"Spezlwirtschaft" am Campus des FC Bayern? So ist die Kritik sinnlos

Veröffentlicht unter: FC Bayern: "Spezlwirtschaft"? So ist die Campus-Kritik Quatsch

Ein vielbeachteter Artikel schlug am Donnerstag Wellen rund um den Campus des FC Bayern. Warum die Kritik wichtig, die Art und Weise aber falsch ist. Ein Kommentar. Diese Woche erschien in den medien des IPPEN.MEDIA-Netzwerks ein Artikel des Autors Daniel Michel, der darin zahlreiche Personalentscheidungen des FC Bayern München am Campus kritisiert und dabei „Spezlwirtschaft“ unterstellt. Leider verliert sich der Autor dabei in Namedropping, anstatt den Fokus auf berechtigter Kritik zu halten. KEINEN ARTIKEL MEHR VERPASSEN – JETZT UNSEREN WHATSAPP-KANAL ABONNIEREN! „Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert?“, heißt es im „Stern des Südens“. Der FCB als…

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Dieser Blog ist genau das, wofür ich MSR liebe und brauche: Fundierte und kenntnisreiche Bewertung von Boulevard-Nachrichten - einfach nur GROSSARTIG!
Ich selber habe so gut wie keine Ahnung im Nachwuchs- Campus-Segment - und bin auf Autoren wie Martin angewiesen.
MSR at its best!

(PS: Welcher Martin is datt ? @werbitte?)

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Na Martin halt :slight_smile:
Unser Mann vom Fach.
@mbfcb1900

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Danke für den Artikel, ich wollte mich heute Abend mal hinsetzen und was ähnliches in die Richtung schreiben als Kommentar im Thread als ich den Artikel in der tz sah.
Ich bin bei jedem Satz zu 100% bei dir.
Danke für den Artikel!!!
Was mich als Laie auf dem Gebiet Journalismus mal interessieren würde, vl kann da @justin mal kurz eine Aufklärung betreiben(falls Zeit vorhanden), wie läuft das in so einer Redaktion ab, wenn die tz wiederholt so substanzloses Zeug schreibt wie hier oder auch schreibt, flo Wirtz hat 2 Verträge mit Bayern unterschrieben und es stellt sich heraus, dass nichts dran ist.
Wird da in einer Redaktion solche Artikel kritisch aufgearbeitet oder gar der Redakteur kritisch beäugt oder wird da einfach ,Mund abgeputzt‘ und weiter geht’s ? Wie läuft sowas ab ?

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Was für ein grandioser Artikel. Vielen Dank. Ich gebe zu, dass auch ich nach der Lektüre des Merkur-Artikels beinahe schon dem üblichen Beißreflex „Mann, das ist ja wirklich übel, was da abgeht“ verfallen wäre. Komisch kam es mir trotzdem vor, dass man da wirklich gar so unprofessionell agiert. Jetzt sehe ich klarer und bin sehr dankbar für die Einordnung, die mir nun auch die meine ermöglicht.
Super. Man wünschte nur, dieser Artikel würde ähnliche Wellen schlagen wie der originale…

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Griasde. Ich war in den letzten Jahren etwas unsichtbarer als früher, aber beschäftige mich seit rund 20 Jahren mit dem Nachwuchs bei Bayern. Ich hab schon vor 15 Jahren über den Nachwuchs getweetet und Liveticker gemacht, als der FCB selbst auf seiner Homepage nahezu gar nichts gemacht hat (Und Spielberichte bei Auswärtsspielen auch gerne mal mehr oder weniger plump von meinem Liveticker abgeschrieben hat)

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Moin aus Bremen.
Nice to get to meet you. Ich bin erst seit paar Monaten hier - konnte Dir also nich übern Weg laufen. Schön, daß es Leute mit Langzeiterfahrung wie Dich hier in der Redaktion gibt.

Da muß ich direkt n Geständnis loswerden - hab während der Frauen EM Spiele synchron kommentiert. Hab aber weder die Medienaustattung noch die Geschwindkeit von Profis.
Und immer, wenn ich watt nich komplett mitgekriegt hatte, habe ich im Kicker-Live-Ticker gespickt - und anhand dessen meine eigenen Fehler korrigiert. (Doof allerdings, wenn der Kicker dort Fehler machte, was nicht selten der Fall war…)
Aber ganz ohne Bäckup ging das mit den Live-Berichten nicht (zumindest für mich nicht…) Muß ja auch mal jesacht werden…

Ich will allem voran sagen, dass ich null Einblicke bei der tz habe. Also gar keine. Ich kenne vielleicht einen freien Journalisten, der da arbeitet oder gearbeitet hat, habe mich aber nie mit Menschen über die tz unterhalten. Und das ist völlig wertfrei gemeint, ich kann dazu einfach gar keine Auskunft geben.

