MIASANROT ROUNDTABLE zum Bayern-Aus: "Diese Spielzeit fordert eine Reaktion"

3 Halbzeiten dominiert und jetzt im Rückspiel in der 2.HZ etwas Glück gehabt. Dennoch zu Null gespielt und weitergekommen. Und Altletico steht vor Villareal in La Liga. Nur zum Vergleich.

Da gebe ich dir vollkommen Recht. Auch bei Pep war das Pressing abnormal. Da ging man ebenso auf die 2. Bälle. Spieler dazu wir ja (u.a. Vidal).

Ein Robben kannst du nicht klonen. Der wird immer „Kultstatus“ besitzen. UNd Gnaby oder Sane sind meilenweit davon entfernt.

Ja aber dafür ist der Trainer da der hierfür Lösungen anbieten muss. Ständige Halbfeldflanken wenn es in der Box eh voll ist ist auch ein „Glücksspiel“. Wie viele schon erwähnt habe, fehlt uns tatsächlich das Hinterlaufen der beiden AV und die dazugehörigen Flanken in den Rücken der Abwehr. Aber auch hier entscheidet der Trainer.

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ich wage die kühne behauptung, das pep sich ohne robbery schlicht ein anderes bzw. angepasstes system überlegt hätte…

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Ohne Robbery hättest du Pep hier vermutlich gar nicht gesehen.

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Über das Tagesgeschäft hinaus:
2010 begann ein auch für Bayern München ungewöhnlicher Erfolgszyklus; dieser endet langsam. Weil eben die Spieler, die mit für diesen Zyklus verantwortlich waren, weg oder am oder über ihrem Zenit sind.
Das haben Zyklen so an sich.
Auch 2010 waren wir finanziell - und auch vom Image her - Real, Barca und den englischen Vereinen unterlegen. (Die Engländer hatten halt bis auf Ferguson keine guten Trainer, diesen Fehler haben sie mittlerweile weitgehend behoben).
Ich gehe davon aus, dass die englische Dominanz auch enden wird, wenn Pep und Klopp und Tuchel weg sind.
Wir werden darauf angewiesen sein, dass sich eine neue Spielergeneration bildet, die wieder an diese Erfolge anknüpfen wird. In den 70ern war es ja auch nicht anders: Müller, Beckenbauer, Maier usw. waren eben auch eine dieser phänomenalen Generationen.
Wir werden dauerhaften Erfolg nicht einkaufen können. Dieser muss sich aus dem Verein selbst heraus entwickeln.

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Vielleicht ist „Peps Fussball“ nicht der richtige Begriff. Es geht um den Fussball, der von van Gaal eingeführt wurde, von Heynckes und Pep auf ein unglaubliches Niveau entwickelt wurde. Und im Übrigen von Heynckes bei seiner Rückkehr wieder eingeführt wurde.

Jetzt muss sich der Fussball weiter entwickeln, weil sich die Gegner anpassen, das Spiel immer noch dynamischer wird. So hat Flick dieses unglaubliche Pressing eingebracht, mit dem wir CL Sieger wurden. Aber in seinem zweiten Jahr haben wir auch bei ihm darüber diskutiert, dass die Balance fehlt, bzw. die Spielkontrolle nicht mehr so hoch ist wie zuvor.

Wie Justin schreibt, hat Nagelsmann auch einige Aspekte weiterentwickelt. In der Hinrunde hatten ich das Gefühl, dass er die Schwachstellen aus der Vorsaison angegangen ist, ohne an Offensivpower einzubüßen. Auch im Spiel mit Ball gab einige Aspekte, die im Text erwähnt sind (einrückende AV, Verlagerungen…). Das alles wurde geschafft, ohne eine richtige Vorbereitung und im Übrigen genau mit diesem Kader. Am Ende geht es nicht um das Spiel am Dienstag (wo die Mannschaft wirklich verbessert aufgetreten ist), sondern um die Wochen davor.

MMn geht es darum, wieder zurück auf diesen Pfad mit mehr Spielkontrolle zu kommen und so Bielefeld und Dortmund zu schlagen. Danach kehrt Ruhe ein und wir können die nächste Saison planen.

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Mir wird in dieser Diskussion die Vergangenheit etwas zu verklärt gesehen. Auch Robben und Ribery hatten ihre Verletzungsphasen, Formkrisen und Stinkstiefeleien; die haben bei weitem nicht durchgängig auf Top-Niveau performt, man erinnert sich halt nur bevorzugt an die positiven Highlights. Was wurde Thiago dafür kritisiert, wie verletzungsanfällig er war, im Spiel unnötig verspielt mit der Neigung zu einfachen Abspielfehlern und zu wenig defensivem Engagement. Wie oft musste sich Bastian Schweinsteiger anhören, dass er immer nur Sicherheitspässe spiele und das Spiel verschleppe … etc. etc.
Einzig Philipp Lahm hat weitgehend konstant abgeliefert.
Und: man hat vor dem Triple-Jahr 2013 ja schon von der verlorenen Generation gesprochen, die titellos bleiben würde.

Insgesamt hat die Mannschaft genau wie jetzt auch ihre schwächeren Phasen gehabt, hat nicht selten in der Champions League in der Vorrunde peinliche Niederlagen erlitten oder ist in der K.O.-Phase nur mit Dusel weitergekommen.
In dieser Saison war die CL-Vorrunde ein einziges Schützenfest, dafür hakte es in der K.o.-Phase. Ist mutmaßlich korreliert, weil in den Köpfen der Spieler unweigerlich drin war „wir hauen doch Salzburg bzw. Villareal locker weg“.
Gegen Salzburg hat dann ja auch die nötige Konzentration im zweiten Spiel gereicht. Aber die Rechnung war ohne Villareal gemacht - die haben bewiesen, warum sie zuletzt die Europa-League gewonnen haben. Da hätte es schon voller Konzentration über 2 Spiele bedurft - oder noch etwas mehr Glück; aber das war im Hinspiel schon aufgebraucht …

Fazit: man muss jetzt definitiv die zuletzt schwache Phase aufarbeiten und mit Blick auf die nächste Saison überlegen, wie man die Leistung des Teams besser konstant halten kann. Aber ich sehe keinen Grund, jetzt alles maximal schlecht zu reden, nur weil man - wie so viele andere europäische Spitzenteams das auch regelmäßig erleiden - mal „nur“ bis ins VF gekommen ist.

Die Dämpfer in dieser Saison sind wahrscheinlich sogar recht heilsam; für die Spieler, die erkennen müssen, dass sie nur mit voller Pulle in jedem Spiel erfolgreich sein können, für Nagelsmann, der lernen muss, seinen jugendlichen Übermut bezüglich riskanter Taktikideen oder Auswechslungen etwas zu bremsen, und für die Vereinsführung, die nicht die komplette Öffentlichkeitsarbeit dem Trainer überlassen sollte …

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Für mich ist Kimmich der Ansatzpunkt. Er ist der Alleinunterhalter im Mittelfeld und der Gestalter vor der Abwehr (der dann tief in der gegnerischen Hälfte ins Pressing geht :smile:). Scheinbar besteht unsere Lösung darin, den nächsten Athleten (Gravenberch) zu kaufen. Naja, Aussicht auf Besserung besteht so kaum. Kimmich ist nicht geeignet für diese Position, aber in unserem Kader noch der geeignetste.

Ich glaube nicht, dass wir auf rechts einen Davies 2.0 brauchen. Wir haben schon genügend Spieler, die das Spiel erstmal langsamer machen, weil der Ball zu lange am Fuß gehalten wird und geschaut wird. Ein AV muss lautstark sein, ja, aber es darf auch gerne ein Spieler sein, der über Passspiel kommt.
Das bräuchte es auch im Zentrum. Um mehr fussballerische Qualität reinzubringen, wird Musiala da aktuell eingesetzt. Aber der ist trotzdem mehr Individualist als Gestalter. Mit dem langsammacher Kimmich dahinter, wird es schwer Tempo reinzubringen.
In den Minuten zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir es geschafft Tempo in unser Spiel mit Ball reinzubringen und plötzlich war da nix mehr mit der Souveränität Villareals. Das ist keine Mannschaft auf dem Niveau Atleticos, unser Spiel ist einfach nur zu langsam und das liegt an den Spielertypen unserer Mannschaft.
Dann noch einen Trainer, der offensichtlich auch noch Lernbedarf hat.

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In gewissem Sinne kann man seit Jahren ein wiederkehrendes Muster erkennen: Gewinnen wir die CL verfallen einige in dem Glauben, dass uns das für absehbare Zukunft zum Nonplusultra im Weltfußball macht. Klappt es mal nicht mit dem Halbfinale ist der Weg in die Bedeutungslosigkeit quasi vorprogrammiert.
Ich sehe uns derzeit noch immer unter den Top 6 in Europa und auch nicht unbedingt in Gefahr in absehbarer Zeit aus diesem Kreis rauszufallen.
Es kann immer wieder zu einem verfrühten Aus kommen, denn Stolpersteine gibt es wie auch im nationalen Bereich genug. Wenn da mal Leistung und/ oder Einstellung nicht stimmen, dann reicht es auch gegen nominell schwächere Gegner nicht.
Zum ganz großen Triumph wird es ohnehin nur reichen, wenn bei uns alles passt und es bei ein paar finanziell und deswegen personell besser aufgestellten Teams leicht hakt.
Seien wir mal ehrlich: 2013 waren wir verdienter CL-Sieger, aber die anderen üblichen Verdächtigen hatten in dem Jahr mindestens ähnliche Probleme wie wir derzeit. Die Engländer waren gerade im Umbruch. Liverpool und ManCity waren international noch keine Faktoren, ManUnited war nach Fergusons Aus in der Abwärtsspirale, in der sie sich eigentlich noch immer befinden. Chelsea hatte nach dem überraschenden Sieg 2012 auch einen Durchhänger, den sie erst mit der Verpflichtung von Tuchel wirklich beendeten. EL-Titel sind zwar ein Grund zum Feiern, wenn eine Mannschaft wie Chelsea aber überhaupt in diesem Wettbewerb spielt, muss vorher einiges schief gelaufen sein. Real war 2013 eine Ansammlung von Egoisten, deren individuelle Klasse zwar enorm war, die aber keine Einheit bildeten. Zudem waren Trainer und einige Spieler im Dauerclinch. Barca hing damals auch schon leicht in den Seilen und der Niedergang, den man dann ein Jahr später durch die Transfers von Neymar, Suarez, Rakitic… aufhielt, war bereits in vollem Gange. Zudem war Messi im Hinspiel angeschlagen und fiel im Rückspiel komplett aus. Atletico betrat erst ab 2014 die ganz große CL-Bühne. Bei Juve spielten damals Quagliarella und Vucinic im Sturm. Auch bei Juve war der Umbau zum Spitzenteam der folgenden Jahre mit 2 Finals zwischen 2015 und 2017 noch in vollem Gange. Der Weg war damit definitiv 2013 etwas leichter, als er es ein paar Jahre darauf war und als er es derzeit wäre.
Für 2020 lässt ähnliches feststellen. Real, Liverpool und Juve waren in Portugal nicht mal mehr dabei, weil sie bereits im Achtelfinale scheiterten. Barca war mal wieder über seinem Zenit. ManCity hätte Lyon im herkömmlichen Modus wohl geknackt. So blieb noch PSG und die haben wir in einem 50:50 Spiel geschlagen, weil wir in Topform waren und deren Topstürmer nicht. Man kann eines sagen: das, was andere Vereine machen, liegt außerhalb unseres Einflusses. Was wir beeinflussen können, ist unsere Performance und da gilt es anzusetzen, damit es nicht wieder zu Situationen kommt, in denen eine schwächer besetzte Mannschaft uns ausschaltet.
Eine Konstellation wie in der Liga, dass wir uns quasi nur selbst schlagen können und dann trotz für unsere Verhältnisse häufiger Patzer, niemand da ist, der daraus Kapital schlagen könnte, werden wir international nie erleben. Ein CL-Sieg alle 10 Jahre ist einigermaßen realistisch, alles darüber hinaus wäre Zugabe.
Edit: Veränderungen ja, aber bitte kein Panikmodus mit zu vielen Wechseln.

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Ich mag Deinen Beitrag. Aber alle 10 Jahre ist einerseits wenig und andererseits auch nicht so realistisch glaube ich. Ich glaube, dass die Anzahl der Klubs die Chancen auf einen CL Sieg haben werden eher weniger werden.

Wenn du also nicht regelmäßig um den Titel mitspielen kannst, dann wird man eher nicht mehr um den Titel mitspielen.

Die beiden letzten Titelsaisons waren aus meiner Sicht nicht die einzigen in denen ein Titel möglich war. Es hätten auch 1 oder 2 mehr sein können. Die Mannschaft hätte das hergegeben. Dieses Niveau im Vergleich zur europäischen Konkurrenz zu halten wird aber verdammt schwer werden.

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Du machst ja ganz gerne mal unsere CL-Erfolge runter - nicht zum ersten Mal. Deine Analysen mögen dabei ja durchaus in eine richtige Richtung gehen - sie treffen aber auf fast jede CL Saison zu: Wieviele Titel bei Reals legendärem Hattrick waren denn bspw. „einfach“? Letzte Saison ist Chelsea durch ein recht einfaches Tableau „gerutscht“, auch unverdient? Dann waren wohl auch Barcas Erfole 2011 und 2015 mit einem Messi in Überform unfair. :wink:

Wie gesagt, nichts gegen Deine Analysen. Daraus aber abzuleiten, dass gerade der FCB bei seinen beiden letzten Erfolgen besonderer Profiteur gewesen sein soll, finde ich geradezu zynisch. Ist nicht böse gemeint - schreib weiter Deine guten Beiträge.

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Gegenfrage, für die wir in die Zeit vor 2013 zurückgehen müssen: bei welcher verpassten Meisterschaft haben wir uneingeschränkt die Leistung des Meisters gewürdigt, ohne zumindest einzuwerfen, dass der Titel nur über uns gegangen wäre, wenn wir unsere Leistung denn nur konstant gebracht hätten. Hast du das nie gemacht? Ich schon.

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Stabile Einschätzung, danke dir, betrachtet Fussball als ganzes und nimmt einen auch etwas diesen Tunnelblick :slight_smile:

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Nein, mache ich in der Tat nicht, nachdem es mMn ungelegte Eier sind, im Sinn von „hätte, wäre“… der BVB ist 2x verdient Meister geworden, auch wenn es mich geärgert hat. Wir haben in den beiden Jahren halt nicht optimal gespielt.

Wenn nicht der FCB, wer hätte denn 2013 oder 2020 „verdient“ die CL gewinnen können / sollen? Immer Barca mit Messi? :wink: Für mich sind das keine zielführenden Gedankenspiele.

Mikaela Shiffrin war heuer oft „neben der Spur“. Sind die Siege von Hector und Vlhova deshalb weniger wert? Für mich nicht.

Etwas ganz Anders waren Skirennen, die aufgrund von Verletzungen ohne Lindsay Vonn oder die French Open, die ohne Nadal stattfinden mussten - da waren die Siege in Absenz glasklarer Favoriten zumindest überschattet.

Letztere kann man aber mMn nicht mit den handelsüblichen Schwankungen in der CL vergleichen. Da gilt seit 30 Jahren die Regel: Wer zwischen Februar und Mai nicht „da“ ist, hat keine Chance. 2022 z. B. wir. :smirk:

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Pffuuuuuhhh… das Spiel musste ich erst mal verarbeiten.

Schlussendlich komme ich zu dem Schluss, dass diese Niederlage das Beste ist, was dem FC Bayern passieren konnte. WENN er die richtigen Schlüsse daraus zieht.

Über das Spiel muss man nicht viel sagen, das meiste wurde schon erwähnt/ausgeführt. Mittelmässiges Pass- und Flankenspiel, mangelndes Tempo vor allem in der ersten Halbzeit, Ideenlosigkeit im Mittelfeld und so vieles mehr.

Die einzigen Spieler, die meines Erachtens eine dem Spiel angemessene Leistung gebracht haben, waren Coman und Upamecano, der Rest erinnerte fürchterlich an die Bayern der 90er Jahre.

Zudem befürchte ich, dass dieses Spiel (und dessen Hintergründe) die Causa Lewandowski beschleunigt und im Moment könnte ich es bei Lewandowski sogar verstehen, wenn er sich einen anderen Verein suchen würde.

Aber zurück zum Anfang, die Gründe und die Schlüsse, die man daraus ziehen sollte.

Vorab ist es ein grundlegendes Problem des Konglomerats DFB, DFL und des Deutschen „Vereinsfußball“ Modells. Fast überall in Europa hat man inzwischen verstanden, dass Fußball (wie jeder eigentlich jeder Leistungssport) Entertainment ist. Dementsprechend sind die Vermarktung, die finanziellen Rahmenbedingungen und die Übertragungsrechte gestaltet. Nur in Deutschland ist man immer noch der Meinung, das dieser Sport ein „Volkssport“ ist, der alles sein darf nur das nicht was er sowieso schon lange ist: Ein knallhartes Geschäft. Allein wenn man sich die Übertragungsrechte in Deutschland ansieht fängt jeder Engländer, Italiener oder Spanier an laut zu lachen. Der FCB hat mit dazu beigetragen, dieses System zu verfestigen, beschwert sich aber gleichzeitig über dessen Limitierungen. Und genau wegen dieser Limitierungen ist der Verlust des CL Viertelfinales viel dramatischer als man im Moment denkt. Denn nach 2 Jahren Corona wäre dies die Chance gewesen, zumindest finanziell ein bisschen Luft holen zu können. Das wird jetzt nicht geschehen und die Folgen werden uns nicht nächstes Jahr aber in den Jahren 24-27 so richtig auf die Füße fallen. Im Rest Europas sind die Fernsehgelder teilweise um den Faktor 20 höher und das wird der FCB nicht mehr ausgleichen können. Für mich ergeben sich daraus folgende Schlüsse (die natürlich der FCB nur bedingt beeinflussen kann).

1; Wegfall der 50+1 Regelung.

2; Verbot jeglicher Gesellschaftsformen deren Handeln durch das Aktienrecht beeinflusst wird.

3; Reduzierung der Liga auf 12 Mannschaften, Einführung eines Playoff Systems mit Hin- und Rückspiel (Lucky Punch System haben wir schon mit dem DFB Pokal)

4; Gleichmäßiges verteilen der Fernsehgelder unter den Mannschaften, zentrale Vermarktung unter einem Anbieter

5; Erhebliche Erhöhung der Übertragungsgelder unter gleichzeitiger Reduzierung der Eintrittskosten im Stadion.

6; Einführung eines Salary- und Budgetcap mit einer „Zwangsquote“ für Schüler- und Jugendeinrichtung.

Dazu kommen noch andere Sachen wir hauptberufliche Schiedsrichter, diverse Regeländerungen (Zeitstrafen, Schiedsrichterkontakt nur durch Spielführer (wie z.B. im Rugby) uvm.)

Das 2. Problemfeld hat leider 2 Namen und die sind Salihamidzic und Kahn.

Ich glaube wir hatten seit 20 Jahren keine so intransparente, farblose und bedauerlicherweise auch erfolglose (führe ich gleich aus) Führungsriege wie unter diesen 2 Herren. Gerade was das Transferverhalten angeht (natürlich nur das, welches man von außen beurteilen kann) geben beide ein extrem trauriges Bild ab.
Wenn ich an das Interview von Kahn auf Prime vor dem Spiel denke, wird mir immer noch schwummrig. Man stelle sich vor, da gibt es (wieder mal) richtig heftige Gerüchte zu einem der besten Stürmer der letzten drei Jahre und der Vorstandsvorsitzende bringt die immer gleichen leeren Worthülsen. Was hindert einen Kahn daran zu sagen, wir wollen mit Robert auf jeden Fall verlängern, es gibt noch 2 oder 3 Knackpunkte, die wir bis zum Ende der Saison ausräumen werden. Punkt. Statt dessen gibt es Geschwurbel von „Welcher Verein möchte nicht mit einem Stürmer verlänern (er traut sich nicht mal den Namen zu nennen) der 30 oder 40 Tore in einer Saison schiesst“. Zum einen sind es zwischen 40 und 50 Tore jedes Jahr, zum anderen würde ich mir als Lewandowski sagen…“Jubb, Barca oder ManU wollen das genau so…“. Klare Kante und Bekenntnis zum Spieler sehen für mich anders aus. Der andere Punkt sind die Transfers unter Brazo (die wichtigsten):

Sandro Wagner (13 Mio)
Alphonso Davies (10 Mio.)
Leon Goretzka (Ablösefrei)
Lucas Hernandez (80 Mio.)
Benjamin Pavard (35 Mio.)
Jan Fiete Arp (3 Mio.)
Michael Cuisance (12 Mio.)
Phillipe Coutinho (8,5 Mio (Leihe))
Ivan Perisic (5 Mio (Leihe))
Alvaro Odriozola (Ablösefreie Leihe)
Tanguy Nianzu (Ablösefrei)
Alexander Nübel (Ablösefrei)
Leroy Sane (50 Mio (unbestätigt))
Bouna Sarr (8 Mio.)
Eric Maxime Chupo-Moting (Ablösefrei)
Marc Roca (9 Mio.)
Douglas Costa (250.000 Leihe)
Tiego Dantas (??? Leihe)
Dayot Upamecano (42,5 Mio)
Marcel Sabitzer (15 Mio.)
Omar Richards (Ablösefrei)
Sven Ulreich (Ablösefrei)

Es geht dabei erst mal nicht so um das finanzielle sondern fragt euch einfach mal, welchen dieser Spieler ihr in einem CL Halbfinale in die Startelf stellen würdet. Ich komme auf 3 (4, wenn man daran denkt, das Chuopo dezidiert als Lewandowski Ersatz/Back Up geholt wurde). Sane, Davies, Upamecano. Jetzt hat natürlich der Brazo nicht alle Einkäufe allein zu verantworten (Sabitzer, Costa, Couthinho). Aber das sind die Zugänge seit 2018/19 (Süle, Rudy, Tolisso und Gnabry waren ja nicht auf seiner Baustelle gewachsen).
Gleichzeitig haben wir eine Transferbilanz (auch die natürlich nicht allen dem neuen Vorstand zuzurechnen von -363 Mio. € (Quelle: https://football-observatory.com/).

So, meine Firma hat in ihren besten Jahren um die 40. Mio € Umsatz gemacht, also gerade mal ein zwanzigstel des FCB und eines wäre ganz sicher… der „Geschäftsführer Salihamidzic“ würde sich intensiv seinen Hobbys widmen können, den für mich würde er nicht mehr arbeiten. Nicht nur, das die Einkäufe zum Großteil nicht annähernd das Qualitätspotential bieten, das für einen CL Verein notwendig ist, es fehlt auch jede Struktur.
Weg von den Spielern, hin zu den Trainern. Nach Pep hatten wir Carlo Ancelotti (1 Jahr), Willy Sagnol (Notlösung), Jupp Heynckes (Notlösung), Niko Kovac (2 Jahre), Hans Flick (2 Jahre) und jetzt Julian Nagelsmann. 7 Trainer in 7 Jahren. Kovac zu holen war von Anfang an zum Scheitern verurteilt (ich weiß heute noch nicht, wie man auf die Idee kam, so ein Trainer könnte eine CL Mannschaft trainieren) und Flick gehen zu lassen war der größte Fehler der letzten 20 Jahre (naja…Klinsmann vielleicht noch). Ich mag den Nagelsmann, aber der hätte meiner Ansicht nach noch 3 oder 4 Jahre warten können, bis er sich wirklich bewiesen hat.
Und das Flick einen unglaublich guten Draht zur Mannschaft hatte ist wohl unbenommen. Mit Flick hätte man den Umbrauch nach der Ära Schweinsteiger/Lahm/Müller hinbekommen können, die Unterstützung der Fans wäre nach der unglaublichen Championsleague Saison dagewesen, allein der Mut hat gefehlt. Danach die Übergabe an Nagelsmann und der FCB würde anders dastehen als heute (nicht zwangsläufig erfolgreicher, jedoch strukturierter).

