wohl schon in seiner Karriere. Vielleicht reichen ihm aber auch die Titel die er mit seinem Team holt.

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Ganz klar: Frisur und Fehlen von Tätowierungen.

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Er ist halt medial nicht so präsent wie manch anderer und halt auch kein Paradiesvogel, der mit bunten Klamotten durch die Weltgeschichte rennt. Lewandowski auch nicht, der schießt aber halt ein Tor nach dem anderen, Müller bereitet hauptsächlich vor.

Da kommen einige Dinge zusammen.

Ich denke das liegt einfach an seiner Art Fußball zu spielen - wenn du ein einziges normales Spiel von KdB siehst dann weißt du sofort, dass so Weltklasse aussieht, Müller kannst du jahrelang beobachten und frägst dich danach immernoch was genau ihn jetzt eigentlich so effektiv und wertvoll macht.
Außerdem ist Müller auch davon abhängig dass er richtig eingesetzt wird - Heynckes, Pep oder Flick wussten das, bei Löw z.B. wurde er laufend in ungeeigneten Rollen verschwendet was ihn dann sehr durchschnittlich aussehen lässt.
Daher neigen wohl auch viele dazu seine Statistiken (zum Teil) als Selbstverständlichkeit in einem (meist) überlegenen Team zu sehen anstatt Müllers gewichtigen Anteil an dieser Überlegenheit zu erkennen.

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Wenn Neymar an 2-3 Gegenspielern vorbeidribbelt oder de Bruyne einen Flachpass über 20 Meter durch mehrere Verteidiger perfekt in den Lauf spielt, erkennt jeder sofort, dass das gerade etwas besonderes war, was man nicht alle Tage zu sehen bekommt.

Highlight-Clips von Müller sehen dagegen relativ unspektakulär aus, weil Müllers Stärke nicht darin besteht einen technisch herausragenden letzten Pass zu spielen oder den perfekt geschossenen Abschluss zu liefern. Müller ist wahrscheinlich die Nr.1 im Weltfussball wenn es darum geht, gefährliche Situationen heraufzubeschwören, weil er es wie kein Zweiter versteht sich auf dem Platz zu positionieren, Läufe in die Tiefe forciert, Räume zu deuten und letztlich auch die Handlungsschnelligkeit besitzt, diese Dinge umzusetzen.

In der Theorie könnten also viele Spieler das tun, was Müller macht, da er weder technisch noch physisch (Körperlichkeit u. Schnelligkeit) zur absoluten Elite (abgesehen von seiner Ausdauer) gehört. In der Praxis scheitert es jedoch bei 99% der Spieler schon darin, dass sie sehr viel seltener in Spielsituationen gelangen, von wo aus Müller Tore und Assists kreiert.

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Und weil München, wenn wir mal ehrlich sind, nicht die allergrösste Platform ist. Das sieht man ja auch an Lewandowski, der sicher einige goldene Bälle mehr im Schrank hätte, wenn er vor ein paar Jahren doch nach Madrid gegangen wäre. Damit reihen sich beide ein in eine längere Liste von herausragenden Bayern-Spielern, die bei solchen Wahlen stiefmütterlich behandelt wurden:

1998 hat Lizarazu als frisch gekrönter Weltmeister und damals überragender Spieler auf seiner Position eine ganze Stimme erhalten. 2001 landete Kahn als Elfmetertöter von Mailand abgeschlagen hinter dem chronisch erfolglosen Michael Owen, 2002 passierte ihm dasselbe als WM-Held mit dem erst kürzlich genesenen Ronaldo. 2013 dann die Einstufung von Ribéry, dem mit Abstand besten Spieler in der besten Mannschaft, hinter den üblichen Verdächtigen Herrn R. und M.; Neuer passierte ein Jahr später genau dasselbe. Die vereinzelten Punkte, die Philipp Lahm in seiner unglaublichen Karriere aufgesammelt hat, möchte ich gar nicht zusammenrechnen.

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Ich glaube, dass Müllers Standing im Ausland deutlich höher ist, als hier angenommen. Sicher wird er nicht als mega Spielmacher wahrgenommen, aber als brutaler Scorer.

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Hermann Gerland hat gesagt:
„Als der zu uns kam, haben alle geguckt. De konnte nicht dribbeln, der konnte nicht schießen, der war nicht der schnellste…Aber wenn es gefährlich wurde, war Müller immer dabei.“
Und das trifft es, glaube ich, ziemlich gut.

