Rezension: „Einer von euch“ von Martin Suter

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Bastian Schweinsteiger ist einer der wichtigsten deutschen Fußballspieler der jüngeren Vergangenheit. Sowohl für den FC Bayern als auch für die Nationalmannschaft hat er Außerordentliches geleistet: Die Vielzahl an gewonnenen Trophäen und Auszeichnungen bestätigen eine erfolgreiche Karriere. Der Autor Martin Suter hat sich nun eingehend mit dem Leben des ehemaligen Fußballprofis…

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Schweinsteiger gibt für mich persönlich, seit dem Ende seiner aktiven Karriere, ein ziemlich trauriges Bild ab und ist in meinem Ansehen massiv gesunken… ob seine inhaltsleeren „Analysen“ im TV, die peinliche Selbstinzenierung oder oder oder… dieses Buch ist der vorläufige Höhepunkt…

braucht kein Mensch… :man_shrugging:t3:

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Es gibt halt solche und solche… Manche Spieler sind nur auf dem Platz wirklich groß und manche entfalten auch abseits des Platzes eine gewisse Wirkung. Das liegt aber mit Sicherheit auch an der Erwartungshaltung. Heroen wie Schweinsteiger wird erstmal ein großer Anerkennungsvorschuss entgegengebracht - deshalb wird ja auch ein Buch über ihn geschrieben. Dabei ist sein Leben nach der Karriere abseits des Reichtums wahrscheinlich reichlich gewöhnlich. Das Buch passt dann wohl zu Schweinsteigers öffentlichem Auftreten im Fernsehen und sozialen Medien: nur nicht zu kritisch, bloß nicht polarisieren und damit am Ende belanglos.

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Man kann Schweinsteiger als belanglos oder als clever ansehen.

  1. Was macht er denn? Er und seine Frau haben Millionen und ein leben sorglos Abseits des medialen Rummels in den Usa. Wer träumt nicht davon?
  2. Warum ist er belanglos? Weil er nur noch wenig Fussball schaut, da er sein Leben geniesst und weil alles weitere die Nationalteam „wo ist Odonkor?“ Fans eh nicht aufnehmen können
  3. warum eckt er nicht an? Weil er seinen alle zwei Monate 2h Job behalten will. Das Einstecktuch sorgt für ein langes Expertenleben. 1995 standen Reif, Dallmann und Hansch mal auf Augenhöhe. Und wo stehen sie nun?
  4. warum schreibt er mit 37 seine Biografie? Ab jetzt kommt nichts mehr dazu so wie er sein Privatleben schützt, da muss er das Eisen schmieden solange es heiss ist
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Ich halte das für ein ziemlich seltsames Projekt.
Der Schlüsselsatz aus der Rezension: „Doch bei „Einer von euch“ passt dieses Format einfach nicht.“
Diese Vermischung aus Biographie und Fiktion mag tatsächlich bei historischen Themen gut funktionieren. Bei einer so ausgeleuchteten Person wie Schweinsteiger, die auch noch persönlich zur Verfügung steht?

Ich frage mich auch, warum er als Experte so schlecht funktioniert. Es kann doch nicht sein, dass derselbe Schweinsteiger der stundenlang mit Pep über Fußball diskutieren konnte, auf einmal so gar nichts zu erzählen weiß.
Liegt vielleicht auch an seinen TV-Kollegen, die es offensichtlich nicht schaffen ihn da richtig zu fordern oder gar herauszufordern.

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Sehr gut beschrieben, Katrin!

Die SZ sieht das Buch auch kritisch (evtl. Paywall?):

Mich persönlich interessieren Bücher von so jungen Ex-Sportlern ohnehin nicht: Was soll da schon an Lebenserfahrung drin stecken, außer "es war ein historischer Tag…, wir alle wollten es unbedingt…, tolles Gefühl…, aus Niederlagen lernt man…)

Aus so einer normalen Fußballerkarriere gibts abseits des Sportlichen meist wenig Interessantes zu berichten. Außer natürlich hier :wink:

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Wer beruflich ins Jessy-Wellmer-Strafbataillon kommandiert wird, hat es eben nicht leicht… :face_with_diagonal_mouth:

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:rofl: Ich finde die noch ganz ok; kein Vergleich zu Laura Wontorra, KMH oder Jochen Breyer, Sven Voss…

Wartet KMH nicht immer noch darauf, dass Olli Kahn endlich zu ihr nach Usedom zieht? :wink:

Kann mit dieser Art von Buch auch wirklich überhaupt nichts anfangen.

Schweinsteiger ist für mich ein typischer Markenbotschafter.

Was er im sportlichen Bereich also als Trainer oder Sportdirektor vermag zu leisten, kann ich nicht beurteilen. Irgendwelche Qualitäten muss er ja haben als der eigentliche leader bei uns und der NM. Nur sind seine bisherigen Analysen im TV ziemlich „seltsam“.

Im administrativen Bereich kann ich mir den garnicht vorstellen.

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BS kommt mit seinen recht inhaltslosen „Analysen“ bei der Sportschau usw. so daher, als wollte er niemandem ans Bein pinkeln (bei Effenberg oder Hamann gehört das wiederum zum festen Programm, was man auch als Masche abtun könnte). Das ist aber auf Dauer langweilig, weil wir Zuschauer sind nicht die Schwiegermütter, die BS als den besten Ehemann für ihre Töchter ans Herz drücken möchten. Nein, da muss deutlich mehr kommen. Und ich habe leider das Gefühl, BS kann es einfach nicht. Wieso auch immer. Soll er sich mal ein Beispiel an Loddar nehmen. Der hat wahrscheinlich auch seine Zuarbeiter (übers Headset und in den Vorbereitungen zum jeweiligen Spiel), aber Loddar vermittelt trotzdem Kenntnis und haut auch mal in die richtige Kerbe. Das mag ich an dem Franken.
Ich muss bei BS auch immer an Almuth „Alma“ Schult denken, deutsche Nationaltorhüterin. Die hat bei der letzten EM einfach geliefert. Und wie! Sachlich, informativ und inhaltsreich. Von der könnten sich manche „Fachleute“ echt eine Scheibe abschneiden. Vor allem der Basti. Dann ist mir ein Klopp in dieser Position echt lieber: Der hat Ahnung und kann trotzdem noch, begeistert von den Spielen und begeisternd für den Zuschauer, analysieren. Hat er oft genug bewiesen.
Kurzum: Es gibt deutlich Bessere, die BS’ Job übernehmen sollten. Alles andere wirkt wie Marketing in eigener Sache. Und das kann’s und darf’s eigentlich nicht sein.

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Ja Schult fand ich auch überraschend positiv so wie Du das beschrieben hast. Ohne viel tamtam schnörkellos sehr klar analysierend

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Natürlich hat er ein intuitives Verständnis fürs Spiel und seine strategischen und taktischen Aspekte. Das für den Zuhörer angemessen zu verbalisieren, hat ihm nach meiner Erinnerung nie besonders gelegen. Dann kommen womöglich alle erdenklichen Rücksichtnahmen hinzu, so dass der Auftritt zwangsläufig zäh gerät. Dass man ihn dafür gewinnen wollte, liegt in Anbetracht seiner Verdienste andererseits nahe. Schließlich kann sich das ja auch noch entwickeln. Kahn hat anfangs auch nicht überzeugt, aber im Laufe der Zeit merklich an Format gewonnen.

Schult musste zumindest nicht so viel Rücksicht nehmen und fühlte sich, anders als BS, sichtlich wohl in ihrer Rolle, die sie auch mit einer Prise Humor anzureichern vermochte.

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