Schlussendlich das Transferverhalten. Was der Vorstand nicht versteht (oder verstehen will) ist, dass der FCB nicht mehr das Traumtransferziel zumindest auf nationaler Ebene ist. Dazu kommt natürlich auch die finanzielle Thematik wie unter 1 beschrieben und eine Perspektiv-/Ziellosigkeit, wie ich sie bei den Bayern seit den 1980´ern nicht mehr erlebt habe. Mia san mia ist zwar ein netter Marketingspruch, aber derzeit ist das mit 0 Inhalten gefüllt. Auch das trägt dazu bei, dass man derzeit eher Spielermaterial aus der 2. Reihe bekommt.

Mich erinnert das Duo Kahn/Salihamidzic bedauerlicherweise sehr an das Duo Watzke/Zorc. Und zu was das führt, sieht man beim BVB deutlich. Der gleiche Rumpelfußball wie bei den Bayern, in Europa kaum noch wettbewerbsfähig und für Topspieler maximal Sprungbrett, aber auf keinen Fall Heimat.

Die Lösung…?

1; So leid mir es tut, weil ich den Menschen Brazzo mag… aber er muss gehen.
2; Klare Vertragsgestaltung mit internem fixen Transferfenster (ala: Vertragsverhandlungen finden in der Zeit von/bis statt, frühestens 3 Jahre, spätestens 1 Jahr vor Vertragsende mit den üblichen Klauseln bei Verletzung blablabla. Vertragsverhandlungen müssen 6 Wochen vor beginn der jeweiligen Transferperiode beendet sein). Das würde auch ein bisschen mehr Waffengleichheit zwischen Spielern/Beratern und dem Verein wieder herstellen.
3; Mehr Investitionen in den Campus UND in die 2. Mannschaft. Wenn man sich die Qualität nicht leisten kann/will, muss sie aus den eigenen Reihen kommen.

Zum Schluss kommt noch der dritte Punkt, der jedoch reine Spekulation ist und nur auf meinem Bauchgefühl und auf dem, was ich auf dem Platz sehe fußt.
Und das sind drei Schlüsselpositionen, die sich der FC Bayern selbst „kaputt“ gemacht hat.

Position eins ist der beste Stürmer der Welt. Hört sich jetzt komisch an, den Robert Lewandowski ist quasi die Blaupause für einen Fußballprofi. Und damit erstickt er jeden Konkurrenzkampf. Ist ja auch logisch, wer will einen 50 Tore Stürmer nicht spielen lassen? Doch damit fehlt jeglicher Anreiz, das sich hinter Robert ein 2. Stürmer ranarbeitet. Chuopo ist gut, er macht seinen Job auch prima, aber wir haben gesehen, wie hilflos der FCB ist, wenn Lewandowski

a; nicht spielt
oder
b; einfach kaltgestellt wird (auch das gibt es).

Position 2 ist Joshua Kimmich. Seit der Klamotte um die Corona Impfung ist Kimmich nur noch ein Schatten seiner selbst. Null Führung im Mittelfeld und so weit ich das sehe, auch null Führungsanspruch/Unterstützung. Technisch immer noch ein sehr guter Spieler, aber gefühlt ist er nur noch ein Fremdkörper in der Mannschaft. Gerade die Kommunikation zwischen Müller und Kimmich findet eigentlich gar nicht mehr statt. Gortezka und Musiala sind beide nicht in der Lage, diese Position zu füllen.

Position 3 ist derzeit unbesetzt. Da stand früher Hummels. Oder Boateng. Oder Süle. Oder Alaba. Ein echter Abwehchef. Ich mochte weder Hummels noch Süle noch Boateng (fragt mich bitte nicht warum, ich weiss es selber nicht, ist genauso wie bei Michael Schumacher oder Sebastian Vettel) aber die Genannten waren Spieler, die dem gegnerischen Sturm einfach gesagt haben: Heute nicht kleiner Mann. Sowas haben wir einfach nicht mehr (umso desaströser sind die Transferentscheidungen des FCB in der Defensive).

Die Lösung tut weh…

1; Lewandowski verkaufen, solange man noch Geld für ihn bekommt, Alternativen wären z.B. Schick von Leverkusen oder Guoiri von Nizza. Alternative (die ich aus Fansicht gerne sehen würde, aber das hätte man schon bei Robben und Ribbery machen sollen): Gebt ihm einen Rentenvertrag. Lewandowski hat dem FCB soviel Geld eingebracht, da sollte das drin sein.