Zumal er auch nicht der spektakulärste Typ ist (obwohl, irgendwie schon) und auch nicht die spektakulärsten Vorlagen gibt. Meist im 16-er noch einmal den Querpass. Aber er hat eben immer das Auge für seinen Nebenmann.
Und Figo hat mal gesagt: „Ein großer Spieler ist der, der andere glänzen lässt“ ( Weltfußballer besticht als Mannschaftsspieler: Luis Figo - der „soziale“ Portugiese - Handelsblatt und das passt einfach bei ihm.

Es bleibt halt dabei wie schon beim Gerd: Einen wie Müller wird es nie wieder geben.

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Für die englischen Medien gilt das bestimmt.

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„Nicht der spektakulärste Typ“ ist auch so eine urban myth. Müller hat eine geniale Technik (auch wenn er natürlich schon den ungelenken Müllerstyle besitzt), die er auch weiß einzusetzen.

Problem bei über 500! Scorern in der Karriere verliert man halt auch irgendwann den Überblick.

Wenn man die „Raumdeutung“ zur Technik zählt, ist er in dieser Kategorie sowieso der beste Spieler der Welt. Zählt man nur Schusstechnik und Ballannahmen dazu, muss er sich jedenfalls auch nicht vor der Konkurrenz verstecken, die ihm auf Position und Output am nächsten sind.

One Touch-Pässe und Flanken sind zb eine große Stärke. Und das Auge für die Mitspieler auch (wobei ich das auch wieder zum Raumdeuten zählen würde).

https://www.reddit.com/r/soccer/comments/1nltgf/thomas_müller_goal_vs_manchester_city/

Die Bude gegen City ist eins meiner absoluten Lieblingstore. In der Liveübertragung sah es so aus, als hätte er sich da hingebeamt.

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Wahrscheinlich läuft’s ähnlich wie bei Philipp Lahm:
Wenn Thomas Müller sein Karriereende verkündet, fällt allen Journalisten plötzlich auf, dass er noch nie Fußballer des Jahres war… :face_with_monocle:

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Müllers Ansehen ist mMn schon ziemlich hoch. Aber eben nicht bei denen die diese Wahlen durchführen. Wahrscheinlich wohl auch deshalb weil da nichts offensichtliches/plakatives spektakuläres dabei ist was er macht. Man muss eben genau hinsehen und analysieren um es zu verstehen. Wahrscheinlich zu kompliziert damit es für einen Poster Boy reicht.

Seine Assist Statistik ist enorm und dennoch redet man dann lieber über KdB oder damals Özil.

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Aber du würdest schon zustimmen, dass KdB schon auch ein genialer Spieler ist, der vor allem durch seine Leistungen überzeugt, und keiner, der hauptsächlich als Selbstdarsteller unterwegs ist? Hätte ich sooo gerne mal in unserem Trikot gesehen…

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Absolut - KdB ist genial, einer meiner Lieblingsspieler. Werde nie verstehen das wir den wegen ein paar Mio nicht geholt haben.
Müller ist natürlich auch ein Lieblingsspieler.
Wie hätten die beiden zusammen gepasst?
Auf jeden Fall Meilen besser als mit Götze.

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Dieser Artikel von Martin Rafelt (Spielverlagerung) beschreibt am Beispiel der Vorbereitung des 3:1 gegen Portugal bei der EM Müllers phänomenal logische Bewegung im Raum, die sich dem Beobachter in Realgeschwindigkeit gar nicht ohne weiteres erschließt. Nebenbei bemerkt sieht man daran, dass er keineswegs durchgängig von Löw falsch eingesetzt wurde.

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Ja, das ist ein toller Artikel. Schade, dass Spielverlagerung nicht mehr so aktiv ist.

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Ich dachte schon, sie hätten sich stillschweigend verabschiedet: vier Türchen im Adventskalender ließen sich nicht öffnen, keine Rückfrage wurde mehr beantwortet und wochenlang kein neuer Artikel mehr veröffentlicht. Verständlich wär’s ja; alle müssen schließlich auch den Lebensunterhalt verdienen. Inzwischen hat aber TR - der seit längerem die Stellung hält - die Entscheidung im Afrika-Cup ausführlich kommentiert. Toll, was die immer alles verfolgen und an Wissen ausbreiten. Ich verstehe nicht alles, mag aber die detailverliebten Berichte - auch dann, wenn ich sie nur überfliege (weil mein Interesse dann doch begrenzt ist). Der hier verlinkte Text ist natürlich meisterlich, auch sehr gut lesbar. Aber auch hier werden wir ja bestens bedient.

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Rene Maric hat ja vielleicht bald wieder mehr Zeit… :wink:

Wobei der ja zumindest auf Twitter ab und zu was postet.

:sweat_smile: Aber Rose würde doch wohl bald einen neuen Job kriegen.

Die anderen sind ja auch auf allen möglichen Kanälen aktiv, die mutmaßlich einträglicher sind.

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