interessanter ansatz! eventuell war das auch ein gedanke bei seinem wechsel, so hab ich noch nicht darüber nachgedacht. kleinere brötchen bäcken und dafür mehr aus der masse hervorstechen
Talent ist doch keine binäre Eigenschaft, natürlich hat Laimer großes Talent, vermutlich mehr als die Mehrheit der Bundesligaspieler, aber verglichen mit den individuellen spielerischen Möglichkeiten seiner Mitspieler am Ball ist er da eher im unteren Drittel des Kaders. Das macht er aber durch Spielintelligenz, Lauf- und Kampfbereitschaft wett, deswegen bietet er Möglichkeiten an, die seine am Ball stärkeren Mitspieler besser aussehen lassen.
Sané und Gnabry sind ja einigermaßen offensichtlich sehr unterschiedliche Charaktere. Bei Gnabry gehe ich fest davon aus, dass er in der Vergangenheit mit sich selbst und seinen persönlichen Problemen genug zu tun hatte. Sané sieht dagegen nicht aus, als ob er unter Selbstzweifeln leiden würde, er hält sich mehr für einen harten Alphahund, ganz unabhängig vom Fußballplatz. Sein Wechsel spricht zudem auch nicht dafür, dass er den sportlichen Ehrgeiz über seine finanziellen Bedürfnisse stellt. So kommt halt eins zum anderen.
Ich sehe das übrigens ganz neutral, jeder hat das Recht, seinen Job nicht als höhere Berufung, sondern als schnödes Mittel für einen mehr oder weniger gehobenen Lebensstil zu sehen, da schließe ich mich selbst nicht aus. Ich mache deswegen Sané keinen Vorwurf, sehe durchaus seinen Mehrwert für uns in den letzten Jahren, erlaube mir aber, seinen Nachfolger Diaz bis auf weiteres als erheblich engagierteren Sportler zu sehen.
Frage: Wieso haben Sie am Ende doch nicht bei Bayern unterschrieben?
Sané: Je näher es Richtung Entscheidung ging, desto mehr Gedanken habe ich mir dazu gemacht. Ich wollte ein neues Kapitel. Das, was Gala erreichen möchte, ist sehr ambitioniert. Da war richtig Druck dahinter. Daher habe ich meine Zukunft bei Galatasaray gesehen.
Frage: Bayern wollte Ihnen weniger Gehalt zahlen als bisher, Galatasaray bot Ihnen mehr. Ging es für Sie um eine Form von Wertschätzung?
Sané: Die Vertragskonditionen alleine waren sicherlich nicht ausschlaggebend, spielten aber natürlich eine gewisse Rolle. Aber ich habe auch beim Wechsel zum FC Bayern 2020 während der Pandemie auf Geld verzichtet. Es ging für mich darum, was ich noch erleben will in meiner Karriere. Das Kapitel Galatasaray hat mich gereizt.