2; Kimmich verkaufen. Alternativen wären z.B. Tchouameni von Monaco oder Tonali von Inter

3; Antonio Rüdiger. Dazu Upamecano langsam hochziehen zusammen mit Hernandez, Pavard verkaufen.

Abschliessend… ich bin jetzt fast 52, hab mit 7 mein erstes Bayern Spiel gesehen, bin also schon ein Weilchen dabei. Und wenn ich im Moment an den FCB denke, dann habe ich ein saudummes Bauchgefühl. Und das nicht erst seit dem CL Spiel.

Aber vielleicht muss ich mich erst daran gewöhnen, dass es keinen Hoeneß und keinen Rummenigge mehr gibt. Doch bisher bin ich von der neuen Führung nicht wirklich überzeugt und gerade das Beispiel Dortmund zeigt, wie eine schwammige Führung einen schwammigen Verein erzeugt. Ich hoffe, das der Verein das Spiel als Schuss vor den Bug wahrnimmt und sich nicht wieder in leere Phrasen und gewohnte Routinen flüchtet. Der BVB, die ganze Bundesliga und auch Europa hat 2013 am eigenen Leib erlebt, was es bedeutet, wenn der FCB sich mit aller Kraft einem Ziel verschreibt. Ich denke, wir brauchen nach Corona und vielen kleinen Fehlern wieder eine ähnliche Kraftanstrengung.

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Anderer Spin.
Wenn man so liest, was Heiner und Kahn so von sich gegeben haben scheint es so, als ob man einfach
so weitermacht. Es scheint als ob das Fazit der Saison so gezogen wird, dass man viel Pech hatte im Viertelfinale, aber dass die 10. Meisterschaft in Folge das im Grunde wett macht. Die Mannschaft wird nächste Saison motivierter sein und dann wird das wieder besser.

Was meint ihr, glauben die das was sie da sagen oder sind das einfach Beruhigungspillen für die Öffentlichkeit?

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@Chris: Man muss den Leuten glauben, was Sie sagen (siehe Putin).
Oder anders ausgedrückt: die Leute glauben selbst, was sie sagen. Die sind ziemlich zufrieden.
Es wird so weitergemacht wie bisher.
Kahn mit Steinmeier-Syndrom.

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Du überbringst gerade ganz schlechte Nachrichten.

Bin mir ziemlich sicher, dass das schon so stimmt und man davon überzeugt ist, was man so von sich gibt.
Allerdings wären dann die Aussagen von Kahn (man sieht sich selbst als Top-3-Club) nach einem nicht unverdienten Ausscheiden gegen Villarreal natürlich schon zu überdenken und ggfs. für die Zukunft etwas weniger forsch zu formulieren.

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Die Lösung liegt so nahe.
Kahn wird eine motivierte Beratergruppe auf das Thema ansetzen. Die werden ein Projekt aufsetzen.
Die Antwort wird in uns in in einem 200-seitigen Chartsatz entgegenblinken und in etwas so aussehen.
Es werden weitreichende Änderungen in der Organisationsstruktur empfohlen. Ebenen werden eingedampft oder neu aufgestellt. Führungspositionen mit wohlklingenden Bezeichnungen werden neu geschaffen. Synergie-Effekt werden irgendwo gehoben, mindestens aber postuliert.
Alles was dezentral geregelt ist wird zentralisiert. Im logischen Umkehrschluss müssen natürlich alle zentralen Einheiten dezentralisiert werden.
Diese Ergebnisse wird Kahn zum CL-Finale in München 2025 präsentieren.
Nicht dass wir mit diesem Finale etwas zu tun hätten. Aber der Anlass ist einfach geeignet um die goldene Zukunft zu beschwören, die uns nach Umsetzung aller erarbeiten Maßnahmen in spätestens 10 Jahren erwartet.

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Deckt sich mit dem, was man so hört - dass im Verein momentan Niemand richtig „führen“ will oder kann.

Das nächste Gewitter vom Tegernsee dürfte bald heraufziehen.