Bei den Medien, für die ich arbeite, ist die Qualitätskontrolle unterschiedlich. Ich sag mal so: Es gibt Autorinnen und Autoren, die spüren das Vertrauen ihrer Vorgesetzten und können entsprechend relativ frei agieren, was Themenauswahl und Inhalt anbelangt. Ich würde mich dazuzählen. Ich glaube schon, dass meine Auftraggeber mir vertrauen, wenn es um den FC Bayern oder den BVB oder was auch immer geht und sie davon ausgehen, dass ich alles sauber recherchiere und aufschreibe. Da gibt es dann eigentlich nur noch Absprachen vor dem Text, wenn mir noch zusätzliche Informationen gesteckt werden, die ich mit reinbringen soll.

Anschließend arbeite ich am Text und der wird dann gegengelesen von einem CvD (Chef vom Dienst), der wiederum auch Anpassungen vornehmen kann, was den Dreh der Überschrift anbelangt. Ich sag mal so: Ich bin nicht sonderlich gut darin, meine Texte in einer Headline zu verreißen (Achtung, Ironie), deshalb passiert es relativ häufig, dass die Überschriften zu meinen Texten nicht aus meiner Feder stammen. In vielen Fällen aber mit meiner Zustimmung, wenn sie etwas „schärfer“ sind oder es Unsicherheit gab. In jedem Fall gibt es aber im Prozess immer mehrere Leute mit Verantwortung. Den obersten Chef als Gesamtverantwortlicher, den CvD der Schicht, der das Thema absegnet und der CvD, der den Text liest (also mindestens zwei, manchmal drei Leute + eben den Autoren).

Ich war erst einmal in einer Situation, in der mein Text für heftige Aufregung gesorgt hat (normale Aufregung schon etwas häufiger, aber keine wilden Storys). Damals schrieb ich für Spox einen kritischen Beitrag zur aus meiner Sicht scheinheiligen Diskussionsrunde mit Sigmar Gabriel und Co. zum Thema Katar. Daraufhin meldete sich der Medienchef des FC Bayern beim Chefredakteur von Spox und wütete am Telefon, wie es denn sein könne, dass jemand, der den Antrag des Fans und Mitglieds Ott gegen Katar unterstütze, diesen Artikel schreibe?

Daraufhin meldete sich der Chefredakteur bei mir und erklärte mir, was passiert ist. Ich hatte Verständnis dafür, dass man sich daran stört und fand auch, dass ich damit eine journalistische Linie übertreten hatte. Gleichzeitig waren mein Chefredakteur und ich uns einig, dass am Text inhaltlich nix verwerflich war, im Gegenteil. Insofern ließen wir den natürlich auch online. Ich telefonierte mit dem Medienchef des FC Bayern und wir fanden einigermaßen zusammen, auch wenn ich das Gefühl habe, dass unser Verhältnis seitdem von seiner Seite aus etwas beschädigt ist. Aber das ist nur ein Gefühl.

Das ist aber eine andere Nummer als in diesem Fall. In diesem Fall wurde ganz offenkundig viel Meinung mit wenig Recherche vermischt und das ist nie gut. Solche Beiträge sollten in jeder Redaktion reflektiert werden. Und werden sie in der Regel auch. Beim einen Medium mehr, beim anderen weniger. Bedeutet: Es gibt schon auch regelmäßig Feedback dazu, was man macht. Und wenn man zu vieles publiziert, was auch öffentlich Gegenwind bekommt, weil es schlecht recherchiert ist, muss man sich als Medium eben überlegen, ob man JEDE publicity mitnehmen will oder ob man etwas daran ändert. Aber mit diesem Satz meine ich jetzt nicht zwingend die tz. Das möchte ich klarstellen. Ich kenne weder Michel und seine Arbeit, noch die Redaktion. Das gilt für mich allgemein.

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Sehr interessante Einblicke Justin, vielen dank :folded_hands:

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Vielen Dank für die ausführliche und schnelle Antwort!
Sehr interessante Einblicke die man da bekommt.

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diese wunderbaren MSR-Artikel zu lesen, beschert mir immer wieder Unwohlsein!

warum?

weil es soooo oft deutlich macht, wie umfangreich und oft in anderen Publikationen schierer Unfug veröffentlicht wird, gegen den man sich quasi nicht wehren kann!

ich wäre als Eberl-Ersatz vollkommen ungeeignet - vor allem, weil ich ob dieses Schwachsinns überall jeden Tag auf einer eigenen PK diese Menschen mit hoch rotem Kopf beschimpfen würde… :zany_face::face_with_symbols_on_mouth::enraged_face::laughing:

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Stimmt.
Da würd ich nich widersprechen, mein Lieber!
Für alle Jobs im Blitzlichtgewitter von Asocial Media taugen wir nich die Wurst om Budderbrot!

Martin, danke.

Ich habe gewagt nun andere Medien zu lesen und andere Podcasts zu lauschen die letzten Wochen, und wenn man eben Qualität gewöhnt ist kann man Martin gelinkten Daniel Michel Artikel nicht mehr lesen oder andere Podcaster einfach nicht hören.

Ich weiss, dass 10€ im Monat nicht viel ist, aber die sind gerne hinterlegt- besonders wenn Artikel wie diese als Gegenwert kommen.

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Also, ich würde mir diese PK nur zu gerne anschauen und insistiere daher, dass Du sogar richtig gut geeignet wärst… :wink:

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Hoch roter Kopf passt doch perfekt - so schallt es vom Tegernsee